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Gott leitet sein Volk liebevoll dem Leben entgegenDer Wachtturm 1967 | 1. September
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getan werden sollte, getan werden konnte. So gab es zum Beispiel eine Familie, in der drei Söhne besonders begabt waren und die Väter ihres Handwerks oder ihrer Kunst wurden: Der eine war ein hervorragender Viehzüchter, ein anderer ein Meister der Musik und der dritte ein geschickter Werkzeugmacher — 1. Mose 4:19-22.
22. Welchem Ziel entgegen leitet Jehova sein Volk, und warum muß dies allmählich, Schritt für Schritt, geschehen?
22 Während Jehova sein Volk also mit allem Notwendigen versieht, leitet er es nach und nach immer höheren Stufen des Glücks und dem Leben in einer neuen Ordnung entgegen. Als die ersten nordamerikanischen Siedler westwärts zogen, mögen sie am Horizont zunächst etwas ganz schwach gesehen haben, was wie Wolken aussah, was sie aber später als die scharfen Umrisse der Berge erkennen konnten. Je näher sie kamen, desto besser konnten sie die Bäume, die Felsen und andere Einzelheiten des schönen Landes sehen. So ist es auch mit Gottes Volk. Es weiß, daß eine neue Ordnung bevorsteht, ein gerechtes System der Dinge, in dem Tränen, Sorgen und auch der Tod nicht mehr sein werden. (Offb. 21:3, 4) Je näher wir dieser neuen Ordnung kommen, desto deutlicher werden ihre Umrisse sichtbar. Das setzt voraus, daß wir uns den neugewonnenen Kenntnissen anpassen, durch die wir unseren großen Gott, Jehova, immer besser verstehen und ihm immer ähnlicher werden. In seinem neuen System der Dinge werden wir zur Vollkommenheit gelangen und das, was das Leben alles bietet, für immer genießen. Dann werden wir sogar noch kräftigere Wahrheiten über ihn, der uns wie ein liebevoller Hirte führt und leitet, aufnehmen können, und wir werden durch das Königreich seines Sohnes Jesus Christus in immer reichlicherem Maße gesegnet werden. — Jes. 9:6, 7.
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Mit Jehovas Organisation vorangehenDer Wachtturm 1967 | 1. September
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Mit Jehovas Organisation vorangehen
1. (a) Warum sollte man erwarten, daß Gottes Organisation auf der Erde vorangeht? (b) Woran ist die Leistungsfähigkeit der Organisation zu erkennen?
ALLES in Gottes Universum bewegt sich. Bewegung ohne Unordnung ist der Grundzug des Universums. Planeten laufen um die Sonne; Sonnen laufen um in ihren Galaxien; Galaxien laufen um Sternhaufen, und Sternhaufen laufen um noch größere Sternhaufen bis ins Unendliche, soweit dies Astronomen beurteilen können. Demnach müßte auch Gottes Organisation auf der Erde in Bewegung sein, und das ist sie auch. Sie bewegt sich mit erstaunlicher Schnelligkeit voran. Über das wahrscheinlich meistanerkannte Tätigkeitsgebiet dieser Organisation, die Veranstaltung von Kongressen, ist in der Presse schon viel geschrieben worden. Da ihr Gott, ein haushälterischer Gott ist, leistet sie die größte Arbeit mit einem möglichst geringen Aufwand an Kraft. Auffallend ist — besonders im Hinblick auf ihre Leistungen —, daß der größte Teil ihrer Glieder Teilzeitprediger sind, die Jehova aber von ganzem Herzen ergeben sind und ihm den ganzen Tag dienen. Sie haben ihre Familien und ihre Verpflichtungen, und die meisten sind berufstätig und können nur einen Teil ihrer Zeit unmittelbar dem Werk der Organisation widmen.
WAS ES BEDEUTET VORANZUGEHEN
2, 3. (a) Was bedeutet es, mit Jehovas Organisation voranzugehen? (b) Wie sollte man, je länger man mit der Organisation verbunden ist, vorangehen?
2 In Jehovas Organisation voranzugehen bedeutet nicht, anderen vorauszugehen. Es ist nicht wie in weltlichen Organisationen, wo voranzugehen oft bedeutet, einen anderen zu ersetzen oder ihn aus seiner Stellung zu verdrängen. Es bedeutet, mit der Organisation voranzugehen, sich einzufügen, den Bedürfnissen zu entsprechen und fähig zu sein, größere Verantwortung zu übernehmen. Wegen der schnellen Ausdehnung der Organisation werden solche Personen ständig benötigt.
