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    Der Wachtturm 1955 | 15. Juni
    • Anbetung außer derjenigen Jehovas anerkannte, der fortwährend und furchtlos predigte und als der von seinem Vater Gesandte stets demütig blieb, der den Anweisungen des Vaters gehorchte und dies bis zum schimpflichen Tod am Pfahl, der unüberwindlichen Glauben an die Macht seines Vaters offenbarte und alles erduldete und keinen einzigen Augenblick mit der Seite des Teufels in der Frage der Lauterkeit Kompromisse schloß. Deshalb ist er ‚gesalbt worden mit dem Öl der Freude über seine Genossen‘. — Heb. 1:8, 9.

      21 Und jene, die in Wahrheit mit ihm lernten, als er auf Erden wandelte, bekundeten dieselbe geistige Haltung. Statt ihre Integrität aufzugeben, waren sie bereit, Bequemlichkeiten, Besitztum, alles, ja das Leben selbst, aufzugeben. An dieses erinnert uns Paulus in Hebräer 10:34 (NW): „Ihr habt sowohl Mitgefühl bekundet für jene, die im Gefängnis sind, als auch den Raub eurer Habe freudig hingenommen, wissend, daß ihr selbst einen besseren und bleibenden Besitz habt.“ Und Paulus selbst bezeugt, daß er, weil er würdig erachtet worden sei, ein Nachfolger Christi genannt zu werden, ‚den Verlust aller Dinge auf sich genommen und sie als eine Menge Unrat erachte‘. (Phil. 3:8, NW) Seine „Sorge um alle Versammlungen“ schloß einen fortwährenden Kampf gegen entzweiende und befleckende Einflüsse ein, die schon am Werke waren, um die Lauterkeit der jungen Christenorganisation zu zerstören. — 2. Kor. 11:28, NW.

      22. Inwiefern überraschte das Bewahren der Lauterkeit die Welt im ersten Jahrhundert?

      22 Gott segnete die selbstlose Mühe und Arbeit des Apostels Paulus und seiner Mitapostel reichlich. Tausende demütiger Personen wurden aus Liebe zur Gerechtigkeit durch die furchtlose Verkündigung des Königreiches in jenem ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung angezogen. Fleißig studierten sie die Heilige Schrift, erkannten Jehova, reiften im Glauben heran und betätigten sich im Predigtfeldzug. Welch ein Schauspiel waren sie für die verderbte, entartete Generation jener Tage! Ohne Wanken traten sie wilden Tieren und bestialischen menschlichen Verfolgern gegenüber, und viele gaben ihr Leben als Beweis ihrer unerschütterlichen Treue zu dem Gott der „unantastbaren Lauterkeit“ dahin. Die Ganzheit ihrer Hingabe war für Weltmenschen eine überaus rätselhafte Erscheinung und war eine Quelle der Überraschung für alle, die Zeugen davon wurden.

      23. Welchen tiefgreifenden Fragen sehen wir uns in diesen gefahrvollen Zeiten gegenübergestellt?

      23 Ebenso leben heute wahre Anbeter Jehovas inmitten einer feindseligen Generation, die durch den Gott dieser Welt verderbt und zur Ausschweifung verführt worden ist. Auch heute sind jene, die in der Lauterkeit ihres Herzens vor Jehova wandeln, ein Volk, über das man sich wundert, das mißverstanden, voll Haß bekämpft und verfolgt wird und dessen Gliedern man in gewissen Teilen der Erde gar den Tod androht. Bist du einer von ihnen, nur weil du es sagst oder weil du einen persönlichen Lauf der Lauterkeit eingeschlagen hast, der dich als einer von ihnen kennzeichnet? Denke daran: die „unantastbare Lauterkeit“ ist eine Sache des Sinnes und des Herzens. Ist dein Sinn nur auf Gott und Gerechtigkeit gerichtet? Ist dein Herz stark und rein, und veranlaßt es, daß durch dein inneres Ich fortwährend die himmlische Weisheit pulsiere, die ein Brunnen des ewigen Lebens wird? Wenn ja, dann hast du das Glück, zu Gottes Menschen von Lauterkeit zu zählen.

