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  • Ab 2 Uhr Ausgangssperre!
    Erwachet! 1971 | 22. November
    • einiger weniger das Leben einer ganzen Stadt, ja eines ganzen Landes völlig durcheinanderbringen können.

      Das alles läßt einen so richtig erkennen, wie notwendig eine stabile Regierung für die ganze Erde ist, um die Jesus Christus seine Nachfolger beten lehrte. Diese Regierung ist Gottes Königreich. Nur diese Regierung wird für alle, die Gott lieben, eine Ordnung schaffen, in der für immer wahre Gerechtigkeit sowie Wohlfahrt und Ruhe herrschen werden. — Ps. 37:10, 11.

  • Die richtige Kleidung für die kalte Jahreszeit
    Erwachet! 1971 | 22. November
    • Die richtige Kleidung für die kalte Jahreszeit

      AALE, Adler und Elefanten — Vertreter der Fische, Vögel und Landtiere — benötigen keine Kleidung. Ihr Körper ist ausreichend gegen Witterungseinflüsse geschützt. Und es ist auch gut, daß sie keine Kleidung benötigen, denn sie wären nicht imstande, sich selbst Kleidung zu beschaffen.

      Wir Menschen dagegen sind anders. Der große Schöpfer hat uns mit der Fähigkeit ausgestattet, Kleider für viele Zwecke und für die vielen verschiedenen Bedingungen, unter denen wir leben, zu entwerfen und zu verfertigen. Ja, wir benötigen Kleidung aus mehr als einem guten Grund.

      Auch bei sehr heißem Wetter bekleiden wir uns aus moralischen Gründen — aus Rücksicht auf unser Schamgefühl. So ist es gewesen seit der Zeit, da unsere Ureltern, Adam und Eva, das Gebot Gottes übertreten und von der verbotenen Frucht des Baumes der Erkenntnis des Guten und Bösen gegessen haben. (1. Mose 3:7) Ferner tragen wir Kleider, weil unsere äußere Erscheinung dadurch gewinnt, was unser Selbstvertrauen stärkt.

      Aber heute tragen die Menschen in vielen Gebieten der Erde in erster Linie Kleidung, um sich gegen Wärmeverlust zu schützen. Für sie lautet die große Frage: Wie soll ich mich in der kalten Jahreszeit kleiden?

      Was für Unterwäsche?

      Wir wollen mit der Kleidung beginnen, die der Haut am nächsten ist. Es ist vernünftig, im Winter wärmere Unterwäsche zu tragen als im Sommer, selbst wenn man das Gefühl hat, das sei nicht notwendig. Warum? Weil das Herz im Winter mehr leisten muß, um den Körper warm zu halten, und wärmere Kleidung erleichtert dem Herzen diese zusätzliche Arbeit. Wenn du natürlich den ganzen

  • Ich war Aufseherin über gefangene Christen
    Erwachet! 1971 | 22. November
    • Ich war Aufseherin über gefangene Christen

      Ein Bericht, wie er dem „Awake!“-Korrespondenten in Korea erzählt wurde

      GEGEN Ende der 1930er Jahre arbeitete ich als Aufseherin im Gefängnis von Seoul. Damals wurde Korea von den Japanern regiert. Ich war eine der sechs Koreanerinnen, die in der Frauenabteilung tätig waren; wir unterstanden sechs japanischen Aufseherinnen. Ich ahnte nicht, daß ich bald Aufseherin über treue Christinnen sein würde.

      In den Jahren 1938 und 1939 las ich in der Zeitung, daß die japanische Regierung einige leitende Prediger der Internationalen Bibelforscher, wie die Zeugen Jehovas damals in Japan und Korea genannt wurden, verhaftet habe. Später, als man auch die übrigen Zeugen verhaftete, wurden sechs dieser Frauen, alles Evangelistinnen der Zeugen Jehovas, bei uns eingeliefert und in meiner Abteilung untergebracht.

