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  • Weltheuchelei, christlicher Eifer
    Der Wachtturm 1951 | 1. April
    • Weltheuchelei, christlicher Eifer

      TIEF in den Herzen der meisten Menschen liegt die unangenehme Erkenntnis, dass die religiöse Christenheit durchdrungen ist von Heuchelei. Nur allzu selten zergliedert man die Sache offen, um diese Wahrheit an die Oberfläche zu fördern, allzu selten hebt man diese Tatsache durch eine forschende Prüfung scharf hervor, um ein verhärtetes Gewissen zu durchbohren.

      Hast du genug von der Bibel gelesen, um etwas von Christi Bergpredigt zu wissen? oder von seinen andern Lehren? seinem Handeln gegenüber den weltlichen, religiösen und politischen Führern? und dem einfachen Glaubensleben und, zufolge ihrer Lauterkeit, dem mutigen Tod der Apostel und Jünger, die sich bemühten, Christus als ihrem Beispiel zu folgen? Dann musst du wissen, dass Christus weder ein Militarist noch ein Politiker noch ein kirchlich anerkannter Religionist noch ein Finanzmann noch irgendein roter Revolutionär war, welcher die Herrschaft des Cäsars zu stürzen suchte. Er ehrte Gottes Wort, trat dafür ein, lehrte es und starb in Treue zu diesem Wort. Sowohl er wie seine Nachfolger waren in der Welt, erklärten aber von sich, kein Teil davon zu sein. Sie waren keine Heuchler.

      Ebenso verhält es sich heute. Und gelegentlich erkennen religiöse Führer und andere diese Tatsachen und tun sie mit lobenswerter Ehrlichkeit kund. Dies war der Fall bei Bischof Austin Pardue von der protestantischen Episkopal-Diözese von Pittsburgh, als er am 7. August 1950 folgendes sprach:

      „Wir Christen von heute benehmen uns in tragischer Weise unwürdig. Doch nur ein Wort an die selbstgerechten Aussenstehenden, die auf unsere Heuchelei hinweisen; wir können immer noch Raum machen für weitere Heuchler, und wir laden sie herzlich ein, herüberzukommen und sich uns anzuschliessen. Unsere Heuchelei ist keine absichtliche, sondern eine bequeme. Die gemeine Krankheit unserer kirchlich anerkannten amerikanischen Konfessionen stammt von der zersetzenden Säure des Unglaubens, die unsere Überzeugungen bis zu dem Punkte verwässerte, dass unsere Religion eine Sache reiner Gewohnheit und Tradition geworden ist.

      „Anderseits ist die zerstörende höhere Kritik der Bibel so universell geworden, dass viele von uns modernen Geistlichen kaum wissen, was wir glauben. Auch sind wir solche Anbeter intellektueller Kulte und Traditionen geworden, dass wir es nicht mehr wagen, an die übernatürlichen Kräfte des Gebets und des Sakramentes zu glauben. Die kirchlich anerkannten Konfessionen blicken oft hohnvoll auf manche der jüngsten Entwicklungen biblischer Glaubensrichtungen hinab, die im ganzen genommen schneller anwachsen als irgendeine andere Religionsorganisation in Amerika. Die Massen dieser Leute gleichen wahrscheinlich jener einfachen Art von Leuten, die Jesus zuerst nachfolgten, und sie finden heute Hoffnung und eine felsenfeste Überzeugung unter diesen neuen Sprösslingen des christlichen Glaubens.

      „Erst letzte Woche war das Yankee-Stadion mit 70 000 Zeugen Jehovas anlässlich einer ganztägigen Erweckungsversammlung in der brodelnden Julihitze ganz angefüllt. Zu oft sehen wir diese evangelisierenden Versammlungen und tun sie mit dem verachteten Wort ‚Schwärmerei‘ ab. Wir verachten sie, als ob wir gediegene Leute von der Mittelklasse, die gerne intellektuell sein möchten, zu kompliziert geworden seien, um unsere Gefühle auszudrücken. Doch ist es unmöglich, vitales Christentum ohne inbrünstige Gefühle zu haben. Der Pfingsttag war kein kaltes, intellektuelles Treffen, sondern war erfüllt mit dem Feuer des heiligen Geistes, erfüllt mit Tätigkeit, Überzeugung und natürlicher, gefühlvoller Ehrlichkeit.“ — New York Times, 7. August 1950.

