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  • Worin besteht die Größe eines Menschen?
    Erwachet! 1982 | 8. Oktober
    • Worin besteht die Größe eines Menschen?

      WEN würdest du als wahrhaft groß bezeichnen? Zweifellos eine Persönlichkeit, die etwas wirklich Bemerkenswertes erreicht hat. Aber bist du nicht auch der Meinung, daß die persönlichen Eigenschaften des Betreffenden und seine Einstellung gegenüber anderen ebenfalls wichtige Faktoren sind?

      Bevorzugst du die Gesellschaft einer Person, die bedient werden möchte, oder einer Person, die gern anderen dient? Mit wem würdest du lieber zusammen leben — mit jemandem, der von anderen Liebe fordert, oder mit jemandem, der weiß, wie man anderen Liebe erweist?

      Sicher bewunderst du Eigenschaften wie Mut und Stärke. Aber sind sie nicht noch ansprechender, wenn sie mit der Bereitschaft verbunden sind, etwas zu erreichen, was von bleibendem Nutzen für andere ist?

      Personen mit großem Wissen und außergewöhnlicher Weisheit flößen anderen Bewunderung ein. Doch schätzt man nicht am meisten jemand, der sein Wissen einsetzt, um anderen zu dienen — wenn möglich, um ihnen zu einem sinnvollen und erfüllten Leben zu verhelfen?

      So mancher Herrscher wird zu den „Großen“ der Geschichte gerechnet. Doch was für ein Herrscher wäre dir persönlich am liebsten? Einer, der hauptsächlich wegen seiner Kriege berühmt ist, oder ein Herrscher, der seine Autorität auf eine Weise ausübt, daß ihm die Menschen aus Liebe folgen und gehorchen?

      Es gibt viele Personen, die ein oder zwei Merkmale haben, durch die sie zu außergewöhnlichen Menschen werden. Doch wer hat sämtliche Eigenschaften, die wirklich zählen?

      Wer wird dem Maßstab gerecht?

      Alexander, der die Bezeichnung „der Große“ erhielt, wurde als „einer der größten Generäle, die je gelebt haben“, bezeichnet. Er war ein Held und Könner in der Kriegführung, war aber von Größenwahn und Zügellosigkeit besessen. Er bestand darauf, zu einem Gott erklärt zu werden, was dann auch geschah. Im Alkoholrausch tötete er einen seiner besten Freunde. Als er nach einem ausgedehnten Fest- und Trinkgelage erkrankte, starb er — 33 Jahre alt.

      Napoleon gilt als eine der berühmtesten Persönlichkeiten in der Geschichte des Westens. Er war ein brillanter Führer und Reformer. Doch er wurde auch als das „Korsische Scheusal“ bezeichnet, weil er seinem Ehrgeiz Millionen von Menschen opferte.

      Sokrates wird als einer der größten Lehrer und Philosophen der Geschichte betrachtet. Doch welche Art Lehrer war er? Eine seiner Hauptthesen bestand darin, daß der Mensch nichts Verkehrtes tun kann, wenn er weiß, was recht ist. Das wird durch die Menschheitsgeschichte widerlegt. Seine Lehrmethode bestand darin, die Leute mit beißender Ironie zu verunsichern, um sie davon zu überzeugen, daß ihr Wissen nur erdichtet war. Ein Großteil seiner Lehren beruhte auf seinem eigenen Verständnis und auf einer, wie er behauptete, inneren Stimme, die in griechisch daimonion genannt wird.

      Viele waren auf einem bestimmten Gebiet ein Genie, aber auf einem anderen völlig untauglich. Ludwig van Beethoven war ein musikalisches Genie und wurde, wie in einem Nachschlagewerk zu lesen ist, „weithin als der größte Komponist angesehen, der je lebte“. Allerdings weiß man von ihm, daß er in alltäglichen Dingen sehr unpraktisch war, was wiederholt zu seinem wirtschaftlichen Ruin führte.

      Andere Genies und große Künstler haben ihr Leben durch unmoralischen Wandel, Alkohol oder Drogenmißbrauch ruiniert. Gibt es denn niemand, der sämtliche Eigenschaften aufweist, die wirklich wichtig sind?

      Jawohl, es gibt jemanden, der seit Jahrhunderten von Millionen Menschen als derjenige betrachtet wird, der sämtliche wünschenswerten Eigenschaften aufweist — Jesus Christus. Er lebte und wirkte vor nahezu 2 000 Jahren in Palästina. Wie aus den Zitaten in dem Kästchen auf der nächsten Seite hervorgeht, erkennen sogar „große“ Männer seine Größe an.

