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Die Welt besiegen — ohne WaffengewaltDer Wachtturm 1974 | 1. Februar
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Prophezeiung zu erfüllen. Durch seinen Einzug stellte er prophetisch dar, wie er nach dem Ablauf der Zeiten der Nationen im Jahre 1914 u. Z. und nach dem Krieg im Himmel als Sieger einherreiten und sich Jehovas theokratischer Organisation als ihr rechtmäßiger König vorstellen würde (Luk. 21:24; Offb. 12:5-10).
ER SPRACH MIT RECHT VON EINEM SIEG ÜBER DIE WELT
30. (a) Was zeigt, daß Jesus seine Einstellung und seine Gesinnung durch den Haß der Welt nicht beeinflussen ließ? (b) Mit welchen Worten kritisierte er die heuchlerische Einstellung religiöser Führer gegenüber dem Königreich?
30 Jesus ließ sich durch den Haß der Welt nicht daran hindern, Wunder zu wirken — durch die er sich als Messias auswies — und die gute Botschaft vom messianischen Königreich Gottes zu predigen. Auch brachte dieser Haß ihn nicht dazu, im Geiste der Welt zu handeln und die Menschheit, die zu erlösen er gekommen war, zu hassen, noch begann er unter dem Druck, den dieser Haß auf ihn ausübte, sich gegen Gott und seinen Willen aufzulehnen. Jesus empfand Mitleid mit dem irregeführten, bedrückten Volk, und als er im Tempel war, kritisierte er scharf die Heuchelei religiöser Führer, indem er sagte: „Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler, weil ihr das Königreich der Himmel vor den Menschen verschließt! Denn ihr selbst geht nicht hinein, noch erlaubt ihr, daß die hineingehen, die sich auf dem Weg dorthin befinden“ (Matth. 23:1-13). Drei Tage danach feierte Jesus, ohne die geringste Spur eines Geistes der Auflehnung gegen Gott zu bekunden, mit seinen Aposteln in Jerusalem das jüdische Passahfest. Anschließend führte er eine neue Feier ein, ein neues Mahl, ein Gedächtnismahl zur Erinnerung an seinen Opfertod als Mensch.
31. Wieso standen die Worte, die Jesus in Verbindung mit dem Weinbecher und dem Königreich sprach, nicht im Widerspruch zu dem, was er danach über seinen Sieg über die Welt sagte?
31 Als Jesus seinen treuen Aposteln die Bedeutung des Weines erklärte, der bei diesem Gedächtnismahl aus einem Becher getrunken werden sollte, sagte er: „Trinkt daraus, ihr alle; denn dies bedeutet mein ,Blut des Bundes‘, das zugunsten vieler zur Vergebung der Sünden vergossen werden wird“ (Matth. 26:26-28). Diese Worte verrieten keinen Haß gegen das Menschengeschlecht, aber auch keinen Geist der Auflehnung gegen Gottes Willen, der darin bestand, daß er sein Leben opferte. Im Verlauf des nachfolgenden Gesprächs sagte Jesus dann zu den Aposteln: „Ihr aber seid es, die in meinen Prüfungen mit mir durchgehalten haben; und ich mache einen Bund mit euch, so, wie mein Vater einen Bund mit mir gemacht hat, für ein Königreich, damit ihr an meinem Tisch in meinem Königreich eßt und trinkt und auf Thronen sitzt, um die zwölf Stämme Israels zu richten“ (Luk. 22:28-30). Später, am Schluß seines Gesprächs und ehe er abschließend zu Gott betete, sagte Jesus zu ihnen: „Die Welt wird euch Schmerzen zufügen. Aber seid mutig! Ich habe gesiegt. Die Welt hat verloren!“ (Joh. 16:33, Neues Testament 1968).
32. (a) Warum konnte Jesus in jener Nacht mit Recht erklären, er habe über die Welt gesiegt? (b) Wieso bestätigte das Zeugnis, das er vor Pilatus ablegte, diese Erklärung?
