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    Erwachet! 1984 | 8. November
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  • Der Ökumenische Rat der Kirchen — Welchen Weg geht er?
    Erwachet! 1984 | 8. November
    • Der Ökumenische Rat der Kirchen — Welchen Weg geht er?

      „UNDEMOKRATISCH!“ „Ständiges Manipulieren, bewußte Unterdrückung jeder von der Parteilinie abweichenden Meinung.“ Die Schilderung eines Gewaltregimes? Nein. Das Urteil eines Geistlichen, der als Delegierter einer Veranstaltung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) beiwohnte. Dennoch ist dieser Geistliche überzeugt, daß der ÖRK den richtigen Weg geht. Was geschah auf der Veranstaltung, so daß die Reaktion derart widersprüchlich war? Was ist denn nun der richtige Weg?

      Die 6. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen tagte vom 24. Juli bis 10. August 1983 in Vancouver (Kanada). Anwesend waren außer den Tausenden von Besuchern über 800 Delegierte aus rund 300 Mitgliedskirchen in über 90 Ländern. Sie waren zusammengekommen, um sich mit dem Thema „Jesus Christus — das Leben der Welt“ auseinanderzusetzen und um Wege zur kirchlichen Einheit ausfindig zu machen.

      Der „Weg“ des Ökumenischen Rates der Kirchen begann in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg, als sich einige religiöse Würdenträger zusammenfanden, um zu besprechen, wie die zersplitterte Christenheit geeint werden könnte. Eine Reihe ökumenischer Konferenzen führte schließlich im Jahre 1948 in Amsterdam zur Bildung des Ökumenischen Rates. Er ist keine Überkirche, sondern eine Gemeinschaft von Kirchen; eine Plattform für Gedankenaustausch mit dem Ziel, die Kirchen zu einigen. Sein Emblem ist ein Boot, dessen Mast die Form eines Kreuzes hat; sein Losungswort lautet oikoumene, was „die bewohnte Erde“ bedeutet. Von diesem griechischen Wort ist das Adjektiv „ökumenisch“ hergeleitet, das in einem Wörterbuch als „nach weltweiter christlicher Einheit strebend“ definiert wird.

      Obwohl jede autonome Kirche, die die Trinität lehrt, Mitglied des ÖRK werden kann, ist ihm bisher die größte Kirche der Christenheit — die römisch-katholische — nicht beigetreten. Sie hat aber in letzter Zeit Beobachter zu seinen Veranstaltungen entsandt.

      Am Anfang handelte es sich bei der Mehrzahl seiner Mitgliedskirchen um Kirchen in westlichen Ländern. Doch dann wurden auch Kirchen in kommunistischen Ländern sowie in Ländern der dritten Welt Mitglieder, was zur Folge hatte, daß ihre Stimmen mehr und mehr den Ausschlag gaben. Jetzt vermittelt der ÖRK den „Eindruck eines religiösen Klons der UN“, meinte die Zeitschrift Time. Im Jahre 1968 mußte man feststellen, daß der ÖRK sein Ziel, „die sichtbare Einheit“, noch lange nicht erreicht hatte. Gottesdienst und Evangelisation waren schwierige Themen, die die Uneinigkeit deutlich hervortreten ließen. Das Hauptaugenmerk wurde auf das soziale Evangelium gerichtet. Damit konnte man die Unterstützung vieler gewinnen. Gerechtigkeit und Freiheit für die Ausgebeuteten sollte gepredigt werden.

      Die in London erscheinende Zeitung Daily Telegraph brachte einen Feature-Artikel, der überschrieben war: „Geistliche wollen ein anderes Evangelium verkündigen“. Darin wurde ausgeführt: „Auch manche Aktivitäten der Kirchen könnten von den Gläubigen als außerhalb des rechtmäßigen kirchlichen Aufgabenbereichs — die Verkündigung des Evangeliums — liegend angesehen werden. ... Besonders bekannt dafür ist der Ökumenische Rat der Kirchen, der angekündigt hat, daß er an 47 ‚Befreiungsbewegungen‘ weitere Gelder im Wert von 480 000 US-Dollar vergeben will.“ Die Heilsarmee war darüber so empört, daß sie auf ihre Mitgliedschaft im Rat verzichtete und jetzt nur noch den Status einer befreundeten Organisation hat.