      Beweise dafür, daß Jesus lebte

      Insbesondere im 19. und 20. Jahrhundert haben Kritiker geleugnet, daß eine Person wie Jesus je existierte. Sie haben behauptet, daß es sich dabei um nichts weiter als einen Mythos oder eine Legende handle, die irgendwann in der Geschichte von einigen jüdischen Betrügern ersonnen worden sei.

      Doch wie könnten einfache Betrüger ein solches Meisterwerk hervorbringen? Der amerikanische Gelehrte Theodore Parker drückte es wie folgt aus: „Will man uns weismachen, ein solcher Mensch habe nie gelebt und die ganze Geschichte sei erlogen? Angenommen, Platon und Newton hätten nie gelebt. Wer schuf aber dann ihre Werke und dachte ihre Gedanken? Es bedarf eines Newton, um einen Newton zu erfinden. Welcher Mensch hätte Jesus erfinden können? Niemand anders als Jesus.“

      Außer der hervorragendsten Quelle, nämlich der Bibel selbst, gibt es viele andere zuverlässige Quellen, die Jesus als historische Person bestätigen. Da ist zum Beispiel das Zeugnis des Flavius Josephus, eines berühmten Geschichtsschreibers des ersten Jahrhunderts: „Um diese Zeit lebte Jesus, ein weiser Mensch, wenn man ihn überhaupt einen Menschen nennen darf. Er war nämlich der Vollbringer ganz unglaublicher Thaten und der Lehrer aller Menschen, die mit Freuden die Wahrheit aufnahmen. So zog er viele Juden und auch viele Heiden an sich“ (Jüdische Altertümer, 18. Buch, 3. Kap., 3. Abs.).

      Es gibt auch eine Anzahl angesehener heidnischer römischer Schreiber des ersten Jahrhunderts, die Christus und seine Nachfolger erwähnten. Zu ihnen gehören der Geschichtsschreiber Tacitus, der Schriftsteller und Staatsmann Plinius der Jüngere, der Biograph Sueton, der Dichter Juvenal und der stoische Philosoph Lucius Seneca, der ein Zeitgenosse Jesu und der führende Intellektuelle Roms Mitte des ersten Jahrhunderts war.

      In der Encyclopædia Britannica wird hinsichtlich solcher frühen nichtchristlichen Schriftsteller gesagt: „Diese voneinander unabhängigen Berichte beweisen, daß in alten Zeiten selbst die Gegner des Christentums nie an der Geschichtlichkeit Jesu zweifelten“ (Ausgabe 1980, Bd. 10, S. 145).

      Manche wenden ein, in den frühen Geschichtsberichten müßte, wenn Jesus eine solch große Persönlichkeit gewesen sein soll, mehr über ihn zu finden sein. Blaise Pascal, der in der rechten Spalte zitiert wird, schrieb jedoch, daß Jesus „in solcher Verborgenheit (gemäß dem, was die Welt als Verborgenheit bezeichnet) lebte, daß Historiker, die nur über wichtige politische Ereignisse schrieben, ihn kaum beachteten“.

      Dennoch gibt es eine Fülle historischer Beweise. Selbst ein sehr bekannter Skeptiker, der Missionsarzt Albert Schweitzer, gab zu: „Wir müssen anerkennen, daß es nicht viele Persönlichkeiten des Altertums gibt, von denen so viele unzweifelhafte geschichtliche Tatsachen und so viele Äußerungen erhalten geblieben sind wie im Falle Jesu.“

      Die Beweise zeigen eindeutig, daß Jesus eine historische Person ist. Er weist auch sämtliche Eigenschaften auf, die die wahre Größe eines Menschen ausmachen. Er ist der größte Mensch der Geschichte.

      Je mehr du über Jesus im einzelnen erfährst, um so mehr wirst du von seiner Größe überzeugt sein.

  • Wer war Jesus Christus?
    Erwachet! 1982 | 8. Oktober
    • Wer war Jesus Christus?

      WIE sah Jesus eigentlich aus? Obwohl Künstler schon Tausende von Gemälden und Skulpturen von ihm gemacht haben, konnten sie dabei nicht auf Fotografien oder Beschreibungen seiner Zeitgenossen zurückgreifen. Die Bibel berichtet uns weder etwas über seine Haar- oder Augenfarbe noch über seine Größe, sein Gewicht oder irgendwelche anderen Einzelheiten seiner Erscheinung. Wie alle anderen Bilder von ihm, so entspringen auch diejenigen in dieser Zeitschrift lediglich der Vorstellung eines Zeichners.

