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Der Gott ohnegleichenDer Wachtturm 1953 | 15. Juni
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Der Gott ohnegleichen
„Gar niemand ist dir gleich, Jehova.“ — Jer. 10:6.
1. Wie anerkennt Jeremia Jehova als den Gott ohnegleichen?
JEHOVA ist ohnegleichen. In erhabenen und doch einfachen Worten anerkennt dies Jeremia: „Gar niemand ist dir gleich, Jehova; du bist groß, und groß ist dein Name in Macht. Wer sollte dich nicht fürchten, König der Nationen? denn dir gebührt es. Denn unter allen Weisen der Nationen und in allen ihren Königreichen ist gar niemand dir gleich. Aber Jehova ist Gott in Wahrheit [ist der wahre Gott, Al]; er ist der lebendige Gott und ein ewiger König … Er hat die Erde gemacht durch seine Kraft, den Erdkreis festgestellt durch seine Weisheit und die Himmel ausgespannt durch seine Einsicht … Die Götter, die den Himmel und die Erde nicht gemacht haben, diese werden verschwinden von der Erde und unter diesem Himmel hinweg.“ — Jer. 10:6, 7, 10, 12, 11, Fußn.
2. (a) Warum ist die Einsicht, daß Jehova ohnegleichen ist, wichtig? (b) Welche tiefgreifende Frage wird gestellt?
2 Daß Jehova ohnegleichen ist, ist eine lebenswichtige Wahrheit, und sie zu verstehen, ist unerläßlich für alle, die ihre gerechten Wünsche in Erfüllung gehen sehen möchten. Falsche Götter sind etwas Alltägliches. Sie sind überall zu finden. Doch ist Jehova keiner von diesen. Die Völkerschaften der Erde dienen Göttern von vielen Arten und beten sie an. Die Ausübung dieser Anbetung in ihren vielen verschiedenen Formen ist eine Ausübung verschiedener Religionen. Wir sind uns dieser vielen Götter bewußt. Wir wissen, daß es auf der ganzen Erde verschiedene Religionen gibt, darin inbegriffen die zahllosen Götter sowohl der „christlichen“ wie der nichtchristlichen Länder sowie ihre Götzen, Bildnisse, Fetische und eine endlose Reihe anderer „heiliger“ materieller Gegenstände, die selbst angebetet werden und durch die auch Geschöpfen, menschlichen und geistigen, Anbetung dargebracht wird. Für einige sind die Himmelskörper und Kräfte der natürlichen Schöpfung Götter. Reichtum und Macht sind die Götter vieler Menschen. Auch die gepriesenen Führer in Religion, Militär, Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kunst sind vielen zu Göttern geworden. Wenn auch einige bestreiten mögen, daß diese in Wahrheit Götter sind, kann doch nicht verneint werden, daß alles Erwähnte, ja selbst Tiere und Insekten, wie Götter verehrt werden. Wen oder was betest du an? Wem oder welcher Sache gibst du dich hin? — 2. Mose 20:3-5; 1. Thess. 1:9.
3. (a) Ist es richtig, zwischen Göttern einen Unterschied zu machen? (b) Bei wem findet der wahre Gott liebende Wertschätzung?
3 Hoch erhaben über der Menge aufgestellter entarteter Götter und ihrer Anhänger und getrennt von ihnen ist der eine Gott Jehova, der ohnegleichen ist, was uns aufrichtige Lobpreisung entlockt. Wir müssen unterscheiden zwischen diesem wahren Gott und den falschen Göttern. Es ist ganz am Platze, zwischen ihm und allen anderen Göttern gut zu unterscheiden. In der Tat ist es nötig, daß wir das tun. Der gerechte und liebende Gott findet keinen Anklang bei ungerechten Geschöpfen, keinen harmonischen Widerhall in ungerechten, haßerfüllten Menschen. Glücklich jener, der ihn in liebender Wertschätzung als Gott anerkennt und sich entsprechend verhält! — Matth. 5:6-9.
4. Was verlangt der christliche Glaube von uns, Jehova betreffend?
4 Gottes oben zitierter Prophet spricht von ihm als von „Jehova“. „Jehova“ ist der Name des wahren Gottes. Es ist der Name, mit dem er sich bezeichnet und bekanntmacht. „Gott“ ist ein Titel, wie es das Wort „Herr“ ist, aber „Jehova“ ist ein Name, der Name. Durch seine Schöpferwerke, seine mächtigen Taten und sein Wort der Wahrheit, die Bibel, tut Jehova kund, daß er der Gott ohnegleichen und der wahre Gott ist, außer dem es keinen gibt. Die Betätigung des christlichen Glaubens erfordert dementsprechend, daß wir einen Unterschied machen zwischen dem allein wahren Gott und allen anderen Göttern. — Ps. 145.
5. In wessen Namen wandeln die Menschen gemäß Micha 4, und zu welcher Zeit?
5 Die Prophezeiung im vierten Kapitel von Micha weist hin auf das wunderbare „Ende der Tage“ oder die „späten Zeiten“, in denen wir leben und die sich kennzeichnen sollen durch die Rechtfertigung des Namens Jehovas und die Befestigung seiner vollständigen Oberhoheit. Es heißt dort: „Und es wird geschehen am Ende der Tage [in späten Zeiten, Zunz], da wird der Berg des Hauses Jehovas feststehen auf dem Gipfel der Berge und erhaben sein über die Hügel. Und Völker werden zu ihm strömen; und viele Nationen werden hingehen und sagen: Kommt und laßt uns hinaufziehen zum Berge Jehovas und zum Hause des Gottes Jakobs! Und er wird uns belehren aus seinen Wegen, und wir wollen wandeln auf seinen Pfaden … Denn alle Völker werden wandeln, ein jedes im Namen seines Gottes; wir aber werden wandeln im Namen Jehovas, unseres Gottes, immer und ewiglich.“ — Micha 4:1, 2, 5.
6. (a) Warum wenden sich nun viele Menschen der Anbetung Jehovas zu? (b) Weshalb tun dies viele nicht?
6 Nun, in diesen „späten Zeiten“, wenden sich Männer und Frauen, nachdem sie zur Erkenntnis der in Gottes Wort, der Bibel, enthaltenen Wahrheiten gekommen sind, der Anbetung und dem Dienste Jehovas zu. Welcher Ruf ergeht? Tatsächlich ein Ruf ohnegleichen, ein lockender Ruf zur Gerechtigkeit. Personen, die Gerechtigkeit lieben, gehen auf die rechten Lehren und hohen Grundsätze der Bibel ein und folgen somit dem Gott der Bibel. Die Anbetung aufrichtiger Herzen wird auf den Gott hingelenkt, dessen Name Jehova ist. Personen, die Ungerechtigkeit und Bosheit lieben und selbstsüchtig sind, leisten nicht Folge. „Dies nun ist die Grundlage für das Gericht: daß das Licht in die Welt gekommen ist, aber die Menschen haben die Finsternis mehr geliebt als das Licht, denn ihre Werke waren böse. Denn jeder, der Schlechtes treibt, haßt das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Werke nicht gerügt werden. Wer aber das, was wahr ist, tut, kommt zum Licht, damit seine Werke offenbar werden als solche, die in Harmonie mit Gott gewirkt sind.“ — Joh. 3:19-21, NW.
7, 8. (a) Sind alle befriedigt, Jehovas Namen verdunkelt zu sehen? Wer ist es nicht? (b) Was sagt Jehova in dieser Hinsicht?
7 Eine Anzahl Personen hat ein Interesse daran, den wahren Gott anzubeten, und sie sind nicht befriedigt, wenn sie seinen Namen verdunkelt sehen. Abraham, Isaak und Jakob hatten ein solches Interesse. In 1. Mose 13:4 wird gesagt: „Abraham rief daselbst den Namen Jehovas an.“ Jakob wurde von Jehova Israel genannt. Dies geschah zu der Zeit, da der Allmächtige dem Jakob den mit Abraham gemachten Bund bestätigte, nachdem alle Glieder des großen Haushaltes Jakobs ‚die fremden Götter hinweggetan‘ hatten. (1. Mose, Kapitel 35) Die Nachkommen Jakobs, nun Israel genannt, wurden die Nation Israel. Als Gott im alten Ägypten die Bühne herrichtete, damit seine Rechtfertigung herbeigeführt werde, sagte er zu Mose: „Also sollst du zu den Kindern Israel sagen: Jehova, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name in Ewigkeit, und das ist mein Gedächtnis von Geschlecht zu Geschlecht.“ (2. Mose 3:15) Mose betete nicht die Götter Ägyptens, sondern betete Jehova an, den er liebte.
8 Jehova selbst sagte später durch seinen Diener Mose: „Denn Jehova, euer Gott, er ist der Gott der Götter und der Herr der Herren, der große, mächtige und furchtbare Gott, der keine Person ansieht und kein Geschenk annimmt.“ (5. Mose 10:17) Heute beten andere Personen den wahren Gott an und bekümmern sich um die Ehre seines Namens. Ihr Verständnis, daß Jehova ohnegleichen ist, wird in Worten wie folgenden ausgedrückt: „Preisen will ich dich mit meinem ganzen Herzen, will dich besingen vor den Göttern. Jehova wird’s für mich vollenden. Jehova, deine Güte währt ewiglich. Du wirst nicht lassen [nicht im Stich lassen, Me] die Werke deiner Hände!“ — Ps. 138:1, 8, Fußn.
9. Wofür interessieren wir uns bei diesem Studium?
9 Über diesen wahren Gott und seine Diener und über das Verhältnis zwischen Gott und seinen Anbetern suchen wir nun weiteren schriftgemäßen Aufschluß zu erlangen. Laßt uns vor allem einige der anderen Fähigkeiten erkennen, wodurch sich Jehova, der wahre Gott, durch sein Wort den Menschen offenbart.
DER SCHÖPFER
10. Was trägt zur Offenbarung Jehovas in seiner Eigenschaft als Schöpfer bei?
10 Jehova steht als der große Schöpfer geoffenbart da. Überall zeugt seine unbelebte Schöpfung von ihm, und ein einfaches Bibelwort sagt: ‚Jehova Gott machte Erde und Himmel.‘ (1. Mose 2:4) Die ganze Menschheit gewahrt wohl das Dasein der wunderbaren Erde und der Himmel, doch blicken so viele nicht über die Schöpfung hinaus zum großen Schöpfer empor. Im Gegensatz dazu steht die gesunde Einstellung, wie sie in folgenden Psalmworten zum Ausdruck kommt: „Jehova, unser Herr, wie herrlich ist dein Name auf der ganzen Erde, der du deine Majestät gestellt hast über die Himmel! Wenn ich anschaue deinen Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast: Was ist der Mensch?“ (Ps. 8:1, 3, 4) Die unbelebte Schöpfung Gottes verändert sich nie in ihrer Lobpreisung des Schöpfers, und während die Menschen weiteren Aufschluß über diesen Teil der Schöpfung Jehovas erlangen, finden sie, daß jede bewiesene Tatsache der gesamten Wissenschaft die schriftgemäße Wahrheit vom Schöpfertum Jehovas bestätigt und stützt.
11. Unter welcher Schöpfung ist die Streitfrage über Gott, den Schöpfer, erhoben worden?
11 In der belebten Schöpfung Jehovas legen die Menschen und alle Tiere schon durch ihr bloßes Dasein Zeugnis für ihren Schöpfer ab. In 1. Mose 2:7 heißt es: „Jehova Gott bildete den Menschen“, und dies tat er auch. Die Streitfrage der Oberhoheit Jehovas ist unter der vernunftbegabten Schöpfung aufgekommen, zu der die Menschengeschöpfe gehören. Diese Streitfrage ist also nicht unter der Tierwelt zu finden und bestimmt nicht in der unbelebten Schöpfung der Erde und des Himmels, sondern unter den Menschen, weil nicht alle ihren großen Wohltäter lobpreisen. Die Menschen wirken weder automatisch nach bestimmten Gesetzen wie die unbelebte Schöpfung noch durch den Instinkt wie die Tiere. Der Mensch steht höher, wie dies durch die Prophezeiung über Jesus angedeutet wird, der als Mensch erschaffen wurde: „Du hast ihn zum Herrscher gemacht über die Werke deiner Hände; alles hast du unter seine Füße gestellt: Schafe und Rinder allesamt und auch die Tiere des Feldes, das Gevögel des Himmels und die Fische des Meeres, was die Pfade der Meere durchwandert. Jehova, unser Herr, wie herrlich ist dein Name auf der ganzen Erde!“ — Ps. 8:6-9; Heb. 2:6-9.
12. (a) Welch wunderbare Wahl können wir treffen? (b) Was verlangt die Liebe zu Jehova von uns?
12 Jede Person hat die Gelegenheit, sich selbst für oder gegen Jehova Gott zu entscheiden, und stets muß im Sinn behalten werden, daß die Liebe zu Jehova von dem Geschöpf Liebe zur Gerechtigkeit verlangt, weil Gott vollständig gerecht ist. In der Tat weist Jehova die angebliche Unterstützung aller, die Ungerechtigkeit lieben, zurück. In seinen eigenen Sprüchen heißt es (8:13): „Die Furcht Jehovas ist: das Böse hassen. Hoffart und Hochmut und den Weg des Bösen und den Mund der Verkehrtheit hasse ich.“ Als Menschen stehen wir der großen Streitfrage so gegenüber, wie es dem Wunsche unseres Herzens entspricht. „Sondern jeder wird versucht, indem er von seiner eigenen Begierde fortgezogen und gelockt wird. Wenn dann die Begierde befruchtet ist, gebiert sie Sünde; die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, bringt Tod hervor. Deshalb leget ab alle Unsauberkeit und das, was überflüssig ist, moralische Schlechtigkeit, und empfanget mit Milde die Einpflanzung des Wortes, das eure Seelen zu erretten vermag. Werdet aber Täter des Wortes und nicht Hörer allein, indem ihr euch selbst täuscht durch falsche Vernunftschlüsse.“ (Jak. 1:14, 15, 21, 22, NW) Dient dem Schöpfer!
ORGANISATIONEN
13. (a) Was bildet Jehova außerdem? (b) Was ist eine Organisation?
13 Der große Schöpfer hat nicht nur die unbelebte Schöpfung hervorgebracht, das was wächst, sowie lebende Geschöpfe, sondern außer all diesem bildet der große Schöpfer Organisationen. Eine Organisation ist eine systematische Einrichtung von Geschöpfen, wodurch ein gemeinsames Vorhaben aller sich darin befindlichen Personen durchgeführt werden soll. Sie bewirkt eine Verbindung der Anstrengungen zur Durchführung eines Werkes. Wir kennen Organisationen von mancher Art, mit manchen Zwecken. Familien sind Organisationen. Ebenso sind es die Kirchen, Logen, Klubs, Geschäftsfirmen, Regierungen, Armeen; und solche sind uns bekannt. Wenn sich verschiedene Personen mit dem einen Ziel verbinden, ein gewisses Vorhaben durchzuführen, ergibt sich eine Organisation von irgendwelcher Art. Das Dasein einer großen Zahl intelligenter Geschöpfe an sich bedingt das Dasein von Organisationen.
14. In welchen Beziehungen ist eine Organisation wie eine Einzelperson?
14 Eine Organisation ist in sich selbst in vielen Beziehungen eine Einheit, wie dies durch die Tatsache veranschaulicht wird, daß eine Körperschaft eine „Person“ ist. Websters Neues Internationales Wörterbuch (engl.), zweite Auflage, weist darauf hin, daß unter dem englischen und amerikanischen verbrieften und Gewohnheits-Recht eine Korporation „eine körperschaftlich organisierte Gesellschaft ist, durch Gesetz gebildet und ermächtigt, als Einzelperson [juristische Person] zu handeln“. Es gibt viele Personen darin, aber da ist e i n e Gesellschaft. Von einer Körperschaft wird gleichwie von einer Einzelperson in der Einzahl geredet. Der treibende Geist zu ihrer Gründung kann ihr Schöpfer genannt werden. Die Regierungsbehörde, die sie gründet, ist ebenfalls ihr Schöpfer. Die Frage könnte aufgeworfen werden: Wird eine von Menschen gebildete Organisation je zum „Vater“ oder zur „Mutter“? Jawohl, der Ausdruck „Eltern-Körperschaft“ ist [z. B. im engl. Sprachgebiet — in Europa spricht man eher von „Mutter-Organisation“] ziemlich verbreitet, und sein Sinn ist allgemein bekannt. Ein solcher „Elternteil“ veranlaßt die Bildung verwandter, zu einer Körperschaft vereinigter „Personen“. Wir sind vertraut mit dem Ausdruck „die Geburt einer Nation“; durch diese Ausdrucksweise wird auf eine Gruppe von Personen hingewiesen, die durch dieses oder jenes Mittel die Bildung einer Organisation veranlassen, von der gesagt wird, sie sei als eine neue Herrschaft oder Nation „geboren“ worden.
15. Was ist für eine Organisation von großer Wichtigkeit?
15 Was eine Organisation betrifft, ist die Vereinigung, das Verbundensein ihrer Mitglieder unter sich, einer der Hauptfaktoren. Nehmt die Personen hinweg, und da ist keine Organisation mehr. Vereinigt Personen für eine gemeinsame Sache oder mit einem gemeinsam treibenden Geist, so entsteht eine Organisation.
16, 17. Führe Tatsachen in Verbindung mit der himmlischen, universellen Organisation Jehovas an.
16 In den Organisationen, die Gott bildet, gibt es gerechte himmlische Geschöpfe. Sowohl in unverhüllter wie in symbolischer biblischer Sprache wird gezeigt, daß sie sich ordnungsgemäß bewegen, indem sie Jehova voreinander lobpreisen und in Verbindung mit der Bekanntmachung der Wahrheit Dienst erfüllen, indem sie bis zum Siege wider das Böse und wider geistige, vom Teufel organisierte Kräfte kämpfen und sich weigern, von Menschen für sich Verehrung entgegenzunehmen, und indem sie den Christen dienen. Solche hatten damit zu tun, die Nation Israel aus dem Lande Ägypten hinauszuführen, und in der Bibel wird eine noch andere organisierte Tätigkeit als ihre Aufgabe gezeigt. (2. Mose 14:19; Jesaja, Kapitel 6; Heb. 2:14; Offenbarung, Kapitel 8, 9, 16) Jede dieser Tätigkeiten zeugt von einer Organisation, in welcher die treuen himmlischen Söhne Gottes zu seinem Lobe dienen und mit der sie zusammen wirken.
17 Demgemäß sehen wir, daß Jehova eine große universelle Organisation geschaffen hat. Denen, die sich darin befinden, gibt er Arbeit zu tun, und seine Geschöpfe, die seine Diener sind, haben den Schritt der Hingabe getan, sind ihm ergeben und erfüllen so Dienst für ihn. Es ist eine von Gott aufgebaute Organisation, und die Hauptsache ist, daß die Geschöpfe darin mit ihr verbunden seien, an ihren Tätigkeiten teilnehmen und ihrem Schöpfer ergeben seien.
18. Wie wurde die frühe Organisation der Christen gebildet?
18 Auf der Erde finden wir, daß Jehova Gott aus den Männern und Frauen, die ihn anbeten, Organisationen gebildet hat, und daß die christliche Versammlung eine solche Organisation ist. Gottesfürchtige Menschen wurden durch die Lehre Jesu zusammengebracht, und sie organisierten sich. Sehr früh im Leben der christlichen Versammlung waren die Apostel eine Organisation zur Predigttätigkeit. In Markus 3:14, 15 (NW) sagt der Bericht: „Und er [Jesus] bildete eine Gruppe von zwölfen, die er auch ‚Apostel‘ nannte, damit sie bei ihm blieben und damit er sie aussende, zu predigen und Gewalt zu haben, die Dämonen auszutreiben.“ Die ganze Versammlung der Nachfolger Christi Jesu ist von ihm als eine Evangeliumsdienst-Organisation gegründet und so beauftragt worden, wie dies aus seinen Worten hervorgeht: „Gehet daher hin und machet Jünger aus den Menschen aller Nationen, indem ihr sie taufet im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes und sie lehret, alle Dinge zu beobachten, die ich euch geboten habe.“ Dieses Gebot ist nicht auf jene beschränkt, mit denen Jesus damals direkt sprach, sondern gilt der Christenversammlung während ihres ganzen Lebens, selbst bis in unsere Tage hinein. Dies geht aus seinen Schlußworten hervor: „Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Systems der Dinge.“ — Matth. 28:19, 20, NW.
19. (a) Wieso wissen wir, daß die Christenversammlung nicht eine von Menschen gebildete Organisation ist? (b) Wie sind Glieder zu ihr hinzugekommen?
19 Zu den Gliedern der christlichen Organisation, Kirche oder Versammlung, die zur Zeit der Auffahrt Jesu in den Himmel in Tätigkeit war, wurden sogleich nach der Ausgießung des heiligen Geistes zu Pfingsten weitere Glieder hinzugetan: „Jene daher, die sein Wort von Herzen annahmen, wurden getauft, und an jenem Tage wurden ungefähr dreitausend Seelen hinzugetan.“ Zu was hinzugetan? Zur Zahl der Anbeter des wahren Gottes, die sich ihm hingegeben hatten, und zur Organisation oder Versammlung der Christen. „Und sie widmeten sich fortgesetzt der Lehre der Apostel und der Vereinigung unter sich, den Mahlzeiten und Gebeten.“ (Apg. 2:41, 42, NW) Im späteren Leben der frühen Christenversammlung schrieb der Apostel Paulus an die Ortsversammlung in Korinth: „Nun gibt es Verschiedenheiten von Gaben, aber da ist derselbe Geist, und es sind Verschiedenheiten von Dienstleistungen, und doch ist derselbe Herr; und es sind Verschiedenheiten des Wirkens, und doch ist derselbe Gott, der die gesamte Wirksamkeit in allen bewirkt.“ (1. Kor. 12:4-6, NW) Hier wird wiederum die Wahrheit gezeigt, daß Gott es ist, der die Christenversammlung durch den Herrn Christus Jesus und durch die Wirksamkeit seines Geistes organisiert, und somit ist die christliche „Kirche“ nicht eine menschliche Organisation. „Nun aber hat Gott die Glieder in dem Leibe gesetzt, jedes von ihnen, so wie es ihm gefiel.“ „Wenn ein Glied leidet, leiden all die anderen Glieder mit; oder wenn ein Glied verherrlicht wird, freuen sich all die anderen Glieder mit. Ihr nun seid Christi Leib und als Einzelne Glieder. Und Gott hat die Betreffenden in der Versammlung gesetzt.“ — 1. Kor. 12:18, 26-28, NW.
20. (a) Definiere und beschreibe die Christenversammlung. (b) Wie ist sie heute aufgebaut?
20 Die Christenversammlung ist die gesamte christliche Körperschaft oder der Leib Christi, organisiert von Jehova Gott durch Christus Jesus, durch den Predigtdienst des Wortes der Wahrheit, das die Menschen durch Christus zu Gott zieht, und durch die Wirksamkeit der Kraft oder des heiligen Geistes Gottes. Diese große Christenversammlung nahm ihren Anfang mit Jesus, ihrem Gründer und Haupt, und reicht bis in die Gegenwart hinein, da sie von den restlichen Gliedern auf Erden vertreten wird. In ihr hat es kleinere Versammlungen von Christen an verschiedenen Orten gegeben, wo immer solche auf Erden zu finden sind. So gibt es Gruppen oder Organisationen oder Versammlungen innerhalb der größeren Organisation oder Versammlung von Christen. Dies wird durch die Worte des Apostels Paulus an die Philipper anerkannt, wenn er sagt: „Paulus und Timotheus, Sklaven Christi Jesu, allen Heiligen in Einheit mit Christus Jesus, die in Philippi sind, samt den Aufsehern und Dienstamtgehilfen.“ (Phil. 1:1, NW) Wird diese aufgebaut durch die allgemeine Eintragung von Männern und Frauen in die Mitgliederliste einer menschlichen Organisation? Nein, sondern sie wird aufgebaut durch die Vereinigung von Einzelpersonen, die persönlich den Schritt der Hingabe an Gott getan haben, den Anforderungen seines Wortes nachkommen und das Werk anerkennen, das den Christen vom Schöpfer der Organisation aufgetragen ist und in dem sie zum Preise des Namens Jehovas treulich zusammen wirken.
21. Von welchen Gesichtspunkten aus ist die Organisation der Christen eine „Person“?
21 Auf diese Christenversammlung bezieht sich der Apostel Paulus, wenn er von ihr als von einem Weibe spricht: „Ich eifere um euch mit göttlichem Eifer, denn ich persönlich habe euch e i n e m Manne zur Ehe versprochen, damit ich euch dem Christus als eine keusche Jungfrau darstellen könne.“ (2. Kor. 11:2, NW) Durch diese Sprache wird eine Organisation als eine „Person“ veranschaulicht. Die Christenversammlung wird so als eine Jungfrau dargestellt, als ein keusches Weib. Sie ist auch ein Kind oder Sprößling der großen universellen Organisation Gottes Jehovas oder untersteht ihr.
22, 23. Veranschauliche durch Bezugnahme auf die Nation Israel (1.) wie Jehova eine Organisation bildet und sie zu seiner Anbetung gebraucht; (2.) ihr Verhältnis zu Gottes universeller Organisation.
22 Vor der Zeit der Bildung der Christenversammlung war die Nation Israel selbst eine von Gott gebildete Organisation; in der Tat wird sie eine „Kirche“ oder Versammlung genannt. (Apg. 7:38, NW) Vor ihrer Bildung erklärte Jehova sein Vorhaben seinem Diener Abraham in den Worten, die als der Bund mit Abraham erwähnt werden und wovon in den ersten neun Versen des zwölften Kapitels von 1. Mose zum erstenmal die Rede ist. Dieser Bund wurde dem Abraham selbst wieder bestätigt und auch seinem Sohne Isaak und seinem Enkel Jakob. (1. Mose 18:18; 22:16; 26:4; 28:13, 14) Jakobs Name wurde in Israel umgewandelt, und die Söhne Israels und ihre Kinder bildeten die zwölf Stämme Israels. (1. Mose, Kapitel 49) Jehova Gott führte schließlich die Stämme Israels aus dem Lande Ägypten heraus und schloß einen nationalen Bund mit ihnen. Sie verließen Ägypten in organisierter Weise, als Lagerformation. „Und Gott führte das Volk herum, den Weg der Wüste des Schilfmeeres [der Wüste, die beim Roten Meere ist, Al]; und die Kinder Israel zogen gerüstet aus dem Lande Ägypten herauf.“ (2. Mose 13:18) Eine Maßnahme, die später in der Organisation des Volkes Israel unternommen wurde, wird im achtzehnten Kapitel von 2. Mose gezeigt: „Du aber ersieh dir aus dem ganzen Volke tüchtige, gottesfürchtige Männer, Männer der Wahrheit, die den ungerechten Gewinn hassen, und setze sie über sie: Oberste über tausend, Oberste über hundert, Oberste über fünfzig und Oberste über zehn. Und sie richteten das Volk zu aller Zeit.“ (Verse 21, 26) Darauf gab Jehova Gott am Berge Sinai durch Mose dem Volke Israel sein Gesetz und führte dann den Bund ein; und der begeisternde Bericht darüber ist im neunzehnten und zwanzigsten Kapitel des zweiten Buches Mose in der Bibel dargelegt.
23 So sehen wir, daß Jehova Gott aus dem Volke Israel eine nationale Organisation machte, die auch Nichtisraeliten einschloß, welche sich der Anbetung Jehovas zugesellten und seinen Anforderungen entsprachen. Diese theokratische Nation des Königreiches Israel war eine Dienerin Gottes, denn sie war von Jehova durch seine gerechten Geschöpfe in seiner universellen Organisation organisiert und ins Dasein gebracht worden. Engel hatten mit ihrer Organisierung zu tun. (Gal. 3:19) Jehova Gott gab jener Nation sein Wort, legte dort seinen Geist auf seine Knechte in jenem Volke, und die Organisation selbst wirkte zugunsten der einzelnen Glieder der Nation. Dies gereichte zum Guten aller und zum Ruhme des Namens Jehovas. Die Glieder, die Einzelpersonen der Nation Israel, waren Kinder der Organisation Israels. — Amos 3:1.
24. Welche Punkte sind berührt worden, und über welchen Punkt erfahren wir nachfolgend weiteres?
24 In einem gewissen Maße zeigt das Vorausgegangene Jehovas Oberherrschaft, seine freundlichen Vorkehrungen als Schöpfer und führt uns ein in die Angelegenheit seines Verhältnisses zu seinen Geschöpfen, so wie sie in Organisationen leben, die er gebildet hat. Sollen wir über diesen letztgenannten Punkt weiteren Aufschluß in seinem Wort betrachten? Seht das Nachfolgende!
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Jehova: Gemahl, Vater und LehrerDer Wachtturm 1953 | 15. Juni
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Jehova: Gemahl, Vater und Lehrer
„Alle deine Kinder werden von Jehova gelehrt, und der Friede deiner Kinder wird groß sein.“ — Jes. 54:13.
1. Wer kann Jehovas Verhältnis zu seinen Dienern am besten zeigen, und wie können wir an Wertschätzung dafür zunehmen?
NIEMAND schätzt das Verhältnis des wahren Gottes zu seinen Geschöpfen so wie Jehova selbst. Er kann es am besten beschreiben und tut dies in verschiedenen Ausdrücken, die wir verstehen können. Indem wir uns dem Studium des Wortes Gottes widmen, können wir zunehmen an Wertschätzung für Jehovas Verhältnis zu seinen Dienern. — Joh. 17:15-21.
