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  • Jesus Christus — eine historische Gestalt
  • Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1975
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  • JÜDISCHE ZEUGNISSE
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1975
w75 15. 7. S. 426-428

Jesus Christus — eine historische Gestalt

ES WURDEN schon viele Bücher geschrieben, in denen die Echtheit und Zuverlässigkeit des Bibelberichts in Frage gezogen wurden. Besondere Zielscheibe mißtrauischer Kritik ist der Bericht der Evangelien über das Leben Jesu. Was kann man davon glauben? Lebte Jesus tatsächlich? Vermitteln die Evangelien ein zuverlässiges Bild von ihm?

Viele Kritiker sind im großen und ganzen der gleichen Meinung wie der verstorbene Albert Schweitzer. Seiner Ansicht nach ist der in den Evangelien dargestellte Jesus, der behauptete, der Messias zu sein, das Königreich Gottes predigte und starb, um seinem Werk die endgültige Weihe zu geben, „eine literarische Erfindung der ersten Evangelisten“. Schweitzer wollte uns glauben machen, Jesus sei in Wirklichkeit ein religiöser Fanatiker gewesen, der das bevorstehende Weltende predigte, und man wisse nicht, ob er eine „wirkliche, geschichtliche Persönlichkeit“ gewesen sei. Als Schweitzer zu dieser Schlußfolgerung gelangt war, gab er seinen Beruf als Geistlicher und Professor der Theologie auf, drückte erneut die Schulbank, studierte Medizin und wurde Arzt.

Einige Kritiker gehen sogar so weit, daß sie behaupten, eine Gestalt wie Jesus habe nie existiert. Welche Beweise gibt es dafür, daß Jesus tatsächlich gelebt hat?

JÜDISCHE ZEUGNISSE

Da wäre zunächst das Zeugnis der frühen talmudischen Schriften. Der bekannte jüdische Gelehrte Joseph Klausner berichtet nach sorgfältiger Untersuchung ihres Zeugnisses, daß die „frühen talmudischen Berichte“ über Jesus sowohl die Tatsache der Existenz Jesu als auch das allgemeine Bild von Jesus bestätigen (Jesus von Nazareth, S. 19).

Auch Josephus, ein jüdischer Historiker des ersten Jahrhunderts, nimmt in seinen Werken zweimal auf Jesus Bezug. Die Echtheit eines dieser Hinweise wird oft bezweifelt, weil Josephus an dieser Stelle wie ein Christ klingt (Jüdische Altertümer, 18. Buch, 3. Kap., Abs. 3). Es wäre aber, wie Klausner und andere Gelehrte zeigen, unvernünftig, zu schlußfolgern, Josephus habe nicht auf Jesu Predigttätigkeit Bezug genommen, wenn er doch ziemlich ausführlich die des Johannes des Täufers behandelt. Außerdem berichtet Josephus später an einer anderen Stelle, daß der „Bruder des Jesus, der Christus genannt wird, mit Namen Jakobus“, vom „Hohen Rat“, dem Sanhedrin, verurteilt wurde (Jüdische Altertümer, 20. Buch, 9. Kap., Abs. 1). Diese Gelehrten sind mit Recht der Ansicht, mit diesen Worten werde angedeutet, daß zuvor schon etwas über Jesus gesagt worden sei. Denn weshalb würde sonst ein unbekannter Jakobus als sein Bruder bezeichnet werden? Sie vertreten daher die Ansicht, daß Josephus zwar über Jesu Wirken geschrieben habe, der Bericht jedoch von einer anderen, späteren Hand ausgeschmückt worden sei.

DAS ZEUGNIS RÖMISCHER HISTORIKER

Wir können nicht erwarten, daß römische Historiker recht viel über eine anscheinend unbedeutende religiöse Bewegung im fernen Palästina berichteten. Bestenfalls dürfte man vielleicht damit rechnen, spärliche Bezugnahmen zu entdecken, und das ist auch der Fall. So berichtet Tacitus, der bedeutendste römische Historiker, daß Nero die Schuld für den Brand Roms jenen Leuten zuschob, „die das Volk ... mit dem Namen ,Christen‘ belegte. Dieser Name stammt von Christus, der unter Tiberius vom Procurator Pontius Pilatus hingerichtet worden war“ (Annalen, Buch XV, Abs. 44, übersetzt von Karl Hofmann).

