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Besuch in einem Sherpa-DorfErwachet! 1976 | 22. Februar
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Himmel scheint mit dem unvernünftigen Feiern eines solchen Festes gar nicht einverstanden zu sein. Die Sherpas singen laut und kräftig Volksweisen, wobei sich die schrillen Stimmen der Frauen mit den tiefen Baßstimmen der Männer vermischen. Wenn es auf Mitternacht zugeht, schlafen die älteren Leute und die Kinder schließlich ein.
Abschied
Du sagst, du müssest uns jetzt verlassen. Nun, wir können dich nicht festhalten. Gestatte aber meinen Volksgenossen wenigstens, daß sie dich auf Sherpa-Art verabschieden: Sie möchten dir die traditionelle weiße Schärpe um den Hals werfen. Sie ist ein Zeichen hoher Achtung. Ich werde dich bis Katmandu begleiten. Auch Sonam, unser Koch, und unsere beiden treuen Träger werden mitgehen. Sonam, die Träger und ich werden dann sofort zurückkehren, und wir hoffen, daß auch du das in Kürze tun wirst. Komm bitte bald wieder in unser Tal im Himalaja, nach Junbesi, dem freundlichen Sherpa-Dorf!
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Kann Einheit die Kirchen retten?Erwachet! 1976 | 22. Februar
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Kann Einheit die Kirchen retten?
VERBUNDENHEIT wird als etwas sehr Erstrebenswertes angesehen. Das trifft besonders auf den Zusammenhalt in der Familie zu. Über die Einheit von Menschen, die geistig verwandt sind, sagt die Bibel: „Siehe! Wie gut und wie lieblich es ist, wenn Brüder in Einheit beisammenwohnen!“ (Ps. 133:1).
Wäre es dann nicht etwas Gutes, sich für Einheit unter den Religionen einzusetzen? Viele denken so. Papst Paul VI. beispielsweise forderte am 20. Januar 1974 zu Gebeten in der römisch-katholischen Kirche um die Einheit aller „christlichen“ Bekenntnisse auf, und diese Versöhnung ist das Motto des katholischen „Heiligen Jahres“ 1975 gewesen. Auch die Tagung des Weltkirchenrates im Jahre 1975 sollte sich vor allem damit beschäftigen, wie man Brücken zwischen Ländern und Glaubensbekenntnissen schlagen könnte. Im Februar 1975 kündigten sogar die katholische „St. Patrick’s Cathedral“ und der jüdische reformierte „Temple Emanu-El“ in New York ein gemeinsames Vorhaben an. Sie wollten ein Jahr lang Probleme diskutieren, die sich auf die Beziehungen zwischen Mitgliedern ihrer beiden Glaubensrichtungen nachteilig auswirkten. Zum erstenmal sprach ein jüdischer Rabbiner von der Kanzel dieser katholischen Kathedrale.
Es ist allgemein bekannt, daß viele Religionsorganisationen zur Zeit mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben, wie dem Verlust von Mitgliedern und finanziellen Problemen. Natürlich werden diese Schwierigkeiten nicht in jeder Gemeinde auftauchen, doch an manchen Orten nehmen sie überhand. Daher wirken viele Geistliche auf religiöse Einheit hin. Sie sind ohne Zweifel der Ansicht, daß dies ihrer Religionsgemeinschaft zugute kommen würde. Ist es aber nach der Bibel richtig, wenn sich verschiedene Religionen zusammenschließen? Und würde diese Einheit, wenn man sie erreichte, die Kirchen retten?
Spielen Lehren eine Rolle?
