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  • Wir beobachten die Welt
  • Erwachet! 1976
  • Zwischentitel
  • Der Kniefall des Papstes
  • Dem Lichterfest ging schon der Schatten voraus
  • Der „teuerste Christbaum“
  • Hilfe für rhesus-negative Mütter
  • 8,4 Millionen Blinde in Indien
  • Alle 30 Sekunden ein schweres Verbrechen
  • 175 Mekka-Pilger umgekommen
  • „Sympathie und Freundschaft“
  • Warnung vor Paranüssen
  • Von Menschen verursachtes „Erdbeben“
  • Kaum chemische Rückstände im Bienenhonig
  • Todesstrahlen
Erwachet! 1976
g76 8. 3. S. 29-31

Wir beobachten die Welt

Der Kniefall des Papstes

◆ Als am 14. Dezember des zurückliegenden Jahres, dem 10. Jahrestag der wechselseitigen Aufhebung der Exkommunikationen zwischen der römisch-katholischen Kirche und dem Ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel, Papst Paul VI. spontan vor dem Botschafter des Patriarchen Demetrios I. von Konstantinopel auf die Knie fiel und dessen Füße küßte, überraschte er mit dieser Geste nicht allein die 14 anwesenden Kardinäle, 20 Bischöfe und Gäste aus der orthodoxen, seit 1054 endgültig von Rom getrennten Kirche, unter denen sich auch zwei Popen des Moskauer Patriarchats befanden, sondern auch die anwesenden Journalisten, die für ein entsprechendes Rauschen im „Blätterwald“ sorgten. Viele von ihnen glaubten in der dramatischen Geste das dringende Bedürfnis des Papstes zu erkennen, dem vor 10 Jahren mit einem Friedenskuß aufgehobenen „Bannfluch“ nun auch Taten folgen zu lassen, die zu einer baldigen Wiedervereinigung der über 900 Jahre getrennten „feindlichen Brüder“ führen sollten. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung suchte ein im Abendland vergleichbares Beispiel zu finden und erinnerte an Kaiser Heinrich IV., der im Jahre 1077 im Büßerhemd zu Papst Gregor VII. nach Canossa ging. Der Unterschied sei lediglich, daß Papst Paul VI. nicht Buße getan, sondern einen Akt der Demut vollbracht habe, wie Christus, der seinen Jüngern die Füße gewaschen habe.

Die Schwäbische Zeitung berichtete über die in französischer Sprache gehaltene Ansprache des Papstes, der noch einmal an die jahrhundertealte Bitternis und das Mißtrauen zwischen der Ostkirche und Rom erinnert habe und auch an mancherlei noch bestehende Differenzen und Schwierigkeiten, die nicht zu leugnen seien. Wörtlich fuhr die Zeitung fort: „Metropolit Melitone, der den Papst stets als ,Bischof von Rom‘ titulierte, begrüßte in seiner ebenfalls auf französisch gehaltenen Erwiderung die neuen Gespräche zwischen den Kirchen und hob die ,leitende und gebührende Stellung‘ Pauls VI. hervor. Nachdem er einen Brief seines eigenen Oberhirten verlesen hatte wonach die ,Stunde der vielen Worte‘ von Taten abgelöst werden sollte, ging der Papst auf den völlig überraschten Metropoliten zu und küßte ihm nach einem Kniefall die Füße. Als der Vertreter der Ostkirche seinerseits das gleiche tun wollte, wehrte der Papst die Geste entschieden ab und reichte Melitone die Hand, der in tiefer Verbeugung den Fischerring küßte.“ Wie sehr dem Papst an einer schnellen Bereinigung dieses nun über 900 Jahre währenden unerfreulichen Zustandes zwischen Menschen gelegen ist, die vorgeben, Nachfolger Christi Jesu, des Friedefürsten, zu sein, geht ebenfalls aus seiner Antwort auf den Brief des Patriarchen von Konstantinopel hervor, in der er von „denselben Sakramenten, demselben Episkopat und derselben Priesterwürde“ sprach, so daß eigentlich nur noch wenig zur Vereinigung der beiden Kirchen fehle. Er fügte hinzu: „Der Unglaube scheint sich in der Welt auszubreiten. Sollte er uns nicht veranlassen, unser möglichstes zu tun, um schnellstens diese Einheit zu erreichen?“

