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Die Macht hinter dem Universum — eine unerklärliche Kraft oder eine wirkliche Person?Der Wachtturm 1980 | 1. Mai
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Wesens hervorgehen. ... Dieses Wesen beherrscht alle Dinge ... als Herr über alles. ... Der höchste Gott ist ein ewiges, unendliches, absolut vollkommenes Wesen.“
Vielleicht stimmst du mit dem überein, was Sir Isaac Newton sagte. Höchstwahrscheinlich erfreust auch du dich an dem Glanz der Sterne, der strahlenden Sonne, der Schönheit des hellen Mondes, dem erfrischenden Regen, den majestätischen Bergen, dem sich stets verändernden Kaleidoskop der Wolken und des Meeres, der faszinierenden Mannigfaltigkeit der Blumen, Bäume, Insekten, Vögel und anderen Tiere, dem Lachen der Kinder, der Güte deiner Freunde und der Liebe deines Ehegefährten. Und im tiefsten Inneren deines Herzens weißt du auch, daß dies alles von einer wirklichen PERSON geschaffen wurde, von dem großen Schöpfer des Universums (Hebr. 3:4).
In Übereinstimmung mit all den Tatsachen kommen wir zu der logischen Schlußfolgerung, daß der Höchste eine WIRKLICHE PERSON sein muß. Doch hat diese Person einen Namen? Wenn ja, wie lautet dieser NAME?
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Hat Gott einen Namen?Der Wachtturm 1980 | 1. Mai
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Hat Gott einen Namen?
VIELE Leute mögen der Ansicht sein: „Ist der Name Gottes überhaupt von Bedeutung? Es gibt doch nur ein einziges höchstes Wesen.“ Zum Beispiel sagte einmal ein Geistlicher in Kanada: „Es ist auch nicht wichtig, welchen Namen man Gott gibt.“ Nach der Auffassung dieses Klerikers wäre es völlig gleichgültig, ob man „Allah“ sage wie die Moslems oder „Manitu“ wie die nordamerikanischen Indianer. Unter der Geistlichkeit ist diese Meinung weit verbreitet.
Doch fragen wir uns: Warum gebrauchen wir Namen? Was schließt ein Name ein?
Grundsätzlich dienen Namen dazu, Personen kenntlich zu machen. Oft sind sie eng mit den Leistungen oder dem Ruf des Betreffenden verbunden. Millionen Menschen denken, wenn sie Namen wie Alexander der Große oder Gandhi hören, sofort an die Leistungen dieser Männer.
Warum kommt es aber gerade auf den Namen Gottes an? Weil im Gegensatz zu vielen Personen, die nur an einen einzigen wahren Gott glauben, zahllose andere Menschen viele Götter anbeten. Die Hindus haben Millionen von Göttern. In Asien und in Afrika verehren Millionen ihre Ahnen. Viele beten den Staat, politische Führer oder „Stars“ der Bühne und der Leinwand an. Und von anderen heißt es: „Ihr Gott ist ihr Bauch“ (Phil. 3:19).
Um sich als höchstes Wesen von dieser „Götterschar“ zu unterscheiden, hat Gott einen einzigartigen persönlichen Namen. Und wie wir noch sehen werden, ist dieser Name nicht nur wichtig, um Gott kenntlich zu machen, sondern er ist auch in entscheidender Weise mit seinem Ruf verbunden. Gott hat sich seinen Namen selbst gegeben.
WIE LAUTET DENN DER NAME GOTTES?
Lautet Gottes Name vielleicht „Allah“? Nein. Wie man einem guten Wörterbuch entnehmen kann, ist „Allah“ eine Kurzform der arabischen Bezeichnung für „der Gott“. Offensichtlich ist dies kein Name.
Wie steht es mit „Herr“? Das ist genausowenig ein Name. ‘Es gibt viele Götter und viele Herren’, sagt die Bibel (1. Kor. 8:5). Bestimmt kann dies nicht der persönliche, einzigartige Name für den Höchsten sein.
Einige sagen vielleicht: „Ist nicht Jesus der Name Gottes?“ Als Maria die Geburt Jesu angekündigt wurde, teilte ihr der himmlische Bote oder Engel mit: „Du sollst ihm den Namen Jesus geben. Dieser wird groß sein und wird Sohn des Höchsten genannt werden“ (Luk. 1:30-32). Somit ist „Jesus“ der Name des Sohnes Gottes, nicht der Name des Höchsten. Jesus sagte selbst: „Der Vater ist größer als ich“ (Joh. 14:28; vergleiche Sprüche 30:4).
Als Gottes Sohn erfreut sich Jesus eines sehr innigen Verhältnisses zu seinem Vater. Und Jesus gab zu verstehen, daß sein Vater einen Namen hat. Als er seine Jünger das berühmte Mustergebet lehrte — auch „Vaterunser“ genannt —, lauteten seine ersten Worte: „Unser Vater in den Himmeln, dein Name werde geheiligt“ (Matth. 6:9). In einem Gebet, das Jesus einige Zeit später an seinen Vater richtete, sagte er: „Ich habe deinen Namen den Menschen kundgemacht, die du mir ... gegeben hast. ... ich habe ihnen deinen Namen bekanntgegeben und werde ihn bekanntgeben“ (Joh. 17:6, 26). Demgemäß offenbarte Jesus ihnen die volle Bedeutung des Namens seines Vaters.
Interessanterweise ist das hebräische Wort für „Jesus“ „Jehoschua“, eine Kurzform von „Jehova-jeschua“, was „Jehova ist Rettung“ bedeutet. Der Name seines Vaters, des Höchsten, lautet also JEHOVA. Wie passend ist es doch, daß Jesus als Jehovas Mittel zur Rettung nach seinem Vater genannt worden ist!
WO FINDET MAN DEN NAMEN?
Den Namen „Jehova“ findet man an zahlreichen Stellen in der Literatur und an vielen Orten. Doch die hauptsächliche Quelle für diesen Namen bilden die in der Bibel enthaltenen Hebräischen Schriften aus alter Zeit. Du magst sagen: „Aber ich habe den Namen noch nie in meiner Bibel gelesen.“ Es stimmt, daß einige Bibeln den Namen Gottes nicht gebrauchen. Doch man sollte nicht vergessen, daß unsere Bibeln nur Übersetzungen sind und daß Übersetzer den Urtext unterschiedlich wiedergeben. Das trifft nicht nur auf die Bibel zu, sondern auf jedes Buch oder jeden Artikel, der von verschiedenen Personen übersetzt wird.