      Viele Personen sind wegen ihrer Erscheinung bewundert worden, aber Jesus Christus hat seinen Ruhm nicht seiner äußeren Erscheinung zu verdanken.

      Zweifellos war er mannhaft und sah gut aus. Die Bibel zeigt, daß er durch die Wirksamkeit des Geistes Gottes als ein vollkommener Mensch geboren wurde. „Jesus nahm fernerhin zu an Weisheit und Körpergröße“, berichtete einer seiner Nachfolger, der Arzt Lukas (Matthäus 1:20, 21; Lukas 2:52).

      Aber Vollkommenheit bedeutet nicht, daß er in seiner äußeren Erscheinung ein Supermann war. Auch trug er keinen Heiligenschein. Die Bibel deutet an, daß man ihn für eine ganz gewöhnliche Person halten konnte. Er konnte beispielsweise inkognito nach Jerusalem gehen, ohne daß die Volksmenge ihn erkannte. Auch die Soldaten, die auszogen, um ihn festzunehmen, bedurften des verräterischen Jüngers Judas, um ihn ausfindig zu machen (Johannes 7:10-13; Matthäus 26:47, 48).

      Es ist offenkundig, daß Jesu äußere Erscheinung von den Bibelschreibern als weniger wichtig erachtet wurde. Sie befaßten sich mit seiner Mission und den persönlichen Eigenschaften, die er offenbarte, als er diese Mission auf der Erde erfüllte.

      Eine außergewöhnliche Mission

      Bedenke, welch außergewöhnliche Mission Jesus hier auf der Erde erfüllte, und du wirst verstehen, welch einen Meilenstein er dadurch in der Menschheitsgeschichte setzte. Kein anderes Geschöpf hat je etwas Ebenbürtiges geleistet.

      Die Bibel zeigt, daß er ein vormenschliches Dasein als ein himmlischer Sohn Gottes hatte. Er war Gottes engster und treuester Mitarbeiter bei der Erschaffung aller Dinge (Kolosser 1:13-17). Als eine Situation entstand, die von ihm verlangte, daß er auf der Erde eine göttliche Mission erfüllte, die eine Geburt, ein Leben und einen Tod als Menschengeschöpf einschloß, übernahm er diese Verantwortung bereitwillig.

      Welche Situation erforderte das? Adam hatte im Garten Eden aus eigener freier Entscheidung gesündigt. Er übertrat Gottes deutlich formuliertes Gesetz, von dem sein Leben abhing. Dadurch ging diesem vollkommenen Vorvater der ganzen Menschheit die menschliche Vollkommenheit und die Hoffnung auf ewiges Leben auf einer paradiesischen Erde verloren, und zwar nicht nur ihm selbst, sondern auch seiner gesamten damals noch ungeborenen Nachkommenschaft (Römer 5:12; 1. Mose 2:15 bis 3:24). Kein unvollkommener Sohn Adams konnte für die Menschheit das, was verlorengegangen war, wiedergewinnen. Gemäß Gottes vollkommenem Maßstab der Gerechtigkeit mußte das Leben eines vollkommenen Menschen, wie dasjenige Adams, als Opfer dargebracht werden, um die Menschheit zu erlösen. Aber wie konnte das ermöglicht werden? Jehova Gott selbst traf die Vorkehrung, durch die die Erfordernisse der Gerechtigkeit erfüllt wurden und er seine außerordentlich große Liebe zur Menschheit bewies (Psalm 49:6-9; 1. Johannes 4:9).

      Gott sandte seinen eigenen Sohn, seinen engsten Mitverbundenen, vom Himmel zur Erde. Seine Geburt als ein Kind und das Heranwachsen zu einem vollkommenen Mann waren nur die Voraussetzungen zur Erfüllung seiner Mission. Durch sein Leben bewies er seine völlige Loyalität gegenüber Gott; er gab deutlich zu verstehen, daß seine Hingabe an Jehova nicht auf irgendeinen eigennützigen Gewinn abzielte, und er bewies, daß auch Adam seinem Schöpfer hätte treu bleiben können, wenn er es gewollt hätte. Durch Jesu Tod als vollkommener Mensch wurde der Weg für die Erlösung der Menschen erschlossen, die Sünde, Unvollkommenheit und Tod ererbt hatten. Von jetzt an bestand für Menschen, die bereit waren, diese Erlösung anzunehmen, die Aussicht auf ewiges Leben in einer gerechten neuen Ordnung.

      Kein anderer Mensch in der Geschichte hat je ein größeres Werk vollbracht.

