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  • Jehovas Organisation oder Satans Organisation
    Der Wachtturm 1981 | 1. August
    • Jehovas Organisation oder Satans Organisation?

      „Erwählt euch heute, wem ihr dienen wollt“ (Josua 24:15).

      1, 2. (a) Welche Wahl ist heute zu treffen, und wie dringend ist sie? (b) Wessen Entscheidung in dieser Sache war vor 1 900 Jahren von universeller Tragweite, und wofür entschied sich der Betreffende?

      DIE Menschen haben heute die Wahl zwischen den beiden größten Organisationen, die es gibt. Geschichtlich betrachtet, ist das nichts Neues, doch heute ist es dringender denn je, die richtige Wahl zu treffen. Vor 1 900 Jahren stand eine Person vor der gleichen Notwendigkeit, eine Entscheidung zu treffen, eine Entscheidung, die ungeheure Konsequenzen für das ganze Universum hatte.

      2 Zwei Männer, die den geschichtlichen Tatsachen nachgingen, nämlich Matthäus Levi, ein früherer Steuereinnehmer, und Lukas, ein Arzt, bezeugen die Wahrheit des Tatbestandes. Die geschichtliche Person im Nahen Osten, auf die sich damals die Augen des ganzen Universums richteten, war Jesus Christus. Matthäus Levi berichtet uns, daß Satan, der Teufel, „ihm alle Königreiche der Welt und ihre Herrlichkeit“ zeigte und zu ihm sprach: „Alle diese Dinge will ich dir geben, wenn du niederfällst und mir einen Akt der Anbetung erweist.“ Jesus bestritt nicht Satans Anspruch auf die organisierte Welt, wies aber sein Angebot unverzüglich zurück (Matth. 4:8-10). Er lehnte es ab, die Organisation, der er angehörte, zu verlassen und sich zu einem Teil der Organisation Satans zu machen.

      3. Wie wird Satan, der Teufel, in der Offenbarung dargestellt, die dem Apostel Johannes gegeben wurde, und woraus setzt sich seine Organisation zusammen?

      3 Ein persönlicher Gefährte Jesu Christi, der frühere Fischer Johannes, ein Sohn des Zebedäus, fertigte Aufzeichnungen an, die heute das letzte Buch der Bibel bilden. In diesem Buch wird der Feind, Satan, der Teufel, als ein Geschöpf dargestellt, dessen Aussehen Johannes sich nicht selbst ausgedacht haben kann. Er beschreibt ihn unter göttlicher Inspiration als einen ‘großen, feuerfarbenen Drachen mit sieben Köpfen und zehn Hörnern und auf seinen Köpfen sieben Diademe’ (Offb. 1:1, 9, 10; 12:3). Dieses eigenartig gestaltete Geschöpf wird als „der große Drache — die Urschlange —, der Teufel und Satan“ bezeichnet. Als Folge eines Krieges in den unsichtbaren Himmeln, dem geistigen Bereich, wurde dieser symbolische Drache „zur Erde hinabgeschleudert, und seine Engel wurden mit ihm hinabgeschleudert“ (Offb. 12:7-9). Die Dämonenengel, die auf Satans Seite kämpften, bilden seine unsichtbare Organisation.

      4. (a) Was stellt das „wilde Tier“ dar, das gemäß Offenbarung, Kapitel 13 aus dem Meer aufsteigt? (b) Wie ist die Menschenwelt zu diesem „Tier“ eingestellt, und wo und wie wird sie eines Besseren belehrt werden?

      4 Zu Satans Organisation gehört auch ein sichtbarer, menschlicher Teil. Sind wir mit diesem Teil der Organisation Satans verbunden, oder sympathisieren wir mit ihm? In Offenbarung, Kapitel 13 wird der sichtbare Teil der Organisation Satans als ein wildes Tier dargestellt, das aus dem Meer aufsteigt. Wie verhält sich die Menschenwelt diesem symbolischen Geschöpf gegenüber? Es heißt: „Und der Drache gab dem Tier seine Macht und seinen Thron und große Gewalt. ... und die ganze Erde folgte dem wilden Tier mit Bewunderung. Und sie beteten den Drachen an, weil er dem wilden Tier die Gewalt gab, und sie beteten das wilde Tier an mit den Worten: ,Wer ist dem wilden Tier gleich, und wer kann mit ihm kämpfen?‘“ (Offb. 13:2-4). Diese Anbeter des sichtbaren, irdischen Teils der Organisation Satans werden eines Besseren belehrt werden, denn gemäß Offenbarung 19:11-21 wird der verherrlichte Jesus Christus mit seinen organisierten Engelheerscharen in Har-Magedon mit dem „wilden Tier“ kämpfen und es vernichten (Offb. 16:14-16).

      5. Welches System wird bis zum Krieg von Har-Magedon Bestand haben?

      5 Bis dahin wird das Bestand haben, was der Apostel Paulus in Epheser 2:2 als das „System der Dinge dieser Welt, gemäß dem Herrscher der Gewalt der Luft, dem Geist, der jetzt in den Söhnen des Ungehorsams wirksam ist“, bezeichnet. Außerdem sagt Paulus in 2. Korinther 4:4, daß „der Gott dieses Systems der Dinge den Sinn der Ungläubigen verblendet hat“. Zu welchem Zweck? „Damit das erleuchtende Licht der herrlichen guten Botschaft über den Christus, der das Bild Gottes ist, nicht hindurchstrahle.“

      6. (a) Welchen Krieg zu führen, sind Christen gemäß Epheser 6:11-18 verpflichtet? (b) Bedeutet dies, daß es keinen sichtbaren Teil der Organisation Satans gibt, gegen den sie einen Kampf führen sollten?

      6 Paulus weist uns mit den Worten aus Epheser 6:12 auf die unsichtbare Organisation des Teufels hin: „Unser Ringkampf geht nicht gegen Blut und Fleisch, sondern gegen die Regierungen, gegen die Gewalten, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die bösen Geistermächte in den himmlischen Örtern.“ Paulus wollte hier nicht sagen, daß es keinen sichtbaren, irdischen Teil der Organisation Satans gibt, sondern erinnert uns lediglich daran, daß wir als Christen nicht gewaltsam gegen die sichtbaren, menschlichen Elemente der Organisation Satans vorgehen, um sie zu stürzen. Als Jesus Christus im Fleische auf der Erde war, bemühte er sich nicht, den Sturz der Organisation Satans herbeizuführen, und auch seine Nachfolger sollten dies nicht versuchen, denn es wäre ein erfolgloses Unterfangen, etwas, womit sie nur ihre Zeit verschwenden würden. Sie müssen einen geistigen Kampf führen, um nicht zu einem Teil der Organisation Satans gemacht zu werden, und zu diesem Zweck müssen sie die Rüstung anlegen und die Waffen gebrauchen, die Paulus in Epheser 6:11-18 beschreibt.

      7. (a) Wofür spricht der Umstand, daß Satan eine Organisation hat, im Hinblick auf Gott, und warum? (b) Wie wurde dies in Jesu Gleichnis von dem Feld veranschaulicht, das vom Feind des Sämanns mit Unkraut besät wurde?

      7 Es gibt keinen Zweifel darüber, daß Satan über eine mächtige Organisation verfügt, die aus einem unsichtbaren und einem sichtbaren Teil besteht. Satan ist ein Imitator, der die Absicht verfolgt zu täuschen. Daher spricht der Umstand, daß er eine Organisation hat, dafür, daß auch Jehova Gott, sein Hauptgegner, eine Organisation hat. Durch Täuschung ist es Satan, dem Imitator, gelungen, viele Menschen zu dem Gedanken zu verleiten, daß das, was sie gutheißen, annehmen oder unterstützen, das Richtige ist (2. Kor. 11:13 bis 15). Denken wir als Veranschaulichung an Jesu Gleichnis vom Weizen und vom Unkraut oder Lolch. Das Unkraut oder der Lolch sah dem Weizen anfangs so ähnlich, daß im frühen Wachstumsstadium die Gefahr bestand, statt des vom Teufel gesäten Unkrauts oder Lolchs die Weizenpflänzchen auszureißen (Matth. 13:24 bis 30, 36-43). Wie Jesus erklärte, stellt das Unkraut „die Söhne dessen [dar], der böse ist, und der Feind, der es säte, ist der Teufel“.

      8. Was stellt dieses symbolische Unkraut dar, wenn man den ersten Brief des Johannes und den zweiten Brief des Paulus an die Thessalonicher berücksichtigt?