3 Mit der Organisation voranzugehen bedeutet nicht, nur ein Anhänger zu sein. Wer in der Wahrheit ist, sollte mit der Zeit immer schneller vorangehen. Paulus schrieb gemäß Hebräer 5:12 an die hebräischen Christen: „Obwohl ihr der Zeit nach Lehrer sein solltet, benötigt ihr wieder jemand, der euch von Anfang an die elementaren Dinge der heiligen Aussprüche Gottes lehre; und ihr seid solche geworden, die Milch benötigen, nicht feste Speise.“
4. Wie zeigt der Vergleich mit dem menschlichen Körper, daß es notwendig ist voranzugehen, und wie spornt der Apostel Paulus dazu an?
4 Paulus verglich die Organisation auch mit dem menschlichen Körper: „Dennoch hat Gott den Leib so zusammengefügt, daß er dem Teil, der einen Mangel hatte, reichlichere Ehre verlieh, damit keine Spaltung im Leibe sei, sondern daß dessen Glieder dieselbe Sorge füreinander tragen sollten. Und wenn e i n Glied leidet, leiden alle anderen Glieder mit ihm; oder wenn einem Glied Herrlichkeit zuteil wird, so freuen sich alle anderen Glieder mit ihm.“ (1. Kor. 12:24-26) Jedes Glied in der Organisation hat seinen Platz und sollte sich an diesem Platz als nützlich erweisen. Niemand kann auf die Dauer ein geistiges Kleinkind bleiben. Beim menschlichen Körper bleiben auch nicht einzelne Teile unentwickelt, während die übrigen Teile wachsen. Wer nicht vorangehen will, verrät einen falschen Geist, den Geist der Welt. Die weltliche Einstellung ist: „Tue möglichst wenig, nicht mehr, als du unbedingt tun mußt.“ Der Apostel Paulus dagegen sagt gemäß 1. Timotheus 3:1: „Wenn jemand nach dem Amt eines Aufsehers strebt, begehrt er vortreffliche Arbeit.“ Wir werden also ermuntert voranzugehen, das heißt, uns darauf vorzubereiten, Verantwortung zu übernehmen. Es herrscht Mangel an Personen, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen.
5. Was tun Menschen, um ein Ziel, das sie sich selbst gesteckt haben, zu erreichen, und wieso sollte das für uns ein Ansporn sein?
5 Denken wir nur daran, wie sehr sich manche Menschen in der Welt anstrengen, ein Ziel zu erreichen, das sie sich gesteckt haben. Von solchen Menschen wird oft gesagt, sie gingen in ihrer Arbeit völlig auf. Sie lernen jahrelang, besuchen vielleicht mehrere Jahre eine höhere Schule und beginnen dann vielleicht in einem Betrieb in einer sehr niedrigen Stellung; aber sie arbeiten und lassen ihr Ziel nicht aus dem Auge. Sie lassen sich durch nichts ablenken oder aufhalten. Selbst wenn sie dann in einer verantwortungsvollen Stellung sind, legen sie die Hände nicht in den Schoß, sondern gehen noch tatkräftiger voran — und das alles, um ein Ziel zu erreichen, das sie sich selbst gesteckt haben. Wieviel eher sollten wir dann bereit sein, mit einer Organisation voranzugehen, die größer ist als das größte Unternehmen oder als die größte Nation, nämlich mit der vom Schöpfer des Universums gegründeten und unter seinem Segen wirkenden Organisation, und uns von Gott in alle Ewigkeit gebrauchen zu lassen!
6. Nach welchem Grundsatz sollten wir vorangehen, und wie wirkt es sich auf andere aus, wenn wir in der rechten Weise vorangehen?
6 Wir werden daher jetzt für größere Dinge geschult, und zwar nach dem Grundsatz, daß wer in kleinen Dingen treu ist, auch in größeren Dingen treu sein wird. (Luk. 16:10; Matth. 25:21) Wir sollten in allen Dingen treu sein, sollten uns als wahre, ergebene Diener Gottes erweisen und auf dem rechten Weg, dem Weg, den er vorgeschrieben hat, vorangehen. Wer auf diese Weise vorangeht, verdrängt andere nicht, sondern er hilft ihnen, Schritt zu halten. Nehmen wir uns in dieser Hinsicht ein Beispiel an den Werken Jesu und an den Werken und Schriften des Apostels Paulus. Ihr Beispiel hat Hunderttausenden geholfen voranzukommen.