      WARNUNGEN VOR DEM VERFEHLEN, SIE ZU BEWAHREN

      24. Erkläre, wie einige verfehlten, gerecht und gerade zu bleiben?

      24 Auch vor dem Verfehlen, die Lauterkeit zu bewahren, wird andererseits in der Schrift durch Beispiele gewarnt. In jedem Fall ist ersichtlich, daß ein Versagen davon herrührte, daß das Geschöpf verfehlte, Rücksicht auf die Einheit und das Wohl aller anderen Glieder der universellen Organisation der Geschöpfe Gottes zu nehmen. Die Aufmerksamkeit wurde nach innen auf das Ich gelenkt. Der grundlegende, enge Zusammenhang zwischen den Wörtern verfehlen und irreführen unterstreicht die Tatsache, daß jeder verderbt Gewordene sich selbst zu dem Gedanken irreführen läßt, höher von sich zu denken, als sich zu denken gebührt und daher geringer von seinem Schöpfer und seinen Mitgeschöpfen zu denken als sich gebührt. Einmal auf den Pfad der Selbsttäuschung gelangt, war der nächste Schritt die Täuschung von Mitgeschöpfen.

      25. Wer verfehlte sich als erster, und warum?

      25 Die himmlischen Höfe waren Zeugen der ersten Verfehlung, als der unbändige Ehrgeiz eines mächtigen Cherubs diesen reizte, die sicheren Grenzen der Freiheit und der kostbaren Verantwortung, mit denen sein Schöpfer ihn umgeben hatte, zu überschreiten. Er kümmerte sich nicht darum, ob dieser Lauf die Lauterkeit der universellen Familie zerstören könnte. War er nicht klug, schön und mit großer Macht und Autorität ausgestattet? Warum sollte er nicht noch größer werden? Warum nicht der größte? Selbsttäuschung bestärkte ihn in seinem gesetzlosen Begehren, und die Begierde ihrerseits lockte ihn in das Gebiet ungesetzlicher Handlungen hinein. Er machte sich des Verrats und der Verschwörung schuldig, den Höchsten, den Souverän, zu verdrängen. — Hes. 28:13-18.

      26. Wo standen Adam und Eva in der Frage der Lauterkeit?

      26 In Eden förderte derselbe Rebell in boshafter Weise noch weitere Verfehlungen, was die Integrität betrifft. Zu Evas törichter Bereitwilligkeit, auf Verleumdungen über jemanden zu horchen, der sie mit guten Gaben unablässig gesegnet hatte, kam Adams willentliches Mitmachen in der Übertretung hinzu. Diese beiden vollkommenen Menschen gaben dem unheilvollen Einfluß des Teufels nach, als dieser sich vorsätzlich daranmachte, sie von Gottes glücklicher Organisation zu trennen und ihre Gedankengänge zu verderben. Anders als der treue Abraham wollte jener bevorrechtete „Urvater“ des Menschengeschlechts alle guten Dinge von seinem großen Wohltäter empfangen, aber nichts aufgeben. Wie verderbt müssen sie gewesen sein, daß sie die Unverderblichkeit ihres himmlischen Vaters so schnell aus den Augen verloren! — 1. Mose 3:1-12; Jes. 43:27.

      27. Waren Geistgeschöpfe in diese Streitfrage mit verwickelt, und unter welchen Verhältnissen?

      27 Dann erinnern wir uns daran, daß zur Zeit Noahs weitere Engelsöhne Gottes verfehlten, ihre Lauterkeit zu bewahren. Sie gaben ihren richtigen Platz des Dienstes in den himmlischen Höfen auf, um die Erde zu besuchen und unerlaubte Beziehungen mit den Töchtern der Menschen zu pflegen. Ihre eigenen selbstischen Begierden wurden für sie wichtiger als die ihnen aufgetragenen Pflichten in der himmlischen Organisation. Möglicherweise fanden sie auch eine Art Selbstrechtfertigung in dem Gedanken, sie könnten viel dazu beitragen, das Menschengeschlecht emporzuheben und seinen Lauf der Entartung aufzuhalten. Bestimmt diente es Satans Zweck, ihrem Sinn ein anscheinend so gerechtes Motiv vorzugaukeln. Eine Herrschaft des Terrors und der Gewalttat folgten auf Erden. Ihre Brut von Bastardgeschöpfen, tyrannischen Riesen, beherrschte den irdischen Schauplatz und förderte jede Art eines gottlosen Benehmens. Jehova beendete in seiner Barmherzigkeit jene Ära, die einem bösen Traume glich, durch die Sintflut und verbannte jene, die Ungerechtigkeit liebten, in die Finsternis der Welt Satans. Welch herrliches Erbe warfen sie weg durch ihr Handeln, durch das sie ihre Integrität verletzten! — 1. Mose 6:1-6; 2. Pet. 2:4, 5; Jud. 6.

