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Was Gott verheißen hatErwachet! 1974 | 8. Oktober
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zwischen der Grundlage des Friedens, der durch seine Königreichsherrschaft herbeigeführt werden wird, und der Grundlage des Friedens, den die Staatsführer dieser Welt herbeizuführen bemüht sind.
Wenn wir heute die biblischen Grundsätze anwenden, gelingt es uns zum Teil, die schlechten Eigenschaften abzulegen und uns in der Gewalt zu haben. Aber wenn das Verdienst des Opfers Christi voll angewandt werden wird, werden die gehorsamen Menschen in geistig-sittlicher und in körperlicher Hinsicht völlig geheilt werden und sich voll und ganz in der Gewalt haben; sie werden ihre Unvollkommenheiten vollständig abgelegt haben. (Vergleiche Römer 7:18-25.)
Man beachte, mit welchen Worten Gott im letzten Buch der Bibel dem Menschen Frieden, Gesundheit und Sicherheit verheißt:
„‚Siehe! Das Zelt Gottes ist bei den Menschen, und er wird bei ihnen weilen, und sie werden seine Völker sein. Und Gott selbst wird bei ihnen sein. Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein. Die früheren Dinge [des gegenwärtigen alten Systems] sind vergangen.‘ Und der, der auf dem Throne saß, sprach: ,Siehe! Ich mache alle Dinge neu.‘ Auch sagt er: ,Schreibe, denn diese Worte sind zuverlässig und wahr‘“ (Offb. 21:3-5).
Der die Verheißungen gegeben hat, ist ein Gott der Wahrheit
Ja, diese Worte sind zuverlässig und wahr. Es sind keine Versprechungen von Politikern, die lediglich bemüht sind, ihr Amt, das mit Macht und Einfluß verknüpft ist, nicht zu verlieren. Gott hat alles das lange im voraus sorgfältig vorbereitet und es vor Jahrhunderten zu unserer Belehrung niederschreiben lassen (2. Tim. 3:16, 17). Was bisher dargelegt worden ist, zeigt, daß diese göttlichen Verheißungen eine erste Erfüllung im kleinen gehabt haben. Viele weitere Verheißungen, die Gott gegeben hat, haben sich ebenfalls bereits erfüllt; das sollte uns davon überzeugen, daß sein Wort vertrauenswürdig ist. Es seien nur einige wenige als Beispiel angeführt:
Vor Jahrhunderten gab Gott sein Wort, daß er die Erde durch eine Überschwemmung säubern werde; und die Überschwemmung ereignete sich (1. Mose 6:17; 7:11-24). Mehr als 400 Jahre im voraus verhieß Gott, die Israeliten aus Ägypten herauszuführen; als die Zeit dafür gekommen war, erfüllte er sein Versprechen (1. Mose 15:13, 14; 50:25; 2. Mose 12:37-42). Er sagte fast zweihundert Jahre vor der Eroberung Babylons voraus, daß ein Perser namens Cyrus diese Stadt einnehmen und die Israeliten freilassen werde; und so kam es (Jes. 45:1, 2; 2. Chron. 36:22, 23; Esra 1:1-4).
Ferner erfüllten sich Hunderte von Prophezeiungen über den Messias an Jesus Christus, dem verheißenen Befreier und König — Prophezeiungen über Ort und Umstände seiner Geburt, die Zeit seines Erscheinens als Messias, den Verrat, der an ihm begangen wurde, seinen Tod, seine Auferstehung und über andere Dinge, zu zahlreich, um sie alle erwähnen zu können (Micha 5:2; Jes. 7:14; Dan. 9:25, 26; Ps. 41:9; Jes. 53:12; Ps. 16:10).
Es ist somit vernünftig zu schlußfolgern, daß alles, was Gott verheißen hat, genauso, wie er es gesagt hat, eintreffen wird. Wir dürfen das Zeugnis treuer Menschen nicht außer acht lassen, die, als sie ihr Lebensende fast erreicht hatten, die Ehre nicht für sich beanspruchten, sondern, ohne irgendwelchen Vorteil davon zu haben, Jehova als den priesen, der sein Wort wahr machte. Josua, der die Israeliten angeführt hatte, als sie das Verheißene Land eroberten, sagte zu ihnen: „Ihr wißt wohl mit eurem ganzen Herzen und mit eurer ganzen Seele, daß kein einziges Wort von allen guten Worten, die Jehova, euer Gott, zu euch geredet hat, dahingefallen ist“ (Josua 23:14).
