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Wir beobachten die WeltErwachet! 1976 | 8. November
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Gericht urteilte: Wer einer Kirche angehört, muß auch entsprechende Beiträge an die Religionsgemeinschaft leisten. Nur der förmliche Austritt beendet die Steuerpflicht. Die Steuer ist jedoch keine Gegenleistung für kirchliche Rechte, wie beispielsweise die Teilnahme an den Sakramenten.
Der Rat in Offenbarung 18:4 hat auch in dieser Hinsicht seine Bedeutung.
Schlechte Aussichten für Lottospieler
◆ Obwohl die Chance, im Lotto einen Volltreffer zu landen, 1:14 Millionen, also „praktisch null“ ist, sind doch ein Drittel der Bundesbürger von der „Lottosucht“ befallen. Dies ergab eine Untersuchung des Mainzer Kriminologieprofessors Armand Mergen. Er beobachtete drei Jahre lang die Spielgewohnheiten von 500 Personen und stellte fest, daß sogar Rentner aus Angst vor der verpaßten Chance arbeiten gehen, um den wöchentlichen Tip bezahlen zu können. Auf der anderen Seite setzt eine Tippgemeinschaft aus acht Akademikern und Geschäftsleuten wöchentlich 5 000 Mark, ohne nennenswerte Gewinne erzielt zu haben. Mit Hilfe eines Computers stellte Professor Mergen eine Wahrscheinlichkeitsrechnung auf. Nach dieser würden sich die „sechs Richtigen“ erst dann einstellen, wenn jemand den Einzelschein 268 891 Jahre lang jede Woche abliefern würde. Rentner und Gastarbeiter zählen zu den „anfälligsten“ Personen, während Studenten „kaum“ spielten.
Das System, nicht zu spielen und damit jeden Sonntag zu gewinnen, hat somit eine weitere Bestätigung gefunden.
Gesetzesvorlage gegen Störung der Totenruhe
◆ Durch eine ergänzende Gesetzesvorlage zum Paragraphen 168 des Strafgesetzbuches soll künftig die „berufsmäßige Störung der Totenruhe durch Klinikärzte“ unter Strafe gestellt werden. Es soll unter Strafe gestellt werden, wer „unbefugt aus dem Gewahrsam des Berechtigten“ eine Leiche, Leichenteile oder die Asche des Verstorbenen entnimmt oder ohne schriftliche Erlaubnis des Verstorbenen oder des nächsten Angehörigen eine „Leiche öffnet oder Teile entfernt oder vernichtet“. In der Eingabe, so berichtet die Stuttgarter Zeitung, werde anhand von Beispielen aufgezeigt, daß in zahlreichen Krankenhäusern die dort Verstorbenen ohne Wissen und Genehmigung der Angehörigen obduziert und die inneren Organe aus den Toten ausgeräumt und vernichtet würden.
Wem vertrauen die Deutschen?
◆ Das Bundesverfassungsgericht ist die öffentliche Einrichtung in der Bundesrepublik, die bei den Bürgern das größte Vertrauen genießt. Nach einem Test des Instituts für angewandte Sozialwissenschaft (INFAS) erreichte das Gericht einen „Vertrauenswert“ von 62. So berichtet die Wetterauer Zeitung. Dieser „Vertrauenswert“ wird aus den Prozentzahlen der positiven und der negativen Antworten errechnet. Einen „Vertrauenswert“ von 60 erreichte das Gesundheitswesen; die Stadt- und Gemeindeverwaltungen erreichten 53 und die Bundeswehr 49. Danach folgten der Bundestag mit 46, das Fernsehen und die Kirchen mit je 42. Darunter liegen noch das Zeitungswesen und die Justiz mit je 38. Das Schlußlicht bilden die Hochschulen und Universitäten mit minus 13 — das bedeutet, daß ihnen mehr Bundesbürger Mißtrauen als Vertrauen entgegenbringen.
Teure Bummelei
◆ Neun von zehn Sitzungen der UNO-Gremien beginnen mit Verspätung, wie jetzt der polnische Delegierte Henryk Sokalski in New York feststellte. Zwischen 1974 und 1975 seien wegen der Bummelei der Konferenzteilnehmer 2 308 von 10 717 Beratungsstunden verlorengegangen. Da jede Konferenzstunde, wie es heißt mindestens 2 789 Dollar (etwa 7 100 Mark) kostet, wurden 16 386 800 Mark verbummelt. Wie die Zeitung Die Welt berichtet, machte Sokalski diese Angaben in einer Ausschußsitzung. Sie begann mit 40minütiger Verspätung.
Ist der Mars verrostet?
◆ Der rote Planet, der wegen dieser Farbe in der Astronomie besonders beobachtet wurde, ist zu weiten Teilen mit einer dünnen Schicht Rost — wissenschaftlich Eisenoxyd — bedeckt. Dies ist eine Erkenntnis aufgrund von Daten, die von der Marssonde Viking I zur Erde gefunkt wurden. Außer Eisen wurden auch noch Kalzium, Silicium, Titan und Aluminium im Marsboden entdeckt, Elemente, die auch auf der Erde häufig vorkommen. Mit der Erde läßt sich der Mars jedoch nicht vergleichen, er wird vielmehr als ein „relativ primitiver Planet“ bezeichnet. Obwohl die Aussichten schlecht sind, haben Wissenschaftler die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben, auf dem Mars vielleicht doch noch irgendeine Spur primitiven Lebens zu finden. Ob sich diese Hoffnung erfüllen wird, oder ob die Wissenschaftler wieder eine ihrer Lieblingstheorien begraben müssen? Wir werden sehen.