      28. Was verursachte Sauls Sturz?

      28 Ein weiteres hervorragendes Beispiel einer verlorenen Integrität war der Fall Saul. Solange Saul klein und demütig blieb in seinen Augen, wurde er von Gott hoch begünstigt. Im Laufe der Zeit jedoch fing er an, von sich zu hoch zu denken. Er maßte sich an, sein eigenes Urteil dem Urteil Jehovas voranzustellen, wagte es, das deutliche Wort Gottes zu mißachten, das sein Verhalten als König und Führer der Heere Israels leiten sollte, und suchte dann unehrlicherweise seine Handlungen zu rechtfertigen. Das Urteil, das ihm durch Jehovas Boten ausgerichtet wurde, lautete: „Weil du das Wort Jehovas verworfen hast, so hat er dich verworfen, daß du nicht mehr König seiest.“ (1. Sam. 15:23) Das klargehaltene Urteil des Gottes der Wahrheit zerschnitt Sauls leere Ausflüchte und stellte ihn samt seinen Unterstützern direkt vor die Streitfrage. Die verderbliche Berührung mit dem satanischen Einfluß hatte den ersten menschlichen König Israels verderbt gemacht

      29. Welches Beispiel des Versagens in den Tagen Jeremias haben wir?

      29 Einer der Zeitgenossen Jeremias, der Prophet Urija, nahm teil am besonderen Werk der Ankündigung des Untergangs Jerusalems und seines gesetzlosen Königshauses. Stand Urija, als Androhungen von Strafmaßnahmen wider ihn ruchbar zu werden begannen, fest und furchtlos in der Kraft seines Gottes da? Legte er denselben unbezwinglichen Mut an den Tag wie Jeremia? Nein. Er wankte. Er ließ zu, daß Menschenfurcht seine Lauterkeit unterhöhlte. Er floh nach Ägypten. Aber auch dort war er nicht in Sicherheit, denn seine Feinde ließen ihn ausliefern und brachten ihn dann elendiglich zu Tode. Furcht kann heute dieselbe Wirkung auf Geschöpfe haben, die in ihrer eigenen Kraft dienen und verfehlen, die Waffenrüstung anzuziehen, die Gott zu ihrer Sicherheit gibt. — Jer. 26:20-24.

      30. Von welchem Wert ist der Bericht über Judas und sein Ende?

      30 Judas war ein weiteres auffallendes Beispiel solcher, die alles Gute von Jehova Gott empfangen — in seinem Fall das kostbare Vorrecht der Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus — und sich dennoch nicht nur als undankbar, sondern, was weit schlimmer ist, als verräterisch demjenigen gegenüber erweisen, der so durchaus freundlich und barmherzig ist. Ohne Zweifel entfachte Satan jede selbstische Veranlagung des Judas zu einer Flamme des Hasses, um dadurch den Hervorragendsten unter Jehovas Menschen von Integrität antasten zu können. Judas unheilvolles Ende, durch das alle Hoffnung ausgelöscht wurde, steht da als eine machtvolle, warnende Mahnung: „Behüte dein Herz mit aller Wachsamkeit, denn von da aus sind die Brunnen des Lebens.“ — Spr. 4:23, AÜ; Matth. 27:3-10.

  • Was uns vor dem Verlust der Lauterkeit bewahrt
    Der Wachtturm 1955 | 15. Juni
    • Was uns vor dem Verlust der Lauterkeit bewahrt

      1. Von welcher Wichtigkeit ist Gottes Wort um den Verlust der Lauterkeit zu verhüten?

      WARUM diese nicht wiedergutzumachenden Verfehlungen? Nun, im Falle Sauls ist es ganz offenbar, daß er verfehlte, sich streng an Gottes Anweisungen für Könige zu halten, wie sie in 5. Mose 17:18, 19 (NW) niedergeschrieben sind: „Wenn er den Thron seines Königreiches einnimmt, soll er für sich eine Abschrift dieses Gesetzes in ein Buch schreiben, aus dem, was die Priester, die Leviten, verwahren. Und es soll bei ihm bleiben, und er soll alle Tage seines Lebens darin lesen.“ Dies prägt uns den wichtigen Gedanken ein, daß wir jeden Tag gebetsvoll etwas aus Gottes Wort der Wahrheit betrachten sollen, und wenn es nur der Tagestext mit seinem Kommentar aus dem Jahrbuch wäre [siehe je die letzte Seite des Wachtturms]. Dies wird uns davor bewahren, unsere Wertschätzung und unsere Furcht vor Jehova zu verlieren. Es wird uns demütig erhalten und uns stets daran erinnern, daß uns selbst gewisse Grenzen gezogen und wir in allem völlig von unserem himmlischen Vater abhängig sind.

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