Das, was die Menschen wirklich wünschen und was sie auch benötigen, wird nur in der Bibel verheißen. Wo außer in diesem Buch wird den Menschen Frieden verheißen, die Beseitigung des Verbrecherunwesens, Gesundheit, Sicherheit und Wohlfahrt sowie ewiges Leben? Sind das nicht alles Dinge, nach denen du dich wirklich sehnst? Sind diese einzigartigen Verheißungen es nicht wert, daß man sich näher damit befaßt?
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Säumt Gott mit der Erfüllung seiner Verheißung?Erwachet! 1974 | 8. Oktober
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Säumt Gott mit der Erfüllung seiner Verheißung?
WENN davon gesprochen wird, daß Gott wirklich bessere Zeiten verheißen hat, denkst du dann auch so wie manche, die sagen: „Wenn Gott die Absicht hat, auf der Erde bessere Verhältnisse zu schaffen, warum hat er es dann nicht schon längst getan?“?
Schätzen wir es jedoch nicht alle, einen freien Willen oder Wahlfreiheit zu besitzen?
Es ist eine Tatsache, daß der Mensch, kurz nach seiner Erschaffung, aus eigenem Entschluß nach seinem eigenen Willen und auf seine eigene Weise zu regieren begann. Gott erschuf den Menschen in seinem Bilde und Gleichnis. Das bedeutet, daß er mit Verstand begabt war und Wahlfreiheit besaß. Diese Tatsache wird von Gott respektiert, und er behandelt den Menschen entsprechend, nicht als ein vernunftloses Tier oder ein Kind, das für sein Tun noch nicht verantwortlich gemacht werden kann, sondern als eine mit Verstand begabte, vernünftige Person.
Wenn Gott seine Herrschaft Menschen aufzwingen würde, die sie gar nicht wünschten, würde er dann ihren freien Willen oder ihre Wahlfreiheit respektieren? Nachdem Adam, der erste Mensch, die göttliche Herrschaft abgelehnt hatte, gab Gott den Menschen die Gelegenheit, einen Versuch mit der Selbstregierung zu machen. Das, was in der Zeit, die Gott den Menschen dafür einräumte, geschah, bewies deutlich, wie verhängnisvoll es ist, wenn der Mensch unabhängig von Gott regiert, und führte den Menschen auch vor Augen, was für eine Regierung wirklich zu ihrem Wohle ist.
Ein Beispiel für Gottes Grundsatz, in solchen Dingen gründlich und geduldig vorzugehen, ist seine Handlungsweise mit Abraham (Abram). Gott verhieß, das Land Kanaan den Nachkommen Abrahams zu geben. Aber sie erhielten das Land erst vierhundert Jahre später. Warum? Gott erklärte: „Denn die Vergehung der Amoriter [die das Land bewohnten] ist noch nicht vollendet“ (1. Mose 15:13-16).
Ja, Gott räumte der Bevölkerung des Landes Kanaan und ihren Anführern genügend Zeit ein, um sich ändern zu können, aber sie sanken immer tiefer. Gott nahm ihnen ihr Land nicht willkürlich weg. Wie ein kranker Baum, der nichts als schlechte Früchte bringt, so wurden auch sie immer schlechter, opferten ihre Kinder Götzen, trieben einen perversen, entarteten Sexkult und waren moralisch verkommen und krank. Nach dem allgemeinen Rechtsbegriff verdienten sie es, aus dem Land vertrieben zu werden. Erst zu jenem Zeitpunkt — nachdem Jahrhunderte vergangen waren — befahl Gott ihre Austreibung (3. Mose 18:21-28).
Gottes scheinbares Zögern zum Guten des Menschen
Gott ist geduldig mit den Menschen und wartet ab, bis die Verhältnisse so sind, daß jedermann sehen kann, daß er vom sittlichen
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