Bericht über „Die Neue-Welt-Gesellschaft in Tätigkeit“ in Asien und Afrika
VON welchem Werte ist der etwa 600 m lange Film? Liegt sein Wert nur in seinem Herstellungspreis? oder in den Kosten der Aufnahme seiner Bilder? oder in der Summe, die er einbrächte, wenn man ihn in kommerziellen Kinos zeigte? — Der Wert des eine Stunde und zwanzig Minuten laufenden Films „Die Neue-Welt-Gesellschaft in Tätigkeit“, den Jehovas Zeugen kostenlos rund um die Welt zeigen, muß an etwas weit Wichtigerem gemessen werden, nämlich an dem mächtigen Einfluß, den er auf das Leben einer großen Zahl derer ausübt, die ihn sehen. Wir haben schon früher von ausgezeichneten Erfahrungen berichtet, die in Verbindung mit diesem Film in größeren und kleineren Städten Europas und Nord- und Südamerikas gemacht wurden. Doch welchen Wert hat er in Erdteilen wie Asien und Afrika, wo es immer noch viele Leute gibt, die überhaupt noch nie Filmbilder sahen und die keine richtige Kenntnis haben von der erdenweiten Tätigkeit der Zeugen Jehovas, die in der Verkündigung der guten Botschaft vom Königreich besteht?
Den Wert dieses Films in seinem Lande ins Auge fassend, berichtet der Zweigdiener des Watch-Tower-Zweigbüros in Nigeria: „Der Film hat hier in Nigeria eine gewaltige Reaktion ausgelöst, nicht nur bei den Brüdern und Menschen guten Willens, sondern auch bei ganz Fremden.“ Mangels passender Gebäude, in denen man die Bilder zeigen konnte, besonders draußen im „Busch“, haben die meisten Vorführungen in jenem westafrikanischen Lande im Freien stattgefunden. Es bestehen nie Schwierigkeiten, eine stattliche Zuhörerzahl zusammenzubringen, und die Wirkung des Films ist ausgezeichnet gewesen. So wurde aus Nigeria berichtet, daß die Leute, nachdem sie lange geglaubt hatten, wir seien eine kleine, lokale Religion, „überrascht seien, den Beweis vor sich zu sehen, daß wir eine große Organisation auf weltweiter Basis sind“. Die Brüder am Orte finden nun, daß ihnen viele Türen aufgehen und viele Ohren zuhören. Nach einer Kreisversammlung, während der der Film gezeigt wurde, wurde berichtet: „So viele Interessierte kommen herbei, daß sie an Zahl die Brüder, die zu den Versammlungen kommen, fast übertreffen.“
Während der ersten vier Monate, da der Film „Die Neue-Welt-Gesellschaft in Tätigkeit“ in Nigeria zur Verfügung stand, wurde er 28mal insgesamt vor 45 979 Personen gezeigt, und sein Wert wird in jenem Lande bestimmt erkannt.
Die neuen Handzettel, die den Film bekanntmachten, wurden in Monrovia, Liberia, benutzt, wo sich 500 Leute einfanden, um diesen Film über die Neue-Welt-Tätigkeit zu sehen, der im größten Saal der Stadt gezeigt wurde. Diese Vorführung erwies sich für die Brüder wie auch für die Menschen guten Willens als ein Ansporn. So sagte ein Bruder, nachdem er den Film gesehen hatte: „Höchste Zeit, uns jetzt an die Arbeit zu machen!“ Als der Film für die Brüder und Menschen guten Willens in der Firestone-Rubber-Plantage gezeigt wurde, wohnte der Vorführung eine mächtige Menge von über 2000 lärmenden Gummiplantagenarbeitern bei. Viele drückten ihr Erstaunen aus über das Ausmaß des guten Werkes, das die Organisation durchführt. Bestimmt leistete diese Veranstaltung ihren Beitrag zu der Mehrung von 25 %, die jene Ortsversammlung erreicht hat.
Seit einiger Zeit war den Bewohnern von Greenville, Liberia, bekanntgeworden, daß dort der Film gezeigt werde; doch viele dachten, er wäre ungefähr gleich wie die meisten religiösen Filme. Aber er machte auf die 400 Personen, die am Donnerstagabend herkamen, um ihn zu sehen, einen solchen Eindruck, daß einige Anwesende die Brüder baten, ihn nochmals zu zeigen. Da die Missionare keinen Projektionsapparat besaßen, trafen sie hierzu keine Anstalten. Am Freitag und Sonnabend jedoch mußten sie von den Leuten beständig die Frage hören: „Wird der Film wohl heute abend gezeigt?“ Als die Missionare am Sonnabend abend ihre Tätigkeit für den Tag beendet und sich eben zu ihrem privaten Studium gesetzt hatten, klopfte es an die Türe: „Sie müssen kommen und den Film zeigen, denn die Leute warten schon alle. Wir haben alles organisiert. Bitte kommen Sie doch!“ Bei ihrer Ankunft fanden die Missionare das Lokal gedrängt voll mit 517 Anwesenden, also mit über hundert mehr, als bei der ersten Vorführung zugegen gewesen waren! Die Wertschätzung der Anwesenden wuchs. „Diese Leute spielen nicht, sie arbeiten!“ wurde wiederholt gesagt. Mindestens e i n e Familie nahm die Sache ernst, und sie besucht nun die Zusammenkünfte der Versammlung, der Mann hat mit Verkündigen begonnen, und er wünscht, getauft zu werden.
In Nordrhodesien hatten die Inhaber von Sälen, in denen der Film gezeigt wurde, einen sehr günstigen Eindruck erhalten durch den auffallenden Unterschied im Verhalten derer, die den Film „Die Neue-Welt-Gesellschaft in Tätigkeit“ ansahen und der Scharen Leute, die sonst regelmäßig erschienen. Die Bilder wurden immer und immer wieder mit lautem Beifall begrüßt und jede Vorführung mit lebhaftem Interesse verfolgt. Es wurden sieben Vorführungen nötig, um allein die Leute in Kitwe zufriedenzustellen. Obwohl es beim Beschaffen von Sälen in einigen Orten in Nordrhodesien Schwierigkeiten gegeben hat, haben doch die Behörden in Kitwe vorzügliche Hilfe geleistet, da sie sich noch gut des eindrucksvollen Kongresses erinnern, der dort vor einiger Zeit stattfand und im Film gezeigt wird.
Die Bilder vom Bethelheim und der Druckerei der Watch Tower Society Brooklyn und darüber, wie die Brüder willig und in Einheit arbeiten, haben den Mengen Anwesender in Nordrhodesien einen tiefen Eindruck gemacht. In einem Briefe wurde gesagt: „Menschen guten Willens erwarteten einen capitao [Obmann] zu sehen, einen, der den anderen nur die Arbeit zu tun gibt oder ihnen sagt, was sie tun sollen, aber der Film zeigte, daß alle zur Ehre Gottes Jehovas willig zusammen wirken.“
PAKISTAN UND INDONESIEN
In nichtchristlichen Ländern wie Pakistan werden die Wachtturm-Missionare oft nur als eine weitere der vielen Sekten der Christenheit betrachtet. Natürlich erkennen die Leute mit etwas größerem Wahrnehmungsvermögen recht bald, daß diese Wachtturm-Missionare nicht so handeln wie andere, noch dasselbe sagen, und demzufolge haben sie mehr Achtung vor ihnen. Dennoch sehen auch jene, die mit ihrer Botschaft vertrauter werden, eine Zeitlang nur eine andere Sekte in ihnen, vielleicht ebenfalls eine unbedeutende.
Die Vorführung des Films „Die Neue-Welt-Gesellschaft in Tätigkeit“ hat hierin jedoch einen Wechsel herbeigeführt. Alle, die ihn in Pakistan sahen, waren überrascht, manche sogar höchst erstaunt. Es machte ihnen Eindruck, daß eine so große Zahl Menschen am Werke teilnehmen, ferner das phänomenale Wachstum der Gesellschaft zu sehen, die große, leistungsfähige Druckerei, die allgemeine, ansprechende Art der Botschaft, die rasche Ausdehnung, das Fehlen nationaler Grenzen und der Schranken vor den Farbigen, die Zahl der Getauften und vor allem den so ganz anderen Geist, der innerhalb der Neuen-Welt-Gesellschaft überall die Oberhand hat. Es gibt kaum einen, der den Film in Pakistan gesehen hat, der sich in dieser Richtung nicht günstig darüber geäußert hätte!
Viele von den weniger Gebildeten, die noch nie Filmbilder sahen oder im besten Falle nur schlechte, die am Orte selbst hergestellt werden, wurden in ein Wunderland neuer Orte, Völker und Sitten versetzt und gewannen einen gänzlich neuen Ausblick. Da sie die Kommentare in ihrer einheimischen Urdu-Sprache hörten und dabei die Neue-Welt-Tätigkeit im Bilde tatsächlich vor sich sahen, erhielten sie einen Eindruck, den durch irgendeine andere Methode herbeizuführen Monate erfordert hätte!
Eine Person guten Willens drückte ihre Überraschung wie folgt aus: „Glaubt ihr, daß derselbe Geist, der hier bei unserer Versammlung in Lahore herrschte, auch die Tausende von Leuten durchdringen kann, die wir dort sahen?“ Als man ihr versicherte, daß derselbe Geist, der kleinere, örtliche Zusammenkünfte beherrscht, auch die mächtigen Mengen bei großen internationalen Kongressen durchdringen kann und auch wirklich durchdringt, und daß der Geist des Volkes Jehovas auf der ganzen Erde derselbe ist, gab sie ihre frühere unentschiedene Haltung auf und begann ernsthaft zu studieren.
Der Bericht über die Tätigkeit der Neuen-Welt-Gesellschaft hat z. B. geteilte Familien vereint. In einem Falle bekundete nur die Ehefrau gelegentlich etwas Interesse an der Botschaft, aber seit der Versammlung in Quetta und der Vorführung des Films unterstützt sie regelmäßig alle Versammlungszusammenkünfte, und man kann erwarten, daß sie Verkündigerin wird; auch nehmen ihr Mann und die Kinder nun an den Studien daheim wie auch im Königreichssaal teil. In einem anderen Falle wurden bei einem mohammedanischen Ehemann und seiner namenchristlichen Frau Studien durchgeführt. Aus Respekt vor seinen religiösen Ansichten wurde kein Gebet gesprochen. Seitdem aber das Ehepaar den Film gesehen hat, betätigt sich die Frau im Dienste Jehovas, und nun beugt auch der Mann sein Haupt bei Gebeten, die im Namen Jesu Christi dargebracht werden.
In Indonesien empfing der Filmoperateur bei der ersten Filmvorführung einen so günstigen Eindruck, daß er bat, ihm Schriften zu geben und bei ihm ein Bibelstudium durchzuführen. Binnen weniger Monate tat er den Schritt der Hingabe an Jehova und wurde getauft.
Man stelle sich folgende verwickelte Sachlage vor: Auf Sumatra wurden von einem protestantischen Feldprediger Anstalten zur Vorführung des Films getroffen, wobei ein Projektionsapparat und ein Operateur gebraucht wurden, die ein chinesischer Zeitungsmann stellte, der Vorsitzender der katholischen Jugendbewegung ist, und die Vorführung fand in einer protestantischen Kirche statt, die sich in einer stark islamischen Gemeinde befindet. Durch Sonderboten gelang es dem Feldprediger, die Anwesendenzahl auf 160 zu bringen. Der Kirchensekretär sandte der Gesellschaft einen Brief, in dem er seine Wertschätzung für die Vorführung des Films zum Ausdruck brachte und um Schriften und weiteren Aufschluß bat. Auch erhielt man vom indischen Lehrer die freundliche Erlaubnis, in der englischen Privatschule Khalsa in Medan, Sumatra, einen Saal zu benutzen. Hier waren wahrscheinlich ein Dutzend verschiedene religiöse Gruppen vertreten: theosophische, christliche und islamische. Der Lehrer sagte, er betrachte es als eine Ehre, einen so vorzüglichen Bildungsfilm dort gezeigt zu haben.
Entstellte Darstellungen, die jene entwerfen, welche die Wahrheit außer acht lassen oder ein Vorurteil dagegen hegen, werden die Aufklärung, die dieser Film vermittelt, nicht aus „sehenden Augen“ und „hörenden Ohren“ auslöschen können. Die Leute haben gesehen und gehört, und als Folge davon ist eine Änderung in ihrer Meinung eingetreten, indem sie erkennen, daß es Leute gibt, die wirklich für Jehovas neue Welt leben. Mit weiterer Hilfe werden viele bestimmt der Botschaft gemäß handeln.
JAPAN, FORMOSA UND OKINAWA
Japan schätzt Farben; und es hat sicherlich auf diesen Farbfilm, der in den meisten japanischen Versammlungen nun mindestens zweimal gezeigt wurde, gut reagiert. Natürlich sind die Leute dort begeistert, wenn sie sehen, daß Japan in den Szenen des Yankee-Stadions vertreten ist, und wenn der Wachtturm in Japanisch auf der Leinwand erscheint, gibt es stets herzlichen Applaus! Im Jahre 1954 wären die japanischen Brüder schon sehr glücklich gewesen, ihre April-Höchstzahl von 407 Verkündigern, d. h. eine Zunahme von 42 % gegenüber dem Vorjahr, aufrechtzuerhalten. Aber als die Filmvorführungen in Gang kamen, erzielten sie wiederholt neue Höchstzahlen, indem sie 410 Verkündiger im Juli, 452 im Oktober und 457 im November erreichten.
Auf der Insel Taiwan oder Formosa wurde der Film siebenmal mit einer Gesamtzuschauerzahl von 2864 Personen gezeigt. Während achtzehn Jahre hatte eine Reihe von Verboten zuerst unter der japanischen Regierung, dann unter der chinesischen nationalistischen Regierung Jehovas Zeugen daran gehindert, überhaupt irgendeine Versammlung abzuhalten. Welche Begeisterung löste es dann aus, die amtliche Genehmigung zur Vorführung des Films zu erhalten, ja selbst den Beistand der Polizei zum Beschaffen passender Säle! Obwohl es ihnen verboten ist, sich in Gruppen selbst von nur drei Personen zum Bibelstudium zu treffen, wurde ihnen erlaubt, sich zur Betrachtung des Films zu versammelna. In der Tat erklärten Regierungsbeamte, die den Film zuerst ansehen konnten, dies sei einer der vorzüglichsten Bildungsfilme, die sie gesehen hätten.
Für Jehovas Zeugen auf Formosa, die diesen Film sahen, war es das größte Erlebnis, das sie in ihrer Königreichstätigkeit jemals gehabt haben. Während der Vorführung wäre es möglich gewesen, in einer Redepause eine Nadel auf den Boden fallen zu hören. Die Kommentare wurden in einer bisher nicht geschriebenen Sprache, nämlich in der des Ami-Stammes von Südost-Formosa, gegeben. Aber die Organisierung dieser Filmvorführungen übertraf irgend etwas, was die Zivilisation bieten könnte. Die Zusammenarbeit unter den Dienern und Zuhörern war einfach wunderbar. Anderthalb Stunden lang wanderten diese bescheidenen Leute aus dem „Busch“ sozusagen direkt in die weltweite Tätigkeit der „Neuen-Welt-Gesellschaft“ hinein! Ihr gutes Gedächtnis wird das, was sie sahen, wie einen Schatz lange hüten, während sie ihr Lebensmuster weiterhin gemäß den Maßstäben der neuen Welt umgestalten.
Auf der Insel Okinawa wurde der Film in Verbindung mit der ersten Kreisversammlung dort, die vom 14. bis 16. Januar stattfand, vorgeführt. Ehe die Versammlung begann, gab es dort zehn Verkündiger. Während der Versammlung begaben sich acht weitere in den Dienst, und zwei weitere Pioniere meldeten sich zum Dienste. Diese kleine Gruppe brachte durch ihre Bekanntmachungstätigkeit am Sonnabend abend 290 Personen zur Vorführung in japanischer Sprache und am Sonntag abend 80 Personen zur Vorführung in englischer Sprache, also insgesamt 370 Personen, was eine erstaunliche Zahl ist in Anbetracht der dortigen Verkündigerzahl. Unter den Anwesenden befand sich auch ein früherer Abgeordneter und Gouverneur, der am ersten Abend erschien und dann auch am zweiten Abend, um den Film nochmals zu sehen.
Durch die ersten 39 Vorführungen des Films in Japan, auf Formosa und Okinawa wurden insgesamt beinahe 5000 Leute erreicht, wodurch den Verkündigern und auch weiteren Menschen guten Willens die Organisation und Tätigkeit der Zeugen Jehovas in hervorragender Weise vor Augen geführt wurde. Der Zweigdiener in Japan drückte die Ansicht aller Zeugen Jehovas aus, die den Film „Die Neue-Welt-Gesellschaft in Tätigkeit“ gesehen haben, als er schrieb: „Wir danken Jehova aus tiefstem Herzen für dieses wunderbare Mittel zum Zeugnisgeben für seinen Namen.“
Diese Filmbilder ersetzen keineswegs die Tätigkeit des Königreichsverkündigers, sondern sind ihm eine Hilfe, ein Mittel. Er kann sie zu seiner eigenen Stärkung und als weitere Hilfe für jene verwenden, mit denen er schon über die Botschaft von der neuen Welt gesprochen hat. Ein Studium der Bibel in bezug auf die Lehre zeigt, daß die Neue-Welt-Gesellschaft die Wahrheit besitzt, während dieser Film die weltweite Tätigkeit dieser Christenversammlung und die gute Wirkung zeigt, die die Botschaft auf das Leben jener ausübt, die sie hören und annehmen. Dies ist eine hervorragende Leistung, die ein wohlredigierter Filmstreifen von nur etwa 600 m Länge zu bewirken vermag!
[Fußnote]
a Dieses Verbot ist nun aufgehoben. Siehe Seite 638 des Wachtturms vom 15. Oktober 1955.