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  • Die Inflation verschärft sich
    Erwachet! 1980 | 22. April
    • Meine Frau und ich sind Mitte Siebzig. Wir sind beide weder gesund, noch können wir arbeiten.“

      Arbeiter, deren Lohn mit der Inflation nur Schritt hält, sind ebenfalls im Nachteil. Warum? Weil die Inflation in zweifacher Hinsicht „zuschlägt“. Der Wert des schwerverdienten Geldes wird durch die Teuerungswelle gemindert, und durch die Lohnerhöhungen geraten die Arbeitnehmer in eine höhere Steuerklasse. Das hat eine Minderung der Kaufkraft zur Folge.

      Häufig werden durch die Inflation auch die sparsamen Bürger bestraft, die ihr Geld „auf die hohe Kante legen“. In einem Land war der Sparzins nur halb so hoch wie die Inflationsrate. Also war das Sparguthaben am Jahresende trotz der Zinsen weniger wert als am Jahresanfang. Vergrößert wurde die Wertminderung noch dadurch, daß die Zinsen steuerpflichtig waren.

      Die Leute machen immer mehr Schulden.

      Die Preisschraube hat zu einer enormen Verschuldung des einzelnen Bürgers geführt. Ein Grund dafür ist, daß viele gar nicht versuchen, für eine Anschaffung Geld zu sparen. Also machen sie Schulden.

      Ein anderer Grund besteht darin, daß jetzt wegen der Inflation immer mehr Leute Geld aufnehmen, nur um sich ihr gegenwärtiges Eigentum zu erhalten. In dem Jahrbuch Americana Annual für 1979 wurde erwähnt: „Diejenigen, die früher selten und nur für große Anschaffungen Geld borgten, haben manchmal festgestellt, daß sie das Darlehen jetzt für das Lebensnotwendige brauchen.“

      Andere haben keine Hoffnung für die Zukunft und leben nach der Devise: „Iß, trink und sei fröhlich, um noch einmal alles zu genießen, bevor es zu spät ist.“ Jemand sagte einmal: „Ich bin in einer Art Weltuntergangsstimmung.“ Andere nehmen Unmengen von Geld auf, ohne daran zu denken, es zurückzuzahlen. Das grenzt schon an Diebstahl.

      In U.S. News & World Report wurde der Trend des Schuldenmachens als „eine Flutwelle“ bezeichnet, die „die Wirtschaftswissenschaftler in Schrecken versetzt“. Dem wurde hinzugefügt: „Nie zuvor waren die Leute so von geliehenem Geld abhängig.“ Schon beim nächsten schweren wirtschaftlichen Rückschlag könnten Millionen dieser Leute bankrott gehen.

      Warum ist die Inflation heute so hoch?

      Wodurch wird die Inflation verursacht, die jetzt weltweit wütet? Die Experten vertreten nicht in allen Punkten die gleiche Ansicht. Doch eine der Hauptursachen, so sagen fast alle übereinstimmend, besteht darin, daß die Leute mehr Geld ausgeben, als sie verdienen, und Schulden machen, um die Ausgaben zu decken. In der Londoner Times wurde erklärt: „Was ist eigentlich Inflation? ... Der Volkswirtschaftler will damit sagen, daß man übermäßig viel verbraucht, daß man über seine Verhältnisse lebt, daß man mehr aus der Kasse nimmt, als man hineinlegt.“

      Die Regierungen, die mehr Geld ausgeben, als sie durch die Steuern einnehmen, müssen, um das Defizit auszugleichen, Geld „produzieren“. In dem Magazin Harper’s wurde das folgendermaßen ausgedrückt: „Die Schulden, die der Regierung durch ihre Ausgaben entstehen und die nicht aus den Steuereinnahmen bezahlt werden können, werden gedeckt, indem sie neue Dollars drucken läßt.“ Im Wall Street Journal hieß es:

      „Weitaus der größte Teil der Teuerung ist auf Inflation [das „Sichaufblähen“] im buchstäblichen Sinne zurückzuführen. Verursacht wurde sie durch eine immense Ausdehnung des Geldbestandes in all den Jahren übermäßiger Regierungsdefizite, die durch die Schaffung von Geld und Krediten finanziert wurden, was heute dem Drucken von Banknoten entspricht.“

      Ein Beispiel für diese Inflationsursache sind die Schulden der Vereinigten Staaten. Während 17 der vergangenen 18 Jahre hatte die Regierung ein Defizit. Es dauerte 167 Jahre, bis die Schulden die 100-Milliarden-Grenze erreichten, aber jetzt nehmen sie jedes Jahr um diesen Betrag zu. Der Gesamtbetrag wird wahrscheinlich bald eine Billion Dollar überschreiten. Die Zinsen für diese Schulden betragen jetzt etwa 60 Milliarden Dollar pro Jahr — der drittgrößte Posten in den Ausgaben der Regierung. Das treibt die Preise von Waren und Dienstleistungen wie bei einer Auktion in die Höhe.

      Verschlimmert wird die Situation noch durch das Mineralölproblem. Nur eine Handvoll Länder produzieren über den eigenen Ölbedarf hinaus. Sie haben sich zur OPEC zusammengeschlossen. In den vergangenen zehn Jahren haben sie den Mineralölpreis auf mehr als das Zehnfache angehoben. Da so viele Produkte — Benzin, Heizöl, Kunststoffe und Chemikalien — aus Mineralöl hergestellt werden, steigen ihre Preise mit.

      Aus diesen Gründen sind manche Nationen jetzt so schwer verschuldet, daß sie ihre Wirtschaft nur durch weitere massive Kredite am Leben erhalten können. Einige dieser Länder können nicht einmal die Zinsen ihrer Schulden aus eigenen Mitteln bezahlen, geschweige denn die Schulden selbst.

      Kann man der Inflation nicht mehr abhelfen?

      Läßt sich der jetzige Zustand noch rückgängig machen? Einige Wirtschaftswissenschaftler haben Bedenken und meinen, er entspreche der Lage eines Drogenabhängigen in fortgeschrittenem Stadium, der nach immer mehr Heroin verlange, das eine schwächer werdende Wirkung habe. Wenn er weitermacht, wird ihn die Droge das Leben kosten. Hört er auf, werden die Folgen seines Drogenmißbrauchs zumindest sein Leben verkürzen.

      Um der Inflation Einhalt zu gebieten, müssen die überhöhten Ausgaben der Regierungen, der Unternehmen und des einzelnen drastisch gekürzt werden. Das würde bedeuten, daß die Leute weniger kaufen und somit die Unternehmen weniger produzieren. Dadurch würden viele Leute ihren Arbeitsplatz verlieren, und es würde eine starke Rezession oder Depression eintreten. Die Weltwirtschaft ist aufgrund der Kauffreudigkeit auf eine derart hohe Produktion eingestellt, daß einige Beobachter behaupten, es sei bereits zu spät, drastische Einschränkungen vorzunehmen, ohne einen Schaden anzurichten, der geringer sei als der der Inflation.

  • Wie können wir der Inflation beikommen?
    Erwachet! 1980 | 22. April
    • Wie können wir der Inflation beikommen?

      GEGEN die weltweite Inflation kannst du persönlich kaum etwas unternehmen. Du kannst nicht den Haushalt der Regierung, die überhandnehmenden Schulden deiner Mitbürger oder die Wirtschaftspolitik ganzer Nationen kontrollieren. Doch du kannst manches tun, um mit der Preisschraube besser fertig zu werden.

      Du kannst beispielsweise als Bewohner eines Industrielandes deinen Lebensstandard senken. Es mag sein, daß du ohne gewisse Dinge auskommst, die du bisher für selbstverständlich gehalten hast, aber auf die die Einwohner ärmerer Länder schon seit eh und je verzichten müssen. Vielleicht empfindest du diese Maßnahme als

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