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  • Erkenne deinen Platz in der Neuen-Welt-Gesellschaft
    Der Wachtturm 1958 | 15. September
    • wachsenden Organisation seinen Platz behielt? Der nächste Vers antwortet darauf: „Die Versammlungen wurden daher in der Tat weiterhin im Glauben befestigt und nahmen an Zahl von Tag zu Tag zu.“ — Apg. 16:4, 5, NW.

      10. Zeige, wie die grundlegende organisatorische Struktur der Organisation der Zeugen Jehovas heute mit derjenigen übereinstimmt, die im ersten Jahrhundert festgelegt wurde.

      10 Es sind nun seit der Kindheit des Christentums rund neunzehnhundert Jahre verflossen; doch unter dem Haupte, der Leitung derselben höheren Mächte, nämlich Gottes, Jehovas, und Christi Jesu, besteht immer noch nur die eine theokratische Organisation, die heute auf Erden durch die eine Organisation vertreten ist, die von Gott gestützt und regiert wird, nämlich die Neue-Welt-Gesellschaft der Zeugen Jehovas. Obwohl sich in diesem zwanzigsten Jahrhundert diese wahrhaft urchristliche Gesellschaft in ganz erstaunlicher Weise ausgebreitet hat, paßt sie sich doch in ihrer Struktur dem göttlichen Grundmuster an, das im ersten Jahrhundert vorgezeichnet wurde. Gleichwie damals, so hat Gott heute in der neuzeitlichen Gesellschaft der christlichen Zeugen Jehovas „die Glieder an dem Leibe gesetzt, jedes von ihnen, so wie es ihm gefiel“. (1. Kor. 12:18, NW) Gleichwie damals, so hat es ihm, dem göttlichen Haupte, jetzt wohlgefallen, eine zentrale, leitende Körperschaft zu gründen, die Jehovas Zeugen überall auf Erden dient und sie leitet. Diese zentrale Körperschaft wird durch viele Zweigdiener und Tausende reisender Prediger vertreten, welche in verschiedenen Eigenschaften, nämlich als Zonen-, Bezirks- und Kreisdiener, wirken. Diese Vertreter bedienen regelmäßig 16 883 organisierte Versammlungen und besuchen daneben auch viele alleinstehende Verkündiger der guten Botschaft. In diesen gegründeten Versammlungen gibt es verschiedene Diener, die von der zentralen, leitenden Körperschaft und ihren Sondervertretern dazu ernannt worden sind, die lokale Tätigkeit der Zeugen Jehovas zu beaufsichtigen und zu überwachen.

      11. Beschreibe die Einheit, die unter Jehovas Zeugen erdenweit herrscht. Wie ist dies möglich?

      11 Da die ganze Organisation nach theokratischem Muster von oben nach unten organisiert wird, ist eine Einheit und Eintracht unter Jehovas Volk herbeigeführt worden, wie sie inmitten keiner anderen Gruppe auf Erden zu finden ist. Im Denken und Glauben, in der Lehre und Unterweisung, in der Tätigkeit und im Wandel, in den Lebensgewohnheiten und Bräuchen existiert unter Jehovas Zeugen eine Einheit und Eintracht, die alle geographischen Grenzen, alle Sprachschranken und alle nationalen und Stammesbräuche überwindet. Diese Einheit und Harmonie sind nur dadurch möglich geworden, daß ein jeder, der in seiner Lauterkeit wandelt, in dieser Gesellschaft seinen rechten Platz findet und dann den ihm von Gott gegebenen Verantwortlichkeiten treu nachkommt.

      12. Wie räumt 1. Korinther 12:20-30 Versammlungsverkündigern, die nicht Aufseher sind, in der Neuen-Welt-Gesellschaft Platz ein?

      12 Seid ihr rechtmäßig eingesetzte Aufseher in einer Ortsversammlung dieser Neuen-Welt-Gesellschaft? Wenn ihr euch in einer solchen Stellung befindet, sollt ihr, wie der Apostel Petrus es sagt, „die euch anvertraute Herde Gottes“ hüten, „nicht unter Zwang, sondern willig, auch nicht aus Liebe zum unredlichen Gewinn, sondern mit Eifer, auch nicht als solche, die über jene herrschen, welche Gottes Erbteil sind, sondern indem ihr Vorbilder für die Herde werdet“. (1. Pet. 5:2, 3, NW) Nimmst du die ehrenvolle Stellung eines Versammlungsverkündigers ein und hast keine besonderen Aufseherpflichten? Wenn ja, so ist auch für dich ein rechter und wichtiger Platz in Gottes Einrichtung der Dinge vorhanden. „Nun aber gibt es viele Glieder, doch e i n e n Leib. Das Auge kann nicht zu der Hand sagen: ‚Ich bedarf deiner nicht‘; oder wiederum kann das Haupt nicht zu den Füßen sagen: ‚Ich bedarf eurer nicht.‘ Sondern vielmehr trifft es zu, daß die Glieder des Leibes, die schwächer zu sein scheinen, notwendig sind; und die Körperteile, die wir für weniger ehrbar halten, die umgeben wir mit um so mehr Ehre … Gott fügte den Leib zusammen, wobei er dem Teil, dem etwas mangelte, reichlichere Ehre gab, damit keine Spaltung im Leibe sei, sondern dessen Glieder die gleiche Sorge füreinander tragen möchten … Es sind doch nicht alle Apostel? nicht alle Propheten? nicht alle Lehrer? Nicht alle vollbringen machtvolle Werke? Nicht alle haben Gaben der Heilungen? Es reden doch nicht alle in Zungen, noch sind alle Übersetzer, nicht wahr?“ — 1. Kor. 12:20-30, NW.

      13. Wenn jemand den guten, ihm zum Wohle gereichenden Platz einnimmt, der für Jugendliche unter Jehovas Zeugen vorgesehen ist, welchen Verantwortlichkeiten muß er dann ebenfalls nachkommen?

