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Wir besuchen die Pfahlbauer DahomesErwachet! 1971 | 8. Mai
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hinschauen, weil nur seine Augen und seine Schnauze sichtbar waren.
Die nächste Brücke, die wir benutzten, bestand aus zwei Bambusstangen, die zusammengebunden waren, die dritte „Brücke“ war ein teilweise beschädigter Einbaum, der nicht mehr als Beförderungsmittel benutzt wurde; und bei der vierten „Brücke“ handelte es sich um einen zehn Zentimeter breiten Eisenträger. Alle diese Brücken führten über Flüsse, in denen das Wasser nicht tief war, aber wenn man den Schlamm darin betrachtete, hatte man keine Lust, einen Fehltritt zu riskieren. Die Einheimischen, die alle barfuß gehen, dabei noch eine Last auf dem Kopf tragen und vielleicht noch einen Säugling auf dem Rücken, gehen schnell und mit großer Geschicklichkeit über diese Brücken.
Die freundliche Bevölkerung dieser Pfahlbaudörfer arbeitet hart für ihren Lebensunterhalt, dennoch nimmt sie sich Zeit zur Erholung. Manchmal hört man sie bis tief in die Nacht hinein trommeln, singen und tanzen. Die Kinder vergnügen sich mit selbstverfertigten Musikinstrumenten, vielleicht einer Kinder-„Gitarre“ aus einer ovalen Sardinendose mit einem geschnitzten Resonanzboden, an dem fünf verschieden lange Metallstreifen befestigt sind. Wir sahen auch eine Flöte aus Bambus und Kastagnetten aus zwei kleinen Kalebassen, die mit einer etwa zwölf Zentimeter langen Schnur zusammengebunden waren. Man hält sie in der hohlen Hand, wobei die Schnur zwischen Zeige- und Mittelfinger hindurchgeführt wird. Durch eine kurze geschickte Bewegung werden die Kalebassen zusammengeschlagen. Die darin liegenden Getreide- oder Sandkörner erzeugen einen angenehmen Rhythmus.
Interesse an der Königreichsbotschaft
Diese Leute sprechen gern über die Bibel, und viele besitzen die Bibel in Gun, ihrer Muttersprache. Kinder, die die Schule besuchen, können auch französisch lesen und schreiben. Nur ganz wenige halten noch an der alten Fetischverehrung ihrer Vorfahren fest. Hier sind auch einige Religionsgemeinschaften der Christenheit vertreten. Aber nur selten treffen Jehovas Zeugen Personen, die keine Zeit haben, sich anzuhören, was sie ihnen über die Bibel zu sagen haben.
In diesem Dorf gibt es daher auch eine ziemlich große Versammlung der Zeugen Jehovas. Am Abend fuhren wir im Einbaum in mehrere Dörfer, um biblische Filme vorzuführen. Die Dorfbewohner strömten in Massen herbei. Der Kreiskongreß war ein großartiger Erfolg. Wir freuten uns besonders über die sieben Personen, die genau kennengelernt hatten, was die Bibel unter Hingabe versteht, und die sich jetzt taufen ließen.
Als wir aufbrechen mußten, um in ein anderes Gebiet zu gehen, fiel es uns schwer, uns von unseren vielen Freunden in Hetin zu trennen. Als unser beladener Kahn langsam vom Ufer abstieß, winkten unsere geistigen Brüder und Schwestern uns zu und riefen: „O da bo“ (Lebt wohl) und: „Bo yi bo wa“ (Kommt wieder). Und das werden wir auch bei der nächsten Gelegenheit tun, sofern es Jehovas Wille ist.
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Wo er echte Bruderliebe fandErwachet! 1971 | 8. Mai
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Wo er echte Bruderliebe fand
Ein junger Japaner gehörte zu einer Gruppe, die sich „Das neue Dorf“ nannte und besondere Sorgfalt auf die Entwicklung eines guten Charakters legte. Die Glieder dieser Gruppe sprachen sich gegenseitig mit „Bruder“ an, aber dieser junge Mann machte die Erfahrung, daß unter ihnen viel Heuchelei getrieben wurde. Eines Tages besuchte ihn ein Prediger der Zeugen Jehovas und ließ ihm zwei Zeitschriften zurück, eine davon enthielt einen Bericht über den Kongreß „Friede auf Erden“. Als er diesen Bericht las, fiel ihm auf, daß Jehovas Zeugen einander auch „Bruder“ nannten; er suchte sofort den Königreichssaal in seinem Ort auf, um festzustellen, ob das wirklich stimmte.
Der Besuch im Königreichssaal überzeugte den jungen Mann, daß er die echte Bruderliebe am falschen Ort gesucht hatte; er kaufte alle biblischen Schriften, deren er habhaft werden konnte. Auch ein Bibelstudium wurde mit ihm vereinbart. Drei Monate darauf beteiligte er sich am christlichen Predigtdienst von Haus zu Haus. Er studiert eifrig weiter, um ein wahrer christlicher „Bruder“, ein Zeuge Jehovas, zu werden. — Joh. 13:34, 35.
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