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  • Rechte Gesellschaft suchen
    Der Wachtturm 1960 | 1. Mai
    • teilhaben, indem man darüber liest. Wenn ‚Hurerei und Unreinigkeit unter uns gar nicht erwähnt werden sollen, wie sich das für Heilige geziemt‘, dann sollte man auf solches auch nicht hören. (Eph. 5:3, 12) Wenn solche Dinge ‚zu schändlich sind, um sie zu berichten‘, sind sie auch zu schändlich, als daß man darüber schreiben oder davon lesen sollte. Berichte von solcher Art in Zeitungen, Zeitschriften und Büchern zu lesen oder zu solch unmoralischen Taten in Kinos angeregt zu werden bedeutet, Gemeinschaft mit den sittenlosen Personen zu pflegen, deren Taten beschrieben werden, oder mit dem, der die Geschichte verfaßt hat. Wer das tut, kann niemals seinen Sinn und seine Wünsche in Einklang bringen mit dem, der heilig ist. Wenn daher jemand etwas liest, Radio hört oder sich am Fernsehapparat oder in einem Kino etwas ansieht, sollte er darauf achten, daß er guten Umgang pflegt, sollte also nach guter Gesellschaft oder Gemeinschaft trachten. Vielleicht empfängt er Aufschlüsse von erzieherischer und belehrender oder auch humorvoller Art, doch stets sollten sie auferbauend wirken. Der Sinn kann nicht Gottes Gedanken aufnehmen, die in seinem Wort geoffenbart werden, und gleichzeitig die Gedanken von gottlosen, fleischlichgesinnten, unsittlichen Personen. — 1. Pet. 1:13-16; Jak. 3:11; 4:8.

      20. Welche Hoffnung haben jene, die sich mit den Rechtschaffenen verbinden?

      20 In der Tat, wer weise ist, meidet schlechte Gesellschaft und sucht sich rechte Gesellschaft. „Wenn Weisheit in dein Herz einkehrt … wird Denkvermögen über dich wachen … um dich von dem schlechten Wege zu erretten, von dem Manne, der verkehrte Dinge redet, von denen, die die Pfade der Geradheit verlassen, um auf den Wegen der Finsternis zu wandeln, von denen, die sich daran freuen, Schlechtes zu verüben, die über verkehrte Dinge der Schlechtigkeit frohlocken, deren Pfade krumm sind und die abbiegen von ihrem allgemeinen Lauf … Der Zweck besteht darin, daß du auf dem Wege der Guten wandelst und die Pfade der Gerechten einhältst. Denn die Rechtschaffenen werden auf der Erde wohnen, und die Untadeligen sind es, die darauf übrigbleiben.“ (Spr. 2:10-22, NW) So zu denken, wie die alte Welt denkt, bedeutet den Tod, aber so zu denken, wie Gott denkt, bedeutet Leben. „Die Welt vergeht und auch ihre Begierde, wer aber den Willen Gottes tut, bleibt für immer.“ (1. Joh. 2:17, NW) Suche schlechte Gesellschaft auf, und du wirst finden, daß es nur für kurze Zeit sein wird. Rechte, gute Gesellschaft dagegen wird dir ewig bleiben. Daher suche dir rechte Gesellschaft und erfreue dich ihrer immerdar!

  • Ein zum Tode Verurteilter lernt die Hoffnung auf das Paradies kennen
    Der Wachtturm 1960 | 1. Mai
    • Ein zum Tode Verurteilter lernt die Hoffnung auf das Paradies kennen

      ALS Jesus vor neunzehnhundert Jahren am Marterpfahl starb, hingen neben ihm zwei Verbrecher, einer zur Rechten und einer zur Linken. Es waren Diebe, die die Strafe für ihre Verbrechen sühnten. Ob Gott auch solchen Menschen Gnade erweist? Der eine von ihnen höhnte Jesus ebenso wie die Volksmenge und die Schriftgelehrten. Der andere aber sagte: „Wir empfangen völlig das, was wir für unsere Taten verdienen; dieser Mann aber tat nichts Ungebührliches.“ Dann fügte er hinzu: „Jesus, gedenke meiner, wenn du in dein Königreich kommst.“ Jesus erwiderte: „Wahrlich, ich sage dir heute: Du wirst mit mir im Paradiese sein.“ Jehova Gott, der die Herzen der Menschen kennt und durch seinen Sohn den Loskauf vom Tode beschaffte, gab ihnen durch diesen Sohn, Jesus, auch die Hoffnung auf eine Auferstehung, die in eine Zeit fallen wird, in der das Paradies auf der Erde wiederhergestellt sein wird. — Matth. 27:44; Luk. 23:39-43, NW.

