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  • Italien — ‘der Kleine ist zu einem Tausend geworden’
    Der Wachtturm 1984 | 15. März
    • Italien — ‘der Kleine ist zu einem Tausend geworden’

      „DER Kleine selbst wird zu einem Tausend werden und der Geringe zu einer mächtigen Nation. Ich selbst, Jehova, werde es beschleunigen zu seiner eigenen Zeit“ (Jesaja 60:22).

      Tatsächlich sind Jehovas Zeugen in Italien in den Jahren seit dem Zweiten Weltkrieg „zu einem Tausend“ geworden. Sie sind heute in diesem katholischen Land die zweitgrößte religiöse Körperschaft. Die Zahl der Zeugen hat in dieser Zeit um mehr als ein Tausendfaches zugenommen — von 95 im Jahre 1946 auf über 100 000.

      Die Ehre für den großartigen Zuwachs gebührt Jehova. Aber auch die Anstrengungen der fleißigen italienischen Zeugen haben dazu beigetragen sowie ihr treues Ausharren in schwierigen Zeiten und ihre Willigkeit, Zeit, Kraft und materielle Mittel in den Dienst für Jehova zu stellen. Um mit diesem Zuwachs Schritt zu halten und für die notwendige Führung und Unterstützung zu sorgen, wurde das Zweigbüro der Watch Tower Society in Italien im Laufe der Jahre erweitert.

      Erweiterung des Zweigbüros

      Das allererste Zweigbüro in Italien wurde im Jahre 1946 in Mailand eröffnet. Zwei Jahre später wurde es nach Rom verlegt, wo die Gesellschaft ein kleines Haus gekauft hatte. Bis zum Jahre 1972 wuchs die Zahl der Zeugen in Italien auf etwa 25 000 an. So errichtete man auf einem Grundstück, das die Gesellschaft in einem nördlichen Außenbezirk von Rom erworben hatte, ein Gebäude, das das neue Zweigbüro und Bethelheim wurde.

      Nur vier Jahre nach dem Einzug in dieses Gebäude war die Zahl der Königreichsverkündiger in Italien auf 60 000 angewachsen. Erneut war es erforderlich, das Zweigbüro zu vergrößern. Eine Baugenehmigung zu erhalten erwies sich jedoch als ein langwieriges Unterfangen. Im Jahre 1978 wurde schließlich mit den Arbeiten an einem Farmgebäude begonnen, und es wurde im Jahre 1980 fertiggestellt. Im Herbst 1979 begann man mit dem Bau des neuen Bethelheimes und einer Druckerei.

      Die neuen Gebäude

      Das Bethelheim hat vier Stockwerke und ein Untergeschoß. Das komfortable Foyer im Erdgeschoß ist mit einem Marmorfußboden ausgestattet und mit Olivenholz getäfelt. Dort sind auch der Speisesaal und eine gut ausgestattete Küche untergebracht. Der Speisesaal bietet 200 Personen Platz; schöne Landschaftsgemälde schmücken die Wände. Im ersten Stock befindet sich ein Königreichssaal mit 350 Plätzen. Die Bibliothek ist im zweiten Stock, und das Untergeschoß beherbergt die Elektrowerkstatt, die Schlosserei und einige Lagerräume.

      Den restlichen Teil des Gebäudes bilden 70 komfortable Zimmer, die alle mit einem Bad ausgestattet sind und einen Balkon haben. Zusammen mit den Zimmern in dem bereits vorhandenen Gebäude hat man jetzt Platz für insgesamt 170 Personen, so daß die 158 Glieder der Bethelfamilie bequem untergebracht sind.

      Das Fabrikgebäude ist dank der vielen Fenster ganz besonders hell. Die beiden Geschosse haben eine Grundfläche von je 1 160 m2. Drei M.A.N.-Druckmaschinen sind aufgebaut worden. Zwei dieser Maschinen und eine automatische Buchbinderstraße sind erst vor kurzem hinzugekommen.

      Jeden Monat stellt die Druckerei über 2 300 000 Ausgaben der Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! her. Bestimmt ein Fortschritt, wenn man bedenkt, daß 1946 die 95 Königreichsverkündiger nur 268 Exemplare dieser Zeitschriften in Italien verbreiteten! In der Fabrik können auch jede Woche 60 000 Bücher hergestellt werden.

      Das Farmgebäude ist an einer schattigen Fahrstraße gelegen, ein paar hundert Meter vom neuen Zweigbüro entfernt. Insgesamt umfaßt die Farm etwa 50 Hektar Land und versorgt die Bethelfamilie mit Fleisch, Eiern, Milch, Gemüse und Früchten. Dadurch kann gesunde Nahrung relativ günstig beschafft werden. Auf den Dächern aller Gebäude sind Sonnenkollektoren angebracht, die der Heißwasserbereitung dienen.

