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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1964
w64 1. 10. S. 605-608

Jehova und seinem Dienst ergeben

Von R. Hopley erzählt

ALS ich noch ein Kind war, fanden in meinem Elternhaus in Chase Terrace bei Walsall (England) jede Woche Zusammenkünfte statt, in denen die Bibel studiert wurde. Mit der Zeit besuchten immer mehr Personen die Zusammenkünfte, denn auch meine Brüder und einige Freunde schlossen sich uns an. Ich hörte stets aufmerksam zu, wenn über Gottes Königreich und seine Segnungen gesprochen wurde. Besonders beeindruckte mich der Bericht im 11. Kapitel der Prophezeiung Jesajas über die verschiedenen Tiere, die von einem kleinen Knaben geleitet werden.

Das wenige, was ich damals verstand, zum Beispiel das, was die Bibel über den Zustand der Toten, über die Seele, über Gott, über Christus und das Königreich lehrt, erkannte ich bereitwillig an. Aber erst mit 18 Jahren nahm ich meine Ergebenheit Gott und seinem Dienst gegenüber etwas ernster. Bis dahin war ich sehr sportbegeistert gewesen, und als nun wieder die Fußballsaison begann, stand ich vor der entscheidenden Frage, ob ich mich vollständig dem Fußball verschreiben sollte oder nicht. Gerade um diese Zeit begannen meine Brüder vom Besuch eines Kongresses in London zu sprechen, den die Wachtturm-Gesellschaft veranstaltete. Ihre Begeisterung steckte mich an, und so fuhr ich mit. Ein Freund, der Schriftführer unseres Fußballklubs, kam ebenfalls mit, und er fand die Vorträge ganz interessant. Er hatte eine Schwester, mit der ich mich anfreundete. Ich merkte jedoch bald, daß mich diese Freundschaft am Bibelstudium hinderte, und so beschloß ich, sie wieder aufzugeben.

Kurz danach entschied sich mein Freund, der Schriftführer des Fußballklubs, für den Fußball statt für das Bibelstudium und verlor jedes weitere Interesse. Das erschütterte mich jedoch nicht. Ich war fest entschlossen, Gott zu dienen und in der Erkenntnis seines Vorhabens Fortschritte zu machen. Meine Angehörigen haben mir dabei viel geholfen. Wir waren neun und fühlten uns durch eine innige Liebe und die zunehmende Erkenntnis Jehovas eng miteinander verbunden. Das Beispiel, das mir meine Brüder gaben, trug viel zu meinem Entschluß bei, mein Leben dem Dienst Jehovas zu widmen. So ließ ich mich im Jahre 1921 als Neunzehnjähriger taufen, um meine Hingabe an Jehova zu symbolisieren.

VOLLZEITDIENST

Allmählich verstand ich geistige Dinge immer besser, und schließlich fühlte ich mich gedrängt, meinen Beruf aufzugeben und mich vollständig dem Dienste Gottes zu widmen. Einer meiner Brüder war bereits ein Vollzeitdiener, ein „Kolporteur“, wie man diese Diener damals nannte, und so beschloß ich, mich ihm anzuschließen. Er hatte bereits fünf Jahre Erfahrung hinter sich; ich konnte also viel von ihm lernen. Das war im Jahre 1925. Unser erstes Gebiet, das wir zusammen durcharbeiteten, war in Kings Lynn (Norfolk, England). Wir fuhren mit dem Fahrrad bei Wind und Wetter von Ort zu Ort und hatten ziemlich schnell einen großen Freundeskreis. Auch veranstalteten wir öffentliche Vorträge, und dadurch wurden die ersten Voraussetzungen zur Gründung einer Versammlung geschaffen.

Dann zogen wir nach Wisbeech. Hier hielt ich meinen ersten öffentlichen Vortrag. Das war ein Markstein in meinem Leben. In einer knappen halben Stunde war ich zu Ende, und ich hatte das meiste auswendig gesagt, aber es war immerhin ein Anfang. Wir lernten hier auch einen in der Stadt sehr angesehenen Mann kennen. Er war bei der Heilsarmee. Wir sprachen mit ihm sehr lange über die Hölle, die Seele und die Dreieinigkeit. Er war erstaunt über die vielen Bibeltexte, die wir zur Widerlegung der herkömmlichen Ansichten über diese Themen aufschlagen konnten. Es dauerte nicht allzu lange, bis er überzeugt war, daß wir die Wahrheit lehrten. Er tat alles, um uns zu helfen, und später baute er einen schönen Königreichssaal, in dem regelmäßig Zusammenkünfte durchgeführt wurden.