      Eines der kennzeichnenden Zeugnisse wahrer Christen ist die Verfolgung, die sie wegen ihres Eifers im Predigen durchmachen. Diese Tatsache wurde von Alabama-Baptist, am 14. September 1950, erwähnt, als seine Schriftleitung sagte:

      „Wir hören, dass diese Sekte in der ganzen Welt verfolgt wird. In unserem eigenen Lande, in Wyanet, Ill., wurde kürzlich eine ihrer Versammlungen durch eine Gruppe gesprengt, welche Automobilpneus anzündete und sie durch die im Freien Versammelten rollen liess. Jehovas Zeugen klagten auf Schaden vor Gericht, aber die Geschworenen verfehlten, ein günstiges Urteil zu sprechen. In Kennett, Mo., wurde ein Versuch gemacht, eine Versammlung der Zeugen Jehovas zu sprengen, der aber mit Hilfe der Polizei und der Staatstruppen und Leuten der Nationalgarde vereitelt werden konnte. Etwa 150 Leute waren in jener Menge. In der Sowjetzone von Deutschland sind 1000 Zeugen ins Gefängnis geworfen worden.

      „Obwohl wir nicht allem beipflichten, was diese Leute glauben, verurteilen wir doch sicherlich jene, die sie am öffentlichen Versammeln und freien Sprechen, wozu sie ein Recht haben, hindern wollen. Diese wider Jehovas Zeugen entfesselten Elemente werden ebenso schnell auf Baptisten losschlagen. Wir betrachten die Handlungen der Leute von dieser Art als absolut unamerikanisch und unserem Glauben an die Gottesdienstfreiheit widersprechend. Bestimmt ist der einzige Grund ihres Angriffs darin zu suchen, dass jene eifrig an die Lehren der Bibel glauben. Wenigstens könnten wir dies von ihnen sagen, da sie in unserem Land die einzige Gruppe sind, die in ihrem Glauben und in der Ausübung desselben so eifrig ist, dass sie trotz Verfolgung standhalten. Wir bezeichnen es als eine Schande, wenn jemand irgendeine christliche Gruppe verfolgt, solange sie innerhalb der Gesetze unseres Landes und innerhalb ihrer Rechte unter der Verfassung bleibt.“

      Dieser redaktionelle Artikel legte richtig dar, dass die Ursache der Verfolgung der Zeugen Jehovas in ihrem Predigen biblischer Lehren liege, doch werden wenig Verfolger dies ehrlich zugeben, sondern werden ihre Pöbelaktion lieber in ein patriotisches Gewand hüllen und sagen, die Zeugen seien Aufrührer oder Kommunisten. Doch über diesen Punkt beachte man folgendes aus dem Herald von Nassau vom 7. Oktober 1950, betitelt „Jehovas Zeugen in neuem Lichte gesehen“:

      „Jehovas Zeugen in den Vereinigten Staaten sind jüngst ins Scheinwerferlicht nationaler Publizität gekommen, besonders während der laufenden Woche, als die CBC, die Nachrichten aus aller Welt, und Lowell Thomas über die Tätigkeit der Zeugen in Ostdeutschland Berichte brachten, wo die Kommunisten sie ins Gefängnis geworfen und sie in Bausch und Bogen der amerikanischen Spionage angeklagt haben. Derartige Nachrichten passen nicht gut zu den Anklagen, die früher gegen die Zeugen erhoben wurden, wonach sie eigentlich Kommunisten sein sollten. Denn wenn sie zum kommunistischen Schlag gehörten, müssten sie recht armselige Kommunisten sein — arm genug, um von denen verfolgt und ins Gefängnis gesteckt zu werden, denen zu dienen man sie anklagt. Wir würden natürlich annehmen, dass es Jehovas Zeugen von seiten der Kommunisten besser ergehen sollte, wenn sie wirklich Kommunisten wären, denn auf der ganzen Erde ist wohlbekannt, dass selbst der Teufel bereit ist, seine treuen Nachfolger zu belohnen. Es scheint daher, dass wir nun moralisch gezwungen sind, einige unserer zu schnell gefassten Auffassungen über Jehovas Zeugen und den Kommunismus zu berichtigen.“

      Die falschen Anklagen auf Aufruhr und revolutionäre Lehren wurden rücksichtslos gegen Jesus und seine ersten Jünger erhoben; es sollte somit nicht überraschen, dass dieselben falschen Anklagen heute auf seine Fussstapfennachfolger abzielen. — Luk. 23:2; Apg. 17:5-8; 24:5.

  • Frucht hervorbringen zu ewigem Leben
    Der Wachtturm 1951 | 1. April
    • Frucht hervorbringen zu ewigem Leben

      „Der auf die rechte Art von Boden Gesäte ist dieser, der das Wort hört und den Sinn davon erfasst und wirklich Frucht trägt und hervorbringt, dieser hundert-, jener sechzig-, der andere dreissigfältig.“ — Matth. 13:23, NW.