Dem Lichterfest ging schon der Schatten voraus

◆ In einer Betrachtung über Weihnachten macht die Süddeutsche Zeitung auf eine Erscheinung aufmerksam, die gar nicht zu dem „christlichen“ Geschenk-Fest passen will. Sie schreibt, die Einzelhändler hätten zwar keinen Grund gehabt, eine Sorgenmiene aufzusetzen, da nicht von „dramatischen Rezessions-Bescherungen“ gesprochen werden könne. Trotzdem könne die erstaunliche Tatsache nicht übersehen werden, daß unter den bundesdeutschen Christbäumen wesentlich mehr gelegen habe, als gekauft worden sei. Dabei handle es sich weniger um die selbstgebastelten Produkte der Hausmütterchen und Heimwerker, sondern um Geschenke, die unter Umgehung der Ladenkasse an hocherfreute, nichts ahnende Endverbraucher gelangt seien. „So störend“, so die Süddeutsche Zeitung, „gerade heute die Nachricht wirken mag: Im traulichen Advent ist die Zahl der Eigentumsdelikte derart hochgeschnellt, daß Kriminal- und Warenhausstatistiker mit einem zusammengestohlenen Warenberg in Höhe von angeblich zweieinhalb Milliarden Mark rechnen.“ Sollte diese „Grauziffer“ stimmen, dann könnten für etwa ein Siebtel der Weihnachtsgeschenke keine Kassenzettel als Einkaufsbeleg vorgezeigt werden.

Der „teuerste Christbaum“

◆ Durch Weihnachtsbaum- und Adventskranzbrände entstehen allein im Bereich der Bayerischen Landesbrandversicherungsanstalt jährlich Schäden in Höhe von etwa einer Million Mark. Darauf hat jetzt die Anstalt in München hingewiesen. In den vergangenen fünf Jahren kam es bei 1 470 Bränden dieser Art zu Gebäudeschäden im Werte von 4,3 Millionen Mark, das Inventar nicht mitgerechnet. Der „teuerste Christbaum“ der vergangenen Jahre kostete — als Gebäudeschaden — 450 000 Mark.

Hilfe für rhesus-negative Mütter

◆ Gemäß einem Bericht der Zeitschrift Das Beste ist es in fünfjähriger Gemeinschaftsarbeit, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit rund 400 000 Mark gefördert wurde und an der 60 Frauenkliniken und zahlreiche serologische Institute teilnahmen, gelungen, das Anti-D-Immunglobulin zu entwickeln. Es heißt, dieses Serum werde der Mutter sofort nach der Entbindung des ersten Kindes eingespritzt. Dadurch würden die hauptsächlich während der Geburt vom rhesus-positiven Kind auf die rhesus-negative Mutter übertretenden Blutkörperchen neutralisiert und die Sensibilisierung der Mutter werde verhindert. Die der Mutter gespritzten Anti-D-Antikörper würden nach drei Monaten wieder völlig abgebaut. Somit bestehe bei jeder nachfolgenden Schwangerschaft die gleich gute Überlebenschance für das Baby wie beim ersten rhesuspositiven Kind. Dadurch würde sich in den meisten Fällen die vorzeitige Einleitung der Geburt, ein Blutaustausch (manchmal noch im Mutterleib) oder Bestrahlungen des Säuglings mit hellem Licht (Phototherapie) erübrigen. In dem Bericht heißt es, daß die Wirksamkeit des Anti-D-Immunglobulins, das in der Bundesrepublik zum erstenmal in Freiburg angewandt wurde, erwiesen sei und daß es frei von irgendwelchen Nebenwirkungen sei.