Um diese Zeit beschloß mein Bruder zu heiraten. Er nahm eine weltliche Arbeit an, und so verlor ich meinen Partner. Auch ich hatte mich vorher mit Heiratsgedanken befaßt, beschloß dann aber, mich doch lieber für den Dienst Jehovas völlig frei zu halten, und so stellte ich mich darauf ein, ledig zu bleiben. Ich blieb im Vollzeitdienst, zog in eine andere Stadt und erlebte dort viel Freude. Ich hatte das Empfinden, daß Gottes Geist mir half, das Werk auch allein zu tun.

Schließlich schloß ich mich Bruder Clarence Taylor an, der nun in Südafrika dient. Er hatte eine sehr gute Bibelkenntnis, und wir erlebten in unserem gemeinsamen Predigtdienst viel Freude. Wir arbeiteten Great Yarmouth und andere Orte in East-Anglia durch. Schließlich kamen wir nach Sheffield, der Heimatstadt Bruder Taylors.

DIENST IM AUSLAND

Im Jahre 1931 veranstaltete die Wachtturm-Gesellschaft einen Kongreß in Paris. Wir wohnten diesem Kongreß bei und begegneten dort dem Zweigdiener von Indien. Er stammte ebenfalls aus Sheffield. Als wir daher wieder zurückgekehrt waren, lud er uns einmal zum Essen ein. Bei dieser Gelegenheit wurden wir zum erstenmal eingeladen, nach Indien zu gehen. Ein anderer Bruder, Gerald Garrard, der jetzt ebenfalls in Südafrika dient, wurde eingeladen, sich uns anzuschließen. Bald darauf reisten wir von London ab, um mit dem Schiff in unser Auslandsgebiet zu fahren.

Es war eine lange, aber schöne Reise. In Bombay wurden wir von Bruder Skinner, dem Zweigdiener, in Empfang genommen und willkommen geheißen. Es gab damals noch sehr wenige Zeugen Jehovas in Indien. Man nahm uns aber überall sehr freundlich auf. Die Inder sind ja für ihre Gastfreundschaft bekannt. Fast überall bot man uns kalte Getränke oder eine Tasse Tee an. Wir erhielten eine ganze Menge Orte in verschiedenen Teilen des Landes zugeteilt, denn man war damals besonders darauf bedacht, das Gebiet möglichst schnell durchzuarbeiten, Schriften zu verbreiten und dann weiterzugehen. Wir predigten in Quetta im Norden, zogen dann weiter nach Delhi, dann nach Naini Tal in den Vorbergen des Himalaja, von dort ging es hinab nach Kanpur, Allahabad, Agra, Kalkutta und schließlich hinüber nach Burma.

In Indien war es ein ganz anderes Arbeiten als in England. Es war leicht, Schriften abzugeben, aber nicht so leicht, die Hindus und die Anhänger anderer Religionen davon zu überzeugen, daß wir nur gestützt auf das Loskaufsopfer Christi ewiges Leben erlangen können. Die Hindus haben viele „Götter“. Einige der bekanntesten werden als Mensch mit einem Elefantenkopf, als Affe oder einfach als ein Lehmklumpen von menschenähnlicher Gestalt dargestellt. Manche Sekten glauben, Gott sei in allem, und darum würden ihre Anhänger niemals etwas töten, auch nicht einmal eine Küchenschabe, eine Ratte oder eine Wanze. Die Wohnungen der Hindus sind gewöhnlich reich geschmückt mit religiösen Bildern ihrer „Götter“. Die Mohammedaner dagegen verabscheuen Götzenbilder. Sie sind meist überrascht zu hören, daß wir nicht an die „Dreieinigkeit“, das heißt eine Gottheit, bestehend aus drei Göttern, glauben. Sie haben ihre eigenen Ansichten über Jesus Christus, dennoch unterhalten sich viele gern über dieses Thema. Die Parsen oder Anhänger des Zoroaster haben das Feuer zum Symbol ihrer Gottheit gemacht. Ja, unter der indischen Bevölkerung findet man die verschiedensten religiösen Ansichten.

Als wir in Kalkutta tätig waren, hatten wir Gelegenheit, während der heißesten Jahreszeit in Dardschiling und Kurseong im Himalaja zu predigen. Die schneebedeckten hohen Gipfel dieses Gebirges bieten einen unvergeßlichen Anblick. Das gewaltige Massiv des Kangchendzönga ist von atemberaubender Schönheit, ein herrliches Zeugnis der Schöpfung Jehovas!

