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Gottes Name in der AntikeDer Wachtturm 1980 | 1. Mai
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Tagen von der Familie bei der Anbetung freimütig gebraucht.
UNTER DER REGIERUNG DAVIDS
Unter der Regierung Davids erreichte der Gebrauch des Namens „Jehova“ einen neuen, großartigen Höhepunkt. David schrieb unter göttlicher Inspiration viele schöne Psalmen, Lieder zum Lobpreise Jehovas. Im Tempel organisierte er ein Orchester und einen Chor, beide von gewaltiger Größe. Tausende von Sängern und Musikern, die dazugehörten, spielten und sangen regelmäßig Größe, ergreifende Lieder zum Lobpreise Jehovas, ja, ‘sie spielten seinem Namen Melodien’ (Ps. 68:4).
Mißfiel Jehova der damalige Gebrauch seines Namens in der Öffentlichkeit und im Familienkreis? Verurteilte er David und seine Zeitgenossen aufgrund des dritten Gebotes: „Du sollst den Namen Jehovas, deines Gottes, nicht in unwürdiger Weise gebrauchen.“ (2. Mose 20:7)? Offensichtlich nicht. David wurde von Gott reich gesegnet, und seine Regierung war sehr erfolgreich.
WANDEL IN DER EINSTELLUNG
Etwa fünf Jahrhunderte später benutzte Jehovas treuer Prophet Maleachi das Tetragrammaton 48mal in den vier kurzen Kapiteln seiner Prophezeiung. Unter anderem ließ Jehova durch Maleachi folgendes Wort verkünden: „Vom Aufgang der Sonne selbst bis zu ihrem Untergang wird mein Name groß sein unter den Nationen.“ Und zur Bekräftigung wiederholte er: „‚Mein Name wird groß sein unter den Nationen‘, hat Jehova der Heerscharen gesprochen“ (Mal. 1:1, 11).
Man beachte auch, was Maleachi im Hinblick auf einige Priester seiner Tage schrieb: „‚Ein Sohn seinerseits ehrt einen Vater und ein Knecht seinen großen Herrn. Wenn ich also ein Vater bin, wo ist die Ehre für mich? Und wenn ich ein großer Herr bin, wo ist die Furcht vor mir?‘ hat Jehova der Heerscharen zu euch gesprochen, o Priester, die ihr meinen Namen verachtet“ (Mal. 1:6).
Wie der Kontext zeigt, bestand die Schuld der Priester nicht darin, daß sie es versäumten, Gottes Namen zu gebrauchen, sondern darin, daß sie diesem Namen gegenüber Mißachtung bekundeten, indem sie unannehmbare Opfer darbrachten. Die Hebräischen Schriften und andere schriftliche Zeugnisse aus jener Zeit beweisen, daß der Name „Jehova“ damals allgemein gebraucht wurde. Zum Beispiel enthalten Dokumente (die sogenannten Elephantine-Papyri), die aus dem 5. Jahrhundert v. u. Z. datieren und aus einer Jüdischen Kolonie in Oberägypten stammen, den göttlichen Namen. Es gibt indes einige Hinweise darauf, daß vor der Zerstörung Jerusalems durch die Römer eine abergläubische Scheu aufkam, den göttlichen Namen zu verwendena. Der Grund hierfür mag eine extreme, von Fanatismus zeugende Auslegung des dritten Gebotes — den Namen Gottes nicht in unwürdiger Weise zu gebrauchen — gewesen sein (2. Mose 20:7). Beabsichtigte aber Gott, als er dieses Gebot gab, daß man seinen Namen nur bei ganz seltenen, speziellen Anlässen — und vielleicht nur im Heiligtum — gebrauchen sollte und sonst nie? Das konnte nicht der Fall sein, denn als der göttliche Name allgemein gebraucht wurde (wie in den Tagen Davids), ruhte Gottes Segen ganz offensichtlich auf Israel. Dagegen blieb der göttliche Segen zur Zeit des Erdenlebens Jesu Christi dieser Nation als Ganzem in auffälliger Weise versagt, weil die Juden um ihrer religiösen Tradition willen den Gebrauch des Namens Gottes aufgegeben hatten. Die damaligen religiösen Führer der Juden hatten sich Gott und seinen Grundsätzen so weit entfremdet, daß sie nicht nur seinen Namen verheimlichten, sondern auch für den Tod seines geliebten Sohnes verantwortlich wurden. Nicht viele Jahre später, im Jahre 70 u. Z., mußten die Juden dafür einen schrecklich hohen Preis bezahlen, als ihr Tempel und die heilige Stadt Jerusalem von den römischen Heeren zerstört wurden.
WAS TATEN CHRISTUS UND SEINE JÜNGER?
Folgten Jesus Christus und seine Jünger der jüdischen Tradition, was den Namen Gottes betraf? Jesus verurteilte furchtlos die Traditionen der Pharisäer und Schriftgelehrten und befreite seine Jünger von derartigen in geistiger Hinsicht tödlichen Einflüssen. Zu jenen „Heuchlern“ sagte er: „Wie kommt es, daß auch ihr das Gebot Gottes um eurer Überlieferung willen übertretet? ... ihr [habt] das Wort Gottes um eurer Überlieferung willen ungültig gemacht“ (Matth. 15:3-9).
Machten denn Jesus und seine Jünger freimütig Gebrauch von Gottes Namen? Ganz gewiß, denn sie zitierten häufig aus den Schriften, die Jehovas Namen enthielten. Sie benutzten oft die Septuaginta, eine griechische Übersetzung der Hebräischen Schriften, die man im 3. Jahrhundert v. u. Z. in Alexandria anzufertigen begonnen hatte. Abschriften dieses Werkes enthielten noch das Tetragrammaton. Es stimmt zwar, daß in Abschriften der Septuaginta, die Jahrhunderte später angefertigt wurden, gemäß der jüdischen Tradition Gottes Name ausgelassen wurde. Doch Schriftrollen oder Fragmente der griechischen Septuaginta, die aus den Tagen Jesu stammen, enthalten das Tetragrammaton in hebräischen Schriftzeichen. (Siehe Wachtturm vom 1. August 1978, S. 6—9.)
Jesus selbst gab deutlich zu erkennen, daß er den göttlichen Namen gebrauchte. So sagte er im Gebet zu seinem Vater: „Ich habe deinen Namen den Menschen kundgemacht, die du mir aus der Welt gegeben hast. ... ich habe ihnen deinen Namen bekanntgegeben und werde ihn bekanntgeben“ (Joh. 17:6, 26). Außerdem lehrte Jesus seine Nachfolger beten: „Unser Vater in den Himmeln, dein Name werde geheiligt“ (Matth. 6:9). Hätte Jesus so etwas gesagt, wenn er nicht den Namen Gottes gebraucht hätte?
Folglich machte auch Gottes neuerwähltes Volk, das geistige Israel, die Christenversammlung, von seinem Namen rege Gebrauch (Gal. 6:16). Aus diesem Grund enthalten gewisse Übersetzungen der Griechischen Schriften (des „Neuen Testaments“) den Namen „Jehova“. Beispiele hierfür sind die Griechischen Schriften in Hebräisch von Franz Delitzsch (1877), The Emphatic Diaglott von Benjamin Wilson (1864), The Christian’s Bible—New Testament von George N. LeFevre (1928) und die Neue-Welt-Übersetzung der Christlichen Griechischen Schriften (engl. 1950, deutsch 1963). Dagegen folgt die Mehrheit der Übersetzungen der jüdischen Tradition und läßt Gottes Namen weg.
Nicht lange nach den Tagen Jesu begann der vorhergesagte Abfall die Lehre und den Geist des wahren Christentums zu verfälschen (2. Thess. 2:3; 2. Petr. 2:1-3). Als die lange Nacht des finsteren Mittelalters hereinbrach, verschwand der Gebrauch des göttlichen Namens völligb. Für viele Jahrhunderte blieb die Kenntnis des Namens Gottes vorwiegend auf die Klöster beschränkt und war nur Gelehrten wie z. B. Mönchen bekannt.
Wie kam es denn, daß der göttliche Name heute weltweit bekannt ist?