      8 In der Ernte, die heute, zur Zeit des ‘Abschlusses eines Systems der Dinge’, stattfindet, bildet das symbolische Unkraut den vorhergesagten Antichristen. Der Apostel Johannes schrieb gegen Ende des ersten Jahrhunderts in seinem ersten Brief: „Wie ihr gehört habt, daß der Antichrist kommt, so sind nun auch viele zu Antichristen geworden ... Das ist der Antichrist, derjenige, der den Vater und den Sohn leugnet“ (1. Joh. 2:18, 22). Das stimmt mit dem überein, was der Apostel Paulus etwa 50 Jahre früher über den Tag Jehovas geschrieben hatte: „Er wird nicht kommen, es sei denn, der Abfall komme zuerst und der Mensch der Gesetzlosigkeit, der Sohn der Vernichtung, werde geoffenbart.“ Paulus sprach natürlich nicht von einem buchstäblichen Menschen; denn er sagte weiter: „Das Geheimnis dieser Gesetzlosigkeit [ist] bereits am Werke ... Doch ist die Gegenwart des Gesetzlosen gemäß der Wirksamkeit des Satans mit jeder Machttat und mit lügenhaften Zeichen und Wundern und mit jedem Trug der Ungerechtigkeit für die, die zur Vergeltung dafür zugrunde gehen, daß sie die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben, damit sie gerettet würden“ (2. Thess. 2:3, 7-10).

      9. (a) Als was ist „das Geheimnis dieser Gesetzlosigkeit“, das ein Werk Satans ist, zu bezeichnen? (b) Als was muß die Christenheit, die zu Groß-Babylon gehört, eingestuft werden?

      9 Diese Worte lassen erkennen, daß der Antichrist, der abtrünnige Mensch der Gesetzlosigkeit, „das Geheimnis dieser Gesetzlosigkeit“, ein Meisterwerk Satans in Gestalt einer Organisation ist. Es ist eine Imitation des organisierten Christentums und somit einer seiner Gegner. Als ein Ersatz für das wahre organisierte Christentum findet es seinen Ausdruck in der heutigen Christenheit. Dieser Name, der das Gebiet bezeichnen soll, in dem das Christentum gepflegt wird, ist gewiß ein irreführender Name, denn die Christenheit ist in Wirklichkeit der einflußreichste Teil Groß-Babylons, des Weltreiches der falschen Religion, das von Satan, dem Teufel, beherrscht wird.

      10. Was ist eigentlich von der Christenheit im Lichte der Worte des Paulus und des Johannes zu sagen, und was behauptet jede ihrer Religionsorganisationen zu vertreten?

      10 Im Lichte dessen, was der Apostel Paulus und der Apostel Johannes sagten, ist die Christenheit eine Absplitterung von der wahren, ursprünglichen Versammlung Jesu Christi, ja sie hat eigentlich gegen sie rebelliert und ist von ihr abgefallen. Im Gegensatz zur Christenversammlung im ersten Jahrhundert umfaßt die Christenheit heute mehr als 1 000 sektiererische Religionsorganisationen, die alle behaupten, christlich zu sein und das biblische Christentum zu vertreten.

      IHR NAME?

      11. Mit welchem Namen wollten die Herausgeber des Wacht-Turms vor fast einem Jahrhundert bezeichnet werden?

      11 Mit Bezug auf die Religionsorganisationen, die die Christenheit bilden, schrieb die Zeitschrift Der Wacht-Turm in ihrer englischen Ausgabe vom Februar 1884 (also vor fast einem Jahrhundert) unter der Überschrift „Unser Name“ folgendes:

      „Neue Leser in allen Teilen des Landes fragen ständig: Welchen Namen habt ihr euch gegeben? Seid ihr die ,Urbaptisten‘? Seid ihr ,Missionar-Baptisten‘? Seid ihr ,Universalisten‘? Seid ihr ,Adventisten‘? Seid ihr ,Urmethodisten‘? usw., usw. Wir haben mehrmals versucht, unseren Standpunkt klarzumachen, und nun bemühen wir uns mit ein paar Worten, es wieder zu tun.

      Wir gehören zu KEINER irdischen Organisation; jemand könnte daher die Namen aller Sekten aufzählen, und wir würden zu jedem nein sagen. Wir gehören nur der himmlischen Organisation an — ,deren Namen im Himmel eingeschrieben sind‘ (Hebr. 12:23; Luk. 10:20). Alle Heiligen, die jetzt leben oder die während dieses Zeitalters gelebt haben, gehörten zu UNSERER KIRCHENORGANISATION: Sie alle bilden EINE Kirche, und da ist KEINE ANDERE, die der Herr anerkennen würde. Daher ist jegliche irdische Organisation, die nur im geringsten dieser Vereinigung der Heiligen entgegensteht, im Widerspruch zu den Lehren der Schrift und im Gegensatz zum Willen des Herrn — ,auf daß sie alle EINS seien‘ (Joh. 17:11).“

      12. Was wurde in der englischen Ausgabe des Wacht-Turms vom März 1883 gesagt, das erkennen läßt, daß die geweihten, getauften Glieder der Christenversammlung ein Teil der Organisation Gottes sind?

      12 In der englischen Ausgabe des Wacht-Turms vom März 1883 wurde gezeigt, daß die geweihten, getauften Glieder der wahren geistgezeugten Kirche oder Versammlung mit dem unsichtbaren, himmlischen Teil der Organisation Gottes verbunden sind. Auf Seite 6 hieß es:

      „Doch obwohl es für den natürlichen Menschen unmöglich ist, unsere Organisation zu sehen, da er die Dinge des Geistes Gottes nicht verstehen kann, hoffen wir, daß ihr sehen könnt, daß die wahre Kirche äußerst wirkungsvoll und in der bestmöglichen Ordnung organisiert ist. ...

      Da wir die Organisation, die vom Geiste ist, anerkennen und mit der weltlichen nichts zu tun haben wollen, die die erstere nicht sehen oder verstehen kann, sind wir bereit, die Schmach eines besonderen Volkes zu tragen. ...

      Wir haben einen unerschütterlichen Glauben an unseren Führer, und diese vollkommene Organisation, die für die Welt unsichtbar ist, geht ihrem sicheren und herrlichen Sieg entgegen.“

      13. (a) Welches Buch gab die Watch Tower Society im Jahre 1904 heraus, und auf welche Bibeltexte stützte sich sein Titel? (b) Wie lautete das Thema der Studie 5 dieses Buches, und was wurde darin auszugsweise zu diesem Thema gesagt?

      13 Im Jahre 1904 veröffentlichte die Watch Tower Bible and Tract Society das Buch Die Neue Schöpfung. Der Titel dieses Buches stützte sich auf die folgenden Bibeltexte: „Daher, wenn jemand in Christo ist, da ist eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, alles ist neu geworden“ (2. Kor. 5:17, Elberfelder Bibel). „Denn weder Beschneidung noch Vorhaut ist etwas, sondern eine neue Schöpfung“ (Gal. 6:15, EB). Studie 5 beginnt auf Seite 197 dieses 6. Bandes der Schriftstudien (Ausg. 1926) mit den Worten: „Wie die Neue Schöpfung ihre Vollkommenheit oder Vollendung nicht vor der ersten Auferstehung erreichen wird, so wird auch ihre Organisation erst dann vollkommen sein. Das Tempelvorbild stellt dies dar, wie der Apostel erklärt (1. Petr. 2:5): Wir kommen zu Jesu, der, als des Vaters Stellvertreter, uns für unsere Plätze in dem herrlichen Tempel der Zukunft behaut, bemeißelt, zubereitet und poliert, woselbst Gott und die Welt einander wieder werden begegnen können.“ Das Thema dieser Studie oder dieses Kapitels lautete passenderweise „Die Organisation der Neuen Schöpfung“.

      14. (a) Wie wurden diejenigen, die Babylon die Große verlassen und sich mit der Watch Tower Society verbunden hatten, durch ihre Erfahrungen im Ersten Weltkrieg beeinflußt? (b) Welcher Ausdruck, der mit unserem Thema zu tun hat, wurde damals in den Vordergrund gerückt?

      14 Das alles zeigt, wie Personen, die Babylon die Große verlassen und sich vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges (1914) mit der Watch Tower Bible and Tract Society verbunden hatten, die Sache damals sahen. Die bösen Erfahrungen, die sie während des Krieges als loyale Glieder der „neuen Schöpfung“ Gottes machten, ließen sie den Gegensatz zu Babylon der Großen noch deutlicher denn je erkennen. Ihr Verständnis vieler biblischer Prophezeiungen, die sich von 1914 an erfüllen sollten, wurde geschärft. In Cedar Point (Ohio, USA) waren vom 1. bis 8. September 1919 mehrere Hundert von ihnen zu einem Nachkriegskongreß versammelt, und sie begannen die Grundzüge des Werkes Gottes zu erkennen, das noch vor ihnen lag. Damals wurde der Ausdruck „Gottes Organisation“ in den Vordergrund gerückt.

      15. (a) Von welcher Prophezeiung handelte ein besonderer Vortrag auf dem zweiten Kongreß in Cedar Point? (b) Welche zwei Organisationen wurden in dem Vortrag einander gegenübergestellt?

