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  • War Petrus je in Rom?
    Der Wachtturm 1973 | 1. Februar
    • mit Paulus und Barnabas erklärte er sich bereit, seine Bemühungen, das Evangelium unter den Juden zu verbreiten, fortzusetzen. Wir lesen: „Sie sahen, daß ich [Paulus] mit der Heilsbotschaft für die Heiden betraut bin wie Petrus mit der für die Juden. Denn derselbe, der Petrus die Kraft zum Apostelamt für die Juden gab, gab sie mir für die Heiden. Sie erkannten die Gnade, die mir verliehen war, und so gaben Jakobus, Kephas und Johannes, die als Säulen galten, mir und Barnabas die Hand zum Zeichen der Gemeinschaft: wir sollten für die Heiden, sie für die Juden da sein.“ (Gal. 2:7-9, Otto Karrer) Es ist daher anzunehmen, daß Petrus eher in einem Zentrum des Judentums, wie Babylon es war, wirkte als in Rom mit seiner vorwiegend heidnischen Bevölkerung.

      Die Behauptung, daß Petrus in Rom gewesen sei, findet also in der Bibel keine Stütze. Wie steht es aber mit anderen alten Schriften?

      DAS ZEUGNIS DES KLEMENS

      Zur Bestätigung für den Aufenthalt des Petrus in Rom wird oft Klemens von Rom angeführt, der im ersten Jahrhundert u. Z. lebte. Er schrieb:

      „Halten wir uns die tapferen Apostel vor Augen: Petrus, der wegen unberechtigter Eifersucht nicht eine oder zwei, sondern zahlreiche Mühseligkeiten erduldete und so schließlich, nachdem er als Märtyrer gestorben war, an den gebührenden Ort der Herrlichkeit gelangte. Wegen Eifersucht empfing auch Paulus die Belohnung für geduldiges Ausharren, nachdem er siebenmal in Ketten gelegt, vertrieben und gesteinigt worden war. Nachdem er sowohl im Osten als auch im Westen gepredigt hatte, erntete er den echten Ruhm für seinen Glauben; er lehrte die ganze Welt Gerechtigkeit, kam bis an die Grenze des Westens und erlitt unter den Präfekten den Märtyrertod.“

      Der katholische Gelehrte Lardner bemerkte hierzu:

      „Aufgrund dieser Stellen kann man, denke ich, mit Recht annehmen, daß Petrus und Paulus während der Verfolgung Neros als Märtyrer in Rom starben, denn sie litten unter den Römern, unter denen Klemens als Bischof wirkte und in deren Namen er an die Korinther schrieb.“

      Sagte Klemens das aber wirklich? Er erwähnt allerdings sowohl Petrus als auch Paulus. Aber er sagt nichts davon, daß sie beide als Märtyrer in Rom gestorben seien. Er erwähnt lediglich, daß Paulus „sowohl im Osten als auch im Westen“ predigte, und deutete dadurch an, daß Petrus nie im Westen war (sondern eher im Osten, in Babylon, diente). Demnach spricht das Zeugnis des Klemens in Wirklichkeit gegen den Aufenthalt des Petrus in Rom.

      DAS ZEUGNIS DES IGNATIUS

      Als weitere Stütze für den Aufenthalt des Petrus in Rom wird Ignatius angeführt, der am Ende des ersten und zu Beginn des zweiten Jahrhunderts u. Z. lebte. Ignatius schrieb an die Christen in Rom: „Nicht wie Petrus und Paulus befehle ich euch. Jene sind Apostel, ich bin ein Verurteilter.“ In der Catholic Encyclopedia werden diese Worte wie folgt erklärt: „Diese Bemerkung ist so aufzufassen, daß die beiden Apostel persönlich in Rom wirkten und mit apostolischer Autorität dort das Evangelium predigten.“

      Ist die Schlußfolgerung der Catholic Encyclopedia stichhaltig? Sagte Ignatius, Petrus und Paulus seien in Rom gewesen? Nein, er erwähnte lediglich, daß Paulus und Petrus als Apostel Befehle erteilten. Es sei daran erinnert, daß Befehle durch Briefe oder auf mündlichem Weg durch Boten oder Besuche aus anderen Gebieten erteilt werden konnten. Es war nicht nötig, daß sich der Betreffende persönlich in einer bestimmten Stadt aufhielt.

      DAS ZEUGNIS DES IRENÄUS

      Einige mögen jedoch einwenden: „Sagte aber nicht Irenäus ausdrücklich, Petrus sei in Rom gewesen?“ Gemäß den vorhandenen Schriften des Irenäus (zweites Jahrhundert u. Z.) ist dies der Fall. Wir lesen: „Matthäus hat unter den Juden in ihrer Muttersprache eine Evangelienschrift mitgeteilt, während Petrus und Paulus in Rom das Evangelium verkündeten und die Kirche gründeten.“ Es wird ferner auf eine Stelle verwiesen, wo von der „allen bekannten, von den beiden glorreichen Aposteln Petrus und Paulus gegründeten und eingerichteten Kirche“ die Rede ist. Es könnte aber sein, daß diese Worte nicht von Irenäus stammen. Warum nicht? Weil die griechischen Originalhandschriften des Irenäus verlorengegangen sind. Diese Worte, die ihm zugeschrieben werden, sind eine Übersetzung von einer unzulänglichen lateinischen Wiedergabe, die Jahrhunderte später gefunden wurde. Ein lateinischer Abschreiber könnte die Gedanken über Petrus leicht hinzugefügt haben. Louis Ellies Dupin, ein katholischer Kirchenhistoriker, gibt zu, daß ähnliche Fälschungen begangen wurden. Er schreibt:

      „Die Katholiken erfanden Geschichtsberichte, Wunder und Heiligenlegenden, um die Frömmigkeit der Gläubigen zu stärken und aufrechtzuerhalten.“

      Der stärkste Beweis gegen diese angeblich von Irenäus stammenden Äußerungen liegt jedoch darin, daß sie der Bibel widersprechen. Wie aus dem Römerbrief hervorgeht, gab es in Rom Christen, bevor der Apostel Paulus in diese Stadt kam. Das wird in der Einleitung zum Römerbrief in der katholischen New American Bible auch zugegeben:

      „Da weder die frühchristliche Tradition noch der Brief des Paulus an die Römer einen Gründer der Christengemeinde in Rom erwähnt, ist anzunehmen, daß der christliche Glaube durch Angehörige der jüdischen Gemeinde in Jerusalem, die sich zum Christentum bekehrt hatten, nach Rom kam.“

      Weder Petrus noch Paulus gründeten durch ihre Tätigkeit in Rom dort die christliche Kirche. Doch zu Pfingsten des Jahres 33 u. Z. sprach Petrus in Jerusalem zu ‘aus Rom Zugezogenen, sowohl Juden als auch Proselyten’. (Apg. 2:10) Darauf mögen die Überlieferungen beruhen, die Petrus die Gründung der Kirche in Rom zuschreiben. Doch wie die Tatsachen zeigen, ist dies keine zuverlässige Glaubensgrundlage.

      DAS ZEUGNIS DER ARCHÄOLOGIE

      Die angeblichen geschichtlichen Zeugnisse für den Aufenthalt des Petrus in Rom halten also einer genauen Prüfung nicht stand. Dasselbe kann auch von dem angeblichen Zeugnis der Archäologie gesagt werden. Durch Ausgrabungen wurden die vermeintlichen Überreste eines kleinen Grabmals zutage gefördert. Personen, die dieses Grabmal mit dem Grab des Petrus in Verbindung bringen, stützen ihre Annahme auf die Behauptung, daß Petrus in Rom gewesen sei. Über die Gebeine, die gefunden wurden, heißt es in der New Catholic Encyclopedia:

      „Anatomische und geologische Untersuchungen haben gezeigt, daß diese Gebeine aus dem ersten Jahrhundert sind; dazu gehören auch die Gebeine eines stattlichen Mannes. Es kann aber nicht nachgewiesen werden, daß es sich dabei um die Gebeine des heiligen Petrus handelt.“

      Weder die Archäologie noch die Geschichte liefert also Zeugnisse, die den Aufenthalt des Petrus in Rom einwandfrei bestätigen. Das Zeugnis der Bibel spricht dagegen. Der Anspruch der katholischen Kirche auf den „Primat des Apostels Petrus“ beruht somit auf einem Irrtum!

  • Fragen von Lesern
    Der Wachtturm 1973 | 1. Februar
    • Fragen von Lesern

      ● Ist es mit Rücksicht auf die Worte in 5. Mose 22:5 für eine Frau schicklich, lange Hosen zu tragen? — USA.

      5. Mose 22:5 lautet: „Kein Kleidungsstück eines körperlich tauglichen Mannes sollte einer Frau angelegt werden, noch sollte ein körperlich tauglicher Mann den Überwurf einer Frau tragen; denn irgend jemand, der diese Dinge tut, ist für Jehova, deinen Gott, etwas Verabscheuungswürdiges.“ In diesem Text geht es nicht um die Mode. Das Verbot bezieht sich darauf, etwas anzuziehen, was für das andere Geschlecht bestimmt ist.

      Der Unterschied zwischen den Geschlechtern ist göttlichen Ursprungs, und das in 5. Mose 22:5 niedergelegte Gesetz sollte dazu dienen, daß dieser Unterschied gewahrt wird. Im allgemeinen wünscht ein Mann, sich so zu kleiden, daß er aussieht wie ein Mann, und eine Frau so, daß sie aussieht wie eine Frau. Hätte ein Israelit entgegen diesem inneren Sittlichkeitsgefühl gehandelt, so hätte dies zu Homosexualität führen können. Folglich wirkte das Gesetz in 5. Mose 22:5 auch dieser Sünde entgegen.

      Als dieses Gesetz erlassen wurde, trugen Männer und Frauen lange Gewänder. Die Gewänder der Männer unterschieden sich aber deutlich von den Gewändern der Frauen. In ähnlicher Weise tragen auch heute in einigen Ländern Männer und Frauen lange Hosen. Aber die Hosen der Frauen sehen anders aus als die der Männer. Der in 5. Mose 22:5 zum Ausdruck

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