      13 In dieser, den ganzen Erdball umfassenden Neuen-Welt-Gesellschaft gibt es auch viel Raum für unsere Kinder und Jugendlichen. Ihr, die Jüngeren, solltet daher euren Platz erkennen und ihn einnehmen. Die Bibel erwähnt einige Kinder aus der Vergangenheit, die gerade dies taten. So folgt den guten Beispielen, die diese Jungen und Mädchen, wie Samuel, Jeremia, Jephthas Tochter, Timotheus und Jesus, gaben, um nur einige wenige zu nennen. Bereitet euch auf noch größere Vorrechte vor, die euch zuteil werden, wenn ihr euch als fähig erweist, eine schwerere Last der Verantwortung zu tragen. Zu diesem Zweck nehmt Erkenntnis aus der Heiligen Schrift in euch auf, sowohl durch persönliches wie auch durch organisiertes Gruppenstudium, denn diese Erkenntnis wird euch weise machen zur Rettung. Studiert eure Aufgaben im voraus und erscheint vorbereitet, damit ihr an den Zusammenkünften der Versammlung aktiv teilnehmen könnt. Wachst zur Reife heran, sowohl was geistliche Weisheit als was Verständnis betrifft, nicht nur durch ein fleißiges Studium, sondern auch indem ihr euch an den verschiedenen Arten der Predigtdiensttätigkeit beteiligt. Nehmt auch regelmäßig am Predigtdienst von Haus zu Haus und an der wöchentlichen Verbreitung der Zeitschriften teil. Lernt, wie man Nachbesuche bei Interessierten macht und in richtiger Weise Heimbibelstudien mit ihnen durchführt. Erweist euren Eltern und auch den Aufsehern der Organisation den ihnen gebührenden Respekt. „Gedenke nun deines großen Schöpfers in den Tagen deiner Jünglingszeit.“ Das ist bestimmt der Platz, und zwar ein guter, den jungen Leuten unter Jehovas Zeugen zum Wohle gereichender Platz. Und dann — lobet Jehova! Die weisen jungen Leute, die diesen beglückenden Platz finden und behalten, werden nicht zu den Pflichtvergessenen, zu den Kriminellen des gegenwärtigen bösen Systems der Dinge gezählt. — Pred. 12:1, NW.

      IST DEIN PLATZ DER PIONIERDIENST?

      14, 15. (a) Schafft die Neue-Welt-Gesellschaft auch Raum für Pioniere und Missionare? (b) Welcher Segnungen und Vorrechte erfreute sich der Apostel Paulus, als er im Missionar-Pionierdienste tätig war?

      14 Oft sind Vollzeitpioniere und Missionarverkündiger mit Ortsversammlungen verbunden. Auch sie haben einen Platz in dieser Gesellschaft christlicher Prediger. Da sie keine schriftgemäßen Verpflichtungen haben, die sie daran hindern würden, als Vollzeitdiener zu wirken, trachten sie zuerst nach dem Königreich Gottes, statt nach selbstsüchtigen Dingen zu streben, und gleich dem Apostel Paulus betrachten sie den Verlust einer weltlichen Stellung und materieller Annehmlichkeiten wie Abfall oder gewöhnlichen Kehricht. — Matth. 6:25-34; Phil. 3:8.

      15 Halte inne und überlege, welch bevorrechteter Mann der Apostel Paulus war. Er war der „ausgezeichnetste Apostel“, der zu den Heidennationen gesandt wurde. Er bereiste ein weites Gebiet des Römischen Reiches, besuchte viele Orte und gründete viele Versammlungen. Paulus erhielt ferner das Vorrecht, mehr von den Christlichen Griechischen Schriften zu schreiben als irgendein anderer. In Athen gab er vor den vornehmsten Philosophen und gebildetsten Männern seiner Tage Zeugnis. Auch legte er vor dem höchsten Gericht von Jerusalem, vor dem jüdischen Sanhedrin, Zeugnis ab. Er erhielt das Vorrecht, die gute Botschaft, die von Christus Jesus, dem Herrscher der neuen Welt, handelte, vor den Herrschern der alten Welt zu predigen, den Statthaltern Felix und Festus sowie König Agrippa, ja schließlich vor dem kaiserlichen Hofe Neros, des römischen Herrschers. Alle diese und viele weitere Vorrechte und Segnungen wurden Paulus zuteil, nachdem er als Pionier über die Schwelle getreten war, die ihn vom Teilzeitdienst zum Vollzeitdienst getrennt hatte.

      16. (a) Können alle in den Pionierdienst eintreten? (b) Wie zeigt Jesu Gleichnis die Gefahr, sich so mit persönlichen Angelegenheiten zu beschäftigen, daß man das Vorrecht des Pionierdienstes verpaßt?

      16 Dieselbe offene Tür der Gelegenheiten steht heute den Gliedern der Neuen-Welt-Gesellschaft offen. Aber einige haben das Empfinden, daß sie nicht in die Pionierreihen eintreten können, weil sie kleine Kinder haben, weil andere von ihnen abhängig sind oder weil sie gesundheitlich nicht stark sind. Andere denken, daß sie mit finanziellen Verpflichtungen, denen sie nachzukommen haben, so schwer belastet seien, daß sie es für unmöglich halten, Pionierdienst zu leisten. Andrerseits sind viele mit Jehovas Zeugen verbunden, die bekennen, sich dem Dienste Gottes völlig hingegeben zu haben, und die frei sind von biblischen Pflichten, durch die sie gebunden wären, doch mit dieser oder jener Ausrede suchen sie sich von der Übernahme der Verantwortung, die der Pionierdienst mit sich bringt, fernzuhalten. Könnte nicht gesagt werden, daß diese Personen in der Neuen-Welt-Gesellschaft nicht am rechten Platz sind? Wandeln sie nicht außerhalb der rechten Bahn, da sie sich sorglos von den Einschränkungen und der Routine des Vollzeitpionierdienstes freizuhalten suchen? Das ist bestimmt ein törichter, gefährlicher Lauf, denn er grenzt dicht an die Haltung jener, die Jesus in einem Gleichnis erwähnte und die sich entschuldigten, weil sie zu einem besonderen Festmahl nicht erschienen, mit dem einfachen Vorwand, sie hätten einen Acker oder ein Joch Ochsen gekauft oder ein Weib geheiratet. War denn für die eingeladenen Gäste der richtige Platz nicht an dem Tische, wo das Festmahl stattfand? Und waren ihre Entschuldigungen nicht fadenscheinig und dürftig? Kein Wunder, daß der Hausinhaber zornig wurde über diese Leute, die Ausreden vorbrachten und so mit ihren eigenen Interessen beschäftigt waren, daß sie eine Gelegenheit, wie sie sich im Leben nur einmal bietet, verpaßten. Allerdings wäre es etwas unbequem für sie gewesen, persönlichen Dingen zu entsagen, sie aufzuschieben oder sich anders einzurichten, um die besondere Einladung annehmen zu können. Aber welche unübertrefflichen Freuden und Segnungen wären ihr Teil gewesen, wenn sie in ihrem Leben für das außerordentliche Vorrecht, das ihnen geboten wurde, Raum geschaffen hätten! — Luk. 14:16-24.