      15 Im September 1922 fand in Cedar Point (Ohio) ein zweiter Kongreß statt. Am Freitag, dem 8. September, der als „Der Tag“ bezeichnet wurde, hielt J. F. Rutherford, der damalige Präsident der Watch Tower Bible and Tract Society, seine historische Ansprache, gestützt auf Matthäus 4:17 (EB): „Das Reich der Himmel ist nahe gekommen.“ Er behandelte eingehend die neuzeitliche Erfüllung der Prophezeiung aus Jesaja, Kapitel 6. Seine Worte über die Feindesorganisation verdienen, erneut veröffentlicht zu werden:

      „Jehova, der große Regent des Weltalls, in welchem alle Herrschaft rechtmäßig begründet ist, plante den Loskauf und die Errettung des Menschengeschlechtes und organisierte das Volk Israel, um diesen Plan vorzuschatten. Mit dieser Nation begründete er die wahre Religion, mit dem Gebot, daß sie ihn als den alleinigen wahren Gott anbeten sollte. Satan, der Gegner, der Widersacher, der Nachäffer Gottes, organisierte unter den rings um Israel wohnenden Völkern die falsche Religion und brachte sie dahin, daß sie ihn anbeteten und andere Teufelsgötter. Die Kraft, mit welcher Jehova auf sein Volk einwirkt, ist der Heilige Geist. Das Band, welches Satan an seine Nachfolger bindet, ist der böse Geist. Weil Israel sich von seinen Ränken und Schlichen verblenden ließ, geriet es in sein Fangnetz. Gott verkündete ein Strafurteil gegen das Volk Israel und vollstreckte dieses Urteil 606 vor Chr., und dort wurde Satan der alleinige Gott oder Mächtige dieser Welt. Er wird auch der Fürst der Gewalt der Luft genannt (Eph. 2:2), damit andeutend, daß seine Organisation eine sichtbare und eine unsichtbare ist. ...

      Die Finanzfürsten und die mächtigen Herrscher der Erde traten in Paris zu einer Friedenskonferenz zusammen, die Geistlichkeit des Namenchristentums machte gemeinsame Sache mit ihnen, und das Ergebnis dieses Kongresses war der sogenannte Völkerbund, der von dem Teufel an die Stelle des Königreiches des Messias gesetzt wurde. Die Namenchristenheit stand jetzt nicht nur in einem engeren Bündnis mit der hohen Finanz und der Weltpolitik, sondern brüstete sich auch noch damit; und die Namenkirche (jetzt ein Teil der Organisation des Teufels, ohne jede Autorität, des priesterlichen Amtes zu walten) kam hervor, um Weihrauch als Opfer darzubringen. ...

      Werden aber die hohen Herren des Kirchenregimentes und die Herden, welche des Teufels Organisation unterstützen, hören? Der Prophet des Herrn antwortet: ,Hörend höret, und verstehet nicht; und sehend sehet, und erkennet nicht! ...‘“

      16. Mit welchem Aufruf kam der Redner zum Höhepunkt seiner Ansprache, die von Gottes Königreich unter Christus handelte?

      16 Im Einklang mit dem Leittext, der von Gottes Königreich unter Christus handelte, kam J. F. Rutherford zum Höhepunkt seiner begeisternden Ansprache und sagte:

      „Verkündet die Botschaft weit und breit! Die Welt muß es wissen, daß Jehova Gott ist und daß Jesus Christus König der Könige und Herr der Herren ist! Dies ist der Tag aller Tage. Siehe, der König regiert! Ihr seid seine öffentlichen Verkündiger. ... Deshalb verkündet, verkündet, verkündet den König und sein Königreich!“ (Der Wacht-Turm, 15. Januar 1923, Seite 22—27).

      17. Was ist seit 1922 aufgrund der vorzüglichen „Organisation für den Predigtdienst“ trotz der Zunahme der Weltbevölkerung eingetreten, und was beweisen Jehovas Zeugen dadurch?

      17 In der englischen Ausgabe des Wacht-Turms vom 15. Dezember 1922 hieß es im Jahresbericht unter dem Untertitel „Organisation für den Predigtdienst“: „Der Erfolg und die Wirksamkeit des abzulegenden Zeugnisses hängen notwendigerweise von den organisierten Anstrengungen im Predigtdienst ab“ (Seite 389). Seit jenem Nachkriegsjahr (1922) ist die Weltbevölkerung um zwei Milliarden angestiegen. Auch die Verkündiger des eingesetzten Königs Jehovas und seines messianischen Königreiches haben sich gemehrt. Durch das wirkungsvolle Zeugnis, das diese ergebenen, getauften Zeugen Jehovas geben, beweisen sie unwiderlegbar, auf welcher Seite sie in der Frage „Jehovas Organisation oder Satans Organisation?“ Stellung bezogen haben, der wichtigsten Frage, in der es sich heute zu entscheiden gilt.

  • Wenn Gott eine Organisation hat, welche ist es?
    Der Wachtturm 1981 | 1. August
    • Wenn Gott eine Organisation hat, welche ist es?

      1. Wie sind heute einige zu dem Ausdruck „Gottes Organisation“ eingestellt, und warum?

      SELTSAMERWEISE gibt es in unserem vom Verstand geprägten Zeitalter viele Personen, die bezweifeln, daß Gott eine Organisation hat. Einige zögern oder scheuen sich sogar, den Ausdruck „Gottes Organisation“ zu gebrauchen, da sie festgestellt haben, daß in der Bibelübersetzung, die sie benutzen, das Wort „Organisation“ nicht vorkommt, weder im Zusammenhang mit Gott noch in irgendeiner anderen Verbindung.

      2. (a) Kann man, gestützt auf Römer 13:1, 2, sagen, daß die Regierungen der Christenheit Gottes sichtbare Organisation sind? (b) Welche Fragen erheben sich in bezug auf Jehovas Zeugen, die seit 1922 organisiert sind, um Matthäus 24:14 zu erfüllen?

      2 Sicherlich wird kein vernünftiger Mensch von den heutigen gutorganisierten Regierungen, auch nicht von denen der Christenheit, behaupten wollen, sie seien Gottes Organisation oder ein Teil davon. Niemand könnte das beweisen, auch nicht mit den Worten des Apostels Paulus aus Römer 13:1, 2: „Es ist keine Obrigkeit ohne von Gott; wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott verordnet. Wer sich nun der Obrigkeit widersetzt, der widerstrebt Gottes Ordnung“ (Luther). Desgleichen sind Jehovas Zeugen — besonders seit 1922 — wirkungsvoll organisiert, und zwar um die Prophezeiung Jesu aus Matthäus 24:14 zu erfüllen: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen.“ In welchem Verhältnis stehen sie dadurch zu Gott, zu Jehova der Heerscharen? Handelt es sich bei ihnen lediglich um eine von Menschen geschaffene Organisation, deren sich Gott bedienen kann, falls er dies möchte, oder sind sie der irdische Teil der Organisation Gottes? Lassen wir Tatsachen sprechen!

      3, 4. (a) Was zeigt ein Vergleich zwischen der Botschaft, die die Christenheit in den vergangenen Jahrhunderten verkündigt hat, und dem „Evangelium“, das Jehovas Zeugen seit 1914 verkündigt haben? (b) Durch wessen Unterstützung war dies nur möglich, wenn man an die Verfolgung und Gegnerschaft denkt, und was geht aus Offenbarung 14:6, 7 hervor?

      3 Mögen aufrichtige Menschen das, was die Religionsgemeinschaften der Christenheit in all den Jahrhunderten als Evangelium vom Königreich gepredigt haben, mit dem vergleichen, was Jehovas Zeugen seit dem Ende des Ersten Weltkrieges (1918) verkündigt haben. Es ist nicht dasselbe. Jehovas Zeugen haben wirklich das „Evangelium“ oder die „gute Botschaft“ von Gottes himmlischem Königreich verkündigt, das durch die Inthronisierung Jesu Christi, des Sohnes Gottes, am Ende der Zeiten der Nationen, im Jahre 1914, aufgerichtet worden ist (Luk. 21:24). Das weltweite Zeugnis, das trotz heftiger internationaler Verfolgung und Gegnerschaft gegeben wurde, war nur mit Hilfe des überwältigenden Geistes Gottes möglich. Es ist weder durch den Geist des Menschen noch durch den Geist Satans zustande gekommen. Es wurde mit der Unterstützung der heiligen Engel Gottes gegeben, was aus Offenbarung 14:6, 7 zu erkennen ist:

      4 „Und ich sah einen anderen Engel in der Mitte des Himmels fliegen, und er hatte eine ewige gute Botschaft, um sie als frohe Nachricht denen zu verkünden, die auf der Erde wohnen, sowie jeder Nation und jedem Stamm und jeder Zunge und jedem Volk, indem er mit lauter Stimme sprach: ,Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre, denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen, und betet den Einen an, der den Himmel und die Erde und das Meer und die Wasserquellen gemacht hat.‘“

      5. (a) Welchen Organisator sollte man heute, in der Zeit der Entscheidung, fürchten? (b) In welche Zusammenkünfte im Himmel drang der feindliche Organisator gemäß Hiob, Kapitel 1 und 2 ein?

