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  • Die bildliche Verwendung von Körperteilen in der Bibel
    Der Wachtturm 1967 | 15. September
    • „Gürte deine Lenden und nimm meinen Stab in deine Hand und gehe hin.“ (2. Kö. 4:29; 9:1) Und als Gott seinen furchtsamen Diener Jeremia beauftragte, sagte er: „Gürte deine Lenden und mache dich auf und rede zu ihnen alles, was ich dir gebieten werde.“ (Jer. 1:17) Jeremia wurde angespornt, Kraft zu sammeln und sich auf eifrige Tätigkeit in Gottes Dienst vorzubereiten.

      In der Hüft- oder Lendengegend hat man starke Muskeln. Wenn diese Muskeln gespannt oder betätigt werden, entsteht enorme Leistungsfähigkeit. In den Sprüchen wird von einer tüchtigen Frau gesagt, daß sie „ihre Lenden mit Kraft“ umgürtet. (Spr. 31:17) Der Prophet Nahum sagte daher zu denjenigen, denen eine Invasion bevorstand, in symbolischer Sprache: „Bewahre die Festung; überwache den Weg, stärke deine Lenden, befestige sehr deine Kraft!“ (Nah. 2:1) Hier werden die Lenden im bildlichen Sinne in Verbindung mit Kraft oder Macht gebraucht.

      Das ist auch der Fall in Jehovas Prophezeiung bezüglich des persischen Eroberers Kores, in welcher Gott sagt: „Dessen Rechte ich ergriffen habe, um Nationen vor ihm niederzuwerfen, und damit ich die Lenden der Könige entgürte.“ (Jes. 45:1) Dieser Ausdruck bedeutet, daß Gott die Kraft oder Macht dieser Könige hinwegnehmen wollte, damit Kores siegreich wäre. Von denen, die ihrer Kraft beraubt sind und die sich in einem geschwächten Zustand befinden, wird daher gesagt, daß ihre Lenden oder Hüften wanken oder brechen würden. — Ps. 69:23; Hes. 21:11; 29:7.

      Interessanterweise gebraucht der Apostel Petrus den Ausdruck: „Gürtet die Lenden eures Sinnes.“ Um dem heutigen Leser jedoch den Sinn des Ausdruckes klarzumachen, gibt die Neue-Welt-Übersetzung den Ausdruck wie folgt wieder: „Gürtet euren Sinn zur Tätigkeit.“ — 1. Petr. 1:13.

      BUSEN UND EINGEWEIDE

      Auch andere Körperteile wurden mit besonderen Eigenschaften oder Gefühlen in Verbindung gebracht. Zum Beispiel war es und ist es heute noch üblich, jemand, den man sehr liebt oder hegt und pflegt, eng an den Busen oder die Brust zu drücken. (Ruth 4:16, NW; Hohesl. 1:13) Dies bedeutet also Gunst oder Vertrautheit. Wenn es daher von Jesus heißt, daß er am Busenplatz beim Vater ist, und von Lazarus, daß er an den Busenplatz Abrahams kam, deutet dies auf ihre begünstigte Stellung hin. (Joh. 1:18; Luk. 16:22, 23) Auch wenn gesagt wird, daß Gott seine Lämmer in seinem Busen trägt, heißt das, daß er sie hegt und pflegt und liebevoll für sie sorgt. — Jes. 40:11.

      In der Bibel wird daher richtigerweise der Ausdruck „das Weib deines Busens“ gebraucht. Viele Bibelübersetzungen, unter anderem auch die von Hermann Menge und die Zürcher Bibel, geben diesen Ausdruck so oder ähnlich wieder. (5. Mose 13:6; 28:54, 56) Um der Klarheit und des besseren Verständnisses willen heißt es in der Neuen-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift (englisch) in 5. Mose 13:6 „deine zärtlichgeliebte Frau“.

      In den Hebräischen wie auch in den Griechischen Schriften werden die innersten Gefühle und die Gemütsbewegungen mit den Eingeweiden in Verbindung gebracht. Zweifellos bemerkte man, daß heftige Gemütsbewegungen Leibschmerzen oder zumindest ein beklemmendes Gefühl in dieser Körpergegend verursachen können. Die schlechte Nachricht bezüglich des bevorstehenden Unheils über Israel ließ Jeremia ausrufen: „Meine Eingeweide, meine Eingeweide! Mir ist angst! Die Wände meines Herzens!“ (Jer. 4:19) Später, bei der Zerstörung Jerusalems, verursachte der große Kummer, den Jeremia empfand, eine schmerzliche Erregung in seinem Innern, und er klagte: „Meine Eingeweide wallen.“ — Klagel. 1:20; 2:11.

      Daß Gefühle des Mitleids oder Erbarmens ebenfalls die Eingeweide in Mitleidenschaft ziehen, wird durch Gottes Worte angezeigt die er äußerte, als er über den Zustand des Zehn-Stämme-Reiches Israel, das durch Ephraim vertreten wurde, nachsann: „Darum ist mein Innerstes [Eingeweid, Buber] um ihn erregt; ich will mich gewißlich seiner erbarmen.“ — Jer. 31:20; Jes. 63:15; 1. Kö. 3:26.