      17. Wie verhielt sich Paulus als Pionier gegenüber seinem Predigtdienst?

      17 Dasselbe trifft in bezug auf die Gelegenheit für den Vollzeitdienst zu, der heute Personen angeboten wird, die frei sind, in diesen Dienst einzutreten. Es ist nicht leicht, Pionierdienst zu leisten. Man mag persönliche Programme, z. B. eine Ausbildung an einer höheren Schule oder für ein besonderes Fach, aufgeben müssen, um dem Vollzeitpionierdienst Platz im Leben einzuräumen. Viel Widerstand und manche Hindernisse müssen überwunden werden. Paulus mußte ähnliche Hindernisse überwinden, um die Schwelle zu überschreiten und als Pionier in den erweiterten Wirkungskreis einzutreten. „Eine große Tür“, so sagt er, „die zur Tätigkeit führt, ist mir aufgetan worden … doch da sind viele Gegner.“ Abermals schrieb dieser Vollzeitdiener Gottes, des Herrn, wie folgt: „Wer wird uns scheiden von der Liebe des Christus? Etwa Drangsal oder Bedrängnis oder Verfolgung oder Hunger oder Nacktheit oder Gefahr oder das Schwert?“ Wenn Paulus heute auf Erden wäre, könnte er hinzufügen: ‚Lassen wir uns durch den Materialismus und die Annehmlichkeiten dieses Zeitalters daran hindern, unsere Liebe für Gott im Vollzeitdienst zu beweisen?‘ Positiv und kraftvoll antwortet er auf alle diese Fragen mit den Worten: „Denn ich bin überzeugt, daß weder Tod noch Leben, weder Engel noch Herrschaften, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, noch Mächte, weder Höhe noch Tiefe, noch irgendeine andere Schöpfung uns zu scheiden vermag von Gottes Liebe, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.“ Irgendeine andere „Schöpfung“ würde nicht nur belebte Geschöpfe, sondern auch all die leblosen Dinge, wie es Kostspieligkeiten sind, und die unnötigen Dinge der modernen Zivilisation mit einschließen. Personen mit der gleichen geistigen Haltung, wie Paulus sie hatte, lassen nicht zu, daß solche Dinge sie daran hindern, ihre Liebe zu Gott im vollsten Maße ihres Vermögens zu beweisen. — 1. Kor. 16:9; 2. Kor. 4:7-11; Röm. 8:35-39, NW.

      18. Ist es heute möglich, daß man den gleichen Herzensfrieden und dieselbe Zufriedenheit hat, wie sie Paulus besaß?

      18 Paulus hatte nicht weniger Herzensfrieden und war bestimmt nicht weniger zufrieden, nicht weniger froh und glücklich im Leben, weil er Entbehrungen zu erdulden hatte. Daß er persönlich auf viele Annehmlichkeiten des Lebens verzichtete, dämmte seinen Eifer nicht, noch löschte es das Feuer, das in ihm war. Seine Schriften sind übersprudelnd von Begeisterung und Optimismus, während er andere anspornt, ihm auf seinem christlichen Lebenswege zu folgen. Er klagte niemals, wenn es notwendig wurde, daß er während eines Teils seiner Zeit seinem weltlichen Beruf nachgehen mußte, um im apostolischen Dienste bleiben zu können. Auch du kannst ähnliche Segnungen erfahren, wie Paulus und andere sich ihrer erfreuten, vorausgesetzt, daß auch du die gleichen Dienstvorrechte annimmst wie sie.

      19. Welche Frage sollten wir uns heute stellen, um uns zu vergewissern, daß wir unseren richtigen Platz in der Neuen- Welt-Gesellschaft erkennen?

      19 Frage dich doch, ob du deinen richtigen Dienstplatz in der Neuen-Welt-Gesellschaft gefunden hast. Hindern dich Familienpflichten daran? Sind sie schuld, daß du nicht im Pionierdienst stehen kannst? Wenn das der Fall ist, dann ist es bestimmt notwendig, solchen schriftgemäßen Pflichten nachzukommen. (1. Tim. 5:8) Oder bist du frei von wohlbegründeten biblischen Pflichten, frei, durch die große Tür einzutreten, die in den Pionierdienst führt? Bist du willens und ist es dir daran gelegen, Missionar zu werden, dich ins Ausland zu begeben und dort zu dienen, wo Hilfe dringend not tut? Vielleicht bist du bereit und hättest den Wunsch dazu, aber es fehlt dir an der nötigen körperlichen Gesundheit, um dich in ein ausländisches Dienstfeld begeben zu können. Es besteht indes in jedem Lande der Christenheit großer Bedarf an Vollzeitdienern. In den sogenannten christlichen Nationen werden christliche Missionare ebensosehr benötigt wie in der übrigen Welt. Es gibt viele abgelegene Gebiete unter Menschen, die deine Sprache sprechen, wo ein dringender Bedarf nach weiteren Pionieren herrscht. Deine Heimatversammlung benötigt zweifellos noch mehr Vollzeitdiener, um die „anderen Schafe“ richtig zu weiden, zu schulen und zu betreuen, die in die Neue-Welt-Gesellschaft strömen. Wenn dein richtiger Platz in dieser Organisation, in der es so viele verschiedene Dienststellen gibt, derjenige eines Vollzeitpioniers oder Missionars ist, dann ist es bestimmt falsch und töricht, zuzulassen, daß die Interessen und Sorgen des Systems der alten Welt dich daran hindern, diesen richtigen Platz einzunehmen.

      20. Weshalb ist es heute so dringend notwendig, daß man seinen Platz in der „Konstellation“ der Neuen-Welt-Gesellschaft erkennt und ihn behält?

      20 Jehova Gott hat für jeden von uns einen Platz in seiner Organisation, so wie er einen Platz für die zweihundert Millionen mal zweihundert Milliarden Sterne des Weltraums hat. Unter Jehova und Christus Jesus gibt es für die Glieder des Überrests und auch für die „anderen Schafe“, für ernannte Diener und Versammlungsverkündiger, für ältere und jüngere, für Teilzeit- und Vollzeitdiener, ja in der Tat, in dieser hochorganisierten Neuen-Welt-Gesellschaft gibt es für einen jeden und für alle einen richtig zugeteilten Platz. Es ist daher überaus wichtig, daß jeder Lebende in dieser Vereinigung eilends den für ihn passenden Platz finde. Es ist auch nicht weniger wichtig, wie der nachfolgende Artikel es zeigt, daß jemand, der einmal seinen Platz in der „Konstellation“ der Neuen-Welt-Gesellschaft gefunden hat, ihn weiterhin treu ausfüllt, sofern er die Hoffnung haben möchte, Harmagedon zu überleben und ewig in Frieden und Glück weiterzuleben.

  • Hüte dich davor, deinen Platz zu verlieren!
    Der Wachtturm 1958 | 15. September
    • Hüte dich davor, deinen Platz zu verlieren!

      „Wer denkt, er habe einen festen Stand, sehe zu, daß er nicht falle.“ — 1. Kor. 10:12, NW.