      Ein gemeinsames Unternehmen

      Heutzutage wird überall gebaut. Aber was war beim Bau des neuen Bethelheims und der Druckerei anders? Alle Arbeiten wurden von etwa 1 000 Zeugen Jehovas ausgeführt, die ihre Dienste freiwillig zur Verfügung stellten. Tischler, Zeichner, Bauhelfer, Maurer, Elektriker, Maler, Installateure und andere Helfer kamen aus ganz Italien, auch von Sizilien und Sardinien. Akademiker und leitende Angestellte verrichteten harte körperliche Arbeit. Drei Tischler — ein Vater und seine beiden Söhne — halfen von Zeit zu Zeit mit, obwohl sie erst kurz vorher durch einen Brand in ihrer eigenen Werkstatt beträchtliche finanzielle Verluste erlitten hatten. Ein anderer Bruder, der bei den Bauarbeiten mithalf, fuhr mehrere Monate lang jedes Wochenende etwa 100 Kilometer weit nach Hause, um so auch bei seiner Familie zu sein.

      Viele Brüder gaben ihre Wohnung und ihre Stellung auf oder nahmen ihren Jahresurlaub, um für längere Zeit mitzuarbeiten. Die Opfer, die die zu Hause gebliebenen Angehörigen dieser Brüder auf sich nahmen, um es einem Familienglied zu ermöglichen, direkt an diesem besonderen Projekt mitzuarbeiten, sind hoch anzuerkennen.

      Dadurch, daß die meisten Brüder nur eine bestimmte Zeit bleiben konnten, bestand die Baumannschaft nahezu jede Woche aus anderen Personen. Das stellte für die Brüder, die die Aufsicht hatten, eine ziemliche Herausforderung dar. Aber alle waren bereit, sich anzupassen und den Anweisungen zu folgen. Ihre Willigkeit zusammenzuarbeiten war wirklich eine Kundgebung der „Frucht des Geistes“ (Galater 5:22, 23).

      Viele Brüder unterstützten den Bau, indem sie der Gesellschaft ihre eigenen Werkstätten zur Verfügung stellten. Zum Beispiel wurden in der Firma eines Bruders 300 Türen für das neue Bethelwohnheim hergestellt. Diejenigen, die nicht kommen konnten, um mitzuarbeiten, steuerten Geld, Material und Ausrüstungsgegenstände bei. Sogar Kinder halfen eifrig mit. Ein kleines Kind spendete den ganzen Inhalt seiner Sparbüchse — Ersparnisse von fünf Jahren.

      Bezüglich der guten Einstellung der Helfer sagte ein Aufseher: „Es war ermunternd und bewegend, wenn die Zeit kam, sich von den Brüdern zu verabschieden. Sie bedankten sich bei uns für das Vorrecht, durch ihre Arbeit zur Ausdehnung der wahren Anbetung beizutragen.“ Der Koordinator des Zweigkomitees sagte dazu: „Das Gebäude geht nicht auf die Bemühungen einer Einzelperson oder einer Gruppe von Personen zurück. Der Bau war ein gemeinsames Unternehmen aller Glieder des Volkes Gottes in Italien. Er ist ein Beweis des Segens Jehovas.“

      Bestimmungsübergabe

      Die Fertigstellung des neuen Zweigbüros löste unter den Brüdern große Freude aus. Wie deutlich zeigte sich das doch, als die neuen Gebäude eingeweiht und in den Dienst Jehovas gestellt wurden! Das geschah am 24. April 1982. Aber wie konnte eine größere Zahl Zeugen Jehovas diesen ermunternden Anlaß erleben und so an der Freude teilhaben? Das wurde dadurch ermöglicht, daß das besondere Programm, das im Königreichssaal des neuen Gebäudes dargeboten wurde, telefonisch nach Rom, Novara, Ascoli Piceno, Neapel, Syrakus und Cagliari übertragen wurde, wo weitere Zeugen zusammenkamen.

      Am festgesetzten Tag war es windig, kalt und regnerisch. Und obwohl die meisten Zuhörergruppen in Stadien unter freiem Himmel zusammenkamen, verfolgte eine begeisterte Menge von 27 372 Personen das Programm. Über die Zusammenkunft in Novara hieß es in der Zeitung Corriere della Sera:

      „Durch die kalten Straßen fegte der Wind, und Regen prasselte nieder. Die meisten blieben in ihren Häusern oder hielten sich in Lokalen auf, aber sie [Jehovas Zeugen] waren eine Ausnahme. Sie reisten mit dem Zug, mit Bussen und Autos von Triest, Gorizia, Verona und Alessandria an. Die Kinder waren in Skianzüge eingepackt, alte Frauen waren dick eingemummt, und ältere Ehepaare schützten sich mit Decken, während sie auf der kleinen Haupttribüne des Stadions saßen. ... Man sah keine Spur von Widerspenstigkeit, Murren oder Ungeduld.“

      Ein nationales Fernsehprogramm brachte in den Abendnachrichten Informationen über das Ereignis. Es wurden Ausschnitte aus der Zusammenkunft und Bilder vom neuen Zweigbüro gezeigt.