      5 In einer Zeit wie der heutigen, in der sich jeder entscheiden muß, sollte man also den Schöpfer, den universellen Organisator, fürchten. Das Buch Hiob läßt uns einen Blick in seine himmlische Familie von Engelsöhnen werfen. Satan, der das seit der Flut der Tage Noahs bestehende weltliche System organisiert hat, gehörte einst zu dieser Familie. In Hiob 1:6, 7 wird geschildert, wie er als Eindringling bei einer Familienzusammenkunft auftrat; denn wir lesen: „Nun kam der Tag herbei, an dem die Söhne des wahren Gottes hineingingen, um sich vor Jehova zu stellen, und auch Satan begab sich dann mitten unter ihnen hinein. Da sprach Jehova zu Satan: ,Woher kommst du?‘ Satan antwortete darauf Jehova und sprach: ‚Vom Umherstreifen auf der Erde und vom Umherwandeln auf ihr.‘“ In Hiob 2:1, 2 wird ein ähnliches Bild von einer späteren Zusammenkunft der Söhne des wahren Gottes in den unsichtbaren Himmeln gezeichnet.

      6. (a) Was lassen diese Zusammenkünfte, bei denen Jehova Gott den Vorsitz führte, erkennen? (b) Inwiefern war das Beispiel Hiobs für die „Söhne des wahren Gottes“ eine Ermunterung?

      6 Was lassen diese beiden Zusammenkünfte der Söhne Jehovas erkennen, und wie würde man diejenigen, die diese Familie bilden, richtigerweise bezeichnen? An welches passende Wort (oder welche passenden Wörter) würde man dabei denken? Dies zu sagen, überlassen wir dem Leser. Es handelte sich damals um offizielle Zusammenkünfte, bei denen der wahre Gott rechtmäßigerweise den Vorsitz führte. Zu diesen Zusammenkünften zugelassen zu werden bedeutete für Satan nicht, daß er noch als einer der „Söhne des wahren Gottes“ betrachtet wurde und immer noch zur himmlischen Familie Gottes gehörte. Allein schon die Bezeichnung „Satan“ läßt erkennen, daß dies nicht der Fall war, denn dieser Name bedeutet „Widersacher“. Satan verfolgte also keine gute Absicht, als er — ein für Menschen unsichtbares Geistgeschöpf — auf der Erde umherwandelte. Er war ein Gegner jedes Menschen, der sich bemühte, seine Lauterkeit gegenüber dem wahren Gott zu bewahren. Mit Gottes Zulassung machte er den gerechten, gottesfürchtigen Mann namens Hiob aus dem Lande Uz zur Zielscheibe seiner Angriffe. Doch seine gemeine Absicht, die universelle Souveränität Jehovas sowohl vor den Menschen auf der Erde als auch vor den Engeln im Himmel in Verruf zu bringen, schlug fehl. Hiobs Beispiel der Treue war für Jehovas himmlische Familie von Engelsöhnen eine große Ermunterung.

      7. Aus welcher Familie wurden Adam und Eva wegen ihres Ungehorsams ausgestoßen, und wie viele Geschöpfe aus dem geistigen Bereich nahmen den Wachdienst auf?

      7 Satan dachte vielleicht, er werde wie im Fall des ersten Menschen, Adams, des Sohnes Gottes, den Sieg davontragen. Gegen Ende des sechsten Schöpfungstages, als es noch keine Menschen auf der Erde gab, hatte Gott gesagt: „Lasset uns Menschen machen in unserem Bilde, gemäß unserem Gleichnis.“ Gott sprach von sich hier nicht etwa in der Mehrzahl, wie es in redaktionellen Artikeln von Zeitungen üblich ist. Er redete zumindest e i n e andere Person an, die er in den Schöpfungsakt mit einbeziehen wollte (1. Mose 1:26). Keine aufgeschlossene Person wird bezweifeln, daß diese Aufgabe Zusammenarbeit im Himmel erforderte. Unglücklicherweise stellten sich die ersten Menschengeschöpfe, Adam und Eva, auf die Seite des unsichtbaren Geistgeschöpfs, das hinter der sichtbaren Schlange stand und diese veranlaßt hatte, Gott einen Lügner zu nennen. Wegen ihres Ungehorsams gegenüber Gott wurden sie aus der universellen Familie der Kinder Gottes ausgestoßen und aus dem Garten Eden vertrieben. Dann stellte Gott „im Osten des Gartens Eden die Cherube auf und die flammende Klinge eines sich fortwährend drehenden Schwertes, zu bewachen den Weg zum Baume des Lebens“ im Garten (1. Mose 3:24). Es waren mindestens zwei Cherube, die zu Gottes himmlischer Familie gehörten und die Befugnis erhalten hatten, sich zu materialisieren und so für die Menschen sichtbar zu sein.

      8. Zeigte es sich also damals, daß es noch andere Glieder der Familie Gottes gab, und was geht aus Hiob 38:6, 7 diesbezüglich hervor?

      8 Das beweist, daß es zu jenem frühen Zeitpunkt in der Geschichte des Menschen bereits andere Glieder der himmlischen Familie Gottes gab. Deshalb sagte Jehova Gott, als er einige Fragen über die Grundlegung der Erde aufwarf: „Worin sind ihre Einstecksockel eingesenkt worden, oder wer hat ihren Eckstein gelegt, als die Morgensterne miteinander jubelten und alle Söhne Gottes beifällig zu jauchzen begannen?“ (Hiob 38:6, 7).

      9. Welche Arten von himmlischen Geschöpfen werden in den Psalmen, in Jesaja 6:2 und in der Prophezeiung Daniels erwähnt?

      9 In Psalm 80:1 und 99:1 wird von Jehova gesagt, er ‘sitze auf den Cheruben’ oder er habe „seinen Sitz auf den Cheruben“. Diese Beschreibung stützt sich wahrscheinlich auf die heilige Bundeslade, die im Allerheiligsten des Tempels in Jerusalem stand. Auf dieser Lade befanden sich zwei goldene Cherube, die ihre Flügel einander entgegenstreckten, und in der Mitte darüber erschien das sogenannte Schekinalicht, das die Gegenwart Jehovas in seinem Tempel darstellte. In einer übernatürlichen Vision vom Inneren des Tempels sah der Prophet Jesaja, wie Jehova auf seinem Thron saß und von Geistgeschöpfen, die als Seraphe bezeichnet wurden, umgeben war (Jes., Kap. 6). Außer Seraphen und Cheruben gibt es noch allgemeine Engel, von denen auch in der Offenbarung, dem letzten Buch der Bibel, die Rede ist. Nicht unerwähnt bleiben darf das Geistgeschöpf namens Michael. Michael wird als „einer der ersten Fürsten“ und als „euer Fürst“, das heißt der Fürst des Volkes Daniels, bezeichnet (Dan. 10:13, 21; 12:1). In Judas 9 wird er passenderweise „der Erzengel Michael“ genannt.

      10. Warum mußte bei der Gerichtsverhandlung, die Daniel (7:1-10) in einer Vision sah, Ordnung herrschen?

      10 Der Prophet Daniel beschreibt eine Vision von besonderer himmlischer Herrlichkeit mit folgenden Worten: „Ich schaute weiter, bis Throne aufgestellt wurden und der Alte an Tagen sich setzte. Seine Kleidung war so weiß wie Schnee, und das Haar seines Hauptes war wie reine Wolle. Sein Thron waren Feuerflammen, dessen Räder waren brennendes Feuer. Da war ein Feuerstrom, der floß und von der Stelle vor ihm ausging. Da waren tausend Tausende, die ihm ständig Dienst leisteten, und zehntausend mal zehntausend, die fortwährend direkt vor ihm standen. Das ,Gericht‘ setzte sich, und Bücher wurden geöffnet“ (Dan. 7:9, 10). Bei diesem göttlichen Gericht mußte Ordnung herrschen, besonders angesichts der Tatsache, daß 10 000 mal 10 000 dem Richter dienten.

      11. Was geht in Übereinstimmung mit dem bereits Erwähnten aus Psalm 103:19-21 hervor, und wie wird Jehova von 1. Samuel 1:3 an genannt?

      11 In Übereinstimmung damit heißt es in Psalm 103:19-21: „Jehova selbst hat seinen Thron in den Himmeln fest errichtet; und sein eigenes Königtum hat über alles geherrscht. Segnet Jehova, o ihr, seine Engel, mächtig an Kraft, die ihr sein Wort ausführt, indem ihr auf die Stimme seines Wortes hört. Segnet Jehova, all ihr seine Heerscharen, ihr, seine Diener, die ihr seinen Willen tut.“ Von 1. Samuel 1:3 an wird der Souverän des Universums passenderweise „Jehova der Heerscharen“ genannt (Jak. 5:4, Neue-Welt-Übersetzung).

      12. Der Umstand, daß Gottes himmlische Dienerschaft aus Geschöpfen mit gewissen Titeln oder Bezeichnungen, ja aus „Heerscharen“ besteht, zeigt, daß es im Himmel was gibt?

      12 Wenn man all diese biblischen Hinweise berücksichtigt, wofür spricht dann der Umstand, daß Gottes himmlische Dienerschaft aus einem Erzengel, aus Fürsten, Cheruben, Seraphen, Engeln und aus Heerscharen besteht und daß alle diese Rangordnungen oder Rangstufen und „Heerscharen“ vollkommen harmonisch handeln und sich dem „Alten an Tagen“, Jehova Gott, völlig unterwerfen? Alle Angehörigen der himmlischen Dienerschaft Gottes müssen organisiert sein. Diese himmlische Dienerschaft bildet als Gesamtheit Gottes Organisation. Das bedeutet, daß Gott eine Organisation hat. Das hebräische Wort für Organisation ist histadrúth, und das griechische Wort dafür ist orgánosis.

      DAS „WEIB“ IM HIMMEL

      13. (a) Wie wirkte es sich auf Gottes Organisation aus, daß Adam und Eva sündigten? (b) Was sagte Gott damals zur Schlange, die dies jedoch nicht verstehen konnte?

      13 Als Adam und Eva gegen Gott sündigten, wirkte sich das auf seine Universalorganisation aus, deren irdischer, sichtbarer Teil sie waren. Sie hörten auf, Glieder der Familie zu sein, deren himmlischer Vater oder Schöpfer Gott ist. Sie stellten sich auf die Seite des unsichtbaren Geistgeschöpfes, das hinter der Schlange stand, die eine Lüge äußerte. Diese buchstäbliche Schlange verstand bestimmt nicht die Bedeutung der Worte, die Gott dem Anschein nach zu ihr sprach: „Weil du diese Sache getan hast, bist du das verfluchte unter allen Haustieren und unter allen wildlebenden Tieren des Feldes. Auf deinem Bauch wirst du gehen, und Staub wirst du fressen alle Tage deines Lebens. Und ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Samen und ihrem Samen. Er wird dir den Kopf zertreten, und du wirst ihm die Ferse zertreten“ (1. Mose 3:14, 15).

      14. Wieso wäre es abwegig, Gottes Worte auf die buchstäbliche Schlange zu beziehen, und was für eine Schlange und was für ein Weib müssen gemeint gewesen sein?

      14 Was würden diese Worte bedeuten, wenn man sie wörtlich nehmen würde? Daß zwischen der buchstäblichen Schlange und der buchstäblichen Frau ein tödlicher Haß bestünde und daß der Same oder Nachkomme Evas der unbarmherzige Feind der Nachkommen dieser Schlange wäre; und diese Schlange würde so lange leben, bis der Same Evas, der Same des Weibes, käme. Dann würde diesem „Samen“ von der Schlange die Ferse zertreten werden, und der verwundete „Same“ würde der Schlange den Kopf zertreten, sie also offensichtlich töten. Was für ein Trost und von welchem Nutzen wäre das für die ganze Menschheit? Eine solch buchstäbliche Erklärung gibt in Wirklichkeit keinen Sinn. Sie schafft so viele Schwierigkeiten, daß jeder vernünftige Erforscher der Bibel gezwungen ist, zuzugeben, daß Gottes Worte aus 1. Mose 3:14, 15 eine symbolische Bedeutung haben müssen. Die Schlange, die Eva eine Fangfrage stellte, muß demnach etwas Größeres darstellen, und auch das in diesem Zusammenhang erwähnte „Weib“ muß ein Sinnbild sein.

      15. Warum sind wir bei der Frage, wer die sinnbildliche Schlange ist, nicht auf eine Mutmaßung angewiesen, und da es sich um die „Urschlange“ handelt, ist sie heute wie alt?

      15 Sind wir bei der Frage, wer die sinnbildliche Schlange ist, auf eine Mutmaßung angewiesen? Nein. Die Bibel selbst sagt uns, um wen es sich handelt. In Offenbarung 12:9 bezeichnet sie diese mysteriöse Schlange als den „großen Drachen“, „die Urschlange“, als denjenigen, „der Teufel und Satan genannt wird“. Er war die sinnbildliche Schlange, und um das Jahr 96 u. Z., als der Apostel Johannes die Offenbarung niederschrieb, war Satan, der Teufel, als sinnbildliche Schlange bereits über 4 100 Jahre alt. In der heutigen Zeit, in der sich diese Vision aus der Offenbarung erfüllt, ist diese „Urschlange“ rund 6 000 Jahre alt, das heißt also älter, als irgendeine buchstäbliche Schlange je wurde. In Johannes 8:44 lesen wir: „Er ist ein Lügner und der Vater der Lüge.“

      16. (a) Eine Auseinandersetzung zwischen welchen zwei Parteien wird in Offenbarung, Kapitel 12 geschildert, und wessen Geburt verläuft dennoch erfolgreich? (b) Wo und warum muß die sinnbildliche Mutter unter Schutz geistig ernährt werden?

      16 Wer ist das in 1. Mose 3:15 erwähnte „Weib“, wenn Eva, die von Satan durch die Schlange belogen wurde, es nicht war? Wiederum verhilft uns die Offenbarung zum richtigen Verständnis. In Kapitel 12 wird eine Auseinandersetzung zwischen Satan und einem „Weib“ beschrieben, das von Kopf bis Fuß mit dem Licht der Sonne, des Mondes und von 12 Sternen bekleidet ist. Unser gesunder Menschenverstand sagt uns, daß es sich dabei um ein sinnbildliches „Weib“ im Himmel handeln muß, denn von den Engeln wird nicht als von weiblichen Personen gesprochen. Sie ist schwanger, und Satan wartet wie ein gieriger Drache darauf, das Kind, das sie gebiert, zu verschlingen. Doch der himmlische Vater dieses Kindes wacht und hält Satan davon ab. Das Kind wird bei der Geburt „entrückt zu Gott und zu seinem Thron“, damit es von dort aus „alle Nationen mit eisernem Stabe hüten“ könne (Offb. 12:1-5). Mit dieser königlichen Geburt ist die zwischen Satan und dem sinnbildlichen „Weib“ bestehende Feindschaft nicht zu Ende, da das „Weib“ unter Gottes Schutz geistig ernährt werden muß. Es folgt ein Krieg im Himmel.

      17. Endete der Krieg im Himmel mit dem Zertreten des Kopfes der „Urschlange“, und wie wirkte sich der Ausgang des Krieges auf die Menschen auf der Erde und dem Meer aus?

      17 Michael, der Erzengel, befehligt die Streitkräfte „Jehovas der Heerscharen“. Mit diesen Engelheerscharen kämpft Michael zugunsten des inthronisierten neugeborenen Kindes des „Weibes“. Satan, der „Urschlange“, soll der Kopf zertreten werden. Er und seine Dämonenengel verlieren die Schlacht. Sie werden aus dem Himmel hinausgeworfen und auf die Erde hinabgeschleudert. Doch dadurch ist Satan nicht der Kopf zertreten worden, denn er ist immer noch sehr lebendig. Es ist daher kein Wunder, daß vom Himmel der Ruf erschallt: „Wehe der Erde und dem Meer, weil der Teufel zu euch hinabgekommen ist und große Wut hat, da er weiß, daß er nur eine kurze Frist hat“ (Offb. 12:7-12).

      18. Was sicherte der Sieg Michaels und seiner Heerscharen für das „Königreich unseres Gottes“, und wer konnte deshalb fröhlich sein?

      18 Da der Erzengel Michael und seine Engel den Sieg errungen haben und das königliche „Kind“ nicht aus seiner Stellung neben Gott auf dem himmlischen Thron entfernt wird, ist die Ankündigung im Himmel passend: „Jetzt ist die Rettung und die Macht und das Königreich unseres Gottes und die Gewalt seines Christus herbeigekommen, denn der Ankläger unserer Brüder ist hinabgeschleudert worden, der sie Tag und Nacht vor unserem Gott verklagt! ... Darum seid fröhlich, ihr Himmel.“

      19. Was stellt das „Weib“ dar, das das männliche „Kind“ gebiert, und warum?

      19 Das in Offenbarung 12:5 erwähnte männliche „Kind“ ist offensichtlich ein Sinnbild. Alles, was in Verbindung mit diesem Kind gesagt wird, läßt erkennen, daß es keine Einzelperson darstellt, sondern Gottes Königreich unter seinem Sohn Jesus Christus, der Gewalt hat, alle Nationen mit eisernem Stabe zu hüten, sie in dem noch bevorstehenden „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, im Krieg von Har-Magedon, zu zerschmettern (Offb. 16:14-16). Da das „Kind“ keine Einzelperson ist, ist auch seine Mutter, das „Weib“ im Himmel, keine Einzelperson. Dieses sinnbildliche „Weib“ wurde von Gott, ihrem Ehemann, schwanger gemacht und muß daher Gottes geistige Organisation darstellen. Von dieser Organisation werden die Angehörigen des himmlischen Königreiches hervorgebracht, und zwar nicht nur der verherrlichte Jesus Christus, der offensichtlich in der Rolle des Erzengels Michael handelt, sondern auch seine geistigen „Brüder“, die ebenfalls die „Brüder“ der Glieder der geistigen Organisation Gottes sind (Offb. 12:10, 11).

      20. Wie läßt Offenbarung 12:17 erkennen, ob noch „Brüder“ der geistigen Organisation Gottes auf der Erde sind?

      20 Auf unserer leidgeprüften Erde befindet sich noch ein Überrest dieser geistigen „Brüder“, denn in Offenbarung 12:17 wird gesagt: „Und der Drache wurde zornig über das Weib und begann Krieg zu führen mit den Übriggebliebenen ihres Samens, die die Gebote Gottes halten und das Werk des Zeugnisgebens für Jesus innehaben.“ Da sie zum Samen des „Weibes“ Gottes gehören, hoffen sie auf das Königreich.

  • Der sichtbare Teil der Organisation Gottes
    Der Wachtturm 1981 | 1. August
    • Der sichtbare Teil der Organisation Gottes

      1, 2. (a) Ist es etwas Neues, daß Jehova als Ehemann bezeichnet wird? (b) Welche Antwort liefert Jesaja 54:1-5, 13?

      FÜR Personen, die in der Bibel bewandert sind, ist es nichts Neues, daß Gott als ein Ehemann bezeichnet wird. Als Jesus Christus die Worte sprach: „Es steht in den Propheten geschrieben: ,Und sie werden alle von Jehova belehrt sein‘“ (Joh. 6:45), zitierte er aus einer Prophezeiung, in der von Gott als einem Ehemann die Rede ist. Diese Prophezeiung, Jesaja 54:1-5, 13, lautet auszugsweise:

      2 „Juble, du Unfruchtbare, die nicht geboren hat! ... Denn dein großer Erschaffer ist dein ehelicher Besitzer, Jehova der Heerscharen ist sein Name; und der Heilige Israels ist dein Rückkäufer. ... Und alle deine Söhne werden von Jehova Belehrte sein, und der Friede deiner Söhne wird überströmend sein.“

      3. Bezog sich Paulus, als er gemäß Galater 4:27 aus dieser Prophezeiung Jesajas zitierte, in irgendeinem Sinne auf buchstäbliche Frauen auf der Erde?

      3 Der Apostel Paulus zitierte aus derselben Prophezeiung (Jes., Kap. 54), als er sagte: „Denn es steht geschrieben: ,Sei fröhlich, du Unfruchtbare, die nicht gebiert; brich hervor und rufe laut, du, die du keine Geburtsschmerzen hast; denn die Kinder der Einsamen sind zahlreicher als die von der, die den Mann hat‘“ (Gal. 4:27). Natürlich sprach Paulus hier nicht von buchstäblichen Frauen auf der Erde, denn Jehova Gott war weder in einem vorbildlichen noch in einem symbolischen Sinne Mann einer einzelnen Frau. Bei der sinnbildlichen „Ehefrau“ Gottes handelte es sich um etwas Größeres.

      4. Worum handelte es sich also bei dem „Größeren“?

      4 Was war es? Es war Gottes Organisation, die Organisation, die er für sich erschuf und die nie zu dem Glauben verleitet werden kann, Gott sei ein selbstsüchtiger Lügner. Wie ein Mann macht er sie fruchtbar, so daß sie einen „Samen“ oder einen Nachkommen gebiert, durch den Gott Satan und die Organisation, die dieser mit Adam und Eva gründete, vernichten wird.

      5. Wann wurde das wichtigste Glied des in 1. Mose 3:15 erwähnten „Samens“ hervorgebracht, und auf welche Weise?

      5 Der „Same“ des „Weibes“ oder der „Ehefrau“ Gottes wurde in der Person des einziggezeugten himmlischen Sohnes Gottes hervorgebracht. Wann? Als sein Leben — bis dahin lebte er im geistigen Bereich, im Himmel — in den Mutterleib der jüdischen Jungfrau Maria übertragen wurde, so daß sie im Jahre 2 v. u. Z. mit einem Kind schwanger wurde. Maria war also nicht das „Weib“ aus 1. Mose 3:15, noch erwies sich Maria als die Mutter derer, die in Offenbarung 12:17 die „Übriggebliebenen ihres Samens“ genannt werden. (Siehe Galater 4:26-31.)

      6. (a) Welcher Organisation gehörte Jesus an, als er als vollkommener Mensch auf der Erde war? (b) Ab wann waren die ersten Jünger Jesu ein Teil der geistigen Organisation Gottes?

      6 Wie Adam, der erste Mensch auf der Erde, ein „Sohn Gottes“ war und zu Gottes Universalorganisation gehörte, solange er als vollkommener Mensch im Garten Eden war, so war Jesus als vollkommener Mensch auf der Erde ein sichtbarer Teil der Organisation der Söhne Gottes (Luk. 3:21-38). Im Gebet zu Gott sagte Jesus über sich und seine Jünger: „Sie sind kein Teil der Welt, so, wie ich kein Teil der Welt bin“ (Joh. 17:14, 16). Später sagte Jesus zu dem römischen Statthalter Pontius Pilatus: „Mein Königreich ist kein Teil dieser Welt“ (Joh. 18:36). Der Grund bestand darin, daß Jesus Christus zu Gottes geistiger Organisation, zu Gottes „Weib“, gehörte, ja der Haupt„same“ dieses „Weibes“ war. Vom Pfingsttag des Jahres 33 u. Z. an, als der verherrlichte Jesus vom Himmel aus heiligen Geist auf seine treuen Jünger auf der Erde ausgoß, gehörten auch sie zum „Samen“ des „Weibes“ Gottes. Sie bildeten den sichtbaren Teil der geistigen Organisation Gottes. Wenngleich sie in der Welt waren, waren sie doch kein Teil davon (Apg 2:1-47).

      7. Was für eine „Braut“ hat der voraussichtliche Ehemann Jesus Christus, und was sagt sie gemäß Offenbarung 22:17?

      7 Aus diesem Grund wird von Jesus Christus auch als von einem Bräutigam gesprochen, der eine voraussichtliche „Braut“ hat. Sie ist natürlich keine buchstäbliche Frau. Wenn sie aber das nicht ist, was ist sie dann? Sie ist eine „Braut“, die aus vielen Personen besteht, eine Personengruppe, also eine Organisation, die dem voraussichtlichen Bräutigam nachfolgt, ihn nachahmt und seinen Willen tut. Man mag sie eine Ekklesia, eine Kongregation oder eine Versammlung nennen, wenn man will (5. Mose 4:10; 9:10; 18:16, Septuaginta; Apg. 7:38). Im letzten Buch der Bibel wird diese voraussichtliche Braut des verherrlichten Christus erwähnt. So heißt es zum Beispiel in Offenbarung 22:17: „Und der Geist und die Braut sagen fortwährend: ,Komm!‘“

      8. (a) Womit vergleicht der Apostel Paulus gemäß 2. Korinther 11:2 die Christenversammlung seiner Tage? (b) Wenn Paulus aus Psalm 45 zitiert und ihn mit Jesus in Verbindung bringt, wer ist dann die Frau, die zu dem messianischen König, ihrem Herrn, gebracht wird?

      8 An die Ekklesia oder Versammlung in Korinth (Griechenland) schrieb der Apostel Paulus: „Ich persönlich habe euch e i n e m Mann zur Ehe versprochen, um euch als eine keusche Jungfrau dem Christus darzustellen“ (2. Kor. 11:2). In Hebräer 1:8, 9 wendet Paulus den 45. Psalm auf Jesus Christus, den Sohn Gottes, an. In diesem prophetischen Psalm wird der Sohn Gottes mit einem Bräutigam verglichen, denn die Verse 13 bis 15 lauten: „Des Königs Tochter ist ganz herrlich innerhalb des Hauses; ihr Kleid ist in Gold eingefaßt. In gewirktem Gewand wird sie zum König gebracht werden. Die Jungfrauen in ihrem Gefolge als ihre Gefährtinnen werden zu dir hereingebracht. Sie werden mit Freuden und Frohlocken gebracht werden; sie werden einziehen in den Palast des Königs.“

      9. Mit wem verglich Johannes der Täufer Jesus Christus und die Gruppe seiner Jünger?

      9 Auch Johannes der Täufer verglich Jesus Christus mit einem Bräutigam und seine künftigen Jünger mit einer voraussichtlichen Braut. Er hatte das Vorrecht, dem getauften, gesalbten Jesus die ersten Jünger vorzustellen, deshalb sagte er: „Ich sagte: Ich bin nicht der Christus, sondern ich bin diesem vorausgesandt worden. Der die Braut hat, ist der Bräutigam. Wenn aber der Freund des Bräutigams dasteht und ihn hört, ist er hoch erfreut über die Stimme des Bräutigams. Daher ist diese meine Freude voll geworden“ (Joh. 3:28, 29). Johannes der Täufer erwartete nicht, ein Teil der geistigen „Braut“ Christi zu werden. Er blieb nur ein „Freund des Bräutigams“. Trotzdem empfand er wie die in Psalm 45:13-15 erwähnten Brautjungfern selbstlose Freude.