      1. Besteht immer noch die Gefahr, daß jemand seinen Platz in der Neuen-Welt-Gesellschaft verlieren kann?

      ES BEDEUTET etwas, eine Perle von sehr großem Werte zu finden, aber etwas ganz anderes ist es, Sorge zu tragen, daß man sie nicht verliert. Daß Adam und Eva sich im Garten Eden in vollkommenen Verhältnissen befanden, war nichts Geringes. Doch war es viel wichtiger, daß sie sich würdig erwiesen, für immer darin zu bleiben. Wie im vorhergehenden Artikel darauf hingewiesen wurde, ist es wichtig, daß die Menschen ohne Aufschub ihren rechten Platz in der Neuen-Welt-Gesellschaft der Zeugen Jehovas erkennen und einnehmen. Haben sie ihn aber einmal eingenommen, so wird es für sie noch dringender, treu und loyal an diesem kostbaren Platze zu bleiben. Anders ausgedrückt: Es geht nicht so sehr darum, ob jemand in die Wahrheit kommt, als darum, daß er in der Wahrheit bleibt, denn der Spruch: „Einmal gerettet, für immer gerettet“, stimmt nicht. Der Fall des Apostels Paulus zeigt das. Es ist fast undenkbar, daß jemand wie dieser Apostel seinen Platz je hätte verlieren können, und doch erkannte er die stets lauernde Gefahr, daß gerade dies geschehen konnte. Er sagt uns, was er tat, um sich vor diesem Unglück zu bewahren: „Ich bezwinge meinen Leib und mache ihn zum Sklaven, damit ich, nachdem ich anderen gepredigt habe, nicht selbst irgendwie mißbilligt werde.“ Wir tun gut daran, seine Warnung zu beherzigen. — 1. Kor. 9:27, NW.

      2. Erwähne einige der Fallgruben, die einigen zum Verhängnis wurden.

      2 Wenn gewisse Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden, so dienen sie als Schutzmaßnahmen davor, daß man seinen bevorrechteten Platz in der Neuen-Welt-Gesellschaft verliert. Eine solche Schutzmaßnahme besteht darin, die Irrtümer und Fallgruben zu bemerken und zu meiden, denen andere zum Opfer gefallen sind. „Klug ist jener, der das Unglück sieht und hingeht, sich zu verbergen; aber die Unerfahrenen sind weitergegangen und müssen die Strafe erleiden.“ (Spr. 22:3, NW) Damit du also gewissenhaft an deinem Platz bleibst, darfst du nicht dem bösen Laufe Satans, des Teufels, folgen. Er ließ zu, daß Ungerechtigkeit, das heißt Gesetzlosigkeit und Rebellion gegen Jehovas Organisation, in seinem Herzen Wurzel faßte. Fordere weder offen noch geheim Jehovas Mitteilungskanal heraus, so wie Korah, Dathan und Abiram es taten, damit die Erde nicht auch dich verschlinge und du deinen Platz unter denen verlierst, die in der neuen Welt leben werden. Begehe nicht im Verborgenen die Sünde, die Achan beging, indem er — den Geboten Jehovas zuwider — materielle Beute zu gewinnen suchte. (1. Tim. 6:9) Als Achan mit der Habe gefaßt wurde und ein Geständnis ablegte, war es zu spät, als daß er noch dem Entzug der Gemeinschaft mit der Gemeinde Gottes hätte entgehen können. Belüge weder Jehova noch die von ihm ernannten Diener, wie Ananias und Sapphira es taten, sonst verlierst du deinen Platz ebenso schnell, wie sie auf ihrem Wege tot niederfielen. Spiele nicht den Heuchler und verrate Gottes Organisation an die gottlosen Kommunisten oder andere Werkzeuge der Organisation des Teufels, so wie Judas Iskariot es tat. Auch das ist Selbstmord. Alle diese törichten Personen verloren ihren Platz in Gottes theokratischer Organisation. (Hes. 28:13-15; Jes. 14:12-14; 4. Mose 16:1-35; Jos. 7:1-26; Apg. 5:1-11; Matth. 27:3-5) Verlangsame auch nicht deine Schritte, noch blicke zurück. „Denkt an Lots Weib!“, denn auch sie verlor ihren Platz und ihr Leben, als sie ihre Schritte verlangsamte und zurückblickte. Sei daher auf der Hut und wandle umsichtig, damit du nicht über ein unvorhergesehenes Hindernis stolperst, deinen festen Stand verlierst und aus Gottes Gunst fällst. „Wer denkt, er habe einen festen Stand, sehe zu, daß er nicht falle.“ — Luk. 17:32; 1. Kor. 10:12, NW.

      3. Welche ermutigenden Beispiele haben wir von solchen, die ihren Platz standhaft bewahrten?

      3 Statt dem Wege derer zu folgen, die ihren Platz in Jehovas Einrichtung der Dinge verloren, ist es viel besser, die tugendhaften Beispiele derer nachzuahmen, die unerschütterlich blieben, ungeachtet, was ihnen auf dem Wege an schmerzlichen Prüfungen und verführerischen Versuchungen begegnete. Eine große Wolke inspirierender Beispiele umgibt uns, und der Apostel Paulus erwähnt im 11. Kapitel des Hebräerbriefes eine Anzahl von ihnen. Der oberste dieser treuen Zeugen war Christus Jesus, und welch vollkommenes Beispiel ist er doch von jemandem, der standhaft seinen Platz bewahrte! „Indem wir unverwandt auf Jesus schauen, den Anführer und Vervollkommner unseres Glaubens. Für die ihm in Aussicht gestellte Freude erduldete er einen Marterpfahl, ohne auf die Schande zu achten, und hat sich zur Rechten des Thrones Gottes gesetzt. Ja, betrachtet aufmerksam den, der von den Sündern — gegen ihre eigenen Interessen — einen derartigen Widerspruch erduldet hat, damit ihr nicht ermüdet und es in euren Seelen aufgebt.“ — Heb. 12:2, 3, NW.

      4. Welche Schrifttexte zeigen, daß Jehova von uns allen Gehorsam verlangt?

      4 Von diesem Jesus, der in vollkommener Weise seinen Platz bewahrt hat, steht geschrieben: „Obgleich er ein Sohn war, lernte er den Gehorsam durch die Dinge, die er erlitt.“ Wenn es in Jehovas allweiser Einrichtung der Dinge notwendig war, zu beweisen, daß sein vollkommener und einziggezeugter Sohn — wenn unter Druck gesetzt — seinen Platz gehorsam einhielt, wieviel mehr sollten wir dies beweisen, wir, die wir einst „unverständig, ungehorsam, irregeführt, Sklaven von mancherlei Begierden und Vergnügungen“ waren. (Heb. 5:8; Titus 3:3, NW) Gehorsam gegenüber Jehova ist eines der ersten Erfordernisse für Personen, die ihren Platz behalten wollen, und der treue Samuel hob dies hervor, als König Saul in seinem Stolz und Ungehorsam seinen Platz verließ. „Siehe! Gehorchen ist besser als Schlachtopfer, Aufmerken besser als das Fett von Widdern.“ (1. Sam. 15:22, NW) „Höret auf meine Stimme“, gebietet Jehova selbst, „so werde ich euer Gott sein, und ihr werdet mein Volk sein; und wandelt auf dem ganzen Wege, den ich euch gebiete, auf daß es euch wohlgehe.“ Nur auf diesem Wege kann man innerhalb der Organisation bleiben, deren Gott Jehova ist. Dies erklärt, warum das ungehorsame Volk Israel als Nation so weit vom Wege abkam, daß es schließlich gänzlich von Gottes Gunst abgeschnitten wurde. Der traurige historische Bericht lautet: „Aber sie [die Israeliten] haben nicht gehört und ihr Ohr nicht geneigt, sondern haben gewandelt in den Ratschlägen, in dem Starrsinn ihres bösen Herzens; und sie haben mir den Rücken zugekehrt und nicht das Angesicht.“ — Jer. 7:23, 24.