      Das in den Christlichen Griechischen Schriften für „Eingeweide“ gebrauchte griechische Wort ist splagkhnon, und es wird buchstäblich angewandt (Apg. 1:18), aber noch viel öfter bildlich, im Sinne von Erbarmen oder Zuneigung. Statt deshalb an solchen Stellen das Wort „Eingeweide“ zu verwenden, gibt die Neue-Welt-Übersetzung der Christlichen Griechischen Schriften um des klaren Verständnisses willen dieses Wort mit „inniger Zuneigung“ und „innigen Erbarmens“ wieder, so zum Beispiel in Philipper 2:1 und 1. Johannes 3:17. — Kol. 3:12.

      Es ist wirklich erstaunlich, wie oft in der Bibel Körperteile in bildlichem Sinne gebraucht werden. Dadurch werden die Darlegungen ausdrucksvoller und lebendiger, und Bibelübersetzungen, die die Bedeutung der betreffenden Ausdrücke erkennen lassen, sind eine große Hilfe, besonders dann, wenn diese Ausdrücke in der Sprache, in die die Übersetzung gemacht wurde, nicht bildlich gebraucht werden.

  • Fragen von Lesern
    Der Wachtturm 1967 | 15. September
    • Fragen von Lesern

      ● In Sprüche 25:11 und in anderen Texten der Hebräischen Schriften wird der Ausdruck „Äpfel“ erwähnt. Viele maßgebende Personen bestehen jedoch darauf, daß sich dieser Ausdruck auf eine andere Frucht bezieht. Wuchsen Äpfel in Palästina, als die Hebräischen Schriften geschrieben wurden?

      Es gibt viele Vermutungen über den Namen des Baumes und der Frucht, die durch den hebräischen Ausdruck tappuwahh bezeichnet werden, der in Sprüche 25:11 vorkommt, wo ein „Wort, geredet zu seiner Zeit“, mit ‘goldenen Äpfeln in silbernen Prunkgeräten’ verglichen wird. Der Apfelbaum wird hauptsächlich im Hohenlied Salomos erwähnt, in dem der Ausdruck der Liebe des Hirtenfreundes der Sulamitin mit dem angenehmen Schatten des Apfelbaumes und mit der Süßigkeit seiner Frucht verglichen wird. (Hohesl. 2:3, 5) Er wiederum vergleicht den ‘Duft ihrer Nase’ mit dem Wohlgeruch von Äpfeln. (Hohesl. 7:8) Das hebräische Wort, das in der New World Translation mit „apples“ (deutsch: Äpfel) übersetzt worden ist, schließt auch den Wohlgeruch oder Duft ein, durch den sich diese Frucht auszeichnet.

      Mehrere Früchte sind statt des Apfels vorgeschlagen worden, einschließlich der Apfelsine, der Zitrone, der Quitte und der Aprikose, wobei man als hauptsächlichen Einwand gegen den Apfel erhob, daß das heiße, trockene Klima im größten Teil Palästinas für den Anbau von Äpfeln ungünstig sei. Das entsprechende arabische Wort tuffakh bedeutet jedoch in erster Linie „Apfel“, und es ist bemerkenswert, daß die hebräischen Ortsnamen Tappuah und Beth-Tappuah (wahrscheinlich so bezeichnet wegen des häufigen Vorkommens dieser Frucht in der Umgebung dieser Orte) in ihren entsprechenden arabischen Bezeichnungen durch den Gebrauch dieses Wortes erhalten geblieben sind. — Josua 12:17; 15:34; 16:8; 17:8.

      Diese Orte waren nicht in der Niederung, sondern im Bergland, wo das Klima im allgemeinen etwas gemäßigter ist. Außerdem kann die Möglichkeit einiger Klimaunterschiede in der Vergangenheit nicht völlig ausgeschlossen sein, wie das von Dennis Baly in seinem Buch The Geography of the Bible (Seite 72, 74) erklärt wird. Apfelbäume wachsen in unseren Tagen in Palästina, und somit paßt das offensichtlich zufriedenstellend zum Bibelbericht. Dr. Thomson, der im vergangenen Jahrhundert 45 Jahre in Syrien und Palästina verbrachte, berichtete, daß er im Gebiet Askalon auf den Ebenen Philistäas Apfelobstgärten fand.

      ● Wie alt war Abel, der zweite Sohn Adams, zu der Zeit, als sein Bruder Kain ihn ermordete?

      Der Bibelbericht gibt uns nicht genau an, wie alt Abel war, als er ermordet wurde, doch kann sein ungefähres Alter abgeleitet werden. Da die Bibel nichts Geschichtliches über die Zeit zwischen der Austreibung Adams und Evas aus dem Garten Eden und dem Zeugen ihrer ersten beiden Söhne, Kain und Abel, berichtet,

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