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Ein Muster für eine Gott wohlgefällige HandlungsweiseDer Wachtturm 1964 | 1. September
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und beraubt hatte. Das beweist, daß Gottes Diener von Anfang an Feinde Babylons waren, denn Abraham zog nicht nur dem Ruf Gottes folgend aus Babylon aus, sondern kämpfte auch gegen den König von Babylonien (Sinear), als sich die Notwendigkeit dafür ergab. Abraham schrieb seinen Sieg Gott zu. Das brachte er dadurch zum Ausdruck, daß er Melchisedek, dem Priester Gottes, den zehnten Teil der Kriegsbeute gab, während er es selbst ablehnte, irgend etwas entgegenzunehmen.
Abraham war ganz anders als Nimrod, der Gott widerstand und Babylon dazu brachte, daß es in seiner ganzen Geschichte ein Feind Gottes war. So wurde Abraham auch von Melchisedek gesegnet. Dieser Segen bedeutete in Verbindung mit der in 1. Mose 12:1-3 niedergelegten Verheißung Gottes, daß der Same des Weibes aus Abraham kommen sollte. Aus seinen Nachkommen sollte eine große Nation werden, und aus dieser Nation käme der Same des Weibes Gottes.
DAS VORBILD FÜR DEN SAMEN DES WEIBES
Abraham, der inzwischen neunundneunzig Jahre alt geworden war, hatte bis dahin von seiner rechtmäßigen Frau, von Sara, noch kein Kind erhalten, und so wurde er von einem Engel aufgesucht, der ihm im Auftrag Gottes sagen sollte, er werde durch ein Wunder von Sara einen Sohn bekommen. Gottes Segensbund sollte auf ihn, den man Isaak („Lachen“) nennen würde, übergehen. — 1. Mose 17:19; 18:1-15.
Am darauffolgenden Morgen wurden die vier verderbten Städte der Ebene von dem Engel Gottes ausgelöscht. Lot war gerade noch zur rechten Zeit mit seiner Frau und seinen zwei Töchtern von Jehovas Engel aus Sodom herausgeführt worden. Zoar wurde verschont, so daß Lot dort in Sicherheit gelangen konnte. Lots Frau, die sich auf dem Wege dorthin den Anweisungen des Engels gegenüber ungehorsam erwiesen hatte, kam um. — 1. Mose 19:12-26.
In Verbindung mit seinem geliebten Sohn Isaak mußte sich Abraham einer äußerst strengen Glaubensprüfung unterziehen. Gott gebot ihm, mit Isaak, der damals etwa fünfundzwanzig Jahre alt war,a nach Salem zurückzukehren, nicht um Melchisedek einen Besuch abzustatten, sondern um seinen Sohn Isaak Gott, von dem er ihn empfangen hatte, wieder zu opfern. Abraham handelte entsprechend seinem Glauben und ging auf den Berg Morija, nördlich von Salem, wie Gott ihm geboten hatte. Dort war es, wo er seinen geliebten Sohn so gut wie opferte. Abrahams Glaube war so stark, daß er nicht zögerte, Gottes Befehl auszuführen. Er wußte, daß aus Isaak eine große Nation hervorgehen sollte, und er war davon überzeugt, daß Gott seine Verheißung wahrmachen und, wenn notwendig, Isaak zu diesem Zweck aus den Toten auferwecken würde. Als er gerade dabei war, von seinem Messer Gebrauch zu machen, wurde Abrahams Aufmerksamkeit durch den Engel Gottes auf einen Widder gelenkt, der sich im Dickicht verfangen hatte. Ihn sollte er als Ersatz für Isaak verwenden.
WER GOTT WOHLGEFÄLLT, ERLANGT UNVERGLEICHLICHE SEGNUNGEN
Am Altar noch bekräftigte Jehova Gott die Verheißung, die er Abraham gegeben hatte. Er zeigte damit, daß Isaak, der Sohn von Abrahams Frau Sara, ein Bild des verheißenen Samens des Weibes Gottes ist. Durch seinen Engel rief er aus: „Ich schwöre bei mir selbst, spricht Jehova, daß, weil du dieses getan und deinen Sohn, deinen einzigen, mir nicht vorenthalten hast, ich dich reichlich segnen und deinen Samen sehr mehren werde, wie die Sterne des Himmels ...; und in deinem Samen werden sich segnen alle Nationen der Erde: darum daß du meiner Stimme gehorcht hast.“ — 1. Mose 22:15-18; Hebr. 11:17-19.
Ohne das Wissen Abrahams ließ Gott dieses Drama, das für uns höchst bedeutsam ist, darstellen. Neunzehnhundert Jahre später wurde das durch Jesus Christus mit den Worten zusammengefaßt: „Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen einziggezeugten Sohn gab, damit jeder, der Glauben an ihn ausübt, nicht vernichtet werde, sondern ewiges Leben habe.“ Dieser Sohn Gottes war es, der durch Abrahams geliebten Sohn Isaak, ja auch durch den anstelle Isaaks geopferten Widder vorgeschattet wurde. Der Sohn Gottes wurde in der Tat das Lamm Gottes, das die Menschheit retten sollte. — Joh. 3:16, NW; 1:29, 36.
