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11. Teil: Wiederherstellung der theokratischen OrganisationDer Wachtturm 1955 | 1. August
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der 10 000 Personen beiwohnten. Am Schlusse des öffentlichen Vortrages von J. F. Rutherford, betitelt „Ein Ruf zur Tat“ wurde eine liebreiche Resolution angenommen, die „An alle Menschen guten Willens“ gerichtet war. Sie erschien in einem Traktat, der „Botschaft der Hoffnung“ genannt wurde und den Titel trug „Weltwiederaufbau — Ein Panier für das Volk“. Etwa 50 000 000 Exemplare davon wurden in der Christenheit im Laufe der kommenden Monate in Umlauf gesetztl. Die Hände der Zeugen blieben während dieses kritischen Jahres 1925 weiterhin emsig beschäftigt. Für dieses Jahr konnte anläßlich der Gedächtnisfeier im Frühjahr eine Höchstzahl von 90 434 Anwesenden verzeichnet werdena.
(Fortsetzung folgt)
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Den Bewohnern der Falklandinseln wird gepredigtDer Wachtturm 1955 | 1. August
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Den Bewohnern der Falklandinseln wird gepredigt
ES WAR ein heißer, schwüler Sommernachmittag Mitte Januar in Uruguay, als zwei Missionare der Watch Tower Society etwa einem Dutzend ihrer Missionargefährten Lebewohl winkten, nachdem sie in ein Boot hinabgeklettert waren, das sie an Bord eines holländischen Frachters bringen sollte — mit Bestimmung Falklandinseln, 1600 Kilometer weiter weg im Südatlantik.
Auf der Reise wurde allen Gliedern der Mannschaft sowie den Passagieren ein gutes Zeugnis gegeben. Unter diesen befand sich eine Gruppe Meteorologen, die unterwegs waren nach ihren Posten in den antarktischen Gebieten. Sie nahmen nicht nur Schriften für sich selbst entgegen, sondern auch für ihre Genossen, die in der Antarktis stationiert sind. Nach fünf Tagen starken Wellengangs kamen schließlich die baumlosen Falklandinseln in Sicht. Die hellbemalten Häuser des Hauptortes Port Stanley mit ihren gemalten Dächern boten in der Tat für unsere seemüden Reisenden einen willkommenen Anblick. Das graue Hügelland war mit Beifußgesträuch bedeckt, und, wie wir später erfuhren, erreichen die Wege der ganzen Inselgruppe nur ein Ausmaß von etwa 13 km. Bald sollten die 2280 Bewohner dieser Inseln zum erstenmal etwas von der guten Botschaft des Königreiches Jehovas hören. Wie würden sie sie wohl aufnehmen?
Nachdem sich die Missionare Unterkunft und Nahrungsmittel beschafft und dann über Nacht gut geruht hatten, erhoben sie sich früh, um mit ihrer Predigttätigkeit von Haus zu Haus zu beginnen. Wie überrascht waren sie, schon im allerersten Haus zu hören, daß ihnen die Nachricht von ihrer Ankunft vorausgegangen war, ja, sich in der Tat wie ein Feuer ausgebreitet hatte. Jedermann wußte, daß zwei Missionare am Tage vorher angekommen waren, und man hieß sie bereitwillig willkommen. Da die Leute trotz der drei Kirchen und fünf Geistlichen in der Gemeinde geistig hungerten, lauschten sie in den ersten vier Häusern den Missionaren drei Stunden lang. Im Verlaufe von fünf Tagen konnten die Missionare mehr als hundert Bibelstudienhilfsmittel und Hunderte von Broschüren und Zeitschriften abgeben, die biblische Themen behandeln. Es wurden Vorkehrungen getroffen, die meisten besuchten Familien wieder zu besuchen.
Diese Tätigkeit störte jedoch die Ruhe des Dorfes. Sie wurde nun das Thema von fast jeder Unterhaltung. Während viele Leute begierig zuhörten und biblische Fragen stellten, fühlten sich die Geistlichen sehr beunruhigt und gestört, wurden plötzlich aktiv, besuchten ihre Herden und verschrien das Werk der Missionare. Ein protestantischer Geistlicher, der einige seiner Leute mehr als zwei Jahre lang nicht besucht hatte, fand plötzlich Zeit, sie zweimal im Monat zu besuchen. Und so wandelbar wie der Wind erwies sich auch die Haltung der Leute. Zufolge der Propaganda der Geistlichen fegten Gerüchte durch die Gemeinde: die Missionare hätten eine andere Bibel, sie seien Spione usw.
Die Missionare begannen öffentliche Vorträge zu halten, sowohl in Privathäusern wie in einem gemieteten Saal, und die Vorträge wurden durchschnittlich von 30 Personen besucht. Die Leute waren erstaunt, zu erfahren, daß der Name Jehova in ihrer Bibel enthalten ist, und noch weiteres mit Bezug auf Dinge der Lehre kennenzulernen. Innerhalb eines Monats war jede Familie im Hauptorte besucht worden, und Bibelstudien wurden in vierzehn verschiedenen Wohnungen abgehalten. Da etwa die Hälfte der Bevölkerung auf den umgebenden Inseln zerstreut wohnt sowie auf abgelegenen Posten und in Lagern, die den Missionaren zu jener Zeit nicht zugänglich waren, trafen diese Anstalten, jeder Familie biblische Schriften durch die Post zuzustellen. So hatte denn nach etwa zwei Monaten Arbeit auf den Falklandinseln jede Familie das Zeugnis vom Königreich, sei es durch einen persönlichen Besuch oder durch die Post, empfangen.
Seitdem die Missionare nach Uruguay zurückgekehrt sind, haben sie Briefe von Menschen guten Willens erhalten, die besagen, daß sie ihr Studium der Bibel fortsetzen und nun auch angefangen haben, ihren Landsleuten zu predigen. Offensichtlich war die Zeit und Mühe, die damit verbracht wurde, die gute Botschaft vom Königreich den Bewohnern der Falklandinseln zu predigen, nicht umsonst. Es wird unter ihnen zweifellos einige geben, die die Schlacht von Harmagedon überleben und sich der Segnungen Jehovas in der neuen Welt der Gerechtigkeit erfreuen werden.
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