2. Zeige, wie angebracht es ist, daß Jehova sich selbst als ein „Gemahl“ seiner Organisation bezeichnet.
2 Wenn jemand eine Organisation gründet, sich ihren Zwecken widmet, ihre Interessen zu wahren sucht, ihr treu ist, für das Wohl all ihrer Glieder besorgt ist, ihr Zeit und Aufmerksamkeit schenkt, sich an ihrer Fruchtbarkeit erfreut und so innig mit ihr vereint ist — kann da nicht mit Recht gesagt werden, daß ein solcher mit dieser Organisation „vermählt“ sei? Jawohl, denn bildlich gesprochen bedeutet „Vermählung“ eine so enge Verbindung. Es ist folgerichtig und entbehrt keineswegs des guten Geschmacks, Jehova Gott selbst als Gemahl seiner Organisation zu bezeichnen. Dies mag beim ersten Gedanken befremdend anmuten, doch wie könnten wir dieses Verhältnis einer engen Verbindung besser beschreiben? Wir denken dabei an die gute, fürsorgliche Einrichtung der Ehe unter Jehovas Anbetern, da wir sehen, daß Gott selbst sich als einen Mann oder Gemahl bezeichnet, z. B. der Nation des natürlichen Volkes Israel gegenüber.
3, 4. Wie wurde Jehova in dem als Veranschaulichung dienenden Fall der Nation Israel ein Mann oder Gemahl?
3 In welcher Weise denn war Jehova der Nation Israel gegenüber ein Gemahl? Indem er dem Fall des Mannes entsprach, der im vorangegangenen Abschnitt zur Veranschaulichung der Sache erwähnt wird. Zunächst einmal war er gegenüber Israel nicht ein Mann mit vielen irdischen Frauen, sondern im Gegenteil sagte er zum Volke Israel: „Nur euch habe ich von allen Geschlechtern der Erde erkannt.“ (Amos 3:2) Jehova war Israel treu, doch übertrat jene Nation Gottes Gesetz und wandte sich von ihm ab, und darum lesen wir in Jeremia 3:14: „Kehret um, ihr abtrünnigen Kinder, spricht Jehova, denn ich habe mich ja mit euch vermählt [ich bin euer Gemahl, Al].“ Prophetisch in künftige Jahre blickend, nachdem das untreue „Weib“ Israel verworfen wäre, sagt Jehova: „Siehe, Tage kommen, spricht Jehova, da ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund machen werde: nicht wie der Bund, den ich mit ihren Vätern gemacht habe an dem Tage, da ich sie bei der Hand faßte, um sie aus dem Lande Ägypten herauszuführen, welchen meinen Bund sie gebrochen haben; und doch hatte ich mich mit ihnen vermählt, spricht Jehova.“ — Jer. 31:31, 32.
4 Dieses Verhältnis und Jehovas Beständigkeit als Gemahl sowie sein Recht, die Nation, die ungöttlich geworden war und sich gegen ihn gewandt hatte, zu verwerfen, wird von Hosea prophetisch angezeigt: „Rechtet mit eurer Mutter, rechtet! — denn sie ist nicht mein Weib, und ich bin nicht ihr Mann — damit sie ihre Hurerei von ihrem Angesicht wegtue und ihren Ehebruch zwischen ihren Brüsten hinweg.“ (Hosea 2:2) In Vers sieben ist in Verbindung mit dieser verheerenden Bloßstellung der untreuen Organisation vom ursprünglichen Gatten die Rede: „Und sie wird ihren Buhlen nachlaufen und sie nicht erreichen, und sie wird sie suchen und nicht finden; und sie wird sagen: Ich will hingehen und zu meinem ersten Manne zurückkehren, denn damals ging es mir besser als jetzt.“
5. Führe einen biblischen Beweis an, daß Jehova gegenüber seiner universellen Organisation wie ein Gemahl ist.
5 Das Verhältnis als Gemahl ist nicht auf die Organisation Israel beschränkt. Jene seit langem verworfene Nation war ein prophetisches Bild größerer, dauernder Dinge. „Doch das Jerusalem droben ist frei, und dies ist unsere Mutter.“ (Gal. 4:26; Röm. 15:4; 1. Kor. 10:11, NW) Bestimmt unterhält Jehova mit der universellen Organisation seiner Geschöpfe als zu seinem Weibe ein liebendes Verhältnis und bezeichnet sich richtigerweise als ihren Gemahl. Gibt er sich noch in einer weiteren Eigenschaft in Beziehung zu seiner Organisation und ihren Gliedern zu erkennen? Jawohl.
ALS VATER
6. In welcher weiteren Eigenschaft offenbart sich Jehova?
6 Wenn wir in Websters Neuem Internationalem Wörterbuch (engl.), zweite Auflage, nachschlagen, wird unser allgemeines Verständnis des Sinns des englischen Wortes „parent“ (Elternteil oder elterlich) bestätigt. Als Hauptwort bezeichnet es „jemanden, der Nachkommen zeugt oder hervorbringt, einen Vater oder eine Mutter, einen Quell, einen Urheber, auch eine Ursache“, und als Eigenschaftswort „die ursprüngliche Quelle von etwas, was entspringt oder ausgeht, etwas, was stützt, beschützt oder andere als Untergeordnete beherrscht, wie z. B. eine ‚elterliche‘ Organisation [deutsch eher: ‚Mutter-Organisation‘].“ Könnten wir sagen, daß der Gott, der die Organisation bildet und ihr Gemahl ist, auch der Vater der einzelnen ist, die von dieser Organisation hervorgebracht und deren Glieder werden? Jawohl, und Jehova offenbart sich als der große Vater.
7, 8. Wer ist in den Kindern Jehovas eingeschlossen?
7 Jene, denen er Leben gibt, sind seine Kinder. Ein Beispiel hiervon ist der Logos. Es wird gezeigt, daß der „Logos“ oder das „Wort“ die direkte Schöpfung Jehovas und sein tätiges Werkzeug in der Erschaffung anderer Geistsöhne Gottes wie auch aller anderen Dinge ist. „Ursprünglich war das Wort, und das Wort war bei GOTT, und das Wort war ein Gott. Dieser war ursprünglich bei GOTT. Alle Dinge kamen durch ihn ins Dasein, und ohne ihn kam auch nicht e i n Ding ins Dasein.“ — Joh. 1:1-3. NW.
8 Jene Geschöpfe, die durch die Wirksamkeit seiner Organisation hervorgebracht und zu Gliedern seiner Organisation gemacht werden, sind ebenfalls seine Kinder. Beispiele solcher sind die Geistsöhne Gottes. Diese Engel, Cherubim und Seraphim, gehörten zu den durch den Logos gemachten Geschöpfen Gottes. Solches trifft auch auf Adam zu. Lukas weist in Kapitel 3, Vers 38 (NW), darauf hin: ‚Adam, der Sohn Gottes.‘ Nicht nur war der Logos, wie oben erwähnt, der einziggezeugte Sohn, sondern da er als Menschenkind auf die Erde gesandt wurde, wird gezeigt, daß er der „Same“ der Organisation Gottes ist. Diese Organisation war anscheinend unfruchtbar, indem sie keinen Samen der Verheißung hervorbrachte, bis Jesus als männliches Kind geboren war. — Gal. 3:16.
9. Wer waren Gottes Kinder beim Volke Israel?
9 Die Worte in Jeremia, Kapitel 31, auf die zuvor Bezug genommen wurde, bestätigen die Tatsache, daß die einzelnen Glieder, die einzelnen Juden in der Nation Israel, Kinder Gottes waren (in einem untergeordneten oder vorbildlichen Sinne), weil sie Kinder der Organisation Israels waren. „So spricht Jehova: Wenn die Himmel oben gemessen, und die Grundfesten der Erde unten erforscht werden können, so will ich auch den ganzen Samen Israels verwerfen wegen alles dessen, was sie getan haben, spricht Jehova.“ — Vers 37.