      Kehren wir nun in unser zwanzigstes Jahrhundert zurück. Wir befinden uns im Nachkriegsjapan. Als das große Massenmorden des zweiten Weltkrieges, in dem Millionen Japaner und andere Staatsangehörige umkamen, zu Ende war, lag Japan völlig geschlagen am Boden. Gewalttätigkeit und Chaos dauerten an, zumindest noch eine Zeitlang. In dieser Atmosphäre verübte ein kaum achtzehnjähriger Jüngling gegen Bezahlung einen Doppelmord. Er wurde erwischt und vom Gericht zum Tode durch den Strang verurteilt. Das geschah vor zehn Jahren. Acht Jahre lang schmachtete der junge Mann in seiner Gefängniszelle und mußte täglich auf die Hinrichtung gefaßt sein.

      Während seiner langen Haftzeit wandte er sich der Religion zu und ließ sich von einem Missionar einer Sekte der Christenheit belehren. Er las die Bibel immer wieder von neuem und freute sich darüber, ja er gewann sie allmählich sehr lieb. Leider aber mußte er feststellen, daß der Missionar sie ihm nicht richtig erklären konnte. Eines Tages erhielt einer seiner Freunde auf der Straße durch Zufall ein Exemplar der Zeitschrift Der Wachtturm, und da er selbst daran kein Interesse hatte, sandte er es dem jungen Mann ins Gefängnis. Sobald dieser darin zu lesen begann, ging ihm ein Licht auf. Alles, was er bis dahin in der Bibel gelesen hatte, erhielt nun Leben. Er schrieb an das Zweigbüro der Watch Tower Society in Tokio und bat um weiteren Aufschluß. Daraufhin wurde ein Pionierprediger der Zeugen Jehovas beauftragt, ihn zu besuchen.

      Obwohl die Besuche auf eine Viertelstunde beschränkt waren, wurde doch regelmäßig jede Woche ein Bibelstudium durchgeführt. Der Prediger, der den Gefangenen besuchte, stellte fest, daß dieser mit dem Inhalt der Bibel schon sehr gut vertraut war und sich ganz gut darin zurechtfand. Nach zwei oder drei Besuchen war er über die gelernten Wahrheiten so begeistert, daß er in seinen Briefen allen seinen Bekannten von der guten Botschaft schrieb. Einige Monate später wünschte er, getauft zu werden. Die Gefängnisverwaltung war so freundlich, die Durchführung der Taufe zu gestatten.

      Je mehr er studierte, desto größer wurde seine Wertschätzung, und dies bekundete er dadurch, daß er den Gefängniswärtern und den Mitgefangenen von der Botschaft erzählte. Viele von ihnen lachten ihn aus und sagten: „Was, ausgerechnet du, ein Mörder, willst uns sagen, was Recht und was Unrecht ist!“ Er ließ sich aber durch diese und ähnliche Spötteleien nicht ablenken, sondern erzählte weiter von der guten Botschaft. Die Gefängnisverwaltung war überrascht, die vollständige Wandlung zu beobachten, die mit ihm vor sich ging, nachdem er ein Zeuge Jehovas geworden war. Seine häufigen Zornausbrüche blieben aus. Er hüllte sich nicht mehr in launisches Stillschweigen, sondern war fröhlich und kam auch mit den anderen Gefangenen besser aus, was zeigte, daß er zur christlichen Reife voranschritt. Die Wärter sprachen oft von der vollständigen Wandlung, die mit ihrem Gefangenen vor sich gegangen war.

      Nicht nur seinen früheren Bekannten in Japan, sondern sogar einem Landsmann in den Vereinigten Staaten schrieb er über die Botschaft. In seinen vielen Briefen sprach er Pionierpredigern in ganz Japan liebevoll Mut zu. Auch Versammlungsverkündiger spornte er durch seine Briefe an, zur Reife voranzuschreiten. Er wurde einer der eifrigsten Königreichsverkündiger der jungen Versammlung der Zeugen Jehovas in Fukuoka (Japan). Selbst den Familienangehörigen seiner Opfer schrieb er von der guten Botschaft, und diese bekundeten ein gewisses Interesse daran. Seinen eigenen Familienangehörigen gab er ebenfalls ausgiebig Zeugnis. Sein Vater besuchte die von Jehovas Zeugen veranstaltete Bezirksversammlung „Göttlicher Wille“ und ist seither ein Verkündiger des Königreiches. Der Verurteilte lernte außerdem die Blindenschrift und übertrug das Buch „Gott bleibt wahrhaftig“ und die Broschüre „Diese gute Botschaft vom Königreich“ sowie mehrere Wachtturm- und Erwachet!-Artikel in dieselbe und ließ sie in verschiedenen Teilen Japans — auch in Blindenanstalten — verbreiten.