Wie sehr Abraham doch dafür gesegnet wurde, daß er aufgrund der Einladung Jehovas aus Babylonien ausgezogen war! Jehovas Segensbund wurde ihm zugesichert. In hohem Alter, mit 175 Jahren, starb er in der Zuversicht auf eine Auferstehung zur Zeit der Königreichsherrschaft Jesu Christi, dem Samen des Weibes. Jehova übertrug den Bund auf Isaak und schließlich auf Jakob, den Sohn Isaaks. Jakob hatte zwölf Söhne, die zu einer Grundlage jener verheißenen „großen Nation“ wurden. — 1. Mose 26:1-5; 28:10-15; 29:1 bis 30:26; 35:16-20; Hebr. 11:13-16.
Abraham liefert uns ein großartiges Beispiel für einen mit Werken gepaarten Glauben, für eine Handlungsweise, die von diesem Glauben beherrscht wird. Er war nicht willens, die Götzen seiner Väter zu verehren. Er floh die falsche Religion und hielt sich an die wahre Anbetung. Er suchte nicht nach Sicherheit in Ur in Chaldäa, einer hoch zivilisierten Stadt. Er zog hinaus in ein Land, das er nicht kannte und lebte dort als Fremder in Zelten. Der Möglichkeit, reich und materialistisch zu werden, wich er aus. Wie glücklich er doch in seinem Leben war! Er war nicht ziellos, und welch eine herrliche Belohnung erwartet ihn doch! Wenn wir den Wunsch haben, in ein Freundschaftsverhältnis zu Gott zu gelangen, müssen wir dem Lauf des treuen Abraham folgen.
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Fragen von LesernDer Wachtturm 1964 | 1. September
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Fragen von Lesern
● Wie werden die übriggebliebenen gesalbten Glieder des Leibes Christi „in Wolken entrückt werden zur Begegnung mit dem Herrn in der Luft“ und so „allezeit beim Herrn sein“? — 1. Thess. 4:17, NW.
In 1. Thessalonicher 4:16, 17 (NW) lesen wir: „Der Herr selbst wird vom Himmel herabkommen mit gebietendem Zuruf, mit der Stimme eines Erzengels und mit der Posaune Gottes, und die in Gemeinschaft mit Christus Verstorbenen werden zuerst auferstehen. Danach werden wir, die Lebenden, welche überleben, mit ihnen zusammen in Wolken entrückt werden zur Begegnung mit dem Herrn in der Luft; und so werden wir allezeit beim Herrn sein.“
Bei der zweiten Gegenwart Christi sollten die bereits verstorbenen Gesalbten zuerst auferstehen. Sein Herabkommen vom Himmel ist nicht so zu verstehen, daß er buchstäblich und leibhaftig vom Himmel herabkam, sondern daß er seine Aufmerksamkeit der Erde zuwandte und seine Macht auf sie ausdehnte. (Man vergleiche 1. Mose 11:5, 7.) „Mit der Stimme eines Erzengels“ ließ er von seinem Thron aus einen „gebietenden Zuruf“ an seine Nachfolger auf der Erde ergehen. Christus Jesus ist der Erzengel Michael, der bei seiner Gegenwart die heiligen Engel anführt. (Matth. 25:31; Offb. 12:7) Nach der Prophezeiung in Daniel 12:1, 2 sollte er zu einer Zeit aufstehen, da viele von denen, die im Staube der Erde schlafen, erwachen würden. In Offenbarung 11:7, 8, 12 finden wir ein ähnliches Bild: Gottes Zeugen liegen als Leichname auf dem Boden, und eine laute Stimme ruft ihnen aus dem Himmel zu: „Kommt hier herauf.“ Darauf gehen sie in der Wolke in den Himmel hinauf.
Christus, der Erzengel, forderte sein Volk mit gebietendem Zuruf auf, aus dem Staub oder dem geistigen Todesschlaf, in dem sie sich im Jahre 1918 zufolge ihrer Furcht und als Gefangene Groß-Babylons befanden, zu erwachen und wieder tätig zu sein. Diese Wiederbelebung begann im Jahre 1919. Sie war von dem Klang der „Posaune“ Gottes begleitet und ging demnach während der Zeit vor sich, da gleichsam mit Posaunen angekündigt wurde, daß der große König seine Macht angetreten habe.
Sie wurden „entrückt“, indem sie aus der Knechtschaft, in die sie Groß-Babylon und ihre politischen Liebhaber gebracht hatten, „weggerissen“ oder befreit und in eine freie theokratische Organisation unter der Leitung des unsichtbaren Herrn gebracht wurden.
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