Zum Beispiel enthält die in dieser Zeitschrift vorwiegend benutzte Neue-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift den Namen „Jehova“ Tausende von Malen. Dagegen ist der göttliche Name in der bekannten Zürcher Bibel nur an wenigen Stellen zu finden. Wenn du ein Exemplar dieser Übersetzung besitzt, schlage das 2. Buch Mose, Kapitel 6, Vers 3 auf, und du wirst die Worte lesen: „Ich bin dem Abraham, Isaak und Jakob erschienen als ,der allmächtige Gott‘; aber unter meinem Namen Jahwe habe ich mich ihnen nicht geoffenbart.“
Vielleicht bevorzugst du eine katholische Übersetzung. Viele Ausgaben enthalten den Namen Gottes nicht. Wenn du aber ein Exemplar der modernen katholischen Jerusalemer Bibel hast und darin den obenerwähnten Vers aufschlägst, wirst du feststellen, daß diese Übersetzung wie die Zürcher Bibel den Namen „Jahwe“ anstelle von „Jehova“ verwendet. Doch warum „Jahwe“?
WARUM „JAHWE“?
„Jahwe“ (manchmal „Jahve“) ist lediglich ein Versuch, den Namen Gottes auf eine Weise wiederzugeben, die dem hebräischen Originaltext näherkommt. Die althebräische Schrift weist nur Konsonanten auf, keine Vokale. In den älteren hebräischen Manuskripten erscheint Gottes Name als יהוה (JHWH oder JHVH). Bibelkommentatoren nennen diese Zeichen oft das „Tetragrammaton“, was „vier Buchstaben“ bedeutet.
Im Laufe der Jahrhunderte ist die richtige Aussprache des göttlichen Namens im Hebräischen verlorengegangen. Daher weiß man nicht, mit welchen Vokalen der Name versehen werden muß. Indem man die Vokalzeichen der beiden hebräischen Wörter ’Adonaj (Herr) und ’Elohim (Gott) mit dem Tetragrammaton verband, kam es zu der Aussprache Jehowah. Schließlich wurde daraus die latinisierte Form „Jehova“. Dennoch sind viele Kenner der hebräischen Sprache der Ansicht, „Jahwe“ sei korrekter. Rudolf Kittel, der Herausgeber der Biblia Hebraica, vokalisierte jedoch in allen Auflagen dieses Werkes das Tetragrammaton als Jehwah.
„JEHOVA“ WEIT BEKANNTER
„Jehova“ ist jedoch die weitaus bekanntere und häufiger benutzte Form des Namens. Seit Jahrhunderten kommt sie in Bibelübersetzungen und in der verschiedenartigsten Literatur vor. Sie erscheint auch in verschiedenen Inschriften. Zum Beispiel lautet eine lateinische Inschrift im Wappen der Stadt Plymouth (England) Turris Fortissima Est Nomen Jehova, übersetzt: „Der Name Jehova ist der stärkste Turm.“ (Siehe Sprüche 18:10.) Auf diese Weise ist der Name „Jehova“ sogar an den Stadtbussen zu sehen.
Nun wollen wir der Mittelmeerinsel Menorca, die vor der Küste Spaniens liegt, einen kurzen Besuch abstatten. In dem Hauptort Mahón steht das Tetragrammaton an der Innenwand einer öffentlichen Markthalle, eines ehemaligen Klosters. Im nahe gelegenen Städtchen San Luis erscheinen die hebräischen Buchstaben des Namens Jehova in einer Inschrift am Kirchturm.
Jetzt wollen wir einen Blick in die berühmte Kathedrale von Toledo, Spaniens alter Kirchenstadt, werfen. Beachte die schönen Fresken an der Decke der Hauptsakristei; sie sind das Werk von Luca Giordano, einem berühmten italienischen Maler aus dem 17. Jahrhundert. An auffallender Stelle stehen dort die vier hebräischen Buchstaben des göttlichen Namens.
Vielleicht die berühmteste aller Kirchen der Christenheit ist die Peterskirche in der Vatikanstadt. Dort sieht man auf dem Grab Papst Pius’ X. (1835—1914) ein Gemälde, das den Hohenpriester Israels mit dem Tetragrammaton auf seiner Kopfbedeckung darstellt. Es ist auch auf dem Stirnband einer Statue zu finden, die das Grab Papst Clemens’ XIII. (1693—1769) schmückt.
Hast du schon einmal von der „Flavit-Jehova-Medaille“ gehört? Sie wurde zur Erinnerung an den Sieg geprägt, den die englische Flotte über die spanische Armada im Jahre 1588 errang, als ein gewaltiger Sturm den Angreifern den Rest gab. Die in Lateinisch und teilweise in Hebräisch abgefaßte Inschrift dieser Medaille lautet: Flavit יהוה et dissipati sunt oder „Jehova blies, und sie wurden zerstreut“.
Den Liebhabern ernster Musik ist der majestätische „Halleluja-Chor“ aus dem „Messias“, Händels berühmtem Oratorium, ein Begriff. Seit der Uraufführung im Jahre 1743 wurde der Chor von Millionen gehört. Aber wie viele von ihnen haben gewußt, daß „halleluja“ (oder „alleluja“) „Lobpreiset Jehova!“ bedeutet?
Ein anderer berühmter Musiker, Franz Schubert, komponierte die Musik zu einem Gedicht, betitelt „Die Allmacht“, dessen Thema lautet: „Groß ist Jehova, der Herr!“ (Siehe Seite 16.)
Der persönliche Name Gottes wird auch an zahllosen anderen Stellen und Orten geehrt und in den Mittelpunkt gerückt. (Siehe die Zeitschrift Erwachet! vom 22. August 1975, S. 3—11.) Ein wenig Nachforschen läßt keinen Zweifel darüber aufkommen, daß JHWH (JHVH) der NAME des höchsten Wesens ist, wie er in der hebräischen Bibel erscheint. Wie oft kommt dieser heilige Name darin vor? 6 960mal! Liegt es da nicht auf der Hand, daß der göttliche Name NICHT DAZU BESTIMMT WAR, WEGGELASSEN ZU WERDEN?