      Er suchte nicht seinen eigenen Ruhm

      Jesus tat all das nicht, um für sich selbst Ruhm zu erlangen. In einem Gebet an seinen himmlischen Vater sagte er unmißverständlich: „Ich habe dich auf der Erde verherrlicht“ (Johannes 17:4).

      Seine Ansicht über seine eigene Rolle faßte er ausgezeichnet mit den Worten zusammen: „Der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und seine Seele als ein Lösegeld im Austausch gegen viele zu geben“ (Markus 10:45). Demütig lenkte er die Aufmerksamkeit auf denjenigen, der das ermöglichte: „So sehr hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen einziggezeugten Sohn gab, damit jeder, der Glauben an ihn ausübt, nicht vernichtet werde, sondern ewiges Leben habe“ (Johannes 3:16).

      Ein meisterhafter Lehrer

      In den dreieinhalb Jahren seines öffentlichen Dienstes (von 29 bis 33 u. Z.) war Jesus damit beschäftigt, fortlaufend andere zu lehren. Und welch ein Lehrer er war! „Nie hat ein anderer Mensch auf diese Weise geredet.“ Das war die spontane Bemerkung einiger Beamter, die bei einer Gelegenheit hörten, wie Jesus lehrte. Bei einer anderen Begebenheit begannen alle seine Zuhörer, „sich über die gewinnenden Worte zu verwundern, die aus seinem Munde kamen“. Ja, die Leute, die Jesus persönlich zuhörten, fanden in ihm zweifellos einen meisterhaften Lehrer (Johannes 7:46; Lukas 4:22).

      Seine bekannteste Rede ist die sogenannte Bergpredigt. Durch die tiefgründige Weisheit und die außergewöhnliche Kenntnis der menschlichen Natur, die in dieser im Freien gehaltenen Predigt zum Ausdruck kommen, versetzte er nicht nur seine damaligen Zuhörer in Erstaunen, sondern auch Millionen mehr oder weniger gebildeter Menschen in den darauffolgenden Jahrhunderten. Der verstorbene Psychiater Dr. James F. Fisher drückte am Ende seiner erfolgreichen Karriere seine Wertschätzung für diese Predigt wie folgt aus: „Wenn man alle Artikel, die schon von tüchtigen Psychologen über das Thema ,Geisteshygiene‘ geschrieben worden sind, zusammentragen, in gute Form kleiden und alles Überflüssige streichen würde ... und diese unverfälschten Teile reiner wissenschaftlicher Erkenntnisse vom begabtesten Poeten mit knappen Worten wiedergeben ließe, dann hätte man eine ziemlich unbeholfene und unvollständige Zusammenfassung der Bergpredigt.“

      Wenn du dich gern mit dieser Predigt der Predigten vertraut machen möchtest, kannst du deine Bibel aufschlagen und das Ganze selbst in Matthäus, Kapitel 5 bis 7 nachlesen. Das dauert etwa 15 Minuten. Du wirst darin Gedanken finden, die wirklich den größten Bedürfnissen der Menschheit entgegenkommen — vor allem in unserer kritischen Zeit. Du wirst Grundsätze finden, die zeigen, wie du mit anderen auskommen und mit deinen eigenen Gefühlen fertig werden kannst. Das wird dir helfen, festzustellen, was der wahre Sinn des Lebens ist, was dir im Leben am wichtigsten sein sollte und wie du ein gutes Verhältnis zu Gott entwickeln kannst. All das kannst du in 15 Minuten nachlesen. Als Jesus die Bergpredigt beendet hatte, „waren die Volksmengen über seine Art zu lehren höchst erstaunt; denn er lehrte sie wie einer, der Gewalt hat, und nicht wie ihre Schriftgelehrten“ (Matthäus 7:28, 29).

      Jesu Lehrtätigkeit war so wirksam, weil er das, was er lehrte, in Wirklichkeit von Gott, seinem Vater, gehört hatte (Johannes 14:10). Er verließ sich nicht auf menschliche Traditionen, wie es die jüdischen Schriftgelehrten taten. Zudem hatte er echte Liebe zu seinen aufrichtigen Zuhörern. Da er sie von Herzen liebte, gewann er ihre Aufmerksamkeit und ihren tiefen Respekt. Sie bemerkten, wie sehr er sich von den Schriftgelehrten und anderen Religionslehrern unterschied, die sich vom Volke fernhielten. Sie hüllten sich sozusagen in ihre Gewänder ein, damit sie das Volk, das „das ,Gesetz‘ nicht kennt“, nicht berühren und sich dadurch verunreinigen würden. Sie blickten auf diese Menschen herab und bezeichneten sie als „verfluchte Leute“ (Johannes 7:49).