Es würde bestimmt zur religiösen Einheit beitragen, wenn man sich in Fragen der Lehre auf Kompromisse einigen könnte. Wie denken die Leute im allgemeinen darüber? In einem Artikel der in Milwaukee (USA) erscheinenden Zeitung Journal (Ausgabe vom 28. Oktober 1974) wurde das Ergebnis einer Umfrage unter Vertretern der Stadtbevölkerung von Teilen der USA unter der Überschrift zusammengefaßt: „Glaube an eine ,alleinseligmachende Kirche‘ schwindet“. Unter den 1 323 Befragten sprachen sich acht von zehn für ökumenische Bestrebungen aus. Ein Katholik meinte: „Was man glaubt, ist nicht so wichtig wie, daß man überhaupt etwas glaubt.“ Und eine Lutheranerin äußerte sich: „Im Grunde genommen glauben wir alle an dasselbe. Meiner Meinung nach ist die unterschiedliche Auslegung von Lehren nicht so wichtig.“
Dennoch gibt es in der Bibel kein Vorbild, durch das Bemühungen um religiöse Einheit auf dem Weg über Kompromisse in Fragen der Lehre befürwortet würden. Als der Prophet Moses sich auf dem Berg Sinai befand und Anweisungen von Gott erhielt, wollten die Israeliten die Anbetung Jehovas mit den religiösen Bräuchen Ägyptens vermischen. Aaron stellte ein goldenes Kalb her, und man sagte: „Das ist dein Gott, o Israel, der dich aus dem Land Ägypten heraufgeführt hat.“ Aaron ging daran, einen Altar vor dem Kalb zu bauen, und rief dann aus: „Morgen ist ein Fest dem Jehova.“ Am Tag darauf wurden Brandopfer und Gemeinschafts-Schlachtopfer dargebracht. Danach aß und trank das Volk, worauf es aufstand, „um sich zu vergnügen“. Wie dachte Jehova Gott darüber? Ihm mißfiel dies sehr. Es bestand kein Zweifel, daß dieser Versuch, wahre Anbetung mit falscher Religion zu vermischen, Gottes Billigung nicht hatte (2. Mose 31:18 bis 32:10).
Gott dachte ganz und gar nicht daran, zu religiösen Zusammenschlüssen aufzurufen. Er ließ seinem Volk der alten Zeit durch Moses sagen: „Du sollst keinen Bund mit ihnen oder ihren Göttern schließen.“ „Wer irgendwelchen Göttern opfert außer Jehova allein, soll der Vernichtung geweiht werden“ (2. Mose 23:32; 22:20). Auch der Sohn Gottes, Jesus Christus, schloß mit denen, die irrige religiöse Ansichten vertraten, niemals einen Kompromiß. Christus erklärte beispielsweise: „Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler, weil ihr das Königreich der Himmel vor den Menschen verschließt! Denn ihr selbst geht nicht hinein, noch erlaubt ihr, daß die hineingehen, die sich auf dem Weg dorthin befinden“ (Matth. 23:13).
Was fordert Gott?
Religiöse Einheit „um jeden Preis“ wird also offensichtlich nicht von Gott gebilligt. Welche Forderungen stellt Jehova Gott an Menschen, die seine Billigung haben möchten? Jesus Christus sagte es: „Die ihn anbeten, müssen ihn mit Geist und Wahrheit anbeten“ (Joh. 4:24). So steht fest, daß religiöse Einheit auf Kosten biblischer Wahrheit bei Jehova Gott unannehmbar ist.
Jesus Christus, den Sohn Gottes, anzuerkennen ist ein weiterer wesentlicher Bestandteil wahrer Anbetung. Jesus sagte: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich“ (Joh. 14:6). Doch selbst wenn die in Sekten aufgesplitterte Christenheit Einheit im Namen Christi erreichen sollte, könnte nie damit gerechnet werden, daß sich Jehova Gott oder Jesus darüber freuen würde. Weshalb nicht? Jesus stellte fest: „Nicht jeder, der zu mir sagt: ,Herr, Herr‘, wird in das Königreich der Himmel eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist. Viele werden an jenem Tage zu mir sagen: ,Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen prophezeit und in deinem Namen Dämonen ausgetrieben und in deinem Namen viele Machttaten vollbracht?‘ Und doch will ich ihnen dann bekennen: Ich habe euch nie gekannt! Weichet von mir, ihr Täter der Gesetzlosigkeit“ (Matth. 7:21-23).
Ein weiterer Punkt, den man bedenken sollte, ist, daß sich die Religionsorganisationen der Christenheit — wie auch andere Religionen — zu einem Teil dieser Welt gemacht haben. Ein katholischer Geistlicher zum Beispiel tritt für eine Form der ökumenischen Bewegung ein, die sogar „in bezug auf lebenswichtige Fragen wie Krieg und Frieden, Rassenfragen, Nationalismus, Minderheitenrechte, gesellschaftliche Entwicklung und Armut einig ist und tätig wird“. Sollte sich das Christentum aber in Angelegenheiten der Welt wie Krieg und Nationalismus einmischen? Jesus Christus, der Gründer des Christentums, war nicht dafür. Er sagte über seine Nachfolger: „Sie sind kein Teil der Welt, so, wie ich kein Teil der Welt bin“ (Joh. 17:16; vergleiche Jakobus 1:27; 4:4).