      5. Wie können wir dem Unheil ausweichen, das das alte Volk Israel ereilte?

      5 Wenn das geistige Volk Israel, das heute durch den Überrest vertreten wird, zusammen mit seinen Gefährten guten Willens einem ähnlichen Unglück entgehen soll, wie es über das alte Volk Israel hereinbrach, dann muß es den „höheren Obrigkeiten“, Jehova Gott und Christus Jesus, gehorchen. Es muß auch der zentralen leitenden Körperschaft, den reisenden Vertretern dieser Körperschaft und ferner den Aufsehern der Ortsversammlungen gegenüber den richtigen Respekt an den Tag legen. „Mögen die älteren Männer, die in rechter Weise als Vorsteher dienen, doppelter Ehre würdig geachtet werden, besonders jene, die hart arbeiten in bezug auf Rede und Lehre.“ „Gedenkt derer, die euch leiten, die das Wort Gottes zu euch geredet haben: und den Ausgang ihres Wandels betrachtend, ahmt ihren Glauben nach.“ „Gehorcht denen, die euch leiten [die Führung unter euch ergreifen], und seid unterwürfig, denn sie wachen über eure Seelen als solche, die Rechenschaft ablegen werden.“ „Ebenso ihr Jüngeren: seid den Älteren untertan.“ — 1. Tim. 5:17; Heb. 13:7, 17; 1. Pet. 5:5, NW.

      6. Ist es für Leute in kommunistischen Ländern möglich, einen Platz in der Neuen-Welt-Gesellschaft zu haben?

      6 Bereitwilligkeit, sich zu unterwerfen und der richtig eingesetzten Autorität zu gehorchen, fällt den Personen nicht schwer, die an ihrem richtigen Platz in der Neuen-Welt-Gesellschaft bleiben. Aber bisweilen werden Jehovas Zeugen gegen ihren Willen dazu gezwungen, einer unvernünftigen Obrigkeit untertan zu sein, sowie Personen, „denen zu gefallen, es schwerfällt“, zum Beispiel in kommunistischen Sklavenlagern. Wenn sie aber wegen eines „guten Gewissens vor Gott“ viel Leiden erdulden und grausame Verfolgungen ertragen, werden sie bestimmt ihren geliebten Platz in der Neuen-Welt-Gesellschaft bewahren, ungeachtet der Tatsache, daß sie mit ihren Brüdern und Schwestern in anderen Teilen der Welt nicht buchstäblich Fühlung nehmen können und von der Verbindung mit ihnen abgeschnitten sind. Indem sie um der Gerechtigkeit und Wahrheit willen leiden, folgen sie genau den Fußstapfen Christi Jesu, ihres vollkommenen Vorbildes. — 1. Pet. 2:18-21, NW.

      7. Welche Eigenschaft müssen Aufseher an den Tag legen und warum?

      7 Auch die Aufseher und „solche, die euch leiten“, denen die Glieder der Versammlungen unterwürfig sind, müssen an ihrem rechten Platz in der Organisation bleiben. Sie müssen in ihrem Sinn und ihrer Haltung demütig sein, dürfen sich also in ihrem Umgang mit anderen nicht wie Kommandanten oder Diktatoren benehmen, noch dürfen sie vor Gott anmaßend sein. Vielmehr müssen sie dieselbe geistige Einstellung haben, die der Führer und Gebieter des Volkes Gottes stets hatte, wie der Apostel sagt: „Bewahrt euch diese geistige Einstellung, die auch in Christus Jesus war, der, obwohl in Gestalt Gottes existierend, nicht daran dachte, etwas an sich zu reißen, um nämlich Gott gleich zu sein. Nein, er entäußerte sich selbst, nahm Sklavengestalt an und wurde den Menschen gleich. Mehr als das: als er sich in seiner Beschaffenheit als Mensch erkannte, demütigte er sich [ferner] selbst und wurde gehorsam, selbst bis zum Tode, ja bis zum Tode an einem Marterpfahl.“ — Phil. 2:5-8, NW.

      BEWAHRE DEINEN PLATZ, INDEM DU FRUCHT TRÄGST

      8. Welche treffende Illustration gab Jesus, um die Notwendigkeit zu zeigen, daß jemand den ihm in Gottes Organisation zugewiesenen Platz bewahrt?

      8 Christus Jesus, der dieses großartige Beispiel treuen Gehorsams und treuer Untertänigkeit gegeben hat, sprach ein sehr passendes Gleichnis darüber, wie jene, die in diese fruchttragende Gesellschaft eingepfropft werden, ihre diesbezüglichen Plätze bewahren sollten. „Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Weingärtner“, sagte er. Ferner: „Jeden Zweig an mir, der nicht Frucht bringt, nimmt er weg, und jeden, der Frucht bringt, reinigt er, damit er mehr Frucht bringe.“ Ferner die Notwendigkeit unterstreichend, daß jemand seinen Platz bewahre, fährt Jesus fort: „Bleibt in Einheit mit mir, und ich in Einheit mit euch. Gleichwie ein Zweig nicht von sich selbst Frucht tragen kann, es sei denn, er bleibe am Weinstock, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht in Einheit mit mir bleibt. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Zweige. Wer in Einheit mit mir bleibt und ich in Einheit mit ihm, der trägt viel Frucht, denn von mir getrennt, könnt ihr nichts tun.“ Man beachte nun, welch furchtbare Folgen es hat, wenn jemand die Dinge nach seinem eigenen Kopf tun will und nicht in Einheit ist mit dem Haupte und den anderen Brüdern in der Organisation: „Wenn jemand nicht in Einheit mit mir bleibt, wird er hinausgeworfen wie ein Zweig und vertrocknet, und man sammelt diese Zweige und wirft sie ins Feuer, und sie verbrennen.“ — Joh. 15:1-6, NW.

      9. (a) Wie sollte man auf Zurechtweisung reagieren? (b) Welches göttliche Gericht erwartet die Personen, die nur Dornen und Disteln, statt Königreichsfrüchte hervorbringen?

      9 Diese treffende Illustration zeigt, daß Personen in der Organisation, die im Hervorbringen von Königreichsfrüchten schlaff oder nachlässig geworden sind, ‚gereinigt‘ und durch die Wahrheit gleichsam ‚zurechtgeschnitten‘ werden, damit sie noch produktiver werden. (Joh. 15:2, 3, NW) Wenn also jemand zurechtgewiesen wird, handelt er viel weiser, wenn er an seinem Platze bleibt und noch mehr Frucht trägt, als daß er sich ärgert und sich gegen die Organisation auflehnt, denn Unzufriedene werden hinausgeworfen. Über die feurige Vernichtung, die derer wartet, die abfallen und so ihren Platz in Jehovas rebengleicher, heiliger Organisation verlieren, steht geschrieben: „Es ist unmöglich, jene, die ein für allemal erleuchtet worden sind und die himmlische freie Gabe gekostet haben und des heiligen Geistes teilhaftig geworden sind und das rechte Wort Gottes gekostet haben und die Kräfte des kommenden Systems der Dinge, aber abgefallen sind, wieder neu zu beleben zur Reue [Buße], da sie den Sohn Gottes für sich von neuem an den Pfahl schlagen und ihn der öffentlichen Schande preisgeben. Denn der Boden, der den häufig auf ihn fallenden Regen trinkt“, ‚dann aber Dornen und Disteln hervorbringt, wird verworfen … und er endet mit der Verbrennung‘. — Heb. 6:4-8, NW.