      10. (a) Warum ist es richtig, zu sagen, daß die „Braut“klasse der sichtbare Teil der geistigen Organisation Gottes ist? (b) Wie wird dieser Umstand durch das bestätigt, was Paulus über Christus, das Haupt, an die Römer und an die Korinther schrieb?

      10 All das zeigt, daß so, wie der himmlische Bräutigam ein Teil der geistigen Organisation Gottes ist, auch die voraussichtliche „Braut“klasse, die von Gottes Geist gezeugt wird, während sie sich noch auf der Erde befindet, ein Teil der geistigen Organisation Gottes ist, und zwar der sichtbare Teil. Dieser Umstand wird durch die Tatsache bestätigt, daß diese „Braut“, die einen Mann als Haupt hat, gleichzeitig der geistige Leib Christi ist. An die Ekklesia oder Versammlung in Rom schrieb Paulus: „So sind wir, obwohl viele, e i n Leib in Gemeinschaft mit Christus, doch Glieder, die als einzelne zueinander gehören“ (Röm. 12:5). An die Versammlung in Korinth schrieb er: „Denn wahrlich, durch e i n e n Geist sind wir alle zu e i n e m Leib getauft worden ... Ihr nun seid Christi Leib und als einzelne Glieder“ (1. Kor. 12:13, 27). Da das Haupt dieses geistigen Leibes, der verherrlichte Jesus Christus, zu Gottes geistiger Organisation gehört, gehören die Glieder seines „Leibes“ ebenfalls zu Gottes Organisation, wenngleich sie gegenwärtig auch nur den irdischen Teil davon bilden. Es ist nicht zuviel gesagt, daß sie Gottes sichtbare Organisation auf der Erde sind. „Gott hat den Körper eingerichtet“ (1. Kor. 12:24, van Eß). „Aber Gott hat den Leib organisiert“ (The Riverside New Testament von William G. Ballantine).

      GOTTES ORGANISIERTES, IHM HINGEGEBENES VOLK HEUTE

      11. Warum war nach dem Ersten Weltkrieg auf seiten der weltlichen Nationen und auch auf seiten der ‘Übriggebliebenen des Weibessamens’ eine Reorganisation nötig?

      11 Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges (1918) war in Satans sichtbarem System der Dinge im Interesse der vom Krieg heimgesuchten Nationen eine Reorganisation nötig. In Gestalt der Kommunisten, die in Rußland eine gewaltsame Revolution herbeigeführt und die politische Macht dieses riesigen Reiches in Europa und Asien übernommen hatten, war ein neuer Akteur auf die internationale Bühne getreten. Welch einer Welt sich doch die ‘Übriggebliebenen des Weibessamens’ gegenübersahen! Sie mußten neu organisiert werden. Sie mußten die Zukunft von einem neuen und ziemlich revolutionierenden Standpunkt aus betrachten, und zwar im Lichte biblischer Prophezeiungen, die sie von nun an immer besser verstanden. Die biblische Chronologie, biblische Prophezeiungen und die Weltereignisse lieferten genügend Beweise dafür, daß die Heidenzeiten, „die bestimmten Zeiten der Nationen“, im Oktober 1914 zu Ende gegangen waren (Luk. 21:24). Damals begann für die alte Welt die „Zeit des Endes“ oder ihre „letzten Tage“ (Dan. 12:4; 2. Tim. 3:1). Deshalb war für eine neue Gruppe die Zeit gekommen, als Akteure die Weltbühne zu betreten, nicht für die Kommunisten, sondern für gottesfürchtige Personen. Im Laufe der Zeit zeigte sich, um wen es sich handelte.

      12. (a) Wann und wo wurde vor dem Ende des Ersten Weltkrieges damit begonnen, die irdische Hoffnung der gottesfürchtigen Menschen zu verkündigen, die dann auf der Weltbühne erschienen? (b) Mit wem brachte daher das 1921 veröffentlichte Buch Die Harfe Gottes die Worte aus Johannes 10:16 in Verbindung?

      12 Sie hatten die Aussicht, die Vernichtung des alten Systems der Dinge in Harmagedon zu überleben und unter Christi himmlischem Königreich in ein neues System der Dinge einzugehen. Dadurch sollten sie die Gelegenheit erhalten, nie von der Erde wegzusterben, die durch das Königreich in ein Paradies verwandelt wird. Diese Hoffnung — nichts dergleichen war je zuvor verkündigt worden — wurde im Februar 1918, über 8 Monate vor dem Ende des Ersten Weltkrieges, in Los Angeles (Kalifornien, USA) öffentlich bekanntgemacht. Diejenigen, die diese Hoffnung annahmen, sollten nicht erwarten, in den Himmel zu kommen, um dort ein Teil der Organisation Gottes zu werden. Nach dem Krieg wurden Jesu prophetische Worte aus Johannes 10:16 in einem neuen Licht gesehen. Im Jahre 1921 veröffentlichte die Watch Tower Society daher das Buch Die Harfe Gottes (in Deutsch 1922). Auf Seite 317 heißt es in den Absätzen 577, 578:

      „Daß sich die Errettung nicht allein auf diejenigen beschränkt, die in den Himmel kommen, bewies Jesus, indem er sagte: ,Ich habe andere Schafe, die nicht aus diesem Hofe sind; auch diese Schafe muß ich bringen, und sie werden meine Stimme hören.‘ (Johannes 10:16) Dieser ,Hof‘ oder diese Hürde bezeichnet die Kirche, und nachdem diese Klasse ausgewählt ist, müssen alle eine Gelegenheit haben, in die Hürde Christi zu kommen. Dies ist wahr, weil er sie alle mit seinem kostbaren Blut erkaufte.

      Gott ließ den Propheten David schreiben: ,Alle Nationen, die du gemacht hast, werden kommen und vor dir anbeten, Herr, und deinen Namen verherrlichen.‘ (Psalm 86:9) Dies ist ein weiterer bestätigender Beweis dafür, daß alle Menschen Gelegenheit zur Erlangung des Lebens haben müssen.“

      13. Wie wurde auf dem Kongreß 1923 in Los Angeles im Hauptvortrag Jesu Gleichnis von den Schafen und den Böcken mit Johannes 10:16 in Verbindung gebracht?

      13 Im Jahre 1923 fand in Los Angeles (Kalifornien) ein neuntägiger Kongreß statt, dessen Höhepunkt am Sonntag, dem 26. August, eine Zusammenkunft für die Öffentlichkeit im Coliseum war, bei der das Gleichnis Jesu von den Schafen und den Böcken aus Matthäus 25:31 bis 46 erklärt wurde, und diese Erklärung wich von der in der Christenheit üblichen Auslegung dieses Gleichnisses ab. Es wurde gezeigt, daß die „Schafe“ den von Jesus in Johannes 10:16 vorhergesagten „anderen Schafen“ entsprechen. Die Ansprache mit dieser Erklärung wurde im Wacht-Turm vom 1. Januar 1924 veröffentlicht. Auf Seite 6 hieß es in Absatz 33 u. a.:

      „Wir glauben, daß die nominelle Kirche Millionen umfaßt, die aushalten, weil sie Ehrfurcht vor dem Herrn haben, und sie betrachten die nominelle Kirche gewissermaßen als von dem Herrn gebraucht. Sehr viele von diesen machen nicht den Anspruch, dem Herrn geweiht zu sein, und haben keine himmlischen Hoffnungen oder Bestrebungen. Hier, so glauben wir, ist die Klasse zu finden, die von unserem Herrn als die Schafe bezeichnet ist. (Joh. 10:16) Unsere Schlußfolgerung ist deshalb die, daß sowohl die Schafe als auch die Böcke in diesem Gleichnis den Anspruch machen, Christen zu sein, und das sogenannte ,Christentum‘ bilden, und beide machen den Anspruch, die Werke in dem Namen des Herrn zu tun. — Matth. 7:21-23.“

      14. Was sagte der Wacht-Turm vom 1. Februar 1924 über die Einsammlung der „anderen Schafe“?

      14 In der Ausgabe vom 1. Februar 1924 war im Wacht-Turm (auf Seite 41, Absatz 3 und 4) zu lesen:

      „‚Und ihm werden die Völker gehorchen [sich anschließen].‘ — 1. Mose 49:10.

      Dies ist ein prophetisches Wort, das auf das Werk des Christus hinweist. Die Zeit für seine Erfüllung ist nahe gekommen. Es bedeutet, daß die Völker jeder Nation, Art und Sprache, welche Gerechtigkeit wünschen und lieben, zum Herrn gesammelt werden sollen. Jesus sagte: ,Und ich habe andere Schafe, die nicht aus diesem Hofe sind; auch diese muß ich bringen, und sie werden meine Stimme hören, und es wird e i n e Herde — ein Hirte sein.‘ (Joh. 10:16) Ein Schaf ist ein fügsames, friedliches und lenksames Tier, und darum dient es als Sinnbild von Leuten, die den Frieden lieben und sich nach besseren Dingen sehnen.“

      15. Wie zeigte der Wachtturm vom 15. September 1934, daß sich Gottes Güte nicht nur auf die Rettung der „kleinen Herde“ erstreckt, die in den Himmel kommt?