32 War Jesus zu jener Stunde in der Nacht des 14. Nisan berechtigt, zu erklären, er habe über die ganze Welt gesiegt? Da er bis zu jener Stunde sein ganzes Leben lang treu und liebevoll gehandelt hatte, können wir diese Frage mit Ja beantworten. Jesus stellte bei jener Gelegenheit keine leere Behauptung auf, durch die er sich selbst verherrlichte. Das bewiesen die nachfolgenden Stunden, in denen er gegenüber Gott standhaften Gehorsam bewies. Vor dem Statthalter Pontius Pilatus, dem höchsten Vertreter des Römischen Reiches in der Provinz Judäa, leugnete Jesus nicht, Gottes gesalbter König zu sein, sondern sagte: „Mein Königreich ist kein Teil dieser Welt. Wäre mein Königreich ein Teil dieser Welt, so hätten meine Diener gekämpft, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde. Nun aber ist mein Königreich nicht von daher. ... Du selbst sagst, daß ich ein König bin. Dazu bin ich geboren worden und dazu bin ich in die Welt gekommen, damit ich für die Wahrheit Zeugnis ablege.“ Obwohl diejenigen, die Jesus haßten, sein messianisches Königtum als gesetzlichen Anklagegrund anführten, um den Römern eine Handhabe für seine Hinrichtung zu geben, sagte sich Jesus von Gottes Königreich nicht los (Joh. 18:36, 37).
33. (a) Wieso kann gesagt werden, Jesus habe, als er am Marterpfahl hing, seinen Sieg vollendet, und wie wurde dies nicht ganz drei Tage später bewiesen? (b) Welchen weiteren Sieg wird der verherrlichte Jesus über diese Welt noch erringen?
33 Als Jesus kurz danach auf Golgotha am Marterpfahl hing und seine Hasser vorübergingen und ihn schmähten, machte er sich ihnen nicht gleich und vergalt ihnen nicht Gleiches mit Gleichem. Als Jesus, ungefähr um drei Uhr nachmittags, die Worte sprach: „Es ist vollbracht!“, sein Haupt neigte und verschied, hatte er — ohne Waffengewalt — die Welt besiegt (Joh. 19:30; 1. Petr. 2:22-24). Die Welt hatte ihn, den Menschen Jesus, getötet, aber Jesus starb unbesiegt. Die von Haß erfüllte Welt konnte indessen keine Genugtuung über seinen Tod empfinden. Sie konnte nicht verhindern, daß er den unvergleichlichen Preis für den Sieg über die Welt erhielt. Nicht ganz drei Tage später weckte Gott, der Allmächtige, ihn von den Toten auf, was einem überwältigenden Sieg über den Tod gleichkam, und erhöhte ihn, indem er ihn im Himmel zur Rechten seines Thrones, fern des Einflußbereiches der haßerfüllten Menschen auf der Erde, die lediglich Gottes Fußschemel ist, sitzen ließ (Phil. 2:5-11; 1. Petr. 3:22). Er wird noch einen weiteren Sieg erringen, diesmal im Verein mit seinen heiligen Engeln, die mit ihm in Har-Magedon, dem bevorstehenden „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, kämpfen werden (Offb. 16:14, 16; 19:11-21).
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Teilhaber am Sieg über die WeltDer Wachtturm 1974 | 1. Februar
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Teilhaber am Sieg über die Welt
1. Für wen war der Sieg, den Jesus über die Welt errang, ein Vorbild, und wieso war der betagte Apostel Johannes hierfür ein anschauliches Beispiel?
JESU Sieg über die Welt ohne die Anwendung von Waffengewalt war für seine Jünger ein Vorbild. Seine treuen Apostel des ersten Jahrhunderts u. Z. folgten diesem Beispiel. Obwohl sie jahrzehntelang dem Haß der Welt ausgesetzt waren, blieben sie Gottes messianischem Königreich unverbrüchlich treu und hörten nicht auf, die Botschaft davon weltweit zu predigen. Wenige Jahre bevor jenes Jahrhundert zu Ende ging, schrieb Johannes, der Apostel Christi, der wahrscheinlich als letzter starb, an seine Mitchristen: „Ich, Johannes, euer Bruder und ein Teilhaber mit euch an der Drangsal und am Königreich und am Ausