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Getötet wegen ihres Glaubens!Der Wachtturm 1985 | 1. März
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treuen Christen waren die meisten Glieder der kleinen Versammlung von Jehovas Zeugen aus den umliegenden Dörfern nach Pangi gekommen, um die Zusammenkunft, die samstags stattfindet, zu besuchen. Sie blieben alle über Nacht, um sich am Sonntagmorgen den Weg zur Zusammenkunft zu ersparen. Sieben von ihnen übernachteten im Haus von Kalumba Malumalu, dem vorsitzführenden Aufseher der Versammlung, einem Vollzeitprediger. Insgesamt waren es elf Personen, Bruder Malumalu, seine Frau und ihre beiden kleinen Kinder eingeschlossen. Fünf andere Zeugen fanden Unterkunft im Haus von Bruder Kikuni Mutege.
Nach der Zusammenkunft am Samstag verbrachten die Zeugen miteinander einen schönen Abend; sie sangen am Feuer Königreichslieder und erzählten sich Erfahrungen. Sie bemerkten, daß kleine Personengruppen in unüblicher Regelmäßigkeit an ihnen vorbeigingen und daß alle in Richtung eines Dorfes, das zwei Kilometer von Pangi entfernt liegt, unterwegs waren. Wie konnten die Zeugen wissen, was dieses Zusammenkommen ihrer Feinde zu bedeuten hatte!
Am nächsten Morgen, gegen 5 Uhr, wurde das Haus des vorsitzführenden Aufsehers von einer Menge umzingelt, die vom Unterhäuptling Mulamba Musembe angeführt wurde. Man forderte die Brüder Kampema Amuri und Waseka Tabu auf, sie zum Häuptling des Volkes (Katunda Banangozi) zu begleiten, um „Salongo“ zu leisten (obligatorische Gemeindearbeit zur Instandhaltung von Straßen, Brücken u. ä.). Bruder Kampema erklärte freundlich, daß sie mit Häuptling Katunda übereingekommen seien, diese Arbeit am nächsten Tag durchzuführen. Aber der Unterhäuptling tat so, als sei diese Antwort respektlos gewesen und befahl, Bruder Kampema zu schlagen. Darauf folgte der Befehl, auch die anderen Brüder zu schlagen.
Zu diesem Zeitpunkt bemerkte der Pöbel, daß „Pastor“ Kalumba Malumalu (der vorsitzführende Aufseher) in sein Haus zurückgegangen war. Daher stießen alle gegen eine Wand des Hauses, bis sie durchbrochen war. Mehrere von ihnen stürzten auf der Suche nach Bruder Malumalu in das Haus. In dem darauf folgenden Handgemenge wurden auch die Schwestern mißhandelt, aber schließlich gelang es ihnen und ihren Kindern, zum örtlichen Polizeichef zu fliehen, wo sie Schutz fanden.
Mittlerweile hatten auch zwei andere Brüder, die in dem anderen Haus übernachtet hatten, fliehen können. Einer von ihnen, Hemedi Mwingilu, versteckte sich in einem im Bau befindlichen Haus und wurde Zeuge der Ereignisse. Der andere Bruder, Lulima Kazalwa, floh in den Urwald.
Schließlich wurden die sieben Brüder festgenommen, geschlagen und mit gebundenen Händen abgeführt. Während des gesamten fünf Kilometer langen Marsches durch den Urwald bis in die Nähe von Kilungulungu wurden sie von den Männern, die sie gefangengenommen hatten, schikaniert und geschlagen. Obwohl die Brüder nicht mehr bei vollem Bewußtsein waren, als sie dort ankamen, waren sie fest entschlossen, in bezug auf ihren Glauben keine Kompromisse einzugehen — und das, obwohl ihnen der sichere Tod drohte. Sie starben tapfer und mit Würde wie schon viele treue Christen des Altertums und der Neuzeit (Matthäus 24:9; Offenbarung 2:10).
Ein anderer Bruder, Amisi Milende, der sich gerade auf einer Reise nach Kama befand, wurde kurz darauf ebenfalls ermordet. Männer, die ihm nachgesandt worden waren, nahmen ihn fest und brachten ihn gebunden nach Binyangi (15 Kilometer von Pangi entfernt), wo er vor Kibonge Kimpili, einem anderen Unterhäuptling, erscheinen sollte. Während man die Ankunft des Häuptlings erwartete, stärkte dieser treue Zeuge seinen Cousin. Auch erklärte er seinen Verfolgern, daß er, selbst wenn er sterben müsse, stets auf Jehova Gott vertrauen würde, der imstande sei, ihn im kommenden Paradies auf Erden aufzuerwecken. Dieser treue junge Mann wurde von mehreren Männern umgebracht. Sogar sein eigener Onkel war daran beteiligt, da er sehr verbittert darüber war, daß zwei seiner Söhne durch Bruder Milendes Bemühungen Zeugen Jehovas geworden waren. Tatsächlich befanden sich seine Söhne, Malala Ramazani und Akilimali Walugaba, unter den sieben anderen Zeugen, die umgebracht worden waren!
Wie erging es den Überlebenden?
Diese furchtbaren Ereignisse gipfelten in dem Mord an acht Männern, die Witwen und Waisen hinterließen. Die Überlebenden sowie die anderen Zeugen am Ort und die interessierten Personen sahen sich wachsendem Haß gegenüber. Daher flohen sie schließlich nach Kindu, der nächstgrößeren Stadt, wo sich Glieder der drei dortigen Versammlungen von Jehovas Zeugen um sie kümmerten. Auch das Zweigbüro der Watch Tower Society in Kinshasa half den Hinterbliebenen, indem es ihnen Kleidung, Decken und Geld sandte. Diese liebevolle Hilfe wurde sehr geschätzt, und sie trug zu einem schönen Zeugnis für die ungläubigen Familienglieder und für andere Beobachter bei (Johannes 13:34, 35; Jakobus 1:27). Auch die Behörden griffen ein. Die Täter wurden eingesperrt, und es wurden gerichtliche Maßnahmen gegen sie eingeleitet.
Diese schockierenden Geschehnisse lassen viele Fragen aufkommen. Was für eine Art Religion ist Kimbilikiti? Von welcher Art sind die Glaubensansichten und die Praktiken, die zu einer solchen Verfolgung führen? Und warum waren nur Zeugen Jehovas und nicht andere Religionen der Gegenstand solchen Hasses?
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Das enträtselte Geheimnis um KimbilikitiDer Wachtturm 1985 | 1. März
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Das enträtselte Geheimnis um Kimbilikiti
KIMBILIKITI ist die Ahnenreligion der Rega, die in der Provinz Kivu, im Osten Zentralzaires, leben. Die Männer des Stammes jagen in den Regenwäldern, die Frauen fischen in den Flüssen und die Familien bestellen das Land. Aber das Leben aller wird völlig von Kimbilikiti, dem großen Stammesgeist, beherrscht, dem sie absoluten Gehorsam zollen müssen. Und sie müssen alle Geheimnisse, die mit seiner Verehrung verbunden sind, sorgfältig bewahren, denn ein Preisgeben würde mit dem sofortigen Tod bestraft werden. Tatsächlich hätte selbst jeder Protest, der wegen des Todes eines Familiengliedes durch die Hand von Kimbilikiti erhoben würde, ebenfalls die sofortige Hinrichtung zur Folge.
Wie nahm diese machtvolle Religion ihren Anfang? Um darauf eine Antwort zu erhalten, müssen wir in die Vergangenheit schauen.
Das Geheimnis der Entstehung
Gemäß der Legende des Stammes hatte vor langer Zeit ein Mann drei Söhne. Katima Rega, der Erstgeborene, war ein häßlicher Zwerg und
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