Kinder am schlimmsten betroffen
◆ Über die schlimmsten Folgen des Bürgerkrieges in Nordirland ist im Ausland wenig bekannt. Nun hat der Kinderpsychologe Morris Fraser gezeigt, daß noch nie in einem Guerillakrieg die Kinder so mißbraucht wurden, wie dies in Nordirland geschieht. Die Folgen sind unabsehbar. Die nahezu täglichen Schießereien, Bombenexplosionen, Barrikaden und Hausdurchsuchungen in den katholischen und protestantischen Gettos von Belfast wirken sich katastrophal auf die Kinder aus. Nach Frasers Untersuchungen löst das ständige Leben mit der Gewalt bei zahlreichen Kindern ein Angstsyndrom aus: Schlaflosigkeit, Epilepsie und Halluzinationen. Weitere Folgen sind Aggression, Haß auf Polizisten, Soldaten und Andersgläubige. Eltern, die ihre Kinder davor bewahren wollen, haben nur die Möglichkeit wegzuziehen. Druck auf die Eltern und Einschüchterung sind an der Tagesordnung. So haben z. B. die Bischöfe den Kindern die Verweigerung der Kommunion angedroht, wenn sie von ihren Eltern in die Staatsschulen geschickt würden. Freundliche Kontakte zu andersgläubigen Familien können schon als „Verrat“ gedeutet werden. Die übliche Strafe: Schüsse durch die Knie.
Nirgendwo auf der Welt hat sich die sogenannte „christliche Religion“ ihrer heuchlerischen Maske besser entledigt als dort. Wer Augen hat zu sehen, der sehe.
„Amerikaner“ fanden neues Zuhause
◆ Im Jahre 1934 hat ein Förster am Edersee in Nordhessen zwei Waschbärenpärchen ausgesetzt, die er vom Besitzer einer Tierfarm geschenkt bekommen hatte. Die Waschbären richteten sich in der neuen Umgebung offenbar häuslich ein, denn heute wird ihre Zahl auf 40 000 geschätzt. Der Waschbär, ein fuchsgroßes Tier, findet in den Wäldern Hessens ideale Lebensbedingungen. Er hat praktisch keine natürlichen Feinde und ist schwer zu jagen, da er nur nachts auf Nahrungssuche geht. Da sich die Waschbären deshalb fast ungehemmt vermehren, versucht man sie nun mit Hilfe natürlicher Feinde zu bremsen. Wenn es gelingen würde, den Uhu in den hessischen Wäldern wieder heimisch zu machen, dann entstände dem Waschbären in diesem mächtigen Nachtvogel ein natürlicher Feind, der seiner Vermehrung Grenzen setzen könnte.
Keine Lösung in Sicht
◆ Zur Eröffnung der UN-Konferenz über Siedlungsprobleme („habitat“) erklärte der kanadische Ministerpräsident, daß trotz hervorragender architektonischer Errungenschaften noch viele Menschen in Behausungen lebten, die man als unmenschlich bezeichnen müsse. Tatsächlich stellte man fest, daß rund ein Drittel aller Stadtbewohner in Slums leben. UN-Generalsekretär Waldheim hob hervor, daß sich die Probleme, die sich jetzt stellten, durch das Bevölkerungswachstum weiter vergrößern würden. Man könne nicht ruhig zusehen, wenn sich in 30 Jahren die Zahl der Slums, der Bodenverlust durch die Ausweitung der Städte, die Frustration zufolge der städtischen Ballung sowie Luft- und Wasserverschmutzung verdoppelten. Bisher ist jedoch von menschlicher Seite keine Lösung für diese Probleme in Sicht, wie die Berichte aus allen Teilen der Erde zeigen. Auch diese Konferenz hat, außer verbalen Beteuerungen, keine Ergebnisse gebracht, durch die die Ärmsten der Armen in absehbarer Zeit Erleichterung erwarten könnten.
Bienen dienen dem Umweltschutz
◆ Im amerikanischen Bundesstaat New York haben Wissenschaftler Bienenhonigproben untersucht. Sie entdeckten dabei 47 verschiedene Metalle und Chemikalien, die vom Autoverkehr stammen — von Benzin, Auspuffgasen oder Schmiermitteln. Die Zusammensetzung der gesammelten Proben zeigt, wie weit die Umweltverschmutzung an den verschiedenen Orten fortgeschritten ist. Es wird jedoch in dem Bericht nicht gesagt, in welchen Mengen die Stoffe im Honig vorkamen und ob dies eine gesundheitliche Gefährdung für den Konsumenten bedeutet.
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Die Bibel bildet die beste GrundlageErwachet! 1976 | 8. November
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Die Bibel bildet die beste Grundlage
In der vor Ihnen liegenden Erwachet!-Ausgabe werden rund 90 Bibelverse zum Nachlesen angegeben und zum Teil wörtlich zitiert. Ob Sie in Erwachet! Berichte aus fernen Ländern oder über die wirtschaftliche Lage oder Artikel für den Alltag lesen, Sie können feststellen, daß immer Gottes Wort zu Rate gezogen wird. Ganz gleich, wie umfassend der Bereich des dargebotenen Wissens und wie vielseitig die behandelten Themen sind — in der Bibel findet man stets passende Ratschläge, da sie ein Buch für die Praxis ist. Deshalb kann man sagen, daß die Zeitschrift Erwachet! auf die beste Grundlage baut.
Sie erscheint halbmonatlich. Ein Jahresabonnement kostet lediglich 6 DM.
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