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  • „Es ist nicht meine Schuld!“
    Der Wachtturm 1979 | 1. Oktober
    • Leute herausfinden, daß jemand ‘eine trügerische Zunge in seinem Mund’ hat? (Micha 6:12). Wahrscheinlich werden sie der unehrlichen Person künftig nicht vertrauen und sich sogar von ihr distanzieren. Der Betreffende mag deshalb bestürzt sein. Da er es aber selbst herbeigeführt hat, kann er dann wirklich mit Recht behaupten: „Es ist nicht meine Schuld.“?

      EINE ERNSTE SACHE

      Diejenigen, die von einer Person mit einer trügerischen Zunge betrogen werden, merken es vielleicht nicht immer. Aber es gibt einen, der es immer merkt, und er wird den Schuldigen zur Rechenschaft ziehen. In der Bibel wird uns die Zusicherung gegeben: „Wer auf Abwegen geht, ist für Jehova etwas Verabscheuungswürdiges, aber Sein trauter Umgang ist mit den Rechtschaffenen“ (Spr. 3:32). Wer im Reden und Handeln unehrlich ist, mag sich zwar etwas vormachen oder sogar denken, er habe das Recht, seine trügerische Zunge auf schlaue Weise zu gebrauchen und zu fragwürdigen Methoden Zuflucht zu nehmen. Was das betrifft, fehlen seinen Mitmenschen vielleicht ausreichende Beweise, um ihm ‘einen Verweis erteilen’ zu können (Luk. 17:3). Wenn aber eine solche Person ihre Handlungsweise nicht aufgibt, wird sie nie die Anerkennung Gottes haben. Wer unehrlich handelt, ist in den Augen Jehovas verabscheuungswürdig, und nur der Rechtschaffene kann sich des ‘trauten Umgangs’ mit Gott erfreuen.

      Letzten Endes müssen wir uns alle vor dem Höchsten verantworten (Röm. 14:10-12). Daher ist es wichtig, sich von Gottes Geist und seinem inspirierten Wort leiten zu lassen, während man unablässig um Hilfe betet, damit man es vermeidet, grausam zu sein, sich eines Vergehens schuldig zu machen, verantwortungslos zu handeln, bedrückende Methoden anzuwenden sowie lieblos und unzuverlässig zu sein. Ja, in vielen Fällen kann man nicht zu Recht die Verantwortung beiseite schieben und sagen: „Es ist nicht meine Schuld!“

  • Fest im Glauben trotz schwieriger Zeiten
    Der Wachtturm 1979 | 1. Oktober
    • Fest im Glauben trotz schwieriger Zeiten

      WIE im 1. Jahrhundert wütet auch heute in vielen Teilen der Welt heftige Verfolgung gegen wahre Christen. Wie damals, so bleiben auch heute Christen fest im Glauben. Gegen Ende des Jahres 1978 erhielt das Zweigbüro eines Landes von einem reisenden Aufseher der Zeugen Jehovas einen Brief, in dem er von der heftigen Verfolgung berichtete, unter der die Zeugen in einem bestimmten Gebiet zu leiden haben. Ihre Standhaftigkeit ist ein weiteres hervorragendes Beispiel christlicher Lauterkeit.

      Gemäß dem Bericht des reisenden Aufsehers sagten die Verfolger zu einer Gruppe von Zeugen: „Wir wollen nicht mehr hören, daß ihr irgend etwas über Jesus predigt.“ Sie aber entgegneten: „Wir können nichts Verkehrtes in dem sehen, was Jesus tat. Deshalb ist es auch nicht verkehrt, wenn wir über ihn predigen.“

      Das machte die Männer wütend. Sie ließen deshalb die Zeugen — drei Brüder und zwei Schwestern — alle ihre Bücher zu einem etwa fünf Kilometer entfernten Ort tragen. Dort verbrannten sie die Bücher. Dann brachten sie die Brüder an eine Stelle, die ein paar Meter entfernt war, und fingen an, eine der Schwestern — noch ein junges Mädchen — zu schlagen, während die Brüder zusehen mußten. Als sie zu den Brüdern zurückkehrten, sagten sie: „Das Mädchen hat gesagt, ihr hättet sie gezwungen, eine Zeugin zu werden.“ Die junge Schwester, die gerade geschlagen worden war, hörte dies aber zufällig und rief: „Das ist eine Lüge!“

      Danach band man einem der Brüder die Hände auf den Rücken. Er wurde geschlagen, bis er bewußtlos war. Nachdem die Peiniger „Nieder mit Jesus!“ gerufen hatten, schlugen sie einen anderen Bruder und schnitten ihm ein Ohr ab. Auch der dritte Bruder wurde grausam geschlagen, so daß er beinahe auf einem Auge erblindete. Aber trotz dieser brutalen Behandlung verleugnete keiner der Brüder seinen Glauben.