Schließlich wurde ich nach Burma gesandt. Einige Familien dort waren bereits an der Bibel interessiert und hatten begonnen, in Rangun und anderen Orten zu predigen. Ich konnte diesen Brüdern helfen, den Predigtdienst besser zu organisieren. Mehrere Familien bekundeten großes Interesse an der biblischen Wahrheit, und ihre heranwachsenden Kinder wurden ebenfalls tätige Zeugen. Damit begann eigentlich das heutige Zeugniswerk in Burma. Ich freute mich damals sehr, ihnen zur christlichen Reife zu verhelfen.

Im Jahre 1938 wurde ich nach der indischen Stadt Madras gesandt. Von dort aus bearbeitete ich das südöstliche Küstengebiet und konnte in Trichinopoly, Madura, Tutikorin und verschiedenen kleineren Ortschaften Schriften abgeben. Zu der Zeit schloß sich mir ein junger Bruder aus Malaya an, ein ehemaliger Sikh namens G. P. Singh. Wir arbeiteten ziemlich lange zusammen. Schließlich erhielt er das Vorrecht, die Wachtturm-Bibelschule Gilead in den Vereinigten Staaten zu besuchen, und nach seiner Rückkehr nach Indien setzte er seine Tätigkeit als Vollzeitprediger fort.

Im Zweiten Weltkrieg suchte die britische Regierung in Indien die Verbreitung unserer Schriften zu unterbinden, indem sie alles beschlagnahmte, was aufzutreiben war. Während wir von Stadt zu Stadt zogen, wurden wir ständig von der Polizei belästigt, und man nahm uns auch unsere Schriften weg. Dann wies mich die Gesellschaft an, nach Bangalore zu gehen. Ich sollte nur mit der Bibel arbeiten und den dortigen Brüdern behilflich sein, dasselbe zu tun. Auf diese Weise konnten wir viele Vorurteile beseitigen, besonders unter den Katholiken. Nach drei Jahren wurde ich von Bangalore nach Kalkutta gesandt, um der kleinen Versammlung dort, die damals entstand, zu helfen. Doch dann wurde ich krank und kehrte nach England zurück. Ich mußte mich einer Blinddarmoperation unterziehen und blieb dann noch eine Zeitlang dort zur Erholung.

ARBEIT IM ZWEIGBÜRO

Als ich im Jahre 1949 wieder nach Indien zurückkehrte, wurde ich eingeladen, im Zweigbüro in Bombay zu arbeiten. Ein anderer Bruder und ich arbeiteten zusammen an einer kleinen Presse, auf der die Zeitschrift Der Wachtturm in Malajalam und verschiedene andere Dinge gedruckt wurden. Ich besorgte auch den Versand und das Literaturlager. Dadurch hatte ich ziemlich viel zu tun, aber die Arbeit machte mir Freude.

Das Leben im Zweigbüro und Bethelheim hat mich geistig gestärkt. Es ist ein wunderbares Vorrecht, mit Brüdern zusammenzuarbeiten, die schon viele Jahre im Predigtdienst stehen. Allmählich hat sich das Werk in Indien ausgedehnt, und heute gibt es im ganzen Land 75 Versammlungen der Zeugen Jehovas. Dadurch, daß ich mit den indischen Brüdern zusammen leben, zusammen arbeiten und ihre Fortschritte zur Reife beobachten konnte, wurde ich selbst sehr ermutigt. Viele von denen, die ich als Säuglinge kannte, sind heute aktive Prediger und Versammlungsaufseher. Im Jahre 1960 wurden das Zweigbüro und Bethelheim von Bombay nach einem Vorort, in ein schönes neues Gebäude, das der Gesellschaft gehört, verlegt, und hier diene ich immer noch.

Nun bin ich schon über 33 Jahre in Indien und 39 Jahre ein Vollzeitprediger der guten Botschaft. Es waren Jahre, die dem Dienste Jehovas und den Königreichsinteressen gewidmet waren. Ich hoffe, daß durch diesen Bericht recht viele dazu ermuntert werden, ihr Leben ebenfalls Jehova zu widmen und den Vollzeitpredigtdienst aufzunehmen. Solange wir Jehova und seinem Wort vertrauen und mutig für ihn eintreten, dürfen wir damit rechnen, daß er uns beschützt und segnet; und solange wir ihm treu und ergeben dienen, wird er auch für uns sorgen.

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