      15 Im Wachtturm vom 15. September 1934 hieß es im einleitenden Absatz auf Seite 275:

      „Jehovas Güte erstreckt sich über alle, die eifrig bestrebt sind, seinen Willen zu erkennen und zu tun. Er wendet seine Güte und Huld den Menschen zu, die an den Herrn Jesus Christus glauben. (Joh. 3:16) Jesus Christus ist der von Gott verordnete Weg zum Leben; doch werden nicht alle Menschen, die Leben erhalten, geistige Geschöpfe werden. Es gibt noch andere Schafe, die nicht zur ,kleinen Herde‘ gehören. (Joh. 10:16) Diese ,anderen Schafe‘ sind es, die Christus Jesus nach seiner Ankunft im Tempel zum Gericht mit diesen Worten anredet: ,Kommt her, Gesegnete meines Vaters, ererbet das Reich, das euch bereitet ist von Grundlegung der Welt an.‘ (Matth. 25:34)“

      (Siehe auch Absatz 28 auf Seite 280.)

      16. Zu welcher Klasse von „Schafen“ gehört die „große Volksmenge“ gemäß der Erklärung, die 1935 auf dem Kongreß in Washington (D. C.) gegeben wurde, und wie reagierten am darauffolgenden Tag Hunderte von denen, die besonders eingeladen worden waren?

      16 Das darauffolgende Jahr, 1935, war ein epochemachendes Jahr. In Washington (D. C.) fand ein bedeutsamer Kongreß statt, zu dem alle, die zu den „anderen Schafen“ des vortrefflichen Hirten gehören wollten, besonders eingeladen wurden. Daran war zu erkennen, daß jetzt bestimmte Schritte unternommen wurden, diese „anderen Schafe“ zu sammeln. Am Freitag, dem 31. Mai, wurde in einem Vortrag gezeigt, daß die „anderen Schafe“ (oder Jonadabe) die „große Volksmenge“ ausmachen werden, die, wie in Offenbarung 7:9-17 vorhergesagt, auf der Erde leben wird. Der Wunsch vieler Kongreßteilnehmer, zu dieser „großen Volksmenge“ zu gehören, war am darauffolgenden Tag daran zu erkennen, daß sich 840 Personen zum Zeichen dafür taufen ließen, daß sie sich durch Jesus Christus, den vortrefflichen Hirten, Jehova Gott bedingungslos hingegeben hatten.

      EIN „NEUER NAME“ FÜR DEN IRDISCHEN TEIL

      17. Auf welches herausragende Ereignis bezog sich die in Offenbarung, Kapitel 12 erwähnte Geburt des männlichen Kindes gemäß der Erklärung, die im Wacht-Turm vom 15. April 1925 gegeben wurde?

      17 Doch gehen wir in das bedeutungsvolle Jahr 1925 zurück. Man hatte Klarheit über die lange mißverstandene Vision aus Offenbarung 12:1-17 erlangt. In der Zeitschrift Der Wacht-Turm vom 15. April 1925 wurde mit dem Gedanken aufgeräumt, daß das von dem Weib im Himmel hervorgebrachte männliche Kind das Papsttum darstelle, das von einem abtrünnigen Religionssystem im 4. Jahrhundert hervorgebracht worden sei. Statt dessen stellt die Geburt des männlichen Kindes die Geburt des messianischen Königreiches Gottes dar, das von seinem „Weib“, seiner weibesgleichen himmlischen Organisation, hervorgebracht wurde. Diese Geburt fand am Ende der Heidenzeiten, der „bestimmten Zeiten der Nationen“, im Herbst des Jahres 1914 u. Z. im Himmel statt. Der irdische Teil der geistigen Organisation Jehovas war von dieser Offenbarung begeistert.

      18. (a) Wofür war, wie im Jahre 1925 gezeigt wurde, für Gott die Zeit gekommen? (b) Was taten 1931 in Übereinstimmung damit die Versammlungen all derer, die sich in „dieser Hürde“ des vortrefflichen Hirten befanden?

      18 Das war im Jahre 1925 noch nicht alles. Es wurde außerdem auf die bemerkenswerte Tatsache aufmerksam gemacht, daß für Gott die Zeit gekommen sei, sich einen Namen zu machen. Darauf wurde im Sommer jenes Jahres auf dem regionalen Kongreß in Indianapolis (Indiana, USA) öffentlich hingewiesen (2. Sam. 7:23; Jes. 64:1, 2). Im Juli 1931 wurde die Welt mit der Bezeichnung „Jehovas Zeugen“ konfrontiert, als Tausende derer, die zu „dieser Hürde“ des vortrefflichen Hirten gehörten, in Übereinstimmung mit Gottes Vorsatz, sich aus den Nationen „ein Volk für seinen Namen“ zu nehmen, diese biblische Bezeichnung für Gottes hingegebenes, getauftes Volk annahmen (Jes. 43:10). Dem Beispiel, das auf dem Kongreß in Columbus (Ohio) gegeben wurde, folgten weltweit die Versammlungen all derer, die zu „dieser Hürde“ gehörten.

      19. Gehören gemäß der Elberfelder Bibel zu denen, die sich in „diesem Hofe“ befinden, alle „Schafe“, die der vortreffliche Hirte heute hat?

      19 Jesus Christus machte einen Unterschied zwischen seinen schafähnlichen Nachfolgern aus „dieser Hürde“ und den „anderen Schafen“. Gemäß der Elberfelder Bibel (1891) sagte er: „Und ich habe andere Schafe, die nicht aus diesem Hofe sind; auch diese muß ich bringen, und sie werden meine Stimme hören, und es wird e i n e Herde, e i n Hirte sein.“

      20. Welche „Schafe“ insbesondere hat der vortreffliche Hirte seit 1935 auf der Erde zu einer Einheit organisiert?

      20 Alle, die aus „diesem Hofe“ oder „dieser Hürde“ (Neue-Welt-Übersetzung) waren, gehörten als die in Offenbarung 12:17 erwähnten „Übriggebliebenen“ des geistigen „Samens“ des Weibes Gottes zu Gottes geistiger Organisation. Die „anderen Schafe“ gehören nicht zu „dieser Hürde“ und sind daher kein Teil der geistigen Organisation Gottes. Sie sind kein Teil der „kleinen Herde“, der der himmlische Vater „das Königreich“ gibt (Luk. 12:32). Doch im Frühjahr 1935 begann der vortreffliche Hirte Jesus Christus damit, diese „anderen Schafe“, die für die Erde bestimmt sind, in eine erkennbare Gemeinschaft mit dem geistgezeugten Überrest aus „dieser Hürde“ zu bringen. Sie waren „die Schafe“, die in Jesu Gleichnis von den Schafen und den Böcken aus Matthäus 25:31-46 vorhergesagt worden waren. Der vortreffliche Hirte bringt somit die „Schafe“ aus „dieser Hürde“ mit den „anderen Schafen“ zusammen, damit sie nur „e i n e Herde“ unter ihm als ihrem „e i n e n Hirten“ bilden. Auf diese Weise ist die „Herde“ eine einzige Organisation.

      21. Bis wann wird der Überrest schafähnlicher Personen aus dieser „Hürde“ mit den „anderen Schafen“ als einer einzigen organisierten „Herde“ zusammenarbeiten, und welche Änderungen müssen dann vorgenommen werden?

      21 Dadurch besteht für alle diese schafähnlichen Menschen, wo immer sie einmal leben werden, die Voraussetzung, jetzt als e i n e Organisation auf der Erde zusammenzuarbeiten. Die Trennung, die für die beiden Klassen schließlich kommen muß, tritt dadurch ein, daß die „Schafe“ aus „dieser Hürde“ ihren irdischen Lauf in Treue vollenden und an der „ersten Auferstehung“ teilhaben, wodurch sie in die unsichtbare, himmlische Organisation aufgenommen werden (Offb. 20:4, 6). Da dann von der „kleinen Herde“ niemand mehr dasein wird, müssen unter den übriggebliebenen „anderen Schafen“ Änderungen vorgenommen werden, damit sie alle harmonisch als Untertanen des größeren David, des messianischen Königs Jesus Christus, dienen können (Offb. 22:16).

      „Der, der auf dem Throne sitzt, wird sein Zelt über sie ausbreiten. Sie werden nicht mehr hungern und auch nicht mehr dürsten, noch wird die Sonne auf sie niederbrennen, noch irgendeine sengende Hitze, weil das Lamm, das inmitten des Thrones ist, sie hüten und sie zu Wasserquellen des Lebens leiten wird. Und Gott wird jede Träne von ihren Augen abwischen“ (Offb. 7:15-17; vgl. 21:3, 4).

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