10. (a) In welcher Weise sind die Glieder des Leibes Christi die Kinder des großen Vaters? (b) Was ist von anderen zu sagen, die Jehova anbeten?
10 Wie steht es mit Christen? Sie sind in einzigartiger Weise Kinder Gottes, wenn sie Glieder des Leibes Christi, der gesalbten Christenversammlung, sind: „Gott sandte seinen Sohn, der von einem Weibe hervorgebracht wurde und kam, um unter Gesetz zu sein, damit er die unter Gesetz durch Kauf erlöse, auf daß wir unsererseits die Adoption als Söhne erhalten möchten. Weil ihr nun Söhne seid, so hat Gott den Geist seines Sohnes in unsere Herzen gesandt, und dieser ruft: ‚Abba, Vater!‘ So bist du denn nicht mehr Sklave, sondern Sohn; wenn aber Sohn, dann auch Erbe durch Gott.“ (Gal. 4:4-7, NW) Dies nimmt nicht Bezug auf die erdichtete „universelle Vaterschaft“ Gottes gegenüber der ganzen Menschenwelt, sondern spricht von Einzelpersonen, die nicht mehr unter dem jüdischen Gesetzesbund sind, der mit dem Tode Jesu als die von Gott benutzte Gesetzesbundvorkehrung zu bestehen aufhörte, sondern durch Christus Jesus als Glieder des Leibes Christi im neuen Bunde stehen. (Heb. 8:7, 13) Diese werden hervorgebracht durch Jehovas Wort, das sie durch seinen Geist, d. h. durch Gottes Kraft, dazu führt, Diener Gottes zu werden, und das seine geoffenbarte Botschaft enthält, sowie durch seine gerechte Organisation, die durch Christus Jesus geführt wird, und sie sind Jehovas Kinder. Mit all den Aussichten auf Leben, welche auf Gottes Vorkehrungen beruhen, sprechen andere Christen guten Willens, die mit den im neuen Bunde Stehenden verbunden sind, Jehova zu Recht als ihren Vater an, weil er durch den Ewigvater, Christus Jesus, ihr „Großvater“ sein wird. — Joh. 10:16; Jes. 9:6.
11. Was wird hier über Unfruchtbarkeit gesagt?
11 In den Tagen der Nation Israel, die unter dem durch Mose gegebenen Gesetze stand, war es eine Ursache zu Trauer, wenn ein Weib keine Kinder hatte. Unfruchtbarkeit hatte Schmach und Trübsal zur Folge. Dieses Bild, das in den Ereignissen in Verbindung mit buchstäblichen Ehefrauen in Israel geschaffen wurde, gilt auch mit Bezug auf sinnbildliche „Weiber“ oder Organisationen, wenn sie tatsächlich oder anscheinend unfruchtbar sind, indem sie keine Kinder hervorbringen, also keine Mehrung zeitigen und ihren Zweck tatsächlich oder anscheinend nicht erfüllen.
NUN ALS LEHRER!
12, 13. (a) Was ist Jehova sonst noch für sein Volk? (b) Welches sind seine Eigenschaften, und in wem werden sie widergespiegelt?
12 In dieser Ausgabe des Wachtturms haben wir Jehovas absolute Sonderstellung betrachtet, ferner, daß er einen Namen hat, und daß es Geschöpfe gibt, die seinen Namen hochhalten. Wir haben gesehen, daß er sich als der große Schöpfer zu erkennen gibt, daß er unter anderen Dingen Organisationen bildet und sich seiner Organisation bisweilen als Gemahl darstellt und auch ein großer Vater der Kinder seiner gerechten Organisation ist. Nun kommen wir zu einer anderen Eigenschaft, durch die Jehova sein Verhältnis zu seinem Volke kundtut: er ist der große Lehrer.
13 Die Erziehung durch ihn ist ohnegleichen. Er besitzt die Eigenschaften des besten Lehrers. Er besitzt alle Erkenntnis und weiß um sein Vorhaben. Das Interesse seiner Geschöpfe liegt ihm am Herzen. Er hat vollkommene Geduld und alle Lehrfähigkeit, und er widerspiegelt diese Eigenschaften durch den, den er als seinen großen Vertreter eingesetzt hat, den verherrlichten Christus Jesus. — Heb. 1:1-3.
14, 15. Wem hat Jehova Unterweisung erteilt?
14 Zu keiner Zeit hat er seinen Geschöpfen die richtigen Aufschlüsse vorenthalten. Gott gab dem Menschen schon früh sein Wort. Er sprach zu Adam. (1. Mose 1:28, 29; 2:16, 17) „Er hielt nicht zurück, eine alte Welt zu strafen, sondern hielt Noah, einen Prediger der Gerechtigkeit, mit sieben anderen geborgen, als er über eine Welt ungöttlicher Menschen eine Sintflut hereinbrechen ließ.“ (2. Pet. 2:5, NW) Durch Noah ließ Jehova zu jener Zeit Gerechtigkeit predigen. Jehovas Wort und sein Geist und seine Organisation auf Erden waren bei Noah und seiner Familie zu finden, und Jehova war der Lehrer. — 1. Mose 6:8 bis 9:29.
15 Seiner Nation Israel gab Gott sein Wort und sein Gesetz, legte seinen Geist auf sie, gab ihr die Lehr-Organisation des Priestertums und der Propheten, damit sie sich des Wohls der gesamten Organisation des Volkes annehme. Jethro sagte zu Mose: „Höre nun auf meine Stimme, ich will dir raten, und Gott wird mit dir sein. Sei du für das Volk vor Gott, und bringe du die Sachen zu Gott; und erläutere ihnen die Satzungen und die Gesetze, und tue ihnen kund den Weg, auf dem sie wandeln, und das Werk, das sie tun sollen.“ (2. Mose 18:19, 20) Ferner: „Und Gott redete alle diese Worte und sprach.“ — 2. Mose 20:1.
16. Wie wird dies im Fall Jesu Christi gezeigt?
16 Das, was Jehova lehrt, wird ebenfalls in seinem Handeln mit und durch Christus Jesus gezeigt. Er gab Christus Jesus sein Wort und legte seinen Geist auf ihn; und in Johannes, Kapitel 12, lesen wir: „Jesus indes rief aus und sprach; ‚Wer an mich glaubt, glaubt nicht an mich allein, sondern auch an den, der mich gesandt hat; und wer mich sieht, sieht auch den, der mich gesandt hat. Ich bin als Licht in die Welt gekommen, damit jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe. Wenn aber jemand meine Worte hört und nicht bewahrt, so richte ich ihn nicht, denn nicht die Welt zu richten, sondern die Welt zu retten bin ich gekommen. Wer mich verachtet und meine Worte nicht annimmt, hat jemand, der ihn richtet. Das Wort, das ich geredet habe, das wird ihn richten am letzten Tage; denn ich habe nicht aus eigenem Antrieb geredet, sondern der Vater selber, der mich sandte, hat mir ein Gebot gegeben, was ich sagen und reden soll. Und ich weiß, daß sein Gebot ewiges Leben bedeutet. Was ich also rede, rede ich so, wie der Vater es mir gesagt hat.‘“ — Verse 44-50, NW.
17. Welche Fragen werden gestellt, und was ist die Summe der Antworten darauf?
17 Nun leben wir im Jahre 1953, und die Zeit Adams, Noahs, der Nation Israel und des irdischen Predigtdienstes Jesu liegt viele Jahre in der Vergangenheit zurück. Was kann über das Lehren Jehovas, des großen Lehrers, in der heutigen Zeit gesagt werden? Liegt in den gegenwärtigen Verhältnissen irgendeine Unterweisung Gottes für uns? Was ist in unserer modernen, arroganten, bösen Zivilisation über die Lehre Gottes Jehovas zu sagen? Vieles! Und es wird zusammengefaßt in dem auf Tatsachen beruhenden Wort, daß Jehova die Kinder seiner Organisation belehrt.
