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Von Sorge erfüllt, doch in vieler Hinsicht gesegnetErwachet! 1976 | 8. November
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viele Familienangehörige wie möglich zu Besuch, und wir führten unser regelmäßiges Familienstudium an Hand des Wachtturms durch. Wenn wir so an diese Monate zurückdenken, können wir sagen, daß wir, obwohl wir von Sorge erfüllt waren, in vieler Hinsicht gesegnet wurden und vieles erlebten, wofür wir dankbar sein konnten. Zu erwähnen wäre die Fürsorge und Freundlichkeit des Krankenhauspersonals und die Liebe, die unsere Angehörigen und unsere geistigen Brüder und Schwestern zum Ausdruck brachten. Wir sind für die vielen glücklichen Stunden dankbar, die wir täglich mit David verbringen konnten. Er war immer noch unser liebevolles Familienhaupt.
Aber was für eine Prüfung das für David doch bedeutete! Er war immer so kräftig und gesund gewesen. Dennoch diente er weiterhin Jehova, wobei er daran dachte, daß viele andere Christen noch mehr gelitten hatten. Am 30. August 1973, fünfzehn Monate nach dem Eintritt seiner Lähmung, verstarb schließlich unser lieber David, und zwar nur vier Stunden nachdem meine Mutter gestorben war. Das war wirklich ein trauriger Tag, denn der Tod ist einer unserer größten Feinde. Niemand kann uns jedoch die Freude nehmen, die das Bewußtsein mit sich bringt, daß David bis zu seinem Tode Gott gegenüber die Lauterkeit bewahrt hat. Er hat in Treue als Diener Jehovas gelebt, und er wird angesichts der bevorstehenden Auferstehung lediglich eine kurze Zeit schlafen. Wir sind Jehova dankbar für die Kraft, die er ihm gab, damit er seine Krankheit ertragen und als Anlaß benutzen konnte, vielen Personen, die bis dahin noch nie mit einem Zeugen Jehovas gesprochen hatten, Zeugnis zu geben.
Shannon und ich haben viel Wertvolles in dieser Zeit der Prüfung gelernt. Wir sind uns der Notwendigkeit bewußt geworden, kranken Personen Liebe und Mitgefühl zu erweisen, denn das ist für sie in seelischer und geistiger Hinsicht ziemlich wichtig. Wir konnten auch sehen, wie sehr wir unsere lieben Angehörigen benötigen. Und wir haben eine tiefere Wertschätzung für das Vorrecht zu beten und für die Kraft, die man daraus schöpfen kann.
Ich hoffe, daß dir das Lesen dieser Erfahrung in gewisser Hinsicht hilft auszuharren, wenn persönliche Schwierigkeiten eintreten, ob du nun der Patient bist, der unter körperlichen Schmerzen und seelischen Qualen leidet, oder ob du zu den nahen Verwandten gehörst, die mit der Sorge und der Belastung leben müssen, die sich ergeben, wenn man einen lieben Angehörigen leiden sieht. (Eingesandt.)
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Sie arbeiten im Interesse der öffentlichen HygieneErwachet! 1976 | 8. November
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Sie arbeiten im Interesse der öffentlichen Hygiene
WER schätzt es nicht, jemanden zu haben, der für Sauberkeit sorgt? Durch hygienische Maßnahmen werden angenehme, gesunde Lebensbedingungen geschaffen. Stell dir eine fleißige, leistungsfähige Kolonne vor, die im Dienst der öffentlichen Hygiene tätig ist und aus Milliarden von Arbeitern besteht, aber keine Streiks und keine Arbeitskämpfe kennt! Genau das trifft auf die im Interesse der öffentlichen Hygiene wirkenden Käfer zu. Jeder Arbeiter dieser Kolonne ist vorzüglich für seine Tätigkeit geeignet und verfügt über eine gute Ausrüstung. Lange bevor es auf der Erde Menschen gab, erfüllten die Aaskäfer ihre wichtige Aufgabe.