      Jesus dagegen sprach aus einem mitfühlenden Herzen. Er sagte: „Jehovas Geist ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, um den Armen gute Botschaft zu verkünden“ (Lukas 4:18). Er verfaßte seine Botschaft einfach, kurz und deutlich. Seine Lehrpunkte veranschaulichte er durch Dinge, die seine Zuhörer gut kannten. Er bemühte sich, das Innerste ihres Herzens zu erreichen. Er bewog sie dazu, ihr Herz und ihren Sinn umzugestalten, unrechte Gedanken und Taten zu bereuen und einen neuen Lebensweg zu beschreiten, der zu einem guten Verhältnis zu Gott führte und ihnen eine wahre Zukunftshoffnung vermittelte.

      Vergleiche diese Lehren mit den politischen Reden und religiösen Predigten, die du schon gehört hast. Manche wirken geistreich und hören sich vernünftig an. Einige Redner toben und schüren Streit. Aber wie viele von ihnen haben Mitgefühl für den einfachen Mann?

      Jesu Mitgefühl für andere kam nicht nur durch Worte zum Ausdruck. Er half anderen auch, ihre unmittelbaren körperlichen Bedürfnisse zu befriedigen. Er gab ihnen zu essen, heilte Leidende und auferweckte sogar verstorbene Angehörige seiner Mitmenschen. Gott hatte ihm die Macht dazu gegeben, und er machte vollen Gebrauch davon. Manchmal hatte er nicht einmal genügend Zeit, um zu essen und zu ruhen. Welch ein Herz er doch hatte! (Matthäus 14:14; Markus 6:38-44; 8:22-25; 10:13, 14; Lukas 8:49-56; Apostelgeschichte 10:38).

      Eine der größten Leistungen, die Jesus während seiner Lehrtätigkeit vollbrachte, bestand darin, daß er Kanäle schuf, durch die nach seinem Weggang auch künftigen Generationen sein Einfluß zugute kommen sollte. Als seine kurze Lehrtätigkeit zu Ende ging, hatte er eine Gruppe von Jüngern so gelehrt, geschult und ausgerüstet, daß sie in die Welt gesandt werden konnten, um das von ihm begonnene Werk fortzuführen. Er hinterließ Jünger, die nicht nur Lehrer waren, sondern wiederum andere zu Lehrern schulen konnten. Was er begann, dehnte sich rasch zu einem weltumspannenden Werk des Jüngermachens aus, durch das, wie er vorhergesagt hatte, alle Nationen erreicht wurden (Matthäus 28:19, 20).

      Ein liebevoller, mutiger Führer

      Jesus übernahm die Führung unter seinen Jüngern. Sie hatten nie etwas dagegen einzuwenden, denn seine Führereigenschaften waren unumstritten. Er gab ihnen ein vollkommenes Beispiel. Was immer er von ihnen verlangte, praktizierte er selbst. Nicht nur durch Worte, sondern auch durch sein Beispiel lehrte er sie, ihren Nächsten, ja sogar ihre Feinde zu lieben. Während seiner Zeit als ein Führer auf der Erde traf ihn keinerlei Blutschuld. Man könnte ihn niemals beschuldigen, auch nur einen einzigen Tropfen Blut eines anderen Menschen vergossen zu haben. Er ließ nicht einmal die Ohrwunde eines Gegners unbeachtet, die einer seiner Jünger verursacht hatte, sondern heilte sie auf der Stelle (Lukas 6:32-36; 22:50, 51).

      Dennoch bewies er während seines ganzen irdischen Daseins großen Mut, Mannhaftigkeit und Stärke. Zum Beispiel lesen wir in Markus 10:32: „Nun waren sie unterwegs und zogen nach Jerusalem hinauf, und Jesus ging ihnen voran, und Staunen ergriff sie; diejenigen aber, die ihnen folgten, begannen sich zu fürchten.“ Bei dieser Gelegenheit befand sich Jesus mit seinen Jüngern auf seiner letzten Reise nach Jerusalem. Er wußte, daß er dort hingerichtet werden würde. Die religiösen Führer seiner Tage beanspruchten jeglichen Ruhm für sich. Um das aufrechtzuerhalten, waren sie entschlossen, ihn zu töten. Jesus wußte das, als er nach Jerusalem hinaufging, und sagte es seinen Jüngern (Vers 33, 34). Zum Erstaunen seiner furchterfüllten Jünger blieb er nicht zögernd hinter ihnen zurück, sondern ging ihnen voraus. Welch einen mutigen Führer sie hatten!