18. Welche Bestätigung gibt Jesaja 54:13?
18 Der Prophet Jesaja drückt dies wie folgt aus: „Und alle deine Kinder werden von Jehova gelehrt, und der Friede deiner Kinder wird groß sein.“ (Jes. 54:13) Beim Lesen des Begleittextes zu diesem Verse zeigt sich, daß er zu Zion (Jerusalem) gesprochen wird. Jesaja sprach sowohl von der Verödung Israels als auch von seiner Wiederherstellung. Indes wird schnell erkannt, daß diese Worte aus dem 54. Kapitel der Prophezeiung Jesajas ihre Anwendung und Erfüllung nicht allein in Dingen finden, die vor alters in kleinem Umfang geschahen, sondern noch mehr im Werke Gottes Jehovas, das an dem Zeitpunkte, da die Prophezeiung gegeben wurde, noch in ferner Zukunft lag. — Röm. 15:4; 1. Kor. 10:11.
19. Wann und wie wandte Jesus Jesaja 54:13 an?
19 Jesus wandte den Text aus Jesaja 54:13 an und hob ihn dadurch aus dem jüdisch-nationalistischen Rahmen heraus, soweit es seine Erfüllung betrifft. Der Bericht in Johannes, Kapitel sechs, zeigt, daß Jesus sich als Gottes Vorkehrung zur Segnung derer kenntlich macht, die Jehova dienen wollen, und auch die Notwendigkeit, daß jedermann, der ewiges Leben haben möchte, Glauben an den Sohn betätige. „Da begannen die Juden über ihn zu murren, weil er sagte: ‚Ich bin das Brot, das vom Himmel herabkam‘; und sie begannen zu sagen: ‚Ist dieser nicht Jesus, der Sohn Josephs, dessen Vater und Mutter wir kennen? Wie kann dieser nun sagen: „Ich bin vom Himmel herabgekommen“?‘ Als Antwort sagte Jesus zu ihnen: ‚Höret auf, untereinander zu murren! Niemand kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater, der mich sandte, ihn zieht, und ich werde ihn auferwecken am letzten Tage. Es steht in den Propheten [Jes. 54:13] geschrieben: „Und sie werden alle von Jehova gelehrt sein.“ Jeder, der das, was der Vater lehrt, gehört und gelernt hat, kommt zu mir. Nicht daß jemand den Vater gesehen hat, außer dem, der von Gott ist; dieser hat den Vater gesehen. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer glaubt, hat ewiges Leben.‘“ — Joh. 6:41-47, NW.
20. Nahmen alle die Belehrung Jehovas durch Christus Jesus an?
20 Dies war eine empörende Botschaft für jene Juden, die ihre angebliche Anbetung Gottes Jehovas seit langem zu einer nationalistischen Sache gemacht hatten. Wenn sie sich von Gott durch Christus Jesus hätten belehren lassen, so wären sie, obwohl von Natur Juden, seine Jünger oder Belehrten geblieben, so wie er es in Johannes 8:31, 32 (NW) den Juden, die an ihn geglaubt hatten, sagte: „Wenn ihr in meinem Worte bleibt, seid ihr wirklich meine Jünger; und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“ So sprach er dieses, in Anwendung von Jesaja 54:13, „als er in der Synagoge zu Kapernaum lehrte. Demzufolge gingen viele seiner Jünger weg zu den zurückgelassenen Dingen und wandelten nicht mehr mit ihm“. — Joh. 6:59, 66, NW.
21. Wie wird gezeigt, daß Jehovas Belehrung durch Christus Jesus und die Christenversammlung ohnegleichen ist?
21 Unter anderem zeigt dies eine Verwerfung der untreuen jüdischen Organisation an, zu der Jehova einst im Verhältnis eines Gemahls gestanden hatte, und eine Belehrung ohnegleichen von Jehova durch die Christenversammlung, deren Haupt Christus Jesus war. Somit wird das innere Zeugnis des 54. Kapitels Jesajas treffend gestützt durch die Anwendung, die Jesus machte, als er zeigte, daß die Prophezeiung weit über die Grenzen des natürlichen Volkes Israel hinausreiche und daß Israel selbst bloß ein Bild kommender Dinge sei. Kein Wunder also, daß die Christenversammlung seit frühestem Anfang die Hebräischen Schriften ohne Bedenken annahm und sich von ganzem Herzen darauf verließ; in der Tat, viele Prophezeiungen erfüllten sich in Jesus Christus, in der Christenversammlung und im Handeln Jehovas mit ihr. — 1. Pet. 1:10-12; 2. Pet. 1:19-21.
22. Wird durch die verfließende Zeit das Wort der Prophezeiung abgeschwächt?
22 Jesajas Prophezeiung im 54. Kapitel wurde lange vor der Zeit aufgezeichnet, da der Apostel Paulus sich an die Christenversammlung zu Rom wandte. Statt daß aber die verfließende Zeit die Kraft der Prophezeiungen aus alter Zeit abschwächte, zeugte sie für deren Bewahrung durch ihren großen Urheber. Indem Paulus unzweideutig für Gottes geoffenbartes Wort eintritt und Israel an sich als ein prophetisches Bild anerkennt, sagt er dankbar: „Denn alle Dinge, die vormals geschrieben wurden, wurden zu unserer Unterweisung geschrieben, damit wir durch unser Ausharren und durch den Trost aus den Schriften Hoffnung haben möchten. Möge nun der Gott, der Ausharren und Trost schenkt, euch geben, dieselbe geistige Einstellung unter euch zu haben, wie sie Christus Jesus hatte, damit ihr einmütig mit e i n e m Munde den Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus verherrlichet.“ (Röm. 15:4-6, NW) Wir werden nicht im Zweifel gelassen hinsichtlich der Zeit und Art der Anwendung und Erfüllung der Prophezeiung Jesajas, Kapitel 54. Der Lehrer sorgt für alles Nötige; seine Organisation bringt zur rechten Zeit Frucht hervor.
DIE HERRSCHAFT INBEGRIFFEN
23. Welche große Notwendigkeit wird in den alten Prophezeiungen und den Hoffnungen der Christen anerkannt?
23 Die Geschichte und die heutigen Ereignisse lassen die Tatsache hervortreten, daß die Heiligung des Namens Jehovas, die Wirksamkeit seiner gerechten Königreichsgesetze und das Tun seines vollkommenen und heiligen Willens nicht an der allgemeinen Tagesordnung auf Erden waren, noch es heute sind. Nein, Jehovas Anbetung ist nicht ein Erzeugnis dieses alten Systems der Dinge, und doch ist es keine kleine Sache, daß Jehova von den Menschen im allgemeinen unbeachtet gelassen wurde. Die Rechtfertigung seines Namens mit der daraus erwachsenden gerechten Herrschaft und der Segnung seiner Anbeter auf Erden ist von solch überragender Wichtigkeit, daß sie wiederholt und unablässig zum Thema der biblischen Prophezeiung gemacht worden ist. Nicht nur zeigt die biblische Prophezeiung Jehovas Vorhaben, seinen Willen in diesen Dingen zu vollführen, sondern Christen haben dies stets zum Gegenstand ihrer Gebete gemacht, da der Wunsch und das Sehnen ihrer Herzen aufrichtig der Erfüllung des Willens Jehovas gilt. Diese Dinge sind im Leben und in den Hoffnungen eines Christen derart grundlegend, daß Christus Jesus sie in seine Worte aufnahm, als er sagte: „Ihr sollt also wie folgt beten: ‚Unser Vater in den Himmeln, dein Name werde geheiligt. Dein Königreich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf Erden.‘“ (Matth. 6:9, 10, NW) Als Jesus diesen Rat über das Beten gab, waren mehr als 630 Jahre verflossen, seitdem es auf Erden eine Herrschaft Gottes Jehovas, wenn auch nur im Kleinen oder kleinen Umfangs, gegeben hatte, und zwar durch die theokratische Organisation Israels, die im Jahre 607 v. Chr. wegen ihrer Untreue gegen Gott gestürzt wurde.