Einige weitere römische Schriftsteller wie zum Beispiel Plinius der Jüngere, Seneca und Juvenal nehmen ebenfalls auf Christi Nachfolger Bezug.

Mit Recht wird daher in der Encyclopædia Britannica über das Zeugnis der frühen jüdischen und heidnischen Schriftsteller gesagt: „Diese voneinander unabhängigen Berichte beweisen, daß in alten Zeiten selbst die Gegner des Christentums nie an der Geschichtlichkeit Jesu zweifelten, die zum erstenmal und aus unzulänglichen Gründen Ende des 18., im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts von verschiedenen Autoren angefochten wurde“ (Ausgabe 1974, Bd. 10, S. 145).

EIN UNVERGESSLICHER BERICHT

Jesu Geschichtlichkeit wird nicht nur durch solch „voneinander unabhängige“ Berichte bestätigt, sondern auch durch den Inhalt der Evangelienberichte. Wieso? John Stuart Mill, ein bekannter englischer Ökonom und Philosoph des neunzehnten Jahrhunderts, bemerkte: „Wer unter seinen Jüngern oder unter den von diesen Bekehrten ist imstande gewesen, die Jesus zugeschriebenen Reden zu ersinnen oder ein Leben auszudenken und sich eine Persönlichkeit auszumalen, wie sie uns in den Evangelien entgegentritt? Sicherlich nicht die Fischerleute aus Galiläa.“ Denselben Gedanken brachte auch der Amerikaner Theodore Parker zum Ausdruck: „Will man uns weismachen, ein solcher Mensch habe nie gelebt und die ganze Geschichte sei erlogen? Angenommen, Plato und Newton hätten nie gelebt. Wer schuf aber dann ihre Werke und dachte ihre Gedanken? Es bedarf eines Newton, um einen Newton zu erfinden. Welcher Mensch hätte Jesus erfinden können? Niemand anders als Jesus.“

Und der englische Philosoph David Hartley äußerte in diesem Zusammenhang die eindrucksvollen Worte: „Wenn wir in Betracht ziehen, daß uns die überragende Größe dieser Persönlichkeit [Jesus] durch andere überliefert wurde, ... erscheint es unmöglich, daß sie diese Persönlichkeit ersonnen haben könnten, daß sie keine wirkliche Originalfigur vor sich gehabt hätten ... Wie konnten einfache, ungebildete Leute eine Persönlichkeit zeichnen, wodurch sie die größten Genies des Altertums und der Neuzeit übertrafen? Wie kamen sie dazu, sie so darzustellen? Das ist tatsächlich ein überzeugender Beweis für die zuverlässige und wahrheitsgetreue Niederschrift.“

SEINE EINZIGARTIGE PERSÖNLICHKEIT

Ein noch stärkerer Beweis für die Geschichtlichkeit Jesu Christi ist darin zu suchen, daß sein Einfluß nicht auf seiner äußeren Erscheinung beruhte. Während der Einfluß mächtiger Herrscher — wie Nebukadnezar, Alexander der Große und Julius Cäsar — längst dahin ist, ist die Wirkung, die Jesus Christus auf die Geschichte hatte, immer noch zu verspüren. Millionen sind heute noch Anhänger seiner Lehre.

Obgleich Napoleon in seinen Tagen ein einflußreicher Mann war, sah er sich gezwungen, den einzigartigen Einfluß der Person Jesu anzuerkennen. Er sagte: „Alexander, Karl dem Großen und mir wurden außergewöhnliche Macht und Befehlsgewalt über Menschen verliehen. Wir mußten aber persönlich zugegen sein. ... Jesus Christus hingegen hat seine Untertanen achtzehnhundert Jahre lang beeinflußt und befehligt, ohne sichtbar und persönlich zugegen zu sein.“ Und er fügte hinzu: „Alexander, Cäsar, Karl der Große und ich haben Weltreiche gegründet; aber wodurch schufen wir unseren Genius? Durch Gewalt. Allein Jesus Christus gründete sein Königreich auf Liebe.“