      Als Jesus wenige Tage später dem Todesurteil nahe war und der römische Statthalter Pontius Pilatus ihn fragte, ob er ein König sei, antwortete er: „Du selbst sagst, daß ich ein König bin“ (Johannes 18:37). Niemals log er, um sich selbst zu schonen. Er legte tapfer Zeugnis ab für das Königreich, das er vertrat — Gottes Königreich.

      Am selben Tag wurde Jesus zum Tode verurteilt; man peitschte ihn aus, setzte ihm eine Dornenkrone auf, schlug ihm ins Gesicht und spuckte ihn an. Schließlich wurde er an einen Marterpfahl geschlagen, um den qualvollsten Tod zu erleiden. Er kam bis zu seinem Tod seiner Verantwortung als ein liebevoller, mutiger Führer nach. Mit seinem letzten Atemzug gab er seinem himmlischen Vater seinen abschließenden Bericht: „Es ist vollbracht!“ (Johannes 19:30).

      [Herausgestellter Text auf Seite 7]

      Nie hat ein anderer das getan, was Jesus Christus tat, als er auf der Erde war.

      [Herausgestellter Text auf Seite 8]

      „Nie hat ein anderer Mensch auf diese Weise geredet“ war die spontane Feststellung einiger Beamter, die hörten, wie Jesus lehrte.

      [Herausgestellter Text auf Seite 9]

      Jesus konnte nicht beschuldigt werden, irgend jemandes Blut vergossen zu haben, sondern heilte statt dessen die Wunden anderer.

      [Bilder auf Seite 6]

      Was Adam verlor, hat Jesus für die Menschheit wiedererlangt.

      Adam

      Jesus

      [Bild auf Seite 7]

      Jesus verherrlichte Gott, nicht sich selbst

      [Bild auf Seite 8]

      Jesus hielt die Bergpredigt

      [Bild auf Seite 9]

      Er hatte liebevolles Interesse an Kindern

  • Was kann Jesus für dich heute bedeuten?
    Erwachet! 1982 | 8. Oktober
    • Was kann Jesus für dich heute bedeuten?

      „ABER was kann Jesus, der damals, im ersten Jahrhundert, in Palästina lebte und starb, für mich heute bedeuten?“ magst du fragen.

      Nimm an, daß er nicht tot, sondern am Leben ist. Nimm an, daß er jetzt eine einflußreichere Stellung hat als irgendein Mensch auf Erden. Nimm an, er ist jetzt der unsichtbare, himmlische König der Könige, der auf Gottes Signal wartet, alle Unterdrücker der Menschheit und diejenigen zu vernichten, die auf einem unmoralischen Lebenswandel beharren, und daß eine Tausendjahrherrschaft des Friedens beginnen wird, die immerwährende Segnungen für alle mit sich bringen wird, die wirklich seine Untertanen sein möchten. Würde er unter diesen Umständen heute etwas für dich bedeuten?

      Manchen mögen diese Vorstellungen als bloße Vermutungen erscheinen. Doch wenn sie wahr sind, steht viel auf dem Spiel.

      Als Jesus auf der Erde war, sagte er wiederholt voraus, daß er getötet, aber drei Tage später wieder auferweckt werden würde (Markus 8:31; 9:31; 10:34). Seine Voraussagen über seinen Tod erfüllten sich, doch wie steht es mit der gleichzeitigen Aussage über seine Auferstehung? Jesu Aufrichtigkeit und Wahrhaftigkeit sowie der Beweis für Gottes Unterstützung bei den Wundern, die er vollbrachte, sprechen dafür, daß sich diese ebenfalls erfüllte. Was geschah?

      Am dritten Tag nach Jesu gewaltsamem Tod war das Grab, in dem er gelegen hatte, leer. Während der darauffolgenden 40 Tage konnten ihn seine Nachfolger selbst sehen und hören. Alle vier Evangelien berichten von der Erfüllung der Worte Jesu, daß er am dritten Tag auferstehen würde. Etwa 500 Augenzeugen konnten das bestätigen (1. Korinther 15:4-8). Da eine Sache bereits aus dem Munde von zwei oder drei zuverlässigen Zeugen als Tatsache bestätigt wird, kann man sagen, daß Jesu Auferstehung sehr nachhaltig bestätigt worden ist. Dennoch magst du dich fragen: Wie zuverlässig waren diese Zeugen?