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Der göttliche Name in späterer ZeitDer Wachtturm 1980 | 1. Mai
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Der göttliche Name in späterer Zeit
ES STEHT außer Frage, daß der göttliche Name in der Antike gebraucht wurde. Trifft dies aber auch auf die spätere Zeit zu? Warum haben gewisse Bibelübersetzungen den Namen ausgelassen? Und von welcher Bedeutung ist dieser Name für uns?
DER NAME „JEHOVA“ WIRD WEIT UND BREIT BEKANNT
Interessanterweise gab Raymundus Martini, ein spanischer Dominikanermönch, als erster den göttlichen Namen mit „Jehova“ wieder. Diese Form erschien in seinem Buch Pugio Fidei, das im Jahre 1270 — vor über 700 Jahren — veröffentlicht wurde.
Als innerhalb und außerhalb der katholischen Kirche reformatorische Bewegungen entstanden, wurde die Bibel mit der Zeit dem allgemeinen Volk zugänglich, und der Name „Jehova“ wurde bekannter. Im Jahre 1611 kam in England die King-James-Bibel oder Authorized Version heraus. Sie verwendet den Namen „Jehova“ an vier Stellen (2. Mose 6:3; Ps. 83:18; Jes. 12:2; 26:4). Seither ist die Bibel sehr, sehr oft übersetzt worden. Wie die Authorized Version enthalten viele Übersetzungen den göttlichen Namen nur an wenigen Stellen.
In diese Kategorie fällt die Einheitsübersetzung, die „Jahwe“ statt „Jehova“ sagt. Man mag sich nun fragen: „Warum haben die Übersetzer dies getan? Wenn es verkehrt ist, ,Jehova‘ oder ,Jahwe‘ zu sagen, weshalb gebrauchen sie überhaupt diesen Namen? Oder wenn es richtig ist, warum verwenden sie ihn dann nicht konsequent an jeder Stelle, an der er im Bibeltext erscheint?“
Vor dem bereits aufgezeigten historischen Hintergrund wollen wir die Antwort untersuchen, die die Übersetzer auf diese Fragen geben.
DIE ANTWORT DER ÜBERSETZER
Im Vorwort der Übersetzung An American Translation heißt es: „In dieser Übersetzung sind wir der orthodoxen jüdischen Tradition gefolgt und haben den Namen ,Jahwe‘ durch ,der Herr‘ ersetzt.“ Doch waren sich die Übersetzer, die „der orthodoxen jüdischen Tradition“ gefolgt sind, darüber im klaren, welcher Schaden angerichtet werden kann, wenn man die erklärte Absicht Gottes, seinen ‘Namen auf der ganzen Erde verkünden’ zu lassen, mißachtet? Überdies verurteilte Jesus alle menschlichen Überlieferungen oder Traditionen, die Gottes Wort ungültig machten (2. Mose 9:16; Mark. 7:5-9).
Im Vorwort der Revised Standard Version kann man lesen: „Die vorliegende Revision kehrt zur Verfahrensweise der King-James-Bibel zurück, die dem ... seit langem eingebürgerten Brauch beim Vorlesen aus den Hebräischen Schriften in der Synagoge folgt. ... Aus zwei Gründen ist das Komitee zu dem vertrauteren Verfahren der King-James-Bibel zurückgekehrt: 1. Das Wort ,Jehova‘ ist keine genaue Wiedergabe irgendeiner jemals im Hebräischen gebrauchten Form des Namens. 2. Der Gebrauch irgendeines Eigennamens für den einen und einzigen Gott — als ob es andere Götter gäbe, von denen er unterschieden werden müßte — wurde im Judaismus vor der christlichen Ära aufgegeben und ist gänzlich ungeeignet für den universalen Glauben der christlichen Kirche“ (Kursivschrift von uns).
Die Übersetzer begingen einen großen Fehler, als sie dem Beispiel der King-James-Bibel und der jüdischen Tradition folgten. Glaubten sie wirklich, es sei der Wille Gottes, daß sein Name im Hintergrund bleiben sollte? Muß man sich etwa für den göttlichen Namen schämen, so daß man ihn in der Bibel weglassen sollte?
RELIGIÖSE VORURTEILE?