      Im Gefängnis hatte ich die Aufgabe, den Gefangenen die japanische Sprache beizubringen, sie Stricken zu lehren oder eine andere Handarbeit, ferner sollte ich die Ungebildeten schulen und auf die Zeit nach ihrer Entlassung vorbereiten. Ich holte die Gefangenen auch aus ihren Zellen zur Freistunde. Neben meinen Pflichten als Aufseherin hatte ich noch die Aufgabe, dafür zu sorgen, daß die Hausordnung eingehalten wurde.

      Allen wurde geboten, sich niederzubeugen

      Im Gefängnis war es u. a. Vorschrift, daß sich alle Gefangenen (auch das Personal) allmorgendlich auf Kommando des Hauptaufsehers gegen Tokio hin verbeugten. Das war eine nationalistische Zeremonie der Japaner zur Verehrung ihres Kaisers. Sie gehörte zur Schintoreligion. Wir Koreaner wurden gezwungen, diese Zeremonie mitzumachen. Später erfuhr ich, daß diese sechs Zeuginnen Jehovas zum Teil deshalb eingesperrt waren, weil sie sich geweigert hatten, eine solche Zeremonie mitzumachen. Auch im Gefängnis lehnten sie es aus religiösen Gründen ab, sich gegen Tokio hin zu verneigen.

      Es wurde der Gefängnisverwaltung berichtet, und man versuchte, sie zu überreden, diese Zeremonie mitzumachen, doch ohne Erfolg. Daraufhin wurden sie bestraft, indem sie einzeln gefesselt wurden. Diese Fesseln waren so schwer, daß ich sie nur mit Mühe aufheben und ihnen über den Rücken legen konnte. Diese Frauen lagen täglich fast vierundzwanzig Stunden in Ketten.

      Damals dachte ich, sie seien doch recht töricht, sich nur wegen einer religiösen Sache so widerspenstig zu zeigen und sich dadurch eine so harte Strafe zuzuziehen. Immer wieder versuchte ich, sie zu bewegen, die Zeremonie mitzumachen und sich diese Qualen zu ersparen.

      Beeindruckt von ihrem Glauben und ihrem Mut

      Aber je besser ich diese Frauen kennenlernte, desto tiefer beeindruckte mich ihr Glaube. Sie waren immer fröhlich, und in allen anderen Dingen waren sie äußerst gehorsam und willfährig. Zu einer dieser Frauen fühlte ich mich besonders hingezogen. Frau Chang und ich hatten vieles gemeinsam. Sie hatte ebenso wie ich eine gute Schulbildung genossen. Sie war wie ich die einzige Tochter. Jede Arbeit, die ich ihr auftrug, lernte sie sehr schnell. Sie besaß auch ein vorzügliches Allgemeinwissen. Ich empfand besonders Mitleid mit ihr, weil sie kurz nach ihrer Hochzeit eingesperrt worden war.

      Jedesmal, wenn ich die Zellen dieser sechs Zeuginnen kontrollierte, traf ich sie beim Lesen oder Besprechen der Bibel. Ich begann zu verstehen, was das Geheimnis ihres starken Glaubens war, und fragte mich, wieso ein Buch einen solchen Glauben vermitteln konnte.

      Eines Tages, als ich die Zeuginnen zur Freistunde aus der Zelle holte, fragte mich Frau Chang, was es in der Welt Neues gäbe. Ich sagte ihr, daß die Japaner über die Amerikaner auf den Philippinen und über die Engländer in Singapur usw. gesiegt hätten. Frau Chang erklärte mir eine biblische Prophezeiung in einer Weise, die bei mir den Eindruck hinterließ, daß sie dächte, die Japaner würden schließlich besiegt werden.a Ich war entsetzt, daß sie mir so etwas anvertraute; würden die übrigen Aufseherinnen es hören, dann würde sie noch härter bestraft, u. a. würde auch ihre Essenration gekürzt. Ich riet ihr dringend, solche Dinge niemandem zu sagen.

      Einige Tage später, als ich Frau Chang das Essen durch eine kleine Öffnung in der Zellentür schob, erzählte sie mir wieder etwas aus der Bibel. Sie sagte, in der Bibel würden alle Regierungen der Welt als tierisch bezeichnet und sie würden durch Gottes Königreich vernichtet werden. Ich hätte ja von dem Schieber jener Tür weggehen können, aber was sie sagte, interessierte mich. Ich hätte dafür sorgen können, daß sie dafür bestraft würde, aber ich wollte nicht. Ich fühlte mich zu diesen tapferen Zeuginnen hingezogen, deren Glaube sie veranlaßte, so mutig zu sprechen, obschon sie wegen ihres Glaubens im Gefängnis waren.