      Es ist eine Tatsache, daß diese Augenzeugen durch ihre eifrige Verkündigung der Auferstehung Jesu damals in der römischen Welt einen großen Aufruhr auslösten (Apostelgeschichte 5:28; 17:6). Ihr tapferes Zeugnis brachte ihnen große Verfolgung, ja einigen sogar den Tod ein. Wenn die Augenzeugen eines Ereignisses bereit sind, für das, was sie glauben, derart zu leiden, was ist dann über die Wahrhaftigkeit ihres Zeugnisses zu sagen?

      Ein weltweit anerkannter Rechtsexperte, der Dekan der Juristischen Fakultät der Londoner Universität, Dr. J. N. D. Anderson, bemerkte einmal im Londoner Observer bezüglich der Auferstehung Jesu: „Die Berichte der sechs Schreiber des ,Neuen Testaments‘ als Fälschung hinstellen zu wollen ist eigentlich ein unmöglicher Fall. Man denke nur an die vielen Zeugen: über fünfhundert. Man denke ferner daran, was für Zeugen es waren: Männer und Frauen, durch die die Welt den höchsten Sittenmaßstab erhalten hat, den sie überhaupt kennt, und die — wie selbst ihre Feinde es bestätigten — auch dementsprechend lebten. Schließlich denke man an die psychologische Absurdität, eine kleine Schar niedergeschlagener Feiglinge zu schildern, die wenige Tage nachdem sie sich in einen Obersaal zurückgezogen hatte, als Gruppe hervortrat, die durch keine Verfolgung zum Schweigen zu bringen war! ... Mir scheint es beinahe sinnlos zu sein, von Legenden zu sprechen, wenn man es mit Augenzeugen zu tun hat.“

      Zudem handelte es sich bei dem, was diese aufrichtigen Zeugen gesehen hatten, nicht nur um einen oder zwei Beweise; es gab viele. Das Bibelbuch der Apostelgeschichte berichtet uns, daß Jesus „hinaufgenommen wurde, nachdem er durch heiligen Geist den von ihm auserwählten Aposteln Auftrag gegeben hatte. Diesen zeigte er sich auch, nachdem er gelitten hatte, durch viele sichere Beweise als lebend, indem er vierzig Tage hindurch von ihnen gesehen wurde.“ Könnte der Bericht noch überzeugender sein — „durch viele sichere Beweise“? Diese Feststellung wurde von einem gebildeten Mann, dem Arzt Lukas, getroffen (Apostelgeschichte 1:1-9).

      Eine zwingende Schlußfolgerung drängt sich uns auf. Es gibt guten Grund, an die Auferstehung Jesu zu glauben. Und was bedeutet das? Was bedeutete es damals für die vielen Tausende seiner ergebenen Nachfolger? Etwas Wunderbares. Die Tatsache, daß Jesus wieder lebte, gab ihnen Mut, gab ihnen etwas, wofür sie leben und wonach sie Ausschau halten konnten — die Erfüllung seiner glorreichen Verheißung, daß er zu Gottes festgesetzter Zeit in königlicher Macht und Herrlichkeit wiederkommen und Gericht halten werde, um die Erde für immer von allem Bösen zu reinigen. Sie wußten, daß er, selbst wenn sie es zu ihrer Zeit nicht erleben würden, „die Schlüssel des Todes und des Hades“ gebrauchen, die Gräber öffnen, sie zu himmlischem Leben mit ihm auferwecken und zu Priestern und Königen machen könnte, die mit ihm 1 000 Jahre regieren würden. Diese himmlische Regierung sollte eine neue, gerechte Ära herbeiführen, in der die Erde in ein Paradies mit immerwährenden Segnungen umgestaltet wird und alle Bewohner ewiges Leben erhalten werden. All das bedeutete der auferstandene Jesus für sie (Offenbarung 19:11-16; 1:18; 20:6; 21:1-5).

      Immer noch am Leben!

      Jesus sagte: „Ich wurde ein Toter, doch siehe! ich lebe für immer und ewiglich“ (Offenbarung 1:18). Er lebt immer noch. Er war nicht nur damals, sondern ist auch jetzt am Leben! Vor allem seit dem kritischen Jahr 1914 beweisen die Weltereignisse, daß sich seine Verheißungen zunehmend erfüllen. Die biblischen Prophezeiungen zeigen, daß der Beginn seiner Königreichsherrschaft über die Erde durch einen großen Aufruhr unter den Nationen gekennzeichnet wäre. Sie zeigen, daß die Nationen „zornig“ werden würden, wenn „das Königreich der Welt ... das Königreich unseres Herrn und seines Christus“ werden würde (Offenbarung 11:15, 18). Sie zeigen auch, daß seine Königreichsherrschaft inmitten seiner Feinde beginnen sollte (Psalm 110:1, 2). Diese Prophezeiungen weisen zusammen mit der biblischen Chronologie einstimmig auf das Jahr 1914 als den Beginn der unsichtbaren Herrschaft Jesu über die Erde hin. Bald wird die Zeit kommen, wo er seine Feinde völlig ‘unterwerfen’ und seine glorreiche Friedensherrschaft antreten wird.