      10. (a) Wie sollten wir die Blöße unserer Unvollkommenheiten zudecken? (b) Warum ist Demut eine so große Tugend?

      10 Außer diesen vielen Beispielen und Bildern enthält die Heilige Schrift auch sehr viel direkte Ratschläge, die, wenn man sie befolgt, einem jeden in der Neuen-Welt-Gesellschaft seinen Platz bewahren helfen. Da wir in Sünde geboren und in Ungerechtigkeit gebildet worden sind, sind wir von Natur eher unansehnlich. Wir sollten daher die Blöße unserer Unvollkommenheiten zudecken, und die Schrift zeigt die richtige Kleidung, die wir dazu benutzen können: „Als Gottes Auserwählte, Heilige und Geliebte, kleidet euch mit der zarten Zuneigung des Mitleids, der Freundlichkeit, der Demut des Sinns, der Milde und Langmut. Ertragt einander weiterhin und vergebt einander bereitwillig, wenn jemand einen Grund zur Klage gegenüber einem anderen hat. Gleichwie Jehova euch bereitwillig vergeben hat, so haltet auch ihr es.“ „Demut des Sinns“ ist eine große Tugend. Sie wird jemand davor bewahren, stolz und prahlerisch zu werden oder sich wegen einer höheren Bildung oder wegen besserer wirtschaftlicher Verhältnisse oder eines höheren sozialen Ranges oder wegen einer vermeintlich höheren Stellung in der Organisation zu erhöhen. Wir sollten uns daran erinnern, daß „nicht viele Weise nach dem Fleische berufen wurden, nicht viele Mächtige, nicht viele Edle, sondern Gott hat das Törichte der Welt auserwählt, damit er die Weisen zuschanden mache, und Gott hat das Schwache der Welt auserwählt, damit er das Starke zuschanden mache, und Gott hat das, was in der Welt als unedel gilt, auserwählt, und das, worauf man hinabblickt, das, was nicht ist, damit er das, was ist, zunichte mache“. Warum? Paulus hebt die Wichtigkeit der Demut hervor, wenn er antwortet: „so daß sich vor Gott kein Fleisch rühme.“ — Ps. 51:5; Kol. 3:12, 13, NW; 1. Kor. 1:26-29.

      DURCH DAS BAND DER LIEBE AM PLATZE FESTGEHALTEN

      11. Welches besondere Band hält wahre Christen zusammen?

      11 Was für schöne Kleider sind doch zarte Zuneigung, Freundlichkeit, Demut, Milde und Langmut! Aber diese genügen nicht, um unsere Unvollkommenheiten zuzudecken. Der Apostel fügt noch ein weiteres Kleidungsstück hinzu, das von allen getragen werden muß, die sich als solche kennzeichnen, die zu der Gesellschaft gehören, welche neu und ganz anders ist als das gegenwärtige System der Selbstsucht und Habgier. „Aber außer allen diesen Dingen kleidet euch mit Liebe, denn sie ist ein vollkommenes Band der Einheit.“ Ja, in der Tat: Liebe vor allem zu Jehova und zu Christus Jesus und auch Liebe zueinander. Sie ist ein Band, das uns kenntlich macht, ein Kitt, der uns mit Gottes Organisation fest verbindet. — Kol. 3:14; Joh. 13:34, 35, NW.

      12. Was für Bräuche müssen die Glieder der Neuen-Welt-Gesellschaft meiden, um ordentlich zu wandeln?

      12 Wenn jeder sich mit diesen göttlichen Eigenschaften schmückt, so wird keiner einen anderen beneiden oder den Platz und die Stellung begehren, die einem anderen zugeteilt sind. Unter den Gliedern der Neuen-Welt-Gesellschaft gibt es keine Konkurrenz. Zusammenarbeit, nicht Konkurrenz, ist einer der hohen Grundsätze der Organisation Gottes. Auch gibt es unter Jehovas Zeugen keinen Platz für aufgeblasene Ich-Menschen, noch dürfen sie egoistische Gewohnheiten pflegen, denn wenn jemand das tut, tritt er aus den Reihen der Gesamtheit hinaus, wandelt unordentlich und somit nicht übereinstimmend mit theokratischen Anweisungen. „Wenn wir durch den Geist leben, so laßt uns auch weiterhin durch den Geist ordentlich wandeln. Laßt uns nicht egoistisch werden, indem wir zu Wettleistungen untereinander anreizen und einander beneiden.“ „Macht meine Freude voll, indem ihr gleichen Sinnes seid und die gleiche Liebe habt, indem ihr in e i n e r Seele vereint seid, den einen Gedanken im Sinn behaltet, nichts aus Streitsucht oder Selbstüberhebung tut, sondern in Demut des Sinns die anderen höher achtet als euch selbst, indem ihr euer Augenmerk nicht nur im eigenen Interesse auf eure Angelegenheiten richtet, sondern im persönlichen Interesse auch auf die der anderen.“ — Gal. 5:25, 26; Phil. 2:2-4, NW.

      13. Gibt es in dieser theokratischen Organisation Raum für Verleumder und für Personen, die sich in fremde Sachen mischen?

      13 Diese empfohlene hilfreiche Zusammenarbeit der Glieder der Neuen-Welt-Gesellschaft bedeutet bestimmt nicht, daß einzelnen der Rat gegeben würde oder erlaubt wäre, sich in die Geschäfte anderer einzumischen. In der Tat, wenn sich irgend jemand in unbiblischer Weise in die Privatdinge anderer einmischt und in sie hineinspäht, so wäre das nicht am Platze; wer das tut, wandelt außerhalb der Ordnung. Tadelt nicht derselbe Schreiber jene, die ‚umherlaufen und schwatzen und sich in die Angelegenheiten anderer Leute einmischen‘? ‚Trachtet danach, ruhig zu leben und mit den eigenen Angelegenheiten beschäftigt zu sein … damit ihr anständig wandelt.‘ „Denn wir hören, daß gewisse Personen unter euch unordentlich wandeln, indem sie überhaupt nicht arbeiten, sondern sich in das einmischen, was sie nichts angeht.“ (1. Tim. 5:13; 1. Thess. 4:11, 12; 2. Thess. 3:11, NW) Der Apostel Petrus geht so weit, daß er Leute, die sich in die Angelegenheiten anderer einmischen, in die Klasse der Diebe und Mörder einreiht; und die Schrift sagt, daß sich der Platz für Mörder und ihre Genossen ganz außerhalb des Neuen-Welt-Systems der Dinge befindet. — 1. Pet. 4:15; Off. 22:15.

