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  • Historische Ereignisse kann man von zwei Seiten betrachten
    Erwachet! 1971 | 22. August
    • Encyclopedia: „Viele Historiker vertreten die Auffassung, dieser Krieg sei ein ungerechtfertigter Angriff auf eine schwächere Nation gewesen.“

      Die Vereinigten Staaten nahmen Mexiko das Gebiet weg, das heute die Staaten Kalifornien, Nevada und Utah bildet, ferner den größten Teil von Arizona und New Mexico sowie einen Teil von Colorado und von Wyoming. Diese Gebiete wurden nebst dem Gebiet von Texas der Union einverleibt. Alles das kann direkt auf die amerikanische Idee, eine besondere „Sendungsaufgabe“ zu haben, die damals so verbreitet war, zurückgeführt werden.

      Viele Amerikaner wissen, was in Alamo in San Antonio geschehen ist. Mexikanische Truppen unter General Santa Ana metzelten die Besatzung bis auf den letzten Mann nieder. Aber die meisten Amerikaner wissen nicht — oder denken nicht gerne daran —, daß San Antonio damals zu Mexiko gehörte. In den Augen der Mexikaner war das ein Kampf, um einen Aufstand in ihrem Gebiet niederzuwerfen. Amerika benutzte ihn als Schlagwort für seinen Feldzug gegen Mexiko, um den Anschein zu erwecken, daß seine Einmischung in die Angelegenheiten Mexikos gerechtfertigt sei.

      Zu Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts litt Mexiko unter einer Reihe politischer Umwälzungen. Amerikanische Geschäftsinteressen schienen gefährdet; darauf landeten 1914 amerikanische Seestreitkräfte in Vera Cruz und besetzten die Stadt. Das war eine Verletzung eines Vertrages, der solche Handlungen untersagte. Viele Amerikaner waren überrascht, daß die Mexikaner über dieses Vorgehen so empört waren. Zwei Jahre später schickte Präsident Woodrow Wilson ein Heer unter General Pershing nach Mexiko, das Jagd auf den Häuptling „Pancho“ Villa machen sollte, der eine Ortschaft in New Mexico geplündert hatte. Der Überfall Villas löste unter den Amerikanern Entrüstung aus, doch die Mexikaner nahmen den Amerikanern dieses Eindringen in ihr Land sehr übel.

      Die letzten Jahrzehnte sind ruhiger verlaufen, aber die Mexikaner im allgemeinen spüren immer noch den Druck des großen nördlichen Nachbarn. Zweifellos wünschen sie, die Amerikaner könnten sich so sehen, wie die Mexikaner sie sehen. Ja, die Geschichte erscheint den Völkern der verschiedenen Länder unterschiedlich, denn „es kommt ganz darauf an, wessen Ochse geschlachtet wird“.

      Die Indianerfrage

      Die meisten Amerikaner sind von klein auf gelehrt worden, die Indianer als „Wilde“ zu betrachten, die unterworfen werden mußten, um die ersten Siedler zu schützen. Fast in allen Filmen, Büchern und Zeitschriften werden die Indianer als „die schlechten Kerle“ dargestellt.

      Aber Jahrhunderte ehe die weißen Siedler ihren Fuß auf den amerikanischen Kontinent setzten, war dieser von den Indianern bewohnt. Die weißen Siedler aus Europa, besonders aus England, wanderten erst im siebzehnten Jahrhundert in diesen Kontinent ein. Von der Atlantikküste stießen sie allmählich westwärts, gegen das Landesinnere, vor. Und wessen Land eigneten sie sich an? Das Land der Indianer. Vom Gesichtspunkt der Indianer aus haben die Siedler, die westwärts zogen, indianisches Land erobert und gestohlen.