7. Erfordert das Vorangehen mit der Organisation besondere Fähigkeiten? Begründe deine Antwort.
7 Einige wollen jedoch nicht vorangehen. Warum nicht? Nun, sie schrecken davor zurück, Verantwortung zu übernehmen, weil sie befürchten, es könnte zuviel damit verbunden sein. Es erscheint ihnen wie ein Berg. In Wirklichkeit ist es gar nicht schwer, mit der Organisation voranzugehen, ja es ist sogar leichter, mit ihr voranzugehen, als zu versuchen, der Verantwortung auszuweichen. Wenn wir nicht vorangehen, werden wir schließlich eines Tages nicht mehr in der Organisation sein. Es sind keine besonderen Fähigkeiten, keine besonderen Charaktermerkmale und auch keine besonderen Leistungen erforderlich. Bei der Frage, mit der Satan Jehova Gott herausforderte, ging es nicht darum, daß Gott keine fähigen Geschöpfe habe erschaffen können, sondern darum, daß es unter seinen Geschöpfen keines gebe, dessen Herz vollständig auf ihn gerichtet sei und das ihm ganzherzig diene und seine Lauterkeit ihm gegenüber unter allen Umständen bewahre. Nein, nicht das, was wir haben, zählt bei Gott, sondern, wie wir das, was wir haben, gebrauchen.
GEHORSAM, DER GRUNDLEGENDE FAKTOR
8. Welche Voraussetzung müssen wir erfüllen, um voranzukommen, und was gibt uns die Kraft dazu?
8 Gibt es eine „geheime“ Formel für das Vorangehen mit der Organisation? Nein, aber eine grundlegende Voraussetzung müssen wir erfüllen. Das läßt sich anhand eines Beispiels besser erklären. Wenn wir das Universum betrachten, staunen wir über seinen komplizierten Aufbau. Es erfüllt uns mit Ehrfurcht. Wir sehen die wunderbare Ordnung. Das brachte Wissenschaftler auf den Gedanken, daß das Ganze auf einer einfachen, grundlegenden Formel beruhen müsse. Sie stellten fest, daß alle Materie im sichtbaren Universum Energie ist. Das Verhältnis zwischen Energie und Materie kann durch die einfache Formel E = mc2 ausgedrückt werden. Die Energie eines jeden Materiepartikels ist gleich seiner Masse, multipliziert mit dem Quadrat der Lichtgeschwindigkeit. Was ist nun das grundlegende Prinzip, auf dem die Bewegung der lebendigen Organisation Jehovas beruht? Es kann mit e i n e m Wort gesagt werden: GEHORSAM, ein liebender, von Herzen kommender Gehorsam. Das ist die grundlegende Formel, auf der die Organisation beruht und nach der sie wirkt. Die Kraft, die sie benötigt, um voranzugehen, empfängt sie durch den Geist Jehovas, den Gott seiner Organisation gemäß ihrem Gehorsam ihm gegenüber zukommen läßt. Nicht die Tüchtigkeit der Glieder der Organisation ist ausschlaggebend. Die Bibel enthält hierfür viele vortreffliche Beispiele. Eines davon ist Gideon. Gideon war kein bekannter Führer und war auch nicht besonders begabt. Er war Landwirt. Er gehorchte aber Jehova Gott, und Jehova gebrauchte ihn deshalb, um Israel auf eine wunderbare Weise zu befreien. — Ri. 6:15, 16, 27; 7:20-22.
9. Wieso hat unser Vorangehen mit der Organisation in Wirklichkeit etwas mit unserem Verhältnis zu Jehova zu tun?
9 Mit der Organisation voranzugehen hat also nichts mit kalter Berechnung zu tun. Es geht dabei darum, Jehova näherzukommen, den Gehorsam zu vervollkommnen und Jehovas Geist zu erbitten und zu empfangen. Wir haben uns Jehova, nicht der Organisation, hingegeben. Er fügt uns in der Organisation dort ein, wo wir hinpassen, und der Gehorsam hilft uns, uns einfügen zu lassen.
10. Wieso können wir uns an Jesu Gehorsam ein Beispiel nehmen?
10 Betrachten wir das vortreffliche Beispiel, das uns Jesus gegeben hat. Niemand, außer Jehova selbst, hatte mehr Macht und größere Fähigkeiten. Doch gehorsam „entäußerte [er] sich selbst und nahm Sklavengestalt an und wurde den Menschen gleich. Mehr als das, als er in seiner Beschaffenheit als ein Mensch erfunden wurde, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam, selbst bis zum Tode, ja zum
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