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Mit dem Pfauenauge betrachtetErwachet! 1970 | 22. Juni
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der Fasanen angehören. Doch diese ist so ungewöhnlich vielgestaltig, daß die Fachleute uns mit der Bezeichnung „Pavo cristatus“ versehen haben. Vermutlich gaben sie uns diesen Namen wegen der Krone, durch die wir uns von anderen Angehörigen der Familie der Fasanen unterscheiden. Nachdem meine Vorfahren die Arche Noah verlassen hatten, gelangten sie schließlich nach Indien, wo sie sich ansiedelten. In diesem Land haben wir jahrtausendelang als Ziervögel an Königshöfen und Höfen Adeliger gedient. Man schickte uns auch als gefiederte Gesandte an ausländische Fürstenhöfe.
In der Geschichte der Pfauenfamilie war es ein großer Tag, als einige meiner Vorfahren nach einer Seereise mit phönizischen Schiffen in Ägypten an Land gingen, um am Hofe des Pharaos zu leben, wo sie, mit fürstlicher Pracht bekleidet, ihr gefiedertes „Empfehlungsschreiben“ vorwiesen. Die Bibel berichtet, daß König Salomo unter anderem auch Pfauen aus dem Ausland einführte. Vor dreitausend Jahren zierten somit Pfauen den prachtvollen königlichen Palast auf Zion. (1. Kö. 10:22, 23) Jahrhunderte später brachte Alexander von Mazedonien zweihundert Pfauen nach Europa.
Während unserer ganzen Geschichte war es für uns immer schwierig, die Dinge so zu verstehen, wie der Mensch sie versteht. In Indien sind wir Pfauen zum Beispiel jahrtausendelang als heilige Vögel betrachtet und gelegentlich sogar verehrt worden. Wir spielen auch in einigen ihrer alten religiösen Legenden eine Rolle. Heute gilt es in gewissen Gegenden von Indien als Verbrechen, einen Pfau zu töten. Doch im alten Rom galten wir als Leckerbissen. Im mittelalterlichen Europa war bei den Reichen ein Festgericht nicht vollständig, wenn nicht gebratener Pfau dabei war. Das zeigt dir, wie verwirrend alles ist, wenn man es mit dem Pfauenauge betrachtet.
Bevor ich schließe, möchte ich nur noch auf ein allgemeines Mißverständnis aufmerksam machen, das uns betrifft. Durch den Ausdruck „Stolz wie ein Pfau“ ist die Idee verbreitet worden, der Pfau sei ein Sinnbild der Eitelkeit und des Hochmuts. Was meinst du, wie wir das empfinden? Sind wir denn eitel und hochmütig? Glaubst du wirklich, unser allweiser Schöpfer habe einem seiner Geschöpfe solche nachteiligen Eigenschaften eingepflanzt? Aber um die Eigenschaften des Pfaus ganz zu verstehen, muß man alles mit dem Pfauenauge betrachten.
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‘Die vortrefflichen Werke werden öffentlich kund’Erwachet! 1970 | 22. Juni
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‘Die vortrefflichen Werke werden öffentlich kund’
Der Apostel Paulus schrieb, daß „die vortrefflichen Werke öffentlich kund [werden]“. (1. Tim. 5:25) Eine Zeugin Jehovas aus Kalifornien erfuhr, wie wahr diese Worte sind, als sie begann, mit einer Dame die Bibel zu studieren. Anfangs hielt die Dame ihre Verabredungen regelmäßig ein. Später ließ sie einige ihrer Studien ausfallen und war manchmal nicht daheim, wenn die Zeugin Jehovas vorsprach. Die Zeugin Jehovas jedoch blieb geduldig und harrte treu aus; manchmal traf sie die Dame zu Hause an, oftmals aber nicht. Das war so während mehrerer Monate. In einem Monat traf die Zeugin Jehovas die Dame nicht ein einziges Mal an! Bei ihrem letzten Besuch schrieb sie eine kurze Notiz, um sie in die Tür zu stecken. Eine Nachbarin rief die Zeugin Jehovas, und diese ging zu ihr. Die Nachbarin sagte: „Ich habe beobachtet, wie Sie jede Woche in jenes Haus gegangen sind, und ich habe bemerkt, daß die Dame dort selten zu Hause ist, wenn Sie kommen. Ich möchte gern, daß Sie mich jetzt besuchen. Ich würde gern die Bibel studieren!“
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