      14. Zu welch heilsamen Segnungen führt Zusammenarbeit?

      14 So ist denn die hilfreiche Zusammenarbeit, die unter den Zeugen Jehovas besteht, eine gesunde, erhebende und stärkende Macht, durch die sich gegenseitig die Starken wie die Schwachen beistehen. Es ist ganz wie bei den einzelnen Gliedern des menschlichen Leibes, die einander helfen und beistehen, so daß alle ihren Platz als Organe im Leibe behalten können. „Vielmehr laßt uns … in allen Dingen durch Liebe heranwachsen zu ihm hin, der das Haupt ist, Christus. Von ihm aus trägt der ganze Leib — harmonisch zusammengefügt und durch jedes Gelenk, das das Erforderliche leistet, zur Zusammenarbeit geschaffen — gemäß der Funktion jedes einzelnen Gliedes in gebührendem Maße zum Wachstum des Leibes und zu seiner Auferbauung in Liebe bei.“ — Eph. 4:15, 16, NW.

      15. (a) In welchem Ausmaß muß in Dingen der Lehre und Unterweisung Einheit herrschen? (b) Welch warnendes Beispiel finden wir im Falle Mirjams?

      15 Die Zusammenarbeit aller, die sich in dieser leibesgleichen Organisation befinden, beschränkt sich nicht nur auf buchstäbliche Hilfe in den Zusammenkünften der Versammlung oder auf gegenseitigen Beistand in der öffentlichen Predigttätigkeit. Sie schließt auch eine harmonische Übereinstimmung mit dem Haupt der Organisation in den geistigen Dingen, in der Lehre und Unterweisung, ein. „Nun ermahne ich euch, Brüder, auf Grund des Namens unseres Herrn Jesus Christus, daß ihr alle übereinstimmend redet und daß ihr keine Spaltungen unter euch aufkommen laßt, sondern im gleichen Sinn und im gleichen Gedankengang fest vereint seid.“ Im Glauben und in der Lehre biblischer Wahrheiten darf es keine Spaltungen geben. Wenn sich daher jemand in der Organisation als ein Ausleger neuer und fremder Lehren ausgeben würde, die sich nicht auf die geoffenbarte Heilige Schrift stützen und die den Gedanken widersprechen, die Gott, der Herr, durch seine theokratische Organisation ans Licht gebracht hat, so hätte er sich außerhalb seines Platzes gestellt, so wie die aussätzige Mirjam nicht mehr an ihrem Platze war, als sie außerhalb des Lagers Israel in Quarantäne weilte, weil sie versucht hatte, in der theokratischen Gesellschaft der alten Zeit eine Spaltung herbeizuführen. — 1. Kor. 1:10; 4. Mose 12:1-16, NW.

      16. Was müssen wir tun, um als Sklaven Jehovas und Christi im Joch eingespannt zu bleiben?

      16 Untertänige Dienstbarkeit gegenüber den „höheren Obrigkeiten“, nämlich Jehova Gott und Christus, seinem König, wird ebenfalls von allen verlangt, die ihren Platz bewahren. „Seid Sklaven Jehovas“, sagt die Schrift. „Was ihr auch tun mögt: arbeitet an allem mit ganzer Seele, als gelte es Jehova und nicht Menschen, da ihr wißt, daß ihr den gebührenden Lohn, das Erbe, von Jehova empfangen werdet.“ Die da willige Sklaven Jehovas sind, sind auch freiwillige „Sklaven des Meisters, Christi“. (Röm. 12:11; Kol. 3: 23, 24, NW) An diese läßt dieser liebende Meister die Einladung ergehen: „Nehmt mein Joch auf euch und werdet meine Jünger … Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.“ Hier also, ihr Glieder der Neuen-Welt-Gesellschaft, ist euer rechter Platz, nämlich unter dem leichten Dienstjoch Christi; dort zieht ihr gemeinsam mit ihm und seiner Organisation. In dieser theokratischen Organisation gibt es keinen Platz für irgend jemanden, der zurückhält und gestoßen werden muß, noch für Personen, die sich mißmutig, träge und halben Herzens mitschleppen lassen, noch für solche, die über die Stränge schlagen und starrköpfig eigene Wege gehen wollen. Die freiwilligen Sklaven Jehovas müssen willige Arbeiter sein, Schwerarbeiter. Ja, sie sind tatsächlich fleißige Arbeiter, die gern und fröhlich mit Christus Jesus und auch miteinander zusammenwirken und Leib und Sinn und all ihre Talente und Körperkräfte dafür einsetzen, die Königreichsinteressen zu fördern. Das hat Jesus getan, und Jehovas Zeugen von heute haben das Vorrecht, Gesandte ‚an Christi Statt‘ zu sein. — Matth. 11:29, 30; 2. Kor. 5:20, NW.

      17. Was wird von all denen verlangt, die ihren Platz bewahren, was Ausharren und das Halten des Bundes betrifft?

      17 „Niemand, der seine Hand an einen Pflug gelegt hat und nach den Dingen blickt, die hinter ihm liegen, ist für das Königreich Gottes tauglich.“ Mit diesen Worten hat Jesus einen wichtigen Grundsatz ausgesprochen, nämlich daß man durch Ausharren den Sieg gewinnt. Ausharren wird von allen verlangt, die ihren Platz in der Neuen-Welt-Gesellschaft behalten wollen. „Wer bis zum Ende [Schluß] ausgeharrt hat, der wird errettet werden.“ „Erweise dich treu selbst in Todesgefahr, und ich werde dir die Krone des Lebens geben.“ (Luk. 9:62; Matth. 24:13; Off. 2:10, NW) Wenn wir einmal die Verantwortlichkeiten übernommen haben, die ein theokratischer Dienstposten mit sich bringt, so müssen wir uns treu an diese Dienstaufgabe halten. Gib deinen Platz nie auf, denn Jehova mißbilligt Personen, die das tun, und enthebt sie ihres Dienstpostens. Demas hat seinen Platz verlassen. Er gab seine theokratischen Vorrechte einfach aus dem Grunde auf, ‚weil er das gegenwärtige System der Dinge liebte‘. Auch Judas Iskariot hat seinen Platz aufgegeben, und er verlor alle Hoffnung, an einen Platz zurückzukehren, an dem er Leben erlangt hätte. Nachdem dieser untreue Jünger beim letzten Passahmahl entlassen worden war, sagte Jesus zu den elf übriggebliebenen Treuen: „Ihr seid es, die in meinen Prüfungen bei mir verharrten, und ich schließe einen Bund mit euch hinsichtlich eines Königreiches, gleichwie mein Vater einen Bund mit mir geschlossen hat.“ Da Bundesübertreter und „Wortbrüchige“ als Deserteure „den Tod verdienen“, zeigt es sich, daß es eine überaus wichtige Sache ist, den Bund zu halten. — 2. Tim. 4:10; Luk. 22:28, 29; Röm. 1:31, 32, NW.