      JEHOVA hat Wohlgefallen an Fruchtbarkeit, besonders wo sie ewiges Leben zeitigt. Wo es Frucht gibt, da ist Leben, und was gute Frucht trägt, verdient zu leben. Jeder Landwirt empfindet Freude und Befriedigung über die Fruchtbarkeit des Landes, das er bebaut. Nicht weniger wahr ist dies von dem grössten Pflanzer oder Kultivateur, von Jehova Gott. Am dritten Tage der Schöpfung erliess dieser grosse Bebauer der ganzen Erde den Machtspruch: „Die Erde lasse Gras hervorsprossen, Kraut, das Samen hervorbringe, Fruchtbäume, die Frucht tragen nach ihrer Art, in welcher ihr Same sei auf der Erde!“ Wie man sieht, hat er unsere Erde nicht erschaffen, damit sie öde sei. Später, doch bevor er den Mann und das Weib schuf, pflanzte „Jehova Gott einen Garten in Eden gegen Osten, und er setzte dorthin den Menschen, den er gebildet hatte. Und Jehova Gott liess aus dem Erdboden allerlei Bäume wachsen, lieblich anzusehen und gut zur Speise; und den Baum des Lebens in der Mitte des Gartens, und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen.“ (1. Mose 1:11; 2:8, 9) Diesem vollkommenen Mann gab der grosse Pflanzer die Erde für ihn und seine künftige Familie in Pacht, damit er sie bebaue und pflege und den Garten Eden rund um die Erde ausdehne, um sie zu einem Paradies der Wonne zu machen. Der grosse Bebauer wird dieses Vorhaben, die Erde in ein Paradies umzuwandeln, noch verwirklichen, damit gehorsame Menschen sich des ewigen Lebens in einer glücklichen Heimat erfreuen können. Von den vollkommenen Früchten dieses irdischen Paradieses zu essen wird sie immerdar am Leben erhalten.

      2 Der Widersacher Gottes und des Menschen säte den Samen des Zweifels und Misstrauens in das Herz des Weibes in Eden. Dieser Same fasste Wurzel in ihr und brachte Frucht hervor, indem sie die Tatsache, dass ihr Mann das Haupt war, missachtete und Gott ungehorsam wurde. Durch das Weib säte der Widersacher ins Herz ihres Mannes den Samen einer grösseren Liebe zum Weibe als zu Jehova Gott, was in Tat und Wahrheit grössere Liebe zum eigenen Ich als zu Gott bedeutete. Solcher Same der Selbstsucht wurzelte sich in seinem Herzen ein und brachte unter der Pflege seines Weibes Frucht hervor in Form der willentlichen Verletzung des Gesetzes Jehovas über das Essen der verbotenen Frucht. Die so von Adam und Eva hervorgebrachten Früchte wurden von Gott missbilligt, weil sie grösseren Gehorsam gegen den Willen des Widersachers, Satans, des Teufels, als gegen Gottes Willen offenbarten. Somit waren es Früchte, die zum Tode und zur Vernichtung und nicht zum ewigen Leben im Paradies der Wonne führten. Gott verurteilte das ungehorsame Paar zum Tode und trieb es aus dem Garten Eden hinaus, so dass es ausser dem Bereich des „Baumes des Lebens“ war und nicht ‚essen und ewiglich leben‘ konnte. (1. Mose 3:1-24) Als Jehova Gott das Urteil über den Widersacher fällte, der gleich einer Schlange den Plan geschmiedet hatte, das Menschengeschlecht zum Ungehorsam zu verleiten, tat Gott sein Vorhaben kund, eine neue Regierung aufzurichten, die ihn als Souverän des Universums, dem die ganze Menschheit gehorchen sollte, rechtfertigen werde. Er tat sein Vorhaben kund, diese Regierung aus dem Schosse seiner himmlischen universellen Organisation hervorzuzubringen und durch sie die Werke der Schlange niederzureissen. — 1. Joh. 3:8, NW.

      3 Die himmlische universelle Organisation liebte Gott. Somit hatte sie keine Liebe zur grossen Schlange. Ebenso wird die neue Herrschaft, welche von der göttlichen, mit einem Weibe verglichenen Organisation geboren werden sollte, bestimmt Gott lieben und die grosse Schlange hassen. Gott beschloss, die Loyalität dieser Regierung zu prüfen und auf die Probe zu stellen, indem er zuliess, dass die grosse Schlange die Ferse des Hauptgliedes derselben, ihres Königs, des Samens des Weibes Gottes, verwundete. Durch diese erprobte, loyale Regierung beschloss Gott sodann, die grosse Schlange und die ganze böse Nachkommenschaft, welche sie hervorbringen würde, gänzlich zu vernichten. Auf diese Weise will Gott die ganze Erde und ihre Bewohner unter die universelle Oberherrschaft Gottes zurückbringen und das Paradies wiederherstellen und es erdenweit ausdehnen. All dies ist inbegriffen in den verhüllten Worten an die grosse Schlange, an Satan, den Teufel: „Feindschaft will ich setzen zwischen dir und dem Weibe, und zwischen deinem Samen und ihrem Samen. Er

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