      Die Vernichtung vieler Indianerstämme und die „Umsiedlung“ der Indianer ist eines der dunkelsten Kapitel in der amerikanischen Geschichte. Geoffrey Wolff, der für die Zeitschrift Newsweek Bücher rezensiert, schrieb über das Buch Bury My Heart at Wounded Knee: „Es ist ein Fall, der uns belastet, der zeigt, daß die Wurzeln unseres Staates Habsucht, Tücke, Unwissenheit und Arglist sind. Wir wurden durch unser ,Sendungsbewußtsein‘ angetrieben, den Indianern Land und Identität zu rauben, durch den Glauben, der weiße Mann sei dazu bestimmt, diesen Kontinent zu regieren.“ Wolff fügt noch hinzu: „Die Bücher, die ich Woche um Woche rezensiere, schildern die Verseuchung des Bodens oder der Luft; sie behandeln die Verdrehung des Rechts; sie enthüllen Torheiten, die unser Staat begeht. Aber noch keines davon — nicht ein einziges — hat mich so traurig gestimmt und so beschämt wie dieses Buch.“

      Haben die Indianer, ehe die europäischen Siedler kamen, miteinander in Frieden gelebt? Haben sie sich nie bekriegt und sich nie gegenseitig ausgeraubt? Doch, viele Indianerstämme lebten in ständiger Fehde miteinander.

      Die historischen Ereignisse, die sich auf dem nordamerikanischen Kontinent abgespielt haben, sind somit ganz verschieden beurteilt worden, je nachdem, wer sie beurteilt hat. Ist es in anderen Ländern anders? Ist es nicht so, daß jedes Volk die Geschichte gemäß seinen eigenen Interessen beurteilt? Fast immer herrscht die Einstellung vor, die ein berühmter Amerikaner wie folgt zum Ausdruck brachte: „Möge unser Land immer recht handeln; aber es ist unser Land, sei es im Recht, sei es im Unrecht.“

      Eine solche Einstellung, die in allen Völkern herrscht, hat schon häufig zu Feindseligkeiten und zu Blutvergießen geführt. Die Geschichte berichtet über viele traurige Mißverständnisse und Fehler, die unter der Herrschaft des Menschen vorgekommen sind. Wie deutlich zeigt das doch, daß es einer menschlichen Regierung, sie mag noch so gute Absichten haben, einfach nicht gelingt, eine Ordnung zu schaffen, die jedermann Freiheit, Recht und Gleichheit garantiert.

  • Lebensgemeinschaften der Pflanzen
    Erwachet! 1971 | 22. August
    • Lebensgemeinschaften der Pflanzen

      ES WAR noch früh am Morgen, als Hans sein Haus verließ. Er war im Vorstand des Kleingartenvereins als Berater tätig und ein vielbeschäftigter Mann. Auch heute wartete wieder eine Menge Arbeit auf ihn.

      In letzter Zeit hatten die Kleingärtner viel Ärger gehabt. Man hatte ihnen einen interessanten Vortrag über „Mischanbau“ gehalten. Voller Begeisterung waren sie nach Hause gegangen, um die Anregungen sofort in die Tat umzusetzen und munter draufloszumischen. Und das Ergebnis? Es war erschreckend gewesen.

      „Hallo, Hans!“ Dieser Gruß riß ihn plötzlich aus seinen Gedanken. Ohne sich dessen bewußt geworden zu sein, war er bereits in der Gartenkolonie angekommen. „Morgen, Werner!“ rief er zurück. „Wie kommst du denn schon so zeitig hier heraus?“

      „Na, du weißt doch, wie gern ich im Garten bin. — Aber heute kommst du mir nicht davon. Heute mußt du mir unbedingt einige Fragen beantworten. Du kennst doch meinen Reinfall im Mischanbau. Mich würde brennend interessieren, was die Ursache ist und was man dabei alles zu beachten hat!“

      „Ja, Werner, das ist nicht so kurz erklärt. Dabei spielen viele Faktoren eine Rolle. Um dir aber ein wenig dabei zu helfen, möchte ich einige Hauptpunkte herausgreifen. Denken

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