Es gibt 230 verschiedene Aaskäferarten. Die meisten dieser Käfer und ihrer Larven ernähren sich von Tierleichen. In ihrem Verdauungssystem wird ein Großteil der aufgenommenen Nahrung in chemische Verbindungen umgewandelt, die von den Pflanzen verwertet werden können.
Die einzelnen Aaskäferarten sind ganz unterschiedlich groß. Während einige eine Länge von fast 4 Zentimetern erreichen, sind andere kaum größer als ein Stäubchen. Die Durchschnittslänge beträgt ungefähr eineinhalb Zentimeter.
Körper und Flügel der Aaskäfer sind flach und biegsam. Das ermöglicht es ihnen, unter die Tierleichen zu kriechen. Ihre Larven sind ebenfalls flach. Die als Totengräber bekannten Aaskäfer sind mit Grabfüßen ausgestattet. Manche Aaskäfer verrichten ihre Arbeit so gründlich, daß Wissenschaftler sie zum Reinigen leicht zerbrechlicher Skelette verwenden.
Ihre Arbeitsweise
Wenn man die Lebensweise eines dieser Aaskäfer, z. B. des Totengräbers, näher kennenlernt, kann man sich in etwa eine Vorstellung von der enormen Arbeit machen, die die Aaskäfer bewältigen.
Der etwa zweieinhalb Zentimeter lange Totengräber ist schwarz und hat breite orangefarbene Binden auf den Flügeldecken. Er bewältigt die unterschiedlichsten Grabarbeiten. Die Totengräber arbeiten paarweise und begraben gewöhnlich kleine Tiere wie tote Mäuse, Kröten, Fische und Vögel. Aber sie schrecken auch nicht davor zurück, Kaninchen, Katzen und Hunde einzuwühlen.
Der Totengräber hat einen scharfen Geruchssinn. Angelockt vom Aasgeruch, fliegt er in der Dunkelheit zu einer Tierleiche und läßt sich daneben nieder. Sofort beginnt er, die Leiche mit den Fühlern an mehreren Stellen zu betasten, und macht sich dann an die Arbeit. Bald darauf taucht ein zweiter Totengräber — ein Weibchen — auf. Zu zweit begraben sie nun die Leiche. Zu dieser Tätigkeit werden sie von ihrem Instinkt angetrieben, und sie lassen von ihrem Vorhaben auch dann nicht ab, wenn sich ihnen Hindernisse in den Weg stellen.
Jemand, der ein Experiment machen wollte, legte einmal eine tote Maus in einen niedrigen Busch. Zwei Totengräber erkletterten den Busch und lösten die Maus aus dem Blattwerk. Nachdem sie zu Boden gefallen war, begannen die Käfer sofort, sie zu vergraben.
Was geschieht aber, wenn eine kleine Tierleiche an einer Stelle liegt, die zum Graben ungeeignet ist, zum Beispiel eine tote Maus am Rand einer befestigten Straße? Zuerst versuchen die Totengräber, in die Betondecke zu graben. Erweist sich das aber als aussichtslos, zerren sie die Maus an eine Stelle, wo sie besser graben können. Manchmal schleppen die Käfer einen Kadaver bis zu drei Meter weit. Wie?
Der auf dem Rücken liegende Totengräber stößt mit seinen starken Beinen gegen den Kadaver. Während sich der Käfer unter die Maus arbeitet, beginnt sich der Kadaver zu bewegen. Darauf schiebt der Totengräber die Maus mit einem gewaltigen Stoß etwa anderthalb Zentimeter vorwärts. Dieser Vorgang wird so lange wiederholt, bis das tote Tier an einen Ort zu liegen kommt, der sich zum Graben eignet. Während das Männchen auf dem Rücken liegt und mit den Beinen gegen die Leiche stößt, ist das Weibchen damit beschäftigt, Zweige und Steinchen, die im Weg liegen mögen, zu beseitigen.