      Viele, die dem Weltkirchenrat angehören, sind der Meinung, Gewaltanwendung sei vertretbar, wenn Befreiung auf dem Verhandlungswege nicht zu erreichen sei. So jedenfalls argumentierte Allan Boesak, Präsident des Reformierten Weltbundes, auf der Vollversammlung des Ökumenischen Rates in Vancouver. Er sagte: „Wenn ein bedrücktes Volk nach jahrelangem gewaltlosem Kampf sein Ziel nicht erreicht und sich bewaffnet, muß sich die Kirche klar und deutlich zu den Bedrückten bekennen.“ Fast alle der 3 000 Zuhörer spendeten ihm stehend Beifall.

      Geht der ÖRK den gleichen Weg, den Jesus Christus ging, in dessen Namen die Vollversammlung tagte? Jesus, der über die Ausbeutung und das Elend der Menschen gut Bescheid wußte, lehrte seine Zuhörer nicht, nach einer zeitweiligen politischen Lösung zu streben, sondern nach einer dauerhaften, nämlich nach Gottes Königreich. In der Bergpredigt sagte er: „Wehrt euch nicht, wenn euch Böses geschieht!“ (Matthäus 5:39, Hoffnung für alle). Ferner gab er den Rat: „Fahrt denn fort, zuerst das Königreich und Seine [Gottes] Gerechtigkeit zu suchen, und alle diese anderen Dinge werden euch hinzugefügt werden“ (Matthäus 6:33). Jesus bemühte sich nicht um eine Regierungsreform. Er lehrte seine Nachfolger, geduldig auf Gottes Königreich zu warten. Nur von diesem Reich, das zur bestimmten Zeit machtvoll eingreifen würde, könne die Menschheit Frieden, Gerechtigkeit und Gleichheit erwarten. Niemals setzte er sich für politischen Aktivismus ein. Jüdische Bewegungen, die die Befreiung von den Römern zum Ziel hatten, unterstützte er nicht, obschon er dazu aufgefordert wurde (Johannes 6:15).

      Sollten Christen andere bekehren?

      Einer der Marksteine, die in Vancouver gesetzt wurden, betraf die Notwendigkeit, die Evangelisation zu fördern. Etliche Jahre lang hatte man auf das soziale Evangelium so viel Nachdruck gelegt, daß die traditionelle Evangelisation in den Hintergrund gedrängt wurde. Jetzt hat man die Absicht, sie wiederzubeleben. In diesem Zusammenhang erheben sich interessante Fragen. Wird man das Evangelium den vielen Völkern verkündigen, die das Thema der Vollversammlung, „Jesus Christus — das Leben der Welt“, nicht als Wahrheit akzeptieren? Wie steht es zum Beispiel mit den Moslems, den Hindus und den Buddhisten? Wie sollen der Meinung der Mitgliedskirchen des ÖRK nach allen Menschen die tiefen und einzigartigen Wahrheiten der Bibel verkündigt werden?

      Aus den Wörterbüchern geht hervor, daß das Wort „bekehren“ keineswegs abwertend ist. Es bedeutet lediglich, jemanden „für einen Glauben gewinnen“. Hat nicht Jesus genau das seinen Nachfolgern zu tun aufgetragen? „Macht Jünger aus Menschen aller Nationen“, gebot er (Matthäus 28:19). Der Apostel Petrus, der viel mit Jesus zusammengewesen war, sagte ausdrücklich und eindeutig über seinen Meister: „Überdies gibt es in keinem anderen Rettung, denn es gibt keinen anderen Namen unter dem Himmel, der unter den Menschen gegeben worden ist, durch den wir gerettet werden sollen“ (Apostelgeschichte 4:12).