Rousseau, der berühmte französische Philosoph des achtzehnten Jahrhunderts, schrieb über Jesus folgendes: „Welche Erhabenheit in seinen Grundsätzen! Welche tiefe Weisheit in seinen Reden! Welche Geistesgegenwart! Welche Feinheit und welches Schlagende in seinen Antworten! Welche Herrschaft über seine Leidenschaften! Wo ist der Mann, wo der Weise, der ohne Schwäche und Ostentation so zu handeln, zu leiden und zu sterben versteht?“

In neuerer Zeit erklärte Mahatma Gandhi, der Hindu„vater“ der indischen Nation, einmal gegenüber Lord Irwin, dem früheren Vizekönig Indiens: „Wenn Ihr Land und das meinige auf Grund der Lehren zusammenkommen, die von Christus in der Bergpredigt niedergelegt wurden, werden wir unsere Probleme lösen, und nicht nur diejenigen unserer Länder, sondern auch die der ganzen Welt.“ Ein ähnliches Zeugnis stellte der erfahrene amerikanische Psychiater J. T. Fisher der Bergpredigt Christi aus, als er gegen Ende seiner sehr erfolgreichen Laufbahn schrieb, die Bergpredigt übertreffe bei weitem das Beste, was alle Philosophen, Psychologen und Dichter zu bieten hätten.

WIE VERHÄLT ES SICH MIT JESU WUNDERN?

Mehr als irgendein anderer Teil der Evangelien hat sich wahrscheinlich der Bericht über die Wunder für viele als ein Stein des Anstoßes erwiesen. Wären die Wunder als ein normales Geschehen dargestellt worden, so bestände wohl Grund, sie abzulehnen. Doch dies ist nicht der Fall. Die Wunder werden in den Evangelien als außergewöhnliche Ereignisse geschildert, und sie bestätigen, daß Jesus tatsächlich der Sohn Gottes war. Im Bericht heißt es: „Jesus [tat] auch vor den Jüngern viele andere Zeichen, die nicht in dieser Buchrolle niedergeschrieben sind. Diese aber sind niedergeschrieben worden, damit ihr glaubt, daß Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes“ (Joh. 20:30, 31). Es hätte sicherlich nicht genügt, daß Jesus einfach behauptet hätte, der Sohn Gottes zu sein. Er mußte dies auch beweisen können. Und wie hätte er es besser tun können als dadurch, daß er Wunder wirkte?

Wie aber steht es mit dem Einwand, daß Wunder den Naturgesetzen widersprechen? Dazu erklärte einmal Victor Hess, der Entdecker kosmischer Strahlen: „Es wird zuweilen gesagt, die ,Unumgänglichkeit‘ der Natur,gesetze‘ sei nicht zu vereinbaren mit ... Wundern. Dem ist nicht so. ... Viele unserer physikalischen Gesetze sind tatsächlich nur statistische Aussagen. Sie treffen auf den Durchschnitt einer großen Anzahl von Fällen zu. Für einen Einzelfall sind sie von keiner Bedeutung. ... Muß ein Wissenschaftler die Echtheit von Wundern bezweifeln? Als Wissenschaftler antworte ich nachdrücklich: Nein. Ich sehe ganz und gar keinen Grund, weshalb der allmächtige Gott, der uns und alles um uns her geschaffen hat, nicht — wenn es ihm vernünftig erscheint — den natürlichen, normalen Ablauf des Geschehens aufheben oder ändern sollte“ (Faith of Great Scientists, herausgegeben von W. Howey, S. 10).

Die Echtheit der Wunder Jesu wird auch durch die Wirkung gestützt, die sie auf Augenzeugen hatten. Dr. W. Paley zeigt, daß diese „ihr Leben mit mühevoller Arbeit verbrachten, in Gefahren und Leiden, denen sie sich freiwillig zur Bestätigung der Berichte, die sie verkündigten, und einzig und allein zufolge ihres Glaubens daran unterzogen; und ... aus denselben Motiven unterwarfen sie sich auch neuen Verhaltensregeln“ (The Works of William Paley, S. 300).

Wenn wir unvoreingenommen und vernünftig urteilen, kommen wir nicht umhin, aus den vorangegangenen Beweisen den einzig möglichen Schluß zu ziehen: daß Jesus von Nazareth nicht nur tatsächlich gelebt hat, sondern daß wir durch den biblischen Bericht über sein Leben auch den historischen Jesus kennenlernen.

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