Nachdem die Totengräber die Maus an einen Ort befördert haben, wo sie sie vergraben können, krabbeln sie unter den Kadaver und fangen an, mit dem Kopf und den Füßen zu buddeln. Langsam sinkt die tote Maus tiefer und tiefer. Währenddessen rieselt von oben lockere Erde auf sie herab. Wenn der Kadaver vergraben ist, wird ein Gang angelegt, in dem das Weibchen dann die Eier legt. Bis die Larven geschlüpft sind, ernähren sich die Alten von dem Kadaver. Später füttern sie die Larven mit teilweise vorverdautem Fleisch des verwesenden Kadavers. Erst wenn die Larven ausgewachsen sind, verlassen die Alten die „Kinderstube“ und fliegen weg.
Die Aaskäfer sind wirklich eine bemerkenswerte Truppe. Wem sollten wir die Ehre für ihre lebenswichtige Arbeit geben? Natürlich dem Schöpfer, Jehova Gott. Wie könnten diese erstaunlichen Käfer, die im Interesse der öffentlichen Hygiene arbeiten, durch blinden Zufall entstanden sein?
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Ist es richtig, Geburtstag zu feiern?Erwachet! 1976 | 8. November
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Was sagt die Bibel?
Ist es richtig, Geburtstag zu feiern?
BIST du gern mit lieben Angehörigen gesellig beisammen? Das Zusammenkommen mit der Absicht, in vernünftigem Maße „zu essen und zu trinken und sich zu freuen“, wird in der Bibel in günstigem Sinne erwähnt (Pred. 8:15; 9:7; Hiob 1:2, 4, 5). Die Bibel berichtet davon, daß Diener Gottes bei besonderen Anlässen ein „Festmahl“ abhielten (1. Mose 19:3; 21:8; 2. Sam. 3:20; 1. Kö. 3:15). Jehova ließ durch Moses an die Nation Israel das Gebot ergehen, die jährlichen freudigen „Festzeiten“ zu beachten (3. Mose 23:2, 37, 38). Zweifellos weiß der Schöpfer um die Freude, die festliche Anlässe mit sich bringen können.
Das bedeutet jedoch nicht, daß alle Arten von Feiern Gottes Anerkennung finden. Bei vielen Festen, die heute in der Welt beliebt sind, werden Personen oder Einrichtungen mit Ehre bedacht, die in der Bibel als gottlos dargestellt werden. Etliche Feste wurzeln in der falschen Religion. Die Bibel gebietet Anbetern Jehovas, jegliche Verbindung mit der falschen Anbetung zu meiden (2. Kor. 6:14-18). Wie verhält es sich mit Geburtstagsfeiern?
Man kann der Bibel entnehmen, daß der Tag, an dem ein Kind zur Welt kam, für die Eltern gewöhnlich ein Tag der Freude und der Dankbarkeit war. Und das mit Recht, denn: „Siehe! Söhne sind ein Erbe von Jehova; die Leibesfrucht ist eine Belohnung“ (Ps. 127:3; Luk. 1:57, 58). Offensichtlich kannten auch in biblischen Zeiten Diener Gottes den Zeitpunkt ihrer Geburt. Zum Beispiel führt die Bibel bei Noah und Abraham sowohl das Alter an, das sie bei verschiedenen Ereignissen ihres Lebens hatten, als auch ihr Alter beim Tode (1. Mose 7:6, 11, 13; 9:28, 29; 12:4; 17:24; 25:7). Unter dem mosaischen Gesetz führten Angehörige des Stammes Levi Aufzeichnungen über ihr Alter, damit sie feststellen konnten, wann sie alt genug waren, um mit dem Dienst in Jehovas Heiligtum zu beginnen (4. Mose 4:46, 47). Kann man daraus schließen, daß Anbeter Gottes damals jährlich Geburtstag feierten?
Personen, die dieser Meinung sind, beziehen sich manchmal auf Hiob 1:4 und Hosea 7:5. Der erste dieser Texte erwähnt „ein Festmahl“, das Hiobs sieben Söhne „im Hause eines jeden an seinem eigenen Tage“ abhielten. Der zweite berichtet von israelitischen Fürsten, die sich beim Fest „am Tag unseres Königs“ ‘des Weines wegen krank machten’. Handelte es sich bei diesen festlichen Anlässen um Geburtstagsparties? Offensichtlich nicht. Professor G. Margoliouth schreibt in Hastings’ Encyclopædia of Religion and Ethics: „Es ist
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