Wir beobachten die Welt
Weltraumfahrer „vom Dasein Gottes überzeugt“
◆ Die letzten Apollo-Raumfahrer machten in bezug auf die Erde und das Universum interessante Feststellungen. C. M. Duke bemerkte: „Die Erde ist mit ihren verschiedenen Farben von Land, Meeren und Wolken das Schönste im All.“ Raumfahrer E. A. Cernan sagte, daß vom All her „die Erde groß und schön aussieht ... Die Erde sieht so vollkommen aus. Sie ist an keinem Seil befestigt, sie lagert auf keiner Stütze ... Aufgrund der Ordnung im All bin ich vom Dasein Gottes überzeugt. Ich weiß, daß es nicht zufällige entstanden ist.“
Katholiken lehnen Kirchenlehre ab
◆ Ein in der Zeitschrift Science erschienener Bericht zeigt, daß von 1 000 katholischen Frauen, die befragt wurden, 68 Prozent Methoden der Geburtenregelung anwenden, die in ihrer Kirche verboten sind. Die Initiatoren dieser Befragung, Dr. C. Westhoff und L. Bumpass, berichteten: „Es scheint offensichtlich zu sein, daß die Katholiken in den USA die Erklärung in der päpstlichen Enzyklika von 1968 über die Geburtenregelung abgelehnt haben und daß eine breite Kluft zwischen dem Verhalten der meisten katholischen Frauen ... und der offiziellen Stellungnahme der Kirche besteht.“ Monsignore J. T. McHugh aus Washington (D. C.) bezeichnet diesen Bericht als „im allgemeinen ziemlich genau“. Der Erzbischof von Toronto (Kanada) hat eine weitere Studie veranlaßt. Die Zeitung Toronto Star schreibt, daß „eine ,beunruhigende‘ Anzahl Katholiken ... bei der Festlegung des sittlichen und gesellschaftlichen Niveaus im heutigen Leben die Kirche als nebensächlich betrachtet“. Es wird weiter berichtet, daß bei vielen die Religion „mit einer künstlichen Blume verglichen werden könne — sie finden sie schön, aber leblos“. Die befragten Priester haben einstimmig die Meinung vertreten, daß die Kirchenmitglieder die Kirche nicht ausreichend finanziell unterstützten.
Geschlechtskrankheiten breiten sich aus
◆ Gemäß Beobachtungen des Leiters des Staatlichen Gesundheitsamtes Hildesheim, Medizinaldirektors Dr. Wolf von Buttlar, haben sich die Geschlechtskrankheiten in dieser Stadt und auch in anderen Städten der Bundesrepublik ausgebreitet. Nach seinen Angaben haben sich vor allem die gefährlichsten Geschlechtskrankheiten wie Syphilis und Gonorrhö wieder eingeschlichen. Im letzten Quartal 1972 habe sich die Zahl der neu gemeldeten Geschlechtskrankheiten im Vergleich zum vorletzten sogar verdoppelt. Für die Zunahme seien nach Ansicht von Buttlars nicht die Bordelle und Eroszentren verantwortlich zu machen, weil die „kasernierten Prostituierten“ regelmäßig untersucht würden, sondern er führt diese Entwicklung auf die Veränderung der sexuellen Praktiken nach der Einführung der Antibabypille, auf den häufigen Partnerwechsel bei der sogenannten heimlichen Prostitution und auf die Aufklärungswelle durch die Massenmedien zurück. Dabei sei auf die Gefahr der Geschlechtskrankheiten so gut wie gar nicht hingewiesen worden.
Drogensüchtige unter Haupt- und Berufsschülern
◆ Wie Mediziner aus der Spezialabteilung für Drogenabhängige eines Mannheimer Krankenhauses mitteilten, fänden „harte und weiche Drogen“ neuerdings unter den Haupt- und Berufsschülern immer mehr Abnehmer, wohingegen früher mehr Gymnasiasten und Studenten Drogen genommen hätten. Der Konsum harter Drogen (Heroin und Opiate) habe in den vergangenen zwölf Monaten in Mannheim wesentlich zugenommen. In der Spezialabteilung dieses Krankenhauses wurden nach Angaben der Ärzte im vergangenen Jahr 100 Patienten klinisch mit einer Entziehungskur behandelt. Davon seien jedoch nur 30 Prozent für eine längere Zeit frei von Drogenmißbrauch geblieben. Der jüngste „Hascher“ unter den Patienten war ein achtjähriger Schüler. Der jüngste Abhängige von harten Drogen, der in dem Krankenhaus behandelt wurde, war erst zwölf Jahre alt.
Katholische Kirche verliert in Irland Vorrang
◆ Die Bevölkerung der Republik Irland hat sich nach dem bisherigen Ergebnis der Auszählungen in einer Volksabstimmung mit überwältigender Mehrheit für die Abschaffung von Teilen eines Verfassungsartikels ausgesprochen, die der römisch-katholischen Kirche eine „Sonderstellung“ im Lande einräumten.
Abtreibung in den USA freigegeben
◆ Trotz Empörung vieler Bürger hat der Oberste Bundesgerichtshof der Vereinigten Staaten das Urteil gefällt, die Abtreibung in den ersten Monaten der Schwangerschaft freizugeben. Mit sieben gegen zwei Stimmen sprach sich der Supreme Court für die Abtreibung aus. Dadurch wurden alle Landesgesetze, die die Abtreibung während der ersten Schwangerschaftsmonate verbieten, für verfassungswidrig erklärt.