Gegen Ende seines irdischen Lebens konnte Jesus Christus in einem Gebet zu Gott sagen: „Ich habe ... deinen Namen bekanntgegeben und werde ihn bekanntgeben“ (Joh. 17:26). Jesus gebrauchte den Namen Gottes, Jehova, häufig, doch die Namenchristen von heute lehnen es im allgemeinen ab, ihn in ihren Bibelübersetzungen oder sonst zu verwenden. Wahre Christen dagegen nehmen sich die Worte zu Herzen: „‚Ihr seid meine Zeugen‘, ist der Ausspruch Jehovas, ,und ich bin Gott‘“ (Jes. 43:12). Jehovas Wille ist, daß sein Name überall auf Erden bekanntgemacht wird, und Jehovas Zeugen sind die einzigen, die dieses Werk durchführen, so wie auch Jesus den Namen seines Vaters bekanntmachte (2. Mose 9:16).
Eng verbunden mit dem Namen Gottes ist Jehovas Vorsatz in Verbindung mit seinem Königreich. Als Jesus auf der Erde war, ging er von Ort zu Ort und predigte die Botschaft vom Königreich. Einmal sagte er: „Auch anderen Städten muß ich die gute Botschaft vom Königreich Gottes verkünden, denn dazu bin ich ausgesandt worden“ (Luk. 4:43; 8:1). In gleicher Weise verkünden heute nur Jehovas Zeugen die gute Botschaft, daß Gottes Königreich aufgerichtet ist und Jesus Christus als König vom Himmel aus regiert. Nur sie erfüllen Jesu Prophezeiung: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen“ (Matth. 24:14).
Keine andere Religionsorganisation außer Jehovas Zeugen verkündet Gottes Namen und legt über sein aufgerichtetes himmlisches Königreich Zeugnis ab. In dieser Beziehung haben darum Jehovas Zeugen mit anderen Religionen nichts gemeinsam und können niemals irgendeinen Zusammenschluß mit ihnen suchen. Diese Organisationen treten einfach nicht für dieselben Dinge ein, für die Jehovas Zeugen eintreten.
Erwartungen für die nächste Zeit
Es gibt aber noch einen weiteren wichtigen Grund, weshalb sich Jehovas Zeugen nicht um Einheit mit diesen anderen Glaubensrichtungen bemühen. Die Bibel zeigt, daß innerhalb unserer Generation etwas sehr Dramatisches mit diesen Religionen geschehen wird, etwas, was nicht rückgängig zu machen sein wird. Einheit kann die Kirchen nicht vor der Vernichtung retten. Man betrachte die biblischen Beweise:
Im Bibelbuch Offenbarung wird das symbolische Weib Babylon die Große erwähnt, „mit der die Könige der Erde [die politischen Elemente dieser Welt] Hurerei begingen“ (Offb. 17:1, 2, 5). Die Offenbarung spricht von den politischen Mächten auch als von einem sinnbildlichen „wilden Tier“ sowie von „zehn Hörnern“. Es heißt: „Diese werden die Hure [Babylon die Große] hassen und werden sie verwüsten und nackt machen und werden ihre Fleischteile auffressen und werden sie gänzlich mit Feuer verbrennen“ (Offb. 17:12, 16). Auch der Handel kommt in der Prophezeiung vor, denn es heißt über die „reisenden Kaufleute der Erde“, sie würden „weinen und trauern“ wegen der Vernichtung Babylons der Großen (Offb. 18:11). Da es nicht schwer ist, sowohl Handel als auch Politik in dieser Prophezeiung zu erkennen, wird deutlich, daß Babylon die Große das Weltreich der falschen Religion darstellt.