      Bei der Zusammenkunft im Zweigbüro selbst war als Hauptredner M. G. Henschel anwesend, ein Glied der leitenden Körperschaft der Zeugen Jehovas. Auch Missionare, die seit mehr als 30 Jahren in Italien dienen, waren eingeladen. Die Glieder der Bethelfamilie, von denen einige schon seit über 35 Jahren im Zweigbüro tätig sind, waren ebenfalls zugegen.

      Bruder Henschel zitierte in der Einleitung seiner Ansprache zur Bestimmungsübergabe die Worte „Der Kleine selbst wird zu einem Tausend werden“. Bei denen, die schon lange im Dienst stehen, riefen jene Worte viele Erinnerungen wach. Und bei allen Anwesenden bewirkten sie eine von Herzen kommende Dankbarkeit gegenüber Jehova Gott, der das Werk wirklich ‘zu seiner eigenen Zeit beschleunigt hat’ (Jesaja 60:22).

      Weitere Ausdehnung

      Obwohl „der Kleine“ in Italien bereits „zu einem Tausend“ geworden ist, gibt es dort für Jehovas Zeugen offenbar noch viel zu tun. Durch die neuen und erweiterten Räumlichkeiten des Zweigbüros fühlen sich die Brüder für das vor ihnen liegende Werk gut ausgerüstet. Zuversichtlich blicken sie zu Jehova auf, damit er weiteres Wachstum schenke.

      Ja, Jehova hat weiterhin Wachstum gegeben. Im letzten März kamen insgesamt 233 042 Personen zusammen — mehr als das Doppelte der Zahl der Königreichsverkündiger in Italien —, um der Feier zum Gedenken an den Tod Jesu Christi beizuwohnen. Die Brüder sind glücklich über das Vorrecht, diesen interessierten Personen zu helfen, in geistiger Hinsicht Fortschritte zu machen. Viele der Interessierten haben positiv reagiert. Im Mai 1983 wurde eine neue Höchstzahl von 105 463 Verkündigern erreicht, die sich an der Verbreitung der guten Botschaft im italienischen Feld beteiligten.

      Jehovas Zeugen in Italien spüren, daß Gott wirklich ‘all seine unverdiente Güte gegen sie überströmen ließ’. Neben der zahlenmäßigen Zunahme erfreuen sie sich eines geistigen Überflusses. Sie sind dankbar für Jehovas Großzügigkeit und sind entschlossen, in den kommenden Jahren noch reichlicher zu säen (2. Korinther 9:8-10).

  • ‘Gott läßt es wachsen’
    Der Wachtturm 1984 | 15. März
    • ‘Gott läßt es wachsen’

      Ein Landwirt kann Samen aussäen, ihn bewässern und pflegen, aber er muß geduldig auf Gott warten, der ihn wachsen läßt. Mit christlichen Dienern verhält es sich ähnlich. Der Apostel Paulus sagte: „Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen, Gott aber hat es fortwährend wachsen lassen“ (1. Korinther 3:6). Zwar mögen wir die „gute Botschaft“ verkündigen und interessierte Personen in Gottes Wort unterweisen, aber es ist Gott, der bewirkt, daß der „Same“ oder das eingepflanzte Wort zum vollen christlichen Wuchs gelangt, wie das die folgende Erfahrung zeigt (Matthäus 24:14; Lukas 8:11-15).

      „Im Jahre 1953 begann ich, mit Mable und ihrer Mutter die Bibel zu studieren. Wir studierten dreimal. Aber Mables Mann war so gegen das Studium, daß er das Haus verkaufte und mit der Familie wegzog. Sie hatte eine solche Liebe zur Bibel, daß ich mich oft fragte, was wohl aus ihr geworden sei.

      Vergangenen Monat erhielt ich folgenden Brief, der mir erkennen half, daß es Jehova ist, der das Wachstum gibt.

      ‚Liebe Virginia,

      nach all den Jahren sind wir schließlich Schwestern geworden. Ich hoffe, Du hast nicht gedacht, ich hätte die Wahrheit ganz aufgegeben. Es dauerte nur so viele Jahre, und jetzt hat mich Jehovas Geist stark genug gemacht, um Stellung zu beziehen.

      Oft habe ich an den „Samen“ gedacht, den Du vor so vielen Jahren ausgesät hast, und ich möchte Dich gern wissen lassen, daß ich es endlich geschafft habe.‘“

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