      Wenn ich mit ihnen allein war, nahm ich ihnen manchmal für kurze Zeit die Ketten ab, aber ich mußte sehr vorsichtig sein. Dann geschah etwas, was ich nie mehr vergaß.

      Eine dieser sechs Frauen wurde schwer krank; sie war gleichzeitig mit ihrem Sohn ins Gefängnis eingeliefert worden. Aber ihr Sohn war einen Kompromiß eingegangen, indem er an der Zeremonie, sich ostwärts zu verneigen, teilgenommen hatte. Dafür hatte er im Gefängnis eine bessere Arbeit bekommen, freigelassen hatte man ihn indessen nicht. Seine Mutter aber hielt unerschütterlich an ihrem Glauben fest. Als sie merkte, daß sie bald sterben würde, bat sie darum, ihren Sohn noch einmal zu sehen. Ich verwandte mich für sie, und schließlich durfte ihr Sohn von der Männerstation herüberkommen. Ich war bei dieser Begegnung zwischen Mutter und Sohn dabei. Die Mutter lag im Sterben, ermunterte aber ihren Sohn, seinem Glauben treu zu bleiben. Er hörte nicht auf sie, sondern drang in sie, Zugeständnisse zu machen, damit sie das Gefängnis verlassen und außerhalb des Gefängnisses sterben könnte. Fünf Tage später verschied sie. Der Sohn durfte bei der Beerdigung im Gefängnis dabeisein. Er weinte bitterlich, und auch ich konnte mich der Tränen nicht erwehren.

      Ohne Hoffnung und ohne einen starken Glauben

      Zu dieser Zeit beschloß ich, meine Arbeitsstelle zu wechseln. Ich war Gefängnisaufseherin geworden, nachdem ich an einer renommierten staatlichen Frauenschule die Prüfung als Lehrerin abgelegt hatte. Während ich noch in dieser Schule war, durften wir einmal ein Gefängnis besichtigen; damals war ich tief bewegt von der Hilflosigkeit dieser Gefangenen. Ich dachte, wenn ich Gefängnisaufseherin sei, könne ich diese armen Menschen nicht nur unterrichten, sondern ihnen auch sonst noch irgendwie helfen. Ich bewarb mich daher um eine solche Stelle, und meine Bewerbung wurde angenommen. Aber in den Jahren, in denen ich im Gefängnis arbeitete, hatte ich so viel mit den Gefangenen erlebt, daß mir klar wurde, wie wenig ich ihnen helfen konnte.

      Wohl hatte ich von ehemaligen Gefangenen Briefe bekommen, in denen sie schrieben, wie dankbar sie wären, daß ich sie so vieles gelehrt hätte; und solche Briefe taten mir wohl. Aber es gab so vieles, wogegen ich machtlos war; und ich sah keine Möglichkeit, Änderungen herbeizuführen, um ihnen zu helfen. Nach dem Tod dieser Zeugin erkannte ich, daß ich keinen solch starken Glauben hatte wie sie. Noch vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges gab ich meine Stelle im Gefängnis von Seoul auf.

      Durch meine religiöse Erziehung hatte ich keinen solchen Glauben erlangt. Meine Angehörigen waren Buddhisten gewesen. Ich hatte meine Mutter häufig begleitet, wenn sie in den Buddhistentempel ging. Aber als ich dann die Mittelschule besuchte, war ich aufgeklärt genug, zu wissen, daß die von meiner Mutter geübte Bilderverehrung nichts anderes als Aberglaube war; deshalb pflegte ich diese Form der Religion nicht mehr, als ich selbständig wurde.

      Im Jahre 1945, als die lange japanische Besatzungszeit endete, erinnerte ich mich an das, was Frau Chang mir gesagt hatte, ich war überrascht, daß die Prophezeiungen der Bibel sich tatsächlich erfüllt hatten. Ich versuchte sogar, Frau Chang ausfindig zu machen, erfuhr dann aber im Gefängnis, daß sie und die anderen vier Frauen bereits entlassen worden waren.