Was bedeutet dies? Daß das Weltreich der falschen Religion zerstört werden wird. Die biblische Prophetie deutet an, daß dies in unseren Tagen geschehen wird (Matth. 24:34). Menschen, die an die Bibel glauben, sind deshalb nicht an ökumenischen Bewegungen, Kirchenzusammenschlüssen und Bemühungen um die Einheit verschiedener Religionen interessiert. Ein solches Interesse wäre wirklich vergeblich. Menschen mit aufrichtigem Herzen folgen statt dessen einer gebietenden Stimme aus dem Himmel, die im Hinblick auf die verurteilte Babylon die Große sagt: „Geht aus ihr hinaus, mein Volk, wenn ihr nicht mit ihr teilhaben wollt an ihren Sünden und wenn ihr nicht einen Teil ihrer Plagen empfangen wollt“ (Offb. 18:4)
Viele werden gar nicht besonders beunruhigt sein, wenn das Weltreich der falschen Religion zerstört wird, wie man aus der zunehmenden Gleichgültigkeit gegenüber der Religion leicht erkennen kann. Die Vernichtung Babylons der Großen ist nun unausweichlich, „denn Jehova Gott, der sie gerichtet hat, ist stark“ (Offb. 18:8). Darum kann religiöse Einheit die Kirchen nicht retten. Wir ermuntern aber jeden, die wahre Anbetung auszuüben und sich der Gutheißung Jehovas, des ‘Gottes rettender Taten’, zu erfreuen (Ps. 68:20).
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Vulkane — Naturerscheinungen, die uns in Erstaunen versetzenErwachet! 1976 | 22. Februar
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Vulkane — Naturerscheinungen, die uns in Erstaunen versetzen
Vom „Awake!“-Korrespondenten in Guatemala
FEUERSPEIENDE Berge faszinieren den Menschen seit Jahrhunderten, aber sie setzen ihn auch in Furcht und Schrecken. In alter Zeit gab es Völker, die solche Berge sogar verehrten. Die Bezeichnung „Vulkan“ ist von Vulcanus, dem Namen des römischen Feuergottes, hergeleitet.
In der Brockhaus Enzyklopädie kann man unter dem Stichwort „Vulkan“ unter anderem lesen: „Jede Stelle der Erdoberfläche, an der Magma und Gase austreten.“ Magma wird als „gasdurchtränkte glutheiße Schmelze der Erdtiefe“ definiert. Es soll aus einer Tiefe von 30 bis 60 Kilometern aufsteigen und in einer sogenannten Magmakammer eine Zeitlang gespeichert werden. Wenn sich die Magmakammer füllt, wölbt sich ihr Dach, worauf sich neben der Schmelze Gase bilden. Diese Gase brechen sich stürmisch einen Weg nach oben, wobei sie rotglühende Schmelze mit sich reißen.
Das zur Erdoberfläche aufsteigende Magma kühlt sich zu „Lava“ ab. Die austretende Lava ergießt sich dann über den Rand des Vulkankraters. Von Zeit zu Zeit wird der Kanal von dem sich abkühlenden Magma verstopft. Durch den Druck der Gase wird dann der Stopfen in die Luft geschleudert.
Guatemala ist für seine Vulkane bekannt, gibt es doch in diesem mittelamerikanischen Land über 33 solcher Berge. Wenn man von Mexiko nach Guatemala City reist, sieht man einen Vulkan am andern, so daß diese feuerspeienden Berge wie eine gewaltige Gebirgskette wirken. Der größte Teil der Vulkane Guatemalas ist allerdings untätig.
Zu den tätigen gehört der Santiaguito. Dieser Vulkan wurde gegen Ende des letzten Jahrhunderts geboren. Er entstand an der Seite eines größeren Vulkans. Eine alte Frau, die als kleines Mädchen zugeschaut hatte, wie der Santiaguito geboren wurde, erzählte, daß er anfänglich nur Schlacke und Sand, so fein wie Asche, ausgespien habe, und zwar so viel, daß alles mit einer hohen Schicht bedeckt worden sei. Man muß heute noch durch eine dicke Vulkanaschenschicht hindurchgraben, wenn man in der Nähe des Santiaguito Kaffeebäume pflanzen will.
Der Pacaya, ein weiterer tätiger Vulkan Guatemalas, bricht von Zeit zu Zeit aus. Ein Augenzeuge eines Ausbruchs dieses feuerspeienden Berges berichtet: „Bei einem Ausbruch sieht man eine mächtige Feuergarbe aus dem Krater hervorschießen. Die glühendheiße Lava,
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