24. Wie ist Jehovas Herrschaft mit Jehovas Anbetung verknüpft?
24 In Jehovas Verfahrungsweise mit den Menschen wird zu allen Zeiten die Tatsache gezeigt, daß seine Anbetung und Herrschaft untrennbar miteinander verbunden sind, das heißt, jene, die Gott anbeten, sind seine Untertanen; als ihr Gott ist er ihr Herrscher. Jesus anerkannte dies und predigte es, und zwar tat er es auf Grund der Aussprüche der Propheten. Indem seine mit ihm persönlich Verbundenen das glaubten, was sie im Gesetz und den Propheten hinsichtlich der Wiederherstellung der Königreichsherrschaft über die Erde sahen, erwarteten sie von ihm, daß er auf irgendeine Weise Königsmacht entfalte. „Während sie diesen Dingen lauschten, sprach er außerdem in einem Bilde, weil er nahe bei Jerusalem war und sie sich vorstellten, daß das Königreich Gottes sogleich in Erscheinung treten werde. Daher sprach er: ‚Ein gewisser Mann von edler Abkunft reiste in ein fernes Land, um für sich Königsmacht zu erlangen und zurückzukehren.‘“ — Luk. 19:11, 12, NW.
25. Welches Vertrauen bekundeten die Urchristen, und welche Frage erhoben sie, und wie wird dies gezeigt?
25 Nachdem Jesus an den Pfahl geschlagen und von den Toten auferweckt war, hatte er noch eine Zeitlang Gemeinschaft mit seinen Nachfolgern: „Diesen erwies er sich auch, nachdem er gelitten hatte, durch viele bestimmte Beweise als lebendig, indem er vierzig Tage hindurch von ihnen gesehen wurde und von den Dingen über das Königreich Gottes redete.“ (Apg. 1:3, NW) Es war keine Frage, daß überall auf Erden schließlich die Anbetung Jehovas und, untrennbar damit verbunden, sein durch seine Königreichsorganisation ausgeübtes Regiment aufgerichtet würde, aber die Frage stieg auf: Wann? „Als sie sich nun versammelt hatten, fragten sie ihn: ‚Meister, stellst du in dieser Zeit dem Israel das Königreich wieder her?‘ Er sprach zu ihnen: ‚Es ist nicht an euch, Kenntnis zu erlangen über die Zeiten oder Zeitabschnitte, die der Vater in seine eigene Rechtsgewalt gesetzt hat.‘“ (Apg. 1:6, 7, NW) Daß seine Nachfolger und die mit ihm Verbundenen zu einem klareren Verständnis des Vorhabens Gottes in dieser Hinsicht gelangen würden, wird durch seine folgenden Worte zugesichert: „Ihr werdet Kraft empfangen, wenn der heilige Geist auf euch kommt, und ihr werdet Zeugen sein von mir, sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bis zum entferntesten Teil der Erde.“ (Apg. 1:8, NW) Danach fuhr Jesus in den Himmel auf, und der Urkirche wurde die Verheißung seines künftigen Kommens hinterlassen. — Apg. 1:11.
26. Wie wurde durch das Predigen und das Wirken von Zeichen die Frage beantwortet, wann Jehovas Anbetung und Herrschaft völlig wiederhergestellt werde?
26 Nachdem Jesus in den Himmel aufgefahren war, kam Gottes Geist der Kraft auf die Glieder der Urkirche, und sie gaben sich als die Organisation von Christen zu erkennen, welche sie als das von Jehova gebrauchte Werkzeug waren. Diese Kennzeichnung erfolgte bestimmt durch ihr Predigen der Wahrheiten des Königreiches und mittels der Zeichen, die sie durch Gottes Macht wirkten. Das dritte Kapitel der Apostelgeschichte enthält den Bericht von Petrus und Johannes, die von einem lahmen Bettler um materielle Hilfe angegangen wurden, worauf Petrus erwiderte: „Silber und Gold besitze ich nicht, was ich aber habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi, des Nazaräers, geh umher!“ (Apg. 3:6, NW) Durch Gottes Macht wurde der Lahme gesund gemacht, und dies zum Erstaunen und zur Überraschung derer, die die Wunderheilung gewahrten. Dann gab Petrus ein wunderbares Zeugnis über Christus Jesus als Gottes Vermittler des Lebens und auch darüber, wie sich die Prophezeiungen in ihm erfüllten, und sagte ferner zu jenen Leuten: „Bereuet daher, und kehret um, damit eure Sünden ausgetilgt werden, so daß Zeiten der Erquickung kommen von der Person Jehovas, und daß er den für euch bestimmten Christus aussende, Jesus, den zwar der Himmel aufbehalten muß bis zu den Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge, von denen Gott durch den Mund seiner heiligen Propheten der alten Zeit redete. In der Tat, Mose hat gesagt: ‚Jehova Gott wird euch aus euren Brüdern einen Propheten erwecken gleich mir. Auf ihn sollt ihr hören gemäß allen Dingen, die er zu euch redet. In der Tat, irgendeine Seele, die auf jenen Propheten nicht hört, wird aus dem Volke ausgerottet werden.‘ Ja, alle Propheten, von Samuel an und den folgenden, so viele geredet haben, haben auch diese Tage deutlich verkündigt. Ihr seid die Söhne der Propheten und des Bundes, den Gott euren Vorfahren verordnet hat, indem er zu Abraham sprach: ‚Und in deinem Samen werden alle Familien der Erde gesegnet werden.‘ Euch zuerst sandte Gott seinen Knecht, nachdem er ihn hervorgebracht hatte, euch zu segnen durch Bekehrung eines jeden von euren bösen Taten.“ (Apg. 3:19-26, NW) Gleich dem Samen der Schlange oder den Kindern des Teufels, die sie waren, und gleichwie es zu allen Zeiten ihr Brauch ist, waren die falschen Religionspriester ‚ärgerlich‘ über die Lehren des Petrus und Johannes und ließen sie verhaften. — Apg. 4:1-3, NW.
27. Wieso ist die Zeit ein wichtiger Faktor in Verbindung mit der Fruchtbarkeit des „Weibes“ Jehovas?
27 Diese machtvolle Ermahnung zur Reue durch Petrus weist auf Christus Jesus als den von Jehova Ernannten hin und zeigt, daß der Himmel ihn von da an aufbehalten mußte bis zu einer gewissen Zeit, der Zeit der Wiederherstellung, und daß Gott von diesen Dingen durch den Mund seiner Propheten, ja aller Propheten, Jesaja eingeschlossen, gesprochen hatte. Da Jesus ein himmlischer König ist, richtete er natürlich kein irdisches Königreich auf. Die Zeit spielt eine wichtige Rolle, und das trifft zu in bezug auf die Erfüllung von Jesaja, Kapitel 54. Die Zeit der Herrschaft Jehovas ist die Zeit für die Fruchtbarkeit seiner Organisation und die Belehrung der Kinder Zions; doch wann? wie? von wem belehrt? Betrachtet die vorausgegangenen zwei Artikel als Grundlage für die weitere Behandlung dieses Gegenstandes in unserer nächsten Ausgabe.
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