      Oft sagte er zu seinen Besuchern: „Wenn ich den blauen Himmel durch mein Zellenfenster sehe, möchte ich mit euch draußen sein, um euch beim Predigen der Botschaft zu helfen. Andrerseits frage ich mich, ob ich wohl von der Wahrheit gehört hätte, wenn ich nicht hier gewesen wäre.“ Er sagte, die Berichte über die Erfahrungen anderer treuer Brüder, die, bevor sie Christen wurden, ähnliche Taten begingen, hätten ihn in seinem Entschluß, bis zum Tage der Vollstreckung seines Urteils treu auszuharren, bestärkt. Und diese Erfahrungen waren ihm auch tatsächlich eine Hilfe, als der Tag schließlich kam. Percy Iszlaub, ein Missionar in Fukuoka, der diesem zum Tode Verurteilten durch seine regelmäßigen Besuche im Gefängnis viel Trost gebracht hat, berichtet als letztes Kapitel dieser dem Leben entnommenen Geschichte folgendes:

      „Eines Tages hielt am frühen Morgen ein Polizeiwagen vor dem Eingang des Missionarheimes. Der Beamte sagte, er komme, um mich auf Wunsch des Herrn Nakata ins Gefängnis zu holen. Herr Nakata werde diesen Morgen hingerichtet. Außer den Regierungsbeamten und der Gefängnisverwaltung war ich der einzige, der ihn zur Richtstätte begleiten durfte. Sogar sein Vater erhielt die Nachricht von seiner Hinrichtung erst nachher. Ich kam etwas nach acht Uhr im Gefängnis an, und um 9.30 Uhr wurde ich zu Bruder Nakata gerufen. Als ich in den Hof kam, sah ich ihn in Begleitung von je vier Beamten auf beiden Seiten. Er trug Handschellen. Wir durften uns nicht mehr unter vier Augen sprechen.

      Sobald Bruder Nakata mich sah, lächelte er und begrüßte mich freudig. Er sagte: ‚Ich fühle mich heute so stark in der Zuversicht auf Jehova, das Loskaufsopfer und die Auferstehungshoffnung wie nie zuvor in meinem Leben. Ich habe mich lange auf diesen Tag vorbereitet und fürchte mich nicht.‘ Ich glaubte es ihm auch und hatte das Empfinden, daß ich von uns beiden der schwächere war. Es war wunderbar, eine solche Zuversicht zu sehen, und dies nach zehn langen Jahren Gefängnis.

      Wir wurden dann zur Richtsstätte geführt, und nachdem die Beamten die letzten Fragen an Bruder Nakata gerichtet hatten, durfte ich vor seiner Hinrichtung noch einmal mit ihm sprechen. Bei dieser Gelegenheit gab er vor allen Anwesenden ein ausgezeichnetes Zeugnis. Wir sangen ein Königreichslied und lasen einige Bibelstellen über die Auferstehungshoffnung und die Wiederherstellung des Paradieses. Dann sprachen wir das letzte Gebet. Etwa zehn oder zwölf Beamte hörten, was wir sprachen, und waren erstaunt über die Ruhe und Zuversicht, die Bruder Nakata an den Tag legte.

      Bruder Nakata bat mich dann noch, Jehovas wunderbarer Organisation, die ihm behilflich gewesen war, die Wahrheit zu erkennen, und auch denen, die ihm durch ihre Besuche und ihre Briefe Hilfe geboten hatten, Jehovas Vorhaben besser kennenzulernen, seinen innigsten Dank zu übermitteln. Dankbarkeit und Wertschätzung leuchteten aus seinen Augen. Er bat mich, auch künftig alle Zeugen Jehovas zu ermuntern, treu zu bleiben und ihre Lauterkeit bis zum Ende zu bewahren. Es war wunderbar, zu sehen, wie er seine Hoffnung auf die Bibel stützte. Er sagte, er freue sich darauf, alle vom Volke Jehovas im Paradies der neuen Welt wiederzusehen. Und seine Züge spiegelten seine wunderbare Hoffnung wider. Als er zur Tür hinaus zum Galgen geführt wurde, blickte er über die Schulter nochmals zurück und sagte: ‚Ich gehe nun eine Weile schlafen, und wenn Jehova will, werde ich euch alle im Paradies wiedersehen.‘

      In dieser Hoffnung starb er ruhig und zuversichtlich am 10. Juni 1959.“

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      ● Wer kann behaupten, er habe noch nie ein unfreundliches Wort gesagt oder noch nie die Geduld verloren? Wir alle könnten in dieser Hinsicht gut Hilfe brauchen. Du wirst sie in den Artikeln finden: „Sei schnell zum Hören, langsam zum Reden“, und: „Sei langsam zum Zorn.“ In der nächsten Ausgabe!

      ● Der Tod scheint unvermeidlich zu sein. Die Bibel zeigt jedoch, wie du davon frei werden kannst. Interessiert dich das? Natürlich. Dann lies den Artikel „Welchen Weg hat Gott zur Rettung vorgesehen?“ in der nächsten Ausgabe.

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