      18. Welches sind also die segensreichen Ergebnisse, wenn wir unseren rechten Platz in der Neuen-Welt-Gesellschaft bewahren?

      18 Ihr alle daher, die ihr zur Neuen-Welt-Gesellschaft gehört, erweist euch mit Ausharren eurem Hingabegelübde gegenüber als treu. Fahrt fort, ‚am Wort des Lebens festzuhalten‘. Laßt niemals locker. Dann werdet ihr euren Platz nie verlieren. Und wenn ihr jetzt euren Platz in der Neuen-Welt-Gesellschaft bewahrt, werdet ihr euch des ewigen Lebens als würdig erweisen, sei es in Verbindung mit Christus Jesus in den Himmeln oder hier auf Erden in vollkommenen, edenhaften Verhältnissen — alles zu eurem ewigen Segen und Wohlergehen und vor allem zur Ehre, Verherrlichung und Rechtfertigung des hochheiligen Wortes und Namens Jehovas. — Phil. 2:16, NW.

  • Warum Zivilisationen zusammenbrechen
    Der Wachtturm 1958 | 15. September
    • Warum Zivilisationen zusammenbrechen

      „Das Gefühl planlosen Umherirrens“, so sagt der britische Historiker Arnold J. Toynbee, „ist eine der stärksten Nöte, die die Seelen der Menschen, von Frauen und Männern, peinigt, die in einem Zeitalter des sozialen Zerfalls zu leben haben. Und dieser Schmerz ist vielleicht eine Strafe für die Sünde des Götzendienstes, die dadurch begangen wird, daß man das Geschöpf statt des Schöpfers anbetet, denn in dieser Sünde finden wir schon einige der Ursachen des Zerfalls, aus denen der Zusammenbruch der Zivilisation entsteht.“

  • Ein Priester rügt einen Bischof
    Der Wachtturm 1958 | 15. September
    • Ein Priester rügt einen Bischof

      Der finnische, lutherische Priester und Erzieher Urho Muroma war empört, als ein prominenter lutherischer Bischof, Eelis Gulin, öffentlich zugunsten der Evolutionstheorie Stellung nahm. Pfarrer Muroma äußerte seine Empörung in seiner religiösen Zeitschrift Herää Valvomaan, Nr. 9, 1957, wie folgt: „Alle Ehre für jedermanns Glauben, aber wenn ein Bischof, der durch das Kirchenrecht verpflichtet ist, in der Kirche die reine Lehre zu verteidigen, Meinungen vorbringt, die dem zweitausendjährigen Glauben der christlichen Kirche widersprechen und dazu wissenschaftlich unhaltbar sind, und wenn er offenbar im Widerspruch zu seinem Eid handelt, den er bei seinem Amtsantritt abgelegt hat, dann hat er sich einer sehr unrechten Tat schuldig gemacht. Bischof Gulin sagt, daß der Glaube der christlichen Kirche an Jesu positive Autorität ‚lächerlich‘ sei, und das sagen alle liberalen Theologen … Die Sache ist sehr ernst … Die Baptistenkirche hat ein Recht, zu verlangen, daß ihre Führer nicht damit beginnen, die Kindertaufe zu verteidigen, und wenn sie es tun, so entziehen sie ihnen ihr Amt. Die Kirche der Adventisten hat ein Recht, zu verlangen, daß ihre Führer nicht damit beginnen, den Sonntag als Sabbattag zu empfehlen, und wenn sie das tun, so entlassen sie sie. Jehovas Zeugen haben ein Recht, zu verlangen, daß ihre Führer nicht an einen dreieinigen Gott glauben, und wenn sie es tun und es auch lehren, so entziehen sie ihnen die Gemeinschaft. Aber in der lutherischen Kirche ist ein jeder berechtigt, irgendeine Ketzerei zu lehren, ohne daß er dafür bestraft wird.“

  • Es zog einer aus, eine Bibel zu kaufen
    Der Wachtturm 1958 | 15. September
    • Es zog einer aus, eine Bibel zu kaufen

      FOLGENDES Erlebnis wurde im Hamburger Abendblatt vom 16. Mai 1957 berichtet: „Ich wollte das ‚Buch der Bücher‘ kaufen. Eine Bibel. Eine Lutherbibel. Ich betrat eine Hamburger Buchhandlung mit drei Schaufenstern und sechs Glaskästen. Aus hohen Regalen sahen mich dreitausend glänzende Buchrücken, aus höflichen Gesichtern fünf Buchhändlerinnen, drei Buchhändler und eine Kassiererin an. ‚Was darf ich Ihnen verkaufen?‘ fragte man mich. ‚Eine Bibel‘, sagte ich, ‚eine schlichte Bibel.‘

      Der jungen Dame gab es einen Ruck, als hätte ich einen Rollmops verlangt. Dann errötete sie, lächelte ein bedauerndes Lächeln und empfahl mir, zur Konkurrenz zu gehen. Ich ging zur Konkurrenz. Sie hatte vier Schaufenster und acht Glaskästen. Aus ihren Regalen sahen mich viertausend funkelnde Buchrücken, aus reservierter Beflissenheit zwei wasserhelle Augen an. Sie gehörten einem hochaufgeschossenen Buchhändler. ‚Womit kann ich Ihnen dienen?‘ fragte er ahnungslos. ‚Mit einer Bibel‘, sagte ich schlicht. ‚Mit einer schlichten Bibel.‘ Der Mann hatte plötzlich etwas im Hals. Er hüstelte laut und lange. Dann wagte er zu lächeln und zu bedauern. Wenn ich mich zur Konkurrenz bemühen wollte, vielleicht …

      Ich bemühte mich zur Konkurrenz. In einem ihrer vielversprechenden Schaufenster lag ein Bestseller: Die Bibel hat doch recht. Hier schien es richtig zu sein! Es schien nur! Mein Wunsch nach einer Bibel verbreitete Schrecken. ‚Bibeln werden bei uns nie verlangt‘, stammelte die Buchhändlerin. Warum sie dabei errötete, bis hinter die Ohren errötete, blieb mir rätselhaft. Sollte sie beschämt worden sein? Ich war schon an der Tür, als sie nachkam und mir verriet, wo ich ganz bestimmt eine Bibel kaufen könnte.

      Auf dem Weg dorthin versuchte ich es noch in drei Buchhandlungen, eine Bibel zu erstehen. Es waren Buchhandlungen, die von jedem französischen und amerikanischen Bestseller ein halbes Dutzend auf Vorrat hatten. Aber eine Bibel, das Buch der Bücher, schlummerte nicht in den Regalen. Wer es nicht glaubt, mache sich auf den Weg und prüfe nach. Es kostet nichts. Wenn die Geschichte nicht einen so ernsten Hintergrund hätte, könnte man sich über sie köstlich amüsieren.“

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