      In der Zeit bis 1948, als Korea Republik wurde, arbeitete ich für die amerikanische Besatzungsregierung. Dann fand ich andere Arbeit. Ein Nachbar, der in einer Kirche der Christenheit als Diakon amtete, lud mich ein, den Gottesdienst in seiner Kirche zu besuchen. Diese Einladung nahm ich an. Aber die Heuchelei, die in jener Kirche getrieben wurde entging mir nicht; daher hörte ich auf, diese Kirche zu besuchen. Ich hatte immer noch keinen Glauben, der mich stärkte.

      Wiedersehen mit den treuen Christinnen

      Im Laufe der Jahre sprachen von Zeit zu Zeit Zeugen Jehovas bei mir vor, und gelegentlich nahm ich auch Zeitschriften entgegen. Aber ich hatte keine Zeit, mit ihnen zu sprechen. Im Frühjahr 1969 zog neben uns eine Zeugin Jehovas ein. Sie begann mit mir über die Bibel zu sprechen. Ich fragte sie, ob Jehovas Zeugen die gleiche Gruppe seien wie die Internationalen Bibelforscher, denn ich wußte, daß Frau Chang Bibelforscherin gewesen war. Meine Nachbarin bejahte. Von ihr erfuhr ich dann, daß Frau Chang in Inchon wohnte; darauf besuchte ich sie dort.

      Wir sprachen lange miteinander über die Bibel und den Glauben der Zeugen Jehovas. Aufgrund dieses Gesprächs beschloß ich, mit einem Zeugen Jehovas zu studieren. Ich vereinbarte mit meiner neuen Nachbarin ein regelmäßiges Bibelstudium.

      Ich lernte die Bibel immer besser kennen und verstehen, und im Oktober 1969 besuchte ich dann den internationalen Kongreß der Zeugen Jehovas „Friede auf Erden“, der in der Tschangtchung-Sporthalle in Seoul stattfand. Dort traf ich die vier anderen Frauen, die wegen ihres Glaubens im Gefängnis gewesen waren. Es war ein freudiges Wiedersehen. Sie begrüßten mich nicht wie ihre ehemalige Gefängnisaufseherin, sondern wie eine Freundin, die sie aus den Augen verloren hatten. Was ich auf jenem Kongreß erlebte, beeindruckte mich tief.

      Ich setzte mein Bibelstudium fort und besuchte auch regelmäßig die Zusammenkünfte im Königreichssaal der Zeugen Jehovas. Dann faßte ich einen Entschluß: Es war mein Wunsch, den gleichen Glauben zu haben wie diese treuen christlichen Frauen. Ich ließ mich daher am 24. Juli 1970 auf dem Bezirkskongreß der Zeugen Jehovas „Menschen guten Willens“, der in Seoul stattfand, taufen. Bei jener Gelegenheit sagte ich zu den Umstehenden: „Das ist der glücklichste Tag meines Lebens.“

      Das Gebiet der Versammlung Choong Jung Ro, in dem wir predigen, schließt auch einen Hügel ein, von dem aus man das Gefängnis von Seoul sieht. Wenn ich im Verein mit meinen christlichen Schwestern in jenem Gebiet die gute Botschaft von Gottes Königreich predige, muß ich immer an das denken, was vor Jahren in jenem Gefängnis geschah. Ich bin wirklich glücklich, schließlich den wunderbaren Glauben gefunden zu haben, der meine teuren christlichen Schwestern gestärkt hat, als sie während des Zweiten Weltkrieges etwa sieben Jahre lang eingesperrt waren.

      [Fußnote]

      a Im Jahre 1941, etwa vier Monate bevor die Japaner Pearl Harbor angriffen, veröffentlichte die Watch Tower Society eine Broschüre, betitelt End of Axis Powers, Comfort All That Mourn (Das Ende der Achsenmächte, tröstet alle Trauernden); darin wurde, gestützt auf Daniel, Kapitel 11, „der prophetische Beweis erbracht, daß die Achsenmächte bald ihr Ende finden würden“.

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