8,4 Millionen Blinde in Indien

◆ In der jüngsten Veröffentlichung des „Rates für medizinische Forschung“ in Delhi heißt es, daß von 1 000 Indern 14 blind seien. Diese Feststellung gehe auf eine entsprechende Erhebung in sieben verschiedenen Teilen des Landes zurück. Dabei seien rund 6 Millionen Einwohner in jedem dieser sieben Gebiete statistisch erfaßt worden. Bei einer Gesamtbevölkerung von schätzungsweise 600 Millionen Menschen könnte demnach die Zahl der Blinden in Indien mit 8,4 Millionen angesetzt werden. In der Bundesrepublik sind etwa 70 000 Blinde registriert.

Alle 30 Sekunden ein schweres Verbrechen

◆ Aus einer Statistik, die das New Yorker Polizeipräsidium veröffentlichte, geht hervor, daß in den ersten neun Monaten des Jahres 1975 in New York alle 30 Sekunden ein Überfall, eine Vergewaltigung oder ein Mord geschah. 62 Prozent der Opfer wurden auf der Straße aufgelauert Bis September seien 1 189 Morde begangen worden, was gegenüber dem Vergleichsraum des Jahres 1974 einer Steigerung von 3,5 Prozent entspreche.

175 Mekka-Pilger umgekommen

◆ Wie aus Mekka berichtet wird, kamen bei einer Brandkatastrophe in einer Zeltstadt in der Nähe der saudiarabischen Ortschaft Mina bei Mekka 175 Menschen ums Leben. Weitere 151 wurden verletzt. Aus dem saudiarabischen Innenministerium verlautete, daß das Feuer durch die Explosion einer Gasflasche entstanden und in rasender Geschwindigkeit auf die dicht nebeneinander stehenden Zelte übergesprungen sei. Viele der Pilger hätten sich nicht mehr ins Freie retten können. Ein großer Teil der etwa 10 000 Zelte sei abgebrannt. In dem Lager, hielten sich mehr als 50 000 Moslems auf. Mina liegt 40 Kilometer von Mekka entfernt und gilt als eine der heiligen Stätten des Islams, die auf den Pilgerfahrten nach Mekka besucht werden.

„Sympathie und Freundschaft“

◆ Der Wiesbadener Kurier berichtete von einem Brief Papst Pauls VI. an den wegen Terroristenunterstützung zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilten griechisch-katholischen Erzbischof Capucci. Darin soll der Papst seine „Sympathie und Freundschaft“ ausgedrückt haben. Mit dieser Formulierung habe er aber in Jerusalem Verärgerung ausgelöst. Capucci wurde am 14. August 1974 von israelischen Grenzbeamten festgenommen, nachdem bei einer Durchsuchung seines Mercedes bei der Einreise von Libanon nach Israel vier Schnellfeuergewehre, 100 Schuß Munition, 100 Kilo Sprengstoff sowie Handgranaten und Zeitzünder entdeckt worden waren.

Warnung vor Paranüssen

◆ Nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung hat das Bonner Kontaktbüro für Verbraucheraufklärung auf die immer häufigeren Warnungen vor Paranüssen aufmerksam gemacht. Das Büro wies darauf hin, daß in Dänemark bereits ein Verbot dieser aus Brasilien stammenden Nüsse erwogen werde. Als Grund für die starken Bedenken gaben die Verbraucheraufklärer an, daß jede fünfte Paranuß verdorben sei. In der Mitteilung heißt es unter anderem: „Ihr möglicher Gehalt an Aflatoxin kann zu Leberkrebs führen. Es wurden sogar schon Vergiftungsfälle mit tödlichem Ausgang beobachtet.“ Aflatoxin ist als Stoffwechselprodukt mancher Schimmelpilze bekannt und gilt unter Wissenschaftlern als der stärkste in der Natur vorkommende krebserregende Stoff. Allen denen, die nicht auf Paranüsse verzichten wollen, riet das Büro, zumindest darauf zu achten, daß sie nicht verdorben sind. Wenn der normalerweise weiße Kern verfärbt sei oder einen bitteren Geschmack habe, dürfe er auf keinen Fall gegessen werden.