Und doch haben viele Bibelübersetzungen den Namen Gottes ausgelassen. Warum? Bevor wir darauf antworten, wollen wir die Rolle betrachten, die Gottes Name in der Geschichte gespielt hat.
[Bilder auf Seite 7]
Kirchturm (Menorca, Spanien)
Stadtbusse (Plymouth, England)
Statue auf dem Grab des Papstes Clemens XIII.
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Gottes Name in der AntikeDer Wachtturm 1980 | 1. Mai
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Gottes Name in der Antike
GOTT, die Macht hinter dem Universum, ist eine wirkliche Person. Darüber hinaus haben wir gelernt, daß er einen einzigartigen persönlichen Namen hat: Jehova (oder Jahwe, hebräisch: JHWH).
Was ist aber über den historischen Hintergrund dieses Namens zu sagen? Wirft die Geschichte Licht auf den göttlichen Namen?
DER HISTORISCHE HINTERGRUND
Versetzen wir uns in das 16. Jahrhundert v. u. Z. Die Israeliten befinden sich in Ägypten. Sie leiden unter dem strengen Regime Pharaos. Moses wird von Jehova beauftragt, für Israel um Freiheit zu ersuchen. Um zu zeigen, in wessen Namen Moses handeln und reden soll, sagt Gott zu ihm: „Dies sollst du zu den Söhnen Israels sagen: ,Jehova, der Gott eurer Vorväter, ... hat mich zu euch gesandt.‘ Dies ist mein Name auf unabsehbare Zeit“ (2. Mose 3:15).
Doch Pharao weigert sich, der Bitte nachzukommen. Er sagt: „Wer ist Jehova ...? Ich kenne Jehova überhaupt nicht“ (2. Mose 5:2). Nach mehreren Plagen teilt Gott Pharao mit: „Deswegen habe ich dich bestehen lassen, um dir meine Macht zu zeigen und damit man meinen Namen verkünde auf der ganzen Erde“ (2. Mose 9:16).
In den ersten fünf Büchern der Bibel, wo dieser Bericht zu finden ist, wird der persönliche Name Gottes sehr oft erwähnt. Er kommt allein im hebräischen Text des 5. Buches Mose 550mal vor. Der Name wurde nicht nur von Priestern und Leviten gebraucht. Moses schrieb: „Höre, o Israel: Jehova, unser Gott, ist ein Jehova. Und du sollst Jehova, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und deiner ganzen Seele und deiner ganzen Tatkraft. Und es soll sich zeigen, daß diese Worte, die ich dir heute gebiete, auf deinem Herzen sind; und du sollst sie deinem Sohn einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Hause sitzt und wenn du auf dem Wege gehst und wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst“ (5. Mose 6:4-7). Zweifellos wurde der erhabene Name Gottes in jenen Tagen von der Familie bei der Anbetung freimütig gebraucht.
UNTER DER REGIERUNG DAVIDS
Unter der Regierung Davids erreichte der Gebrauch des Namens „Jehova“ einen neuen, großartigen Höhepunkt. David schrieb unter göttlicher Inspiration viele schöne Psalmen, Lieder zum Lobpreise Jehovas. Im Tempel organisierte er ein Orchester und einen Chor, beide von gewaltiger Größe. Tausende von Sängern und Musikern, die dazugehörten, spielten und sangen regelmäßig Größe, ergreifende Lieder zum Lobpreise Jehovas, ja, ‘sie spielten seinem Namen Melodien’ (Ps. 68:4).
Mißfiel Jehova der damalige Gebrauch seines Namens in der Öffentlichkeit und im Familienkreis? Verurteilte er David und seine Zeitgenossen aufgrund des dritten Gebotes: „Du sollst den Namen Jehovas, deines Gottes, nicht in unwürdiger Weise gebrauchen.“ (2. Mose 20:7)? Offensichtlich nicht. David wurde von Gott reich gesegnet, und seine Regierung war sehr erfolgreich.
WANDEL IN DER EINSTELLUNG
Etwa fünf Jahrhunderte später benutzte Jehovas treuer Prophet Maleachi das Tetragrammaton 48mal in den vier kurzen Kapiteln seiner Prophezeiung. Unter anderem ließ Jehova durch Maleachi folgendes Wort verkünden: „Vom Aufgang der Sonne selbst bis zu ihrem Untergang wird mein Name groß sein unter den Nationen.“ Und zur Bekräftigung wiederholte er: „‚Mein Name wird groß sein unter den Nationen‘, hat Jehova der Heerscharen gesprochen“ (Mal. 1:1, 11).
Man beachte auch, was Maleachi im Hinblick auf einige Priester seiner Tage schrieb: „‚Ein Sohn seinerseits ehrt einen Vater und ein Knecht seinen großen Herrn. Wenn ich also ein Vater bin, wo ist die Ehre für mich? Und wenn ich ein großer Herr bin, wo ist die Furcht vor mir?‘ hat Jehova der Heerscharen zu euch gesprochen, o Priester, die ihr meinen Namen verachtet“ (Mal. 1:6).
Wie der Kontext zeigt, bestand die Schuld der Priester nicht darin, daß sie es versäumten, Gottes Namen zu gebrauchen, sondern darin, daß sie diesem Namen gegenüber Mißachtung bekundeten, indem sie unannehmbare Opfer darbrachten. Die Hebräischen Schriften und andere schriftliche Zeugnisse aus jener Zeit beweisen, daß der Name „Jehova“ damals allgemein gebraucht wurde. Zum Beispiel enthalten Dokumente (die sogenannten Elephantine-Papyri), die aus dem 5. Jahrhundert v. u. Z. datieren und aus einer Jüdischen Kolonie in Oberägypten stammen, den göttlichen Namen. Es gibt indes einige Hinweise darauf, daß vor der Zerstörung Jerusalems durch die Römer eine abergläubische Scheu aufkam, den göttlichen Namen zu verwendena. Der Grund hierfür mag eine extreme, von Fanatismus zeugende Auslegung des dritten Gebotes — den Namen Gottes nicht in unwürdiger Weise zu gebrauchen — gewesen sein (2. Mose 20:7). Beabsichtigte aber Gott, als er dieses Gebot gab, daß man seinen Namen nur bei ganz seltenen, speziellen Anlässen — und vielleicht nur im Heiligtum — gebrauchen sollte und sonst nie? Das konnte nicht der Fall sein, denn als der göttliche Name allgemein gebraucht wurde (wie in den Tagen Davids), ruhte Gottes Segen ganz offensichtlich auf Israel. Dagegen blieb der göttliche Segen zur Zeit des Erdenlebens Jesu Christi dieser Nation als Ganzem in auffälliger Weise versagt, weil die Juden um ihrer religiösen Tradition willen den Gebrauch des Namens Gottes aufgegeben hatten. Die damaligen religiösen Führer der Juden hatten sich Gott und seinen Grundsätzen so weit entfremdet, daß sie nicht nur seinen Namen verheimlichten, sondern auch für den Tod seines geliebten Sohnes verantwortlich wurden. Nicht viele Jahre später, im Jahre 70 u. Z., mußten die Juden dafür einen schrecklich hohen Preis bezahlen, als ihr Tempel und die heilige Stadt Jerusalem von den römischen Heeren zerstört wurden.