      Jesus Christus ist jetzt also nicht lediglich am Leben, sondern er ist auch König, ja der König der Könige. Was bedeutet das für uns heute? Es bedeutet, daß wir in den Tagen des Wohlwollens leben, in einer Frist, die er eingeräumt hat, bevor es zur endgültigen Unterwerfung seiner Feinde auf der Erde kommt. In dieser Zeit läßt Jesus ein weltweites Erziehungswerk durchführen. Überall wird dadurch Menschen die Gelegenheit geboten, etwas über ihn und Gottes aufgerichtetes Königreich zu erfahren und kundzutun, ob sie seine irdischen Untertanen sein möchten (Matthäus 25:31-46).

      Allein die Tatsache, daß du diese Zeitschrift in der Hand hältst und diesen Artikel liest, ist ein greifbarer Beweis für die Durchführung dieses Erziehungswerkes. Seit vielen Jahren verkündigen die Zeitschrift Der Wachtturm und die Begleitzeitschrift Erwachet! in über 100 Sprachen und einer gegenwärtigen jährlichen Auflage von insgesamt mehr als 400 Millionen das aufgerichtete Königreich Gottes mit seinem König Jesus Christus auf dem himmlischen Thron. Zudem haben Jehovas Zeugen in der ganzen Welt Millionen von Bibeln und bibelerklärenden Büchern und Broschüren verbreitet. „Jehovas Zeugen haben mit ihrem Zeugnis buchstäblich die ganze Erde umspannt“, schrieb ein Geschichtsprofessor. Nie zuvor in der Geschichte ist so viel über Gottes aufgerichtetes Königreich gedruckt und gesprochen worden wie seit 1914, und das aufgrund ihres Eifers für die Erfüllung von Jesu prophetischer Ankündigung in Matthäus 24:14: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen.“

      Natürlich gibt es heute in der Welt viele Führer und Angehörige religiöser Organisationen, die behaupten, an Jesus Christus zu glauben, und ihn sogar als den größten Mann der Geschichte verherrlichen. Aber Jesus selbst machte in seiner berühmten Bergpredigt deutlich, daß er nur diejenigen als seine Nachfolger anerkennen würde, die gehorsam und aufrichtig das tun würden, was er sagte. Aber nicht alle seiner angeblichen Jünger tun das. Oft straft ihr Leben ihr Bekenntnis Lügen. Daher gab Jesus das Erkennungsmerkmal derjenigen an, die nicht seine wahren Jünger wären, indem er sagte, daß man sie „an ihren Früchten erkennen“ könnte (Matthäus 7:15-23).

      Es gibt Millionen von Menschen auf der ganzen Erde, die als wahre Jünger lernen, die Eigenschaften Jesu nachzuahmen. Wenn du sie ausfindig machen möchtest, mußt du dich zuerst mit ihrem großen Vorbild, Jesus Christus, vertraut machen, mit seinen Eigenschaften, seinem Lebensweg und seinen Lehren. Das wird dir durch ein regelmäßiges Bibelstudium ermöglicht. Jeder Zeuge Jehovas wird dir gern zeigen, wie du deine Bibel am wirksamsten studieren kannst. Dadurch wirst du ausgerüstet werden, die wahren Jünger Jesu ausfindig zu machen. Wenn du davon überzeugt bist, daß du sie gefunden hast, wirst du dich angespornt fühlen, mit ihnen Gemeinschaft zu pflegen und dein Leben so einzurichten, daß du demselben großen Vorbild folgst, dem sie folgen. Dann wirst du feststellen, daß der beste Lebensweg darin besteht, ein Nachfolger Jesu Christi zu sein. In Übereinstimmung mit dem Vorbild zu leben, das uns der größte Mensch der Geschichte gegeben hat, muß der beste Lebensweg sein. Kannst du der Herausforderung begegnen, dein Leben diesem Vorbild anzugleichen? Vergiß nicht, daß ein solches Leben jetzt die Möglichkeit eröffnet, einmal unter seiner Königreichsherrschaft ewig in Glück zu leben.

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