      Schließlich wurden die Brüder an den Fluß gebracht; man wollte sie dort ertränken. Auf dem Weg dorthin beteten sie inbrünstig. Plötzlich änderten die Peiniger ihre Absicht und führten die Brüder zu ihren Häusern zurück. Dort sagte man ihnen, sie dürften in den kommenden drei Monaten nicht in die Stadt gehen, wo sich der Königreichssaal befand. Doch am folgenden Sonntag ging einer der Brüder in die Stadt zur Zusammenkunft.

      Später wurden die gleichen fünf Zeugen von einer anderen Gruppe Männer angesprochen. Man stellte ihnen die Frage: „Durch wen betet ihr zu Gott?“ Ein Bruder entgegnete: „Durch Jesus.“ Man unterbrach ihn aber mit den Worten: „Wir beten durch die Geister der Ahnen zu Gott.“ Und ein anderer Fragesteller fügte hinzu: „Ihr verehrt also nicht eure Ahnen.“ Die Zeugen schwiegen.

      Einer aus der Gruppe nahm dann einen dicken Stock und begann die Brüder zu schlagen. Andere schlossen sich ihm an, indem sie sie mit der Faust schlugen und mit den Stiefeln traten. Nach einer gewissen Zeit trennte man einen Bruder von den anderen; er wurde von einer zweiten Gruppe geholt, die ihn befragen wollte. Man befahl ihm, die Parole „Weiter mit dem Krieg!“ nachzusprechen. Weil er sich weigerte, wurde er wieder geschlagen. Einer der Peiniger sagte: „Halte uns die andere Wange hin, denn Jesus hat gesagt: ‚Wenn dich jemand auf die eine Wange schlägt, halte ihm auch die andere hin.‘“

      Der Bruder gehorchte und lächelte, als sich die anderen über ihn lustig machten. Doch der eine Mann, der von ihm verlangt hatte, die andere Wange hinzuhalten, schlug ihn nicht wieder, sondern sagte voller Verachtung: „Du bist ja verrückt. Hau ab!“ Andere hingegen fingen an, mit dem Kolben ihrer Gewehre und mit den Fäusten auf ihn einzuschlagen, während noch andere ihn mit ihren schweren Stiefeln traten. Dadurch wurde er übel zugerichtet.

      Nachdem es ihnen nicht gelungen war, ihn zu einem Kompromiß zu bewegen, brachten sie den Bruder zu der ersten Gruppe von Peinigern zurück. Diese versuchten, ihn zu einem Kompromiß zu veranlassen, und wollten ihn dazu bringen, die Parole „Weiter mit dem Krieg!“ nachzusprechen. „Das ist wirklich nicht zuviel verlangt“, sagten sie. Der Bruder blieb aber standhaft und weigerte sich sogar trotz weiterer Schläge, in dieser Sache einen Kompromiß einzugehen.

      Etwa zu dieser Zeit traf die Frau des Bruders auf dem Schauplatz ein. Als die Männer erfuhren, wer sie war, suchten sie sie zu überreden, ihren Mann zu veranlassen, die Parole nachzusprechen. Aber die Schwester schwieg. Inzwischen war es nach Mitternacht geworden — der Bruder hatte während der ganzen Tagesstunden ausgeharrt. Dann gaben die Verfolger auf und verschwanden.

      Am nächsten Tag entschlossen sich die Brüder, in aller Stille fortzugehen. Um unnötiges Aufsehen zu vermeiden, ließen sie ihr Eigentum und ihre Habseligkeiten zurück. Sie trafen einige Zeugen; diese haben sich dann ihrer Brüder, die so viel erdulden mußten, angenommen.

      Welche Einstellung haben diese verfolgten Zeugen? Sie sagen: „Wir sind entschlossen, wenn es sein muß, für den Namen Jehovas zu sterben.“ Und genau dies haben sie ihren Verfolgern ins Gesicht gesagt. Ist es von Nutzen gewesen, daß die Brüder ihre Lauterkeit unter solchen Umständen bewahrten? Ein gutes Ergebnis ist, daß man einige, die beobachteten, wie die Zeugen trotz der brutalen Behandlung ausharrten, später sagen hörte: „Jehova ist der wahre Gott.“

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