      Im allgemeinen mißbilligt die Welt Glaubensgemeinschaften, die andere zu bekehren suchen. Und der ÖRK hat für diese Tätigkeit eine besondere Definition, nämlich „eine unwürdige Art, Zeugnis zu geben“. Für seine Kontakte mit nichtchristlichen Religionen zieht der Ökumenische Rat den Ausdruck „Dialog“ vor und definiert ihn als „Begegnung, in der sich Menschen mit unterschiedlichen Überzeugungen über die letztgültige Wirklichkeit treffen und wo sie diese Überzeugung in einer Atmosphäre gegenseitigen Respekts ausloten können“.

      Da fehlt doch jegliche Überzeugung und jeglicher missionarische Eifer! Es wird rein nichts über das Jüngermachen gesagt. Wenn die Mitgliedskirchen des ÖRK ihre Evangelisation so betreiben, wie sollen dann die Menschen Jünger Jesu Christi, der „das Leben der Welt“ ist, werden und den Weg der Errettung beschreiten können?

      John Whale schrieb in der London Sunday Times: „Immer mehr Christen westlicher Länder finden die Meinung, das Evangelium müsse verbreitet werden, peinlich, weil dadurch der Eindruck erweckt werden könne, man betrachte das Christentum als richtig, die anderen Religionen aber als falsch, ja als total falsch. Das sagen sie aber nicht gern so.“

      Hat der ÖRK die Absicht, „die bewohnte Erde“ — seine oikoumene — auf den breiten Weg ökumenischer Einheit zu bringen, ganz gleich, was die Leute glauben? Liegt dieser vagen Methode glühender Evangelisationseifer zugrunde, oder verrät sie einen Mangel an Überzeugung? Ein römisch-katholischer Priester namens Tissa Balasuriya schrieb in One World, dem offiziellen Organ des ÖRK: „Der Gott der Christen ist keine partikularistische Gottheit, er ist kein Monopol der Christen und ihrer Kirchen. Würde Christus nicht mehr von den Christen monopolisiert, dann könnte er von allen Theisten als Gott akzeptiert werden.“

      Der Apostel Paulus dachte indessen anders. Er schrieb: „Diese Ungläubigen hat der Satan so verblendet, daß sie das helle Licht des Evangeliums und damit die Herrlichkeit Christi nicht sehen können.“ Und im gleichen Brief schrieb er noch: „Macht nicht gemeinsame Sache mit Leuten, die nicht an Christus glauben. Gottes Gerechtigkeit und die Gesetzlosigkeit dieser Welt haben so wenig miteinander zu tun wie das Licht mit der Finsternis. Wird Christus jemals mit dem Teufel übereinstimmen?“ (2. Korinther 4:4; 6:14, 15, Hoffnung für alle).

      Wohin führt der Weg?

      Trotz aller Gegensätzlichkeiten ist der Weltkirchenrat davon überzeugt, daß er auf dem Weg ökumenischer Bemühungen einigermaßen erfolgreich sein wird. Die Frage ist nur: Ist es für Christen der richtige Weg? Handelt es sich um den schmalen Weg, der zum Leben führt? Oder um den breiten Weg, auf dem fast alle gehen und vor dem Jesus seine Zuhörer warnte? (Matthäus 7:13).

      Jesus sagte von seinen Nachfolgern: „Die Welt hat sie gehaßt, weil sie kein Teil der Welt sind, so, wie ich kein Teil der Welt bin.“ Und vor Pilatus erklärte er: „Mein Königreich ist kein Teil dieser Welt“ (Johannes 17:14; 18:36). Der Ökumenische Rat der Kirchen erachtet es als seine christliche Pflicht, die Angelegenheiten der Welt so nachhaltig wie möglich zu beeinflussen. Dadurch macht er sich jedoch zu einem Teil der Welt und ignoriert die biblische Wahrheit sowie die von Jesus stammenden Verhaltensregeln.

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