Von Menschen verursachtes „Erdbeben“

◆ Nach einer dpa-Meldung hat im vergangenen Jahr auf dem amerikanischen Wüstenversuchsgelände in Nevada eine der stärksten unterirdischen Atomexplosionen der letzten Jahre stattgefunden. Dabei habe die Erde bis ins 480 km entfernte Los Angeles gezittert. Im 160 km entfernten Glücksspielerparadies Las Vegas hätten die Hochhäuser geschwankt.

Kaum chemische Rückstände im Bienenhonig

◆ Das südbayerische Landesuntersuchungsamt für das Gesundheitswesen hat in einer Testreihe zahlreiche Honigsorten auf Rückstände von Insekten- und Unkrautvertilgungsmitteln überprüft. Der Anlaß für diese Aktion waren in letzter Zeit laut gewordene Bedenken, Rückstände dieser Gifte könnten zu Schäden für den menschlichen Organismus führen. Die Wissenschaftler testeten Bienenhonig aus Rußland, China, der Tschechoslowakei und aus Deutschland. Vom Frühlingsblütenhonig, Wildblütenhonig, Gebirgsblütenhonig, Waldhonig, Akazienblütenhonig, Lindenblütenhonig und Weißtannenhonig bis zum Imker- und Schleuderhonig wurden alle gängigen Sorten mit modernsten Geräten einer strengen Prüfung unterzogen. Das erfreuliche Resultat: Kaum chemische Rückstände — in jeder Hinsicht vollkommen unbedenklich.

Todesstrahlen

◆ Nach Angaben des Herausgebers des maßgeblichen Waffennachschlagewerkes Jane’s Weapon Systems, Ronald Pretty, bricht bald das Zeitalter der „Todesstrahlen“ an. Im Vorwort zu der 1976er Ausgabe des Werkes schreibt Pretty, es gebe Anhaltspunkte dafür, daß die Vereinigten Staaten und die Sowjetunion dabei seien, Laser für militärische Zwecke zu entwickeln. Anzeichen auf amerikanischer Seite seien die bekannten Fortschritte in der Lasertechnik und ihre Anwendung bei der Steuerung von Lenkwaffen. Auf sowjetischer Seite glaubt er eine nachgiebigere Haltung des Kremls während der zweiten Phase der Gespräche über eine Begrenzung der strategischen Rüstung (SALT) als Ausdruck eines neuen sowjetischen Selbstvertrauens entdecken zu können, das möglicherweise im Besitz einer neuen, geheimen Waffe begründet liege, einer Waffe, mit der durch hochkonzentrierte Laserenergie ein militärisches Ziel zerstört werden könne. Laserkanonen könnten zur Unbrauchbarmachung feindlicher Aufklärungs- oder Nachrichtensatelliten und im Rahmen eines künftigen Raketenabwehrsystems zum Abfangen und Zerstören gegnerischer ballistischer Waffen benutzt werden, solange diese noch außerhalb der Erdatmosphäre seien. Zusammenfassend kommt Pretty zu dem Ergebnis: „Hinter den vorsichtigen Hinweisen auf Hochenergie-Laser-Forschung in Veröffentlichungen des amerikanischen Verteidigungsministeriums und hinter dem sowjetischen Schweigen zu diesem Thema verbirgt sich wahrscheinlich die Tatsache, daß die beiden Mächte in einen kostspieligen ,superwissenschaftlichen‘ Wettkampf verstrickt sind.“

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