Bemerkenswerterweise gebraucht die 1901 erschienene American Standard Version in den Hebräischen Schriften durchweg den Namen „Jehova“. Im Gegensatz dazu enthält die Revised Standard Version, die 1952 herauskam, nur einen einzigen, sehr spärlichen Hinweis auf das Tetragrammaton (in einer Fußnote zu 2. Mose 3:15). In den dazwischenliegenden Jahren machten Jehovas Zeugen weltweit Gottes Namen bekannt. Sind vielleicht Vorurteile gegen die Tätigkeit der Zeugen die Ursache dafür, daß in gewissen Übersetzungen der göttliche Name weggelassen wurde?
Wie aus der folgenden Bemerkung hervorgeht, die in der Katholischen Bildpost vom 24. August 1969 erschien, könnte dies in einigen Fällen so gewesen sein: „Der Name Gottes aber, den sie [Jehovas Zeugen] in ,Jehova‘ umgewandelt haben, ist lediglich eine Erfindung dieser Sekte.“ Diese Behauptung riecht förmlich nach religiösen Vorurteilen. Sie verrät auch einen Mangel an Sachkenntnis. Denn wie bereits erwähnt, war es ein katholischer Mönch — also offensichtlich kein Zeuge Jehovas —, der als erster die Bezeichnung „Jehova“ gebrauchte.
DOPPELTER MASS-STAB
„Das Wort ,Jehova‘ ist keine genaue Wiedergabe irgendeiner jemals im Hebräischen gebrauchten Form des Namens“, heißt es im Vorwort zur Revised Standard Version. Welches Wort ist aber die „genaue Wiedergabe“ des hebräischen Gottesnamens? Zum Beispiel bevorzugen einige „Jahwe“, andere „Jehwah“ und noch andere „Jave“. Das Problem liegt darin, daß nur Konsonanten verwandt wurden, wenn man Althebräisch schrieb, und wie sogar Experten zugeben, ist es reine Mutmaßung, welche Vokale zum göttlichen Namen gehörten.
Man könnte auch fragen, warum die Gegner der Form „Jehova“ nicht ebenso gegen Namen wie „Jesus“ oder „Petrus“ sind. Weshalb bestehen diese Kritiker nicht darauf, die ursprüngliche griechische Form der beiden Namen (Iesus und Petros) zu verwenden? Legen nicht solche Personen einen doppelten Maßstab an, wenn sie die Form „Jehova“ verwerfen?
ANDERE ÜBERSETZUNGEN
Einige Übersetzungen gebrauchen bekanntlich den Namen „Jehova“ oder „Jahwe“ oder eine andere Wiedergabe des Tetragrammatons. Darüber hinaus gibt es etwa 40 mundartliche Übersetzungen der Christlichen Griechischen Schriften (des „Neuen Testaments“), die eine mundartliche Form des Tetragrammatons wie Iehova (Hawaiisch) und uJehova (Zulu) benutzen.
Auch die Bible in Living English (von Steven T. Byington) gebraucht in den Hebräischen Schriften durchweg „Jehova“. In seinem Vorwort schreibt Byington über die Form „Jehova“: „Die Schreibweise und die Aussprache sind nicht von äußerster Wichtigkeit. Dagegen ist es äußerst wichtig, im Sinn zu behalten, daß es sich dabei um einen persönlichen Namen handelt.“ Ja, der Name der höchsten Person im Universum ist einzigartig, einmalig, unvergleichlich, erhaben.
WAS BEDEUTET DIESER EINZIGARTIGE NAME?
Um diese Frage zu beantworten, wollen wir einen historischen Rückblick halten. Als Moses vom Höchsten den Auftrag bekam, die Israeliten aus Ägypten herauszuführen, sagte er „zu dem wahren Gott: ,Angenommen, ich bin jetzt zu den Söhnen Israels gekommen und ich habe zu ihnen gesprochen: „Der Gott eurer Vorväter hat mich zu euch gesandt“ und sie sagen tatsächlich zu mir: „Welches ist sein Name?“, was soll ich zu ihnen sagen? Darauf sprach Gott zu Moses: ,ICH WERDE MICH ALS DAS SEIEND ERWEISEN,
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