WAS TATEN CHRISTUS UND SEINE JÜNGER?
Folgten Jesus Christus und seine Jünger der jüdischen Tradition, was den Namen Gottes betraf? Jesus verurteilte furchtlos die Traditionen der Pharisäer und Schriftgelehrten und befreite seine Jünger von derartigen in geistiger Hinsicht tödlichen Einflüssen. Zu jenen „Heuchlern“ sagte er: „Wie kommt es, daß auch ihr das Gebot Gottes um eurer Überlieferung willen übertretet? ... ihr [habt] das Wort Gottes um eurer Überlieferung willen ungültig gemacht“ (Matth. 15:3-9).
Machten denn Jesus und seine Jünger freimütig Gebrauch von Gottes Namen? Ganz gewiß, denn sie zitierten häufig aus den Schriften, die Jehovas Namen enthielten. Sie benutzten oft die Septuaginta, eine griechische Übersetzung der Hebräischen Schriften, die man im 3. Jahrhundert v. u. Z. in Alexandria anzufertigen begonnen hatte. Abschriften dieses Werkes enthielten noch das Tetragrammaton. Es stimmt zwar, daß in Abschriften der Septuaginta, die Jahrhunderte später angefertigt wurden, gemäß der jüdischen Tradition Gottes Name ausgelassen wurde. Doch Schriftrollen oder Fragmente der griechischen Septuaginta, die aus den Tagen Jesu stammen, enthalten das Tetragrammaton in hebräischen Schriftzeichen. (Siehe Wachtturm vom 1. August 1978, S. 6—9.)
Jesus selbst gab deutlich zu erkennen, daß er den göttlichen Namen gebrauchte. So sagte er im Gebet zu seinem Vater: „Ich habe deinen Namen den Menschen kundgemacht, die du mir aus der Welt gegeben hast. ... ich habe ihnen deinen Namen bekanntgegeben und werde ihn bekanntgeben“ (Joh. 17:6, 26). Außerdem lehrte Jesus seine Nachfolger beten: „Unser Vater in den Himmeln, dein Name werde geheiligt“ (Matth. 6:9). Hätte Jesus so etwas gesagt, wenn er nicht den Namen Gottes gebraucht hätte?
Folglich machte auch Gottes neuerwähltes Volk, das geistige Israel, die Christenversammlung, von seinem Namen rege Gebrauch (Gal. 6:16). Aus diesem Grund enthalten gewisse Übersetzungen der Griechischen Schriften (des „Neuen Testaments“) den Namen „Jehova“. Beispiele hierfür sind die Griechischen Schriften in Hebräisch von Franz Delitzsch (1877), The Emphatic Diaglott von Benjamin Wilson (1864), The Christian’s Bible—New Testament von George N. LeFevre (1928) und die Neue-Welt-Übersetzung der Christlichen Griechischen Schriften (engl. 1950, deutsch 1963). Dagegen folgt die Mehrheit der Übersetzungen der jüdischen Tradition und läßt Gottes Namen weg.
Nicht lange nach den Tagen Jesu begann der vorhergesagte Abfall die Lehre und den Geist des wahren Christentums zu verfälschen (2. Thess. 2:3; 2. Petr. 2:1-3). Als die lange Nacht des finsteren Mittelalters hereinbrach, verschwand der Gebrauch des göttlichen Namens völligb. Für viele Jahrhunderte blieb die Kenntnis des Namens Gottes vorwiegend auf die Klöster beschränkt und war nur Gelehrten wie z. B. Mönchen bekannt.
Wie kam es denn, daß der göttliche Name heute weltweit bekannt ist?
[Fußnoten]
a Viele der religiösen Führer der Juden im 1. Jahrhundert u. Z. waren von heidnischer griechischer Philosophie stark beeinflußt. Zum Beispiel glaubte der jüdische Philosoph Philon von Alexandria, daß Platon, der berühmte griechische Philosoph, unter göttlicher Inspiration stand. Philon lehrte, daß das Wesen Gottes unfaßbar sei und Gott somit nicht mit Namen bezeichnet werden könne.
b Über 1 000 Jahre lang wurde die Theologie der Christenheit von den Lehren Platons geprägt. Siehe A History of Europe von H. A. L. Fisher, S. 52; The Encyclopaedia Britannica, Ausg. 1964, Bd. 18., S. 63.
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Der göttliche Name in späterer ZeitDer Wachtturm 1980 | 1. Mai
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Der göttliche Name in späterer Zeit
ES STEHT außer Frage, daß der göttliche Name in der Antike gebraucht wurde. Trifft dies aber auch auf die spätere Zeit zu? Warum haben gewisse Bibelübersetzungen den Namen ausgelassen? Und von welcher Bedeutung ist dieser Name für uns?
DER NAME „JEHOVA“ WIRD WEIT UND BREIT BEKANNT
Interessanterweise gab Raymundus Martini, ein spanischer Dominikanermönch, als erster den göttlichen Namen mit „Jehova“ wieder. Diese Form erschien in seinem Buch Pugio Fidei, das im Jahre 1270 — vor über 700 Jahren — veröffentlicht wurde.
Als innerhalb und außerhalb der katholischen Kirche reformatorische Bewegungen entstanden, wurde die Bibel mit der Zeit dem allgemeinen Volk zugänglich, und der Name „Jehova“ wurde bekannter. Im Jahre 1611 kam in England die King-James-Bibel oder Authorized Version heraus. Sie verwendet den Namen „Jehova“ an vier Stellen (2. Mose 6:3; Ps. 83:18; Jes. 12:2; 26:4). Seither ist die Bibel sehr, sehr oft übersetzt worden. Wie die Authorized Version enthalten viele Übersetzungen den göttlichen Namen nur an wenigen Stellen.
In diese Kategorie fällt die Einheitsübersetzung, die „Jahwe“ statt „Jehova“ sagt. Man mag sich nun fragen: „Warum haben die Übersetzer dies getan? Wenn es verkehrt ist, ,Jehova‘ oder ,Jahwe‘ zu sagen, weshalb gebrauchen sie überhaupt diesen Namen? Oder wenn es richtig ist, warum verwenden sie ihn dann nicht konsequent an jeder Stelle, an der er im Bibeltext erscheint?“
Vor dem bereits aufgezeigten historischen Hintergrund wollen wir die Antwort untersuchen, die die Übersetzer auf diese Fragen geben.
DIE ANTWORT DER ÜBERSETZER
Im Vorwort der Übersetzung An American Translation heißt es: „In dieser Übersetzung sind wir der orthodoxen jüdischen Tradition gefolgt und haben den Namen ,Jahwe‘ durch ,der Herr‘ ersetzt.“ Doch waren sich die Übersetzer, die „der orthodoxen jüdischen Tradition“ gefolgt sind, darüber im klaren, welcher Schaden angerichtet werden kann, wenn man die erklärte Absicht Gottes, seinen ‘Namen auf der ganzen Erde verkünden’ zu lassen, mißachtet? Überdies verurteilte Jesus alle menschlichen Überlieferungen oder Traditionen, die Gottes Wort ungültig machten (2. Mose 9:16; Mark. 7:5-9).
Im Vorwort der Revised Standard Version kann man lesen: „Die vorliegende Revision kehrt zur Verfahrensweise der King-James-Bibel zurück, die dem ... seit langem eingebürgerten Brauch beim Vorlesen aus den Hebräischen Schriften in der Synagoge folgt. ... Aus zwei Gründen ist das Komitee zu dem vertrauteren Verfahren der King-James-Bibel zurückgekehrt: 1. Das Wort ,Jehova‘ ist keine genaue Wiedergabe irgendeiner jemals im Hebräischen gebrauchten Form des Namens. 2. Der Gebrauch irgendeines Eigennamens für den einen und einzigen Gott — als ob es andere Götter gäbe, von denen er unterschieden werden müßte — wurde im Judaismus vor der christlichen Ära aufgegeben und ist gänzlich ungeeignet für den universalen Glauben der christlichen Kirche“ (Kursivschrift von uns).
Die Übersetzer begingen einen großen Fehler, als sie dem Beispiel der King-James-Bibel und der jüdischen Tradition folgten. Glaubten sie wirklich, es sei der Wille Gottes, daß sein Name im Hintergrund bleiben sollte? Muß man sich etwa für den göttlichen Namen schämen, so daß man ihn in der Bibel weglassen sollte?
RELIGIÖSE VORURTEILE?
Bemerkenswerterweise gebraucht die 1901 erschienene American Standard Version in den Hebräischen Schriften durchweg den Namen „Jehova“. Im Gegensatz dazu enthält die Revised Standard Version, die 1952 herauskam, nur einen einzigen, sehr spärlichen Hinweis auf das Tetragrammaton (in einer Fußnote zu 2. Mose 3:15). In den dazwischenliegenden Jahren machten Jehovas Zeugen weltweit Gottes Namen bekannt. Sind vielleicht Vorurteile gegen die Tätigkeit der Zeugen die Ursache dafür, daß in gewissen Übersetzungen der göttliche Name weggelassen wurde?
Wie aus der folgenden Bemerkung hervorgeht, die in der Katholischen Bildpost vom 24. August 1969 erschien, könnte dies in einigen Fällen so gewesen sein: „Der Name Gottes aber, den sie [Jehovas Zeugen] in ,Jehova‘ umgewandelt haben, ist lediglich eine Erfindung dieser Sekte.“ Diese Behauptung riecht förmlich nach religiösen Vorurteilen. Sie verrät auch einen Mangel an Sachkenntnis. Denn wie bereits erwähnt, war es ein katholischer Mönch — also offensichtlich kein Zeuge Jehovas —, der als erster die Bezeichnung „Jehova“ gebrauchte.
DOPPELTER MASS-STAB
„Das Wort ,Jehova‘ ist keine genaue Wiedergabe irgendeiner jemals im Hebräischen gebrauchten Form des Namens“, heißt es im Vorwort zur Revised Standard Version. Welches Wort ist aber die „genaue Wiedergabe“ des hebräischen Gottesnamens? Zum Beispiel bevorzugen einige „Jahwe“, andere „Jehwah“ und noch andere „Jave“. Das Problem liegt darin, daß nur Konsonanten verwandt wurden, wenn man Althebräisch schrieb, und wie sogar Experten zugeben, ist es reine Mutmaßung, welche Vokale zum göttlichen Namen gehörten.
Man könnte auch fragen, warum die Gegner der Form „Jehova“ nicht ebenso gegen Namen wie „Jesus“ oder „Petrus“ sind. Weshalb bestehen diese Kritiker nicht darauf, die ursprüngliche griechische Form der beiden Namen (Iesus und Petros) zu verwenden? Legen nicht solche Personen einen doppelten Maßstab an, wenn sie die Form „Jehova“ verwerfen?
ANDERE ÜBERSETZUNGEN
Einige Übersetzungen gebrauchen bekanntlich den Namen „Jehova“ oder „Jahwe“ oder eine andere Wiedergabe des Tetragrammatons. Darüber hinaus gibt es etwa 40 mundartliche Übersetzungen der Christlichen Griechischen Schriften (des „Neuen Testaments“), die eine mundartliche Form des Tetragrammatons wie Iehova (Hawaiisch) und uJehova (Zulu) benutzen.
Auch die Bible in Living English (von Steven T. Byington) gebraucht in den Hebräischen Schriften durchweg „Jehova“. In seinem Vorwort schreibt Byington über die Form „Jehova“: „Die Schreibweise und die Aussprache sind nicht von äußerster Wichtigkeit. Dagegen ist es äußerst wichtig, im Sinn zu behalten, daß es sich dabei um einen persönlichen Namen handelt.“ Ja, der Name der höchsten Person im Universum ist einzigartig, einmalig, unvergleichlich, erhaben.
WAS BEDEUTET DIESER EINZIGARTIGE NAME?
Um diese Frage zu beantworten, wollen wir einen historischen Rückblick halten. Als Moses vom Höchsten den Auftrag bekam, die Israeliten aus Ägypten herauszuführen, sagte er „zu dem wahren Gott: ,Angenommen, ich bin jetzt zu den Söhnen Israels gekommen und ich habe zu ihnen gesprochen: „Der Gott eurer Vorväter hat mich zu euch gesandt“ und sie sagen tatsächlich zu mir: „Welches ist sein Name?“, was soll ich zu ihnen sagen? Darauf sprach Gott zu Moses: ,ICH WERDE MICH ALS DAS SEIEND ERWEISEN, ALS WAS SEIEND ICH MICH ERWEISEN WERDE.‘ Und er fügte hinzu: ,Dieses sollst du zu den Söhnen Israels sagen: „ICH WERDE MICH ALS SEIEND ERWEISEN hat mich zu euch gesandt“‘“ (2. Mose 3:13, 14). Dies bedeutet, daß Jehova seinen großartigen Vorsatz — die Rechtfertigung seines Namens und seiner Souveränität — vollständig ausführen wird. Das hilft uns, die Bedeutung des Gedenknamens „Jehova“ (V. 15) zu verstehen. Gemäß der hebräischen Wurzel des Namens bedeutet er offenbar „Er läßt werden“ (oder „Er erweist sich“). Somit ist Gottes Name für achtsame Personen von wirklicher Bedeutung. Sein Name offenbart ihn als den Einen, der das, was er verheißt, mit unbedingter Zuverlässigkeit erfüllt und jede Situation, die entstehen mag, vollkommen beherrscht.
Welch eine tiefe, heilige Bedeutung hat doch der göttliche Name! Im Universum ist er der Name par excellence, ja ein herrlicher Name. Die Bezeichnung „Herr“ wirkt daneben blaß und ist unklar. Jesus liebte und achtete den Namen seines Vaters. Einmal sagte er zu ihm: „Vater, verherrliche deinen Namen.“ In dem Bericht heißt es dann: „Darum kam eine Stimme vom Himmel: ,Ich habe ihn verherrlicht und will ihn wieder verherrlichen‘“ (Joh. 12:28).
Wenn Jesus heute ein Bibelübersetzer wäre, würde er dann in neuen Übersetzungen den Namen seines Vaters weglassen? Wohl kaum! Zweifellos bekundete Jesus mehr als jeder andere Mensch die richtige Einstellung gegenüber Gott, dem Allmächtigen, und dessen Namen. Wie sollten daher wir zu Gott und zu seinem Namen eingestellt sein?
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Wie bist du zum Namen Gottes eingestellt?Der Wachtturm 1980 | 1. Mai
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Wie bist du zum Namen Gottes eingestellt?
TIEF in deinem Herzen bist du zweifellos bereits davon überzeugt, daß Gott existiert und daß wir die zahllosen wunderbaren Dinge, die wir um uns herum wahrnehmen, ihm zu verdanken haben. Vielleicht hast du wirkliche Achtung vor Gott — aber du fühlst dich ihm nicht nahe. Gott mag dir fern und unergründlich erscheinen.
Doch Gott kennen- und wirklich liebenzulernen, ihn als den Vater einer universellen Familie zu erkennen und ein Teil dieser großen Familie zu werden ist eine Sache von allergrößter Wichtigkeit und dringender Notwendigkeit. Was uns als einzelne betrifft, so geht es bei der Frage, ob wir Gott als liebevollen Vater kennenlernen, achten und ihm gehorchen werden oder nicht, um Leben oder Tod. Und global gesehen, ist die Schaffung dieser weltweiten Familie die einzige Möglichkeit, die Menschheit aus der schrecklichen Misere, in der sie sich heute befindet, zu befreien. Die Prophezeiungen, die Gottes Propheten äußerten, lassen sehr deutlich erkennen, daß das heutige System der Dinge einer globalen Katastrophe entgegengeht, die nur diejenigen überleben werden, die Gott und ihre Mitmenschen wirklich lieben (Ps. 37:10, 11, 28, 29). Nun magst du fragen:
„KANN ICH ABER GOTT WIRKLICH KENNENLERNEN?“
Angenommen, du beabsichtigst, auf einem bestimmten Wissensgebiet Forschungen anzustellen, und hegst große Bewunderung für einen berühmten Lehrer auf diesem Gebiet. Nehmen wir weiter an, du möchtest ihn besser kennenlernen und von ihm lernen, er lebt aber in einem fernen Land. Was dann? Würdest du dich nicht bemühen, alle seine Werke und das, was je über ihn veröffentlicht wurde, zu lesen? Würdest du darüber nicht mit anderen reden, die bereits mehr über ihn und seine Lehren wissen? Nehmen wir ferner an, du schreibst ihm über einige schwere persönliche Fragen oder Probleme und erhältst von ihm äußerst befriedigende Antworten. Deine Bewunderung für diesen vortrefflichen Lehrer und deine Achtung vor ihm würden um ein Vielfaches zunehmen, und wegen der Hilfe, die du von ihm erhalten hast, würdest du ihn sehr schätzen.
Ist dies alles auch bei Jehova, dem größten Lehrer, möglich? Ganz gewiß (Jes. 30:20, 21). Doch wie?
Hast du schon seine „Werke“ gelesen — die Bücher der Bibel? Vielleicht hast du dabei festgestellt, daß einiges schwer zu verstehen ist. Warum dann nicht dem Beispiel eines afrikanischen Staatsbeamten folgen, der ebenfalls beim Lesen der Bibel Fragen hatte? Was tat er denn? Er bat Philippus, einen Zeugen Jehovas, ihm behilflich zu sein. Lies doch einmal den interessanten Bericht im Bibelbuch Apostelgeschichte, Kapitel 8, Vers 26 bis 39 nach!
Ja, du kannst es genauso machen wie jener Mann. Wenn dir beim Lesen der Bibel Fragen aufsteigen, frage doch Zeugen Jehovas. Sie sind immer gern bereit, jedem zu helfen, der den himmlischen Vater, Jehova, kennenlernen möchte, und sie haben Publikationen (außer dieser Zeitschrift), die sich auf die Bibel stützen und den ehrlich Suchenden den nötigen Aufschluß geben.
Wirklich, wenn du die Bibel mit einem erfahrenen Erforscher der Heiligen Schrift besprichst, kannst du Jehova viel besser kennenlernen und ihn noch mehr achten und lieben. Zum Beispiel wirst du dann erfahren, daß Jehova „ein Gott [ist], barmherzig und gnädig, langsam zum Zorn und überströmend an liebender Güte und Wahrheit“ (2. Mose 34:6). Du wirst viele Beispiele für Jehovas Barmherzigkeit und Geduld kennenlernen. Denke nur an David, der eine schwere Sünde beging, aber bereute und verschont wurde (2. Sam. 12:13, 14; Ps. 51).
Du wirst dann auch verstehen, warum Jehova das Böse so lange zugelassen hat, warum er Schlechtigkeit und Korruption noch nicht ausgemerzt hat — etwas, was er sicher tun wird, so sicher, wie morgen früh die Sonne aufgeht (Spr. 2:21, 22; 2. Petr. 3:7). Du wirst Jehovas große Langmut und seine unendliche Weisheit schätzenlernen. Und du wirst auch seinen großartigen Vorsatz kennenlernen, der darin besteht, die Erde gründlich zu säubern, Frieden herbeizuführen und das Paradies wiederherzustellen. (Vergleiche Jesaja 65:17, 21-25.)
‘SUCHE UNABLÄSSIG’
Du magst allerdings auf Schwierigkeiten und auf Widerstand stoßen. Einige, sogar deine eigenen Familienangehörigen und Freunde, mögen über deine Bemühungen, Jehovas Wort zu studieren, spotten. Sie mögen sogar die, die dir helfen, zu verleumden suchen. Jesus wies seine Jünger warnend darauf hin, daß sie mit alldem rechnen müßten (Matth. 5:11).
Wenn du jedoch überzeugt bist, daß eine erhabene Person existiert, die den Schlüssel zur Zukunft der Menschheit besitzt — nämlich Gott —, dann bleibe bei deinem Entschluß, ihn und seinen Sohn, Jesus Christus, kennenzulernen. Gerade dieser Sohn erklärte: „Dies bedeutet ewiges Leben, daß sie fortgesetzt Erkenntnis in sich aufnehmen über dich, den allein wahren Gott, und über den, den du ausgesandt hast, Jesus Christus.“ Jesus sagte auch: „Sucht unablässig, und ihr werdet finden; klopft immer wieder an, und es wird euch aufgetan werden“ (Joh. 17:3; Matth. 7:7).
Wenn du dies tust, wirst du angenehm überrascht feststellen, wie nahe, wie zugänglich Jehova in Wirklichkeit für dich ist. Sagte doch der Apostel Paulus in einer öffentlichen Rede vor einer Gruppe von Athenern: „[Gott ist] einem jeden von uns nicht fern“ (Apg. 17:27). Und ein von Gott inspirierter Prophet schrieb: „Suchet Jehova, während er sich finden läßt. Ruft ihn an, während er sich als nahe erweist“ (Jes. 55:6).
Ja, ‘rufe ihn an’. ‘Nahe dich Gott, und er wird sich dir nahen’ (Jak. 4:8). Wenn du nach der Wahrheit suchst oder wenn schwerwiegende Probleme oder Sünden auf dir lasten, dann rufe Jehova an, den „Vater inniger Erbarmungen“ und „Gott allen Trostes“ (2. Kor. 1:3). Tu dies im Namen seines Sohnes, Jesus Christus, der sagte: „Kommt zu mir alle, die ihr euch abmüht und die ihr beladen seid, und ich will euch erquicken“ (Matth. 11:28).
Zu deiner Freude wirst du feststellen, welch tiefe, befriedigende Änderungen deine Bemühungen, dich Jehova zu nahen, in deinem Leben bewirken können. Dein Sinn wird von beunruhigenden und irreführenden falschen religiösen Überzeugungen und Ansichten befreit werden. Wenn du Gottes Prophezeiungen und Vorsätze studierst, wirst du auch verstehen, warum die Welt so voller Probleme, voller Korruption und Furcht ist. Ja, wenn du auf diese Weise die Bibel betrachtest, wirst du erkennen, welch großartige Zukunft denjenigen in Aussicht steht, deren Vorrecht es sein wird, unter Gottes Königreich auf der Erde zu leben (Matth. 6:9, 10).
Glaubst du nicht auch, daß wir in dieser finsteren Stunde der Geschichte des Menschen unbedingt Verständnis, Einsicht und geistiges Licht benötigen? Passenderweise heißt es in Psalm 119:105 über Gott: „Dein Wort ist eine Leuchte meinem Fuß und ein Licht für meinen Pfad.“ Ja, Gottes Wort kann dir schon heute einen wunderbaren neuen Lebensweg weisen und dir großartige Zukunftsaussichten eröffnen. Mit Hilfe der Bibel kannst du eine genaue Erkenntnis über den wahren Gott, Jehova, erwerben und eine tiefe Liebe zu ihm entwickeln.
DIE EINSTELLUNG ZU GOTTES NAMEN
Ganz gleich, welcher Rasse oder Nationalität man angehört — ein tatkräftiger, freundlicher und liebevoller Familienvater wird überall sehr geschätzt. Ein guter Vater ist nicht nur Lebengeber, sondern auch Ernährer, Ratgeber, Beschützer und Freund in der Not. Ein solcher Vater genießt die Achtung und die Liebe seiner Kinder.
Würdest du nicht stets
— voll des Lobes über ihn sein?
— ihn verteidigen, wenn er angegriffen wird?
— vermeiden wollen, ihm zu mißfallen?
— stolz darauf sein, seinen Namen zu tragen?
Diejenigen, die Glieder der weltweiten Familie Jehovas geworden sind, sind immer voll des Lobes über ihn. Sie unterstützen nicht irgendwelche Bestrebungen, den Namen Gottes zu unterdrücken, sondern sind bemüht, seinen großen Namen unter den Nationen bekanntzumachen (Ps. 105:1-3). Allezeit sind sie bereit, Gott „ein Schlachtopfer der Lobpreisung [darzubringen] ..., das ist die Frucht der Lippen, die eine öffentliche Erklärung für seinen Namen abgeben“ (Hebr. 13:15).
Solche Personen sind stets darauf bedacht, den Namen ihres Vaters zu verteidigen, wenn er angegriffen wird. Da sie sein Wort sorgfältig studiert haben, können sie die Gott entehrende Lehre vom Höllenfeuer und von der ewigen Qual widerlegen. Sie können beweisen, daß „Gott Liebe ist“ (1. Joh. 4:8). Ferner weisen sie darauf hin, daß er nicht „tot“ ist, sondern höchst lebendig und an der Situation hier auf der Erde interessiert ist und sein Vorhaben mit der Menschheit zu einem großartigen Höhepunkt führen wird.
Die Glieder dieser weltweiten Familie sind auch ständig bemüht, alles zu vermeiden, was ihrem Vater irgendwie mißfallen könnte. Sie nehmen sich das Gebot aus alter Zeit zu Herzen: „Du sollst den Namen Jehovas, deines Gottes, nicht in unwürdiger Weise gebrauchen“ (2. Mose 20:7). Obwohl unvollkommen und wie König David für Fehler anfällig, suchen die, die Jehova lieben, nach hohen Sittenmaßstäben zu leben. Das zeigen sie durch Ehrlichkeit, körperliche und moralische Reinheit und dadurch, daß sie Götzendienst und Habsucht meiden (Luk. 12:15; 1. Kor. 6:9, 10; Hebr. 13:18; 1. Joh. 5:21; Offb. 19:8; 21:8). Sie halten sich von politischen Konflikten und von Gewalttaten fern, die angeblich im Namen Gottes verübt werden, in Wirklichkeit aber schon große Schmach auf seinen Namen gebracht haben (Jes. 2:4; Joh. 15:19). Vielmehr respektieren Gottes Diener die Regierungen und Zivilbehörden und sind gesetzestreue Bürger, die ihre Steuern zahlen und für ihren Arbeitgeber ehrliche Arbeit leisten, „damit von dem Namen Gottes ... nie nachteilig geredet werde“ (1. Tim. 6:1; Röm. 13:1-7).
STOLZ DARAUF, SEINEN NAMEN ZU TRAGEN
Wenn du aus einer guten Familie stammst, bist du wahrscheinlich stolz darauf, den Namen deines Vaters zu tragen. So ist es auch mit denen, die heute Jehovas Namen tragen. Eine große internationale, ja weltweite Familie ist stolz darauf, als Zeugen Jehovas den Namen ihres himmlischen Vaters zu tragen (Jes. 43:10, 12; Offb. 7:4-10). Sie weiß zwar das vermehrte Wissen und die Annehmlichkeiten zu würdigen, die klugen Männern zu verdanken sind, doch die Anerkennung und die Ehre dafür zollt sie „dem lebendigen Gott ..., der den Himmel und die Erde und das Meer und alles, was darin ist, gemacht hat“. Nur er ‘gibt Regen vom Himmel und fruchtbare Zeiten und erfüllt das Menschenherz mit Speise und Fröhlichkeit’ (Apg. 14:15-17). Und als unübertreffliches Geschenk gab er seinen Sohn, durch den wir „ewiges Leben“ erlangen können (Joh. 3:16). Lobpreiser Jehovas sind ihm für alle seine Gaben zutiefst dankbar (Jak. 1:17).
Als Ausdruck tiefer Dankbarkeit ihrem Schöpfer gegenüber trägt diese ergebene weltweite Familie zur Heiligung seines herrlichen, einzigartigen Namens bei, indem sie ihm in seinem eigenen heiligen Buch — sowohl in den Hebräischen als auch in den Griechischen Schriften — den rechtmäßigen Platz zuerkennt. Und als Fußstapfennachfolger des Herrn, Jesus Christus, und seiner Nachfolger im 1. Jahrhundert verbreiten sie mit Eifer die Botschaft, die für die heutige Zeit von lebenswichtiger Bedeutung ist: Das Königreich Gottes ist herbeigekommen und ist der Menschheit einzige Hoffnung (Matth. 4:23; 24:14; 28:19, 20).
EINE DRINGENDE BITTE
Wir bitten dich dringend: Lerne den wahren Gott, Jehova, und seinen Sohn, Jesus Christus, sowie die glückliche, vereinte Familie näher kennen, die ‘Gottes Namen auf der ganzen Erde verkündet’ (2. Mose 9:16; Röm. 9:17). Dadurch könnte sich nicht nur dein Leben heute völlig ändern, sondern du könntest auch erfahren, wie du die kommende „große Drangsal“ überleben und dann in Gottes verheißenem neuen System der Dinge ewig leben kannst (Matth. 24:21, 22; 2. Petr. 3:13).
Es ist eine Tatsache, daß dein eigenes Leben von dem Lauf abhängt, den du einschlägst. In der Bibel finden wir die Zusicherung: „Jeder, der den Namen Jehovas anruft, wird gerettet werden“ (Röm. 10:13; Joel 2:32). Wirst du den göttlichen Namen als ergebener Anbeter Jehovas glaubensvoll anrufen?
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„Groß ist Jehova, der Herr!“Der Wachtturm 1980 | 1. Mai
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„Groß ist Jehova, der Herr!“
Franz Schubert komponierte die Musik für das folgende von Johann Ladislaus Pyrker verfaßte lyrische Gedicht, betitelt „Die Allmacht“ (Opus 79/2, DV 852, 1825):
Groß ist Jehova, der Herr! Denn Himmel
und Erde verkünden seine Macht.
Du hörst sie im brausenden Sturm,
in des Waldstroms laut aufrauschendem Ruf;
du hörst sie in des grünen Waldes Gesäusel,
siehst sie in wogender Saaten Gold,
in lieblicher Blumen glühendem Schmelz,
im Glanz des sternebesäten Himmels,
furchtbar tönt sie im Donnergeroll
und flammt in des Blitzes schnell hinzuckendem Flug.
Doch kündet das pochende Herz dir fühlbarer noch
Jehovas Macht, des ewigen Gottes,
blickst du flehend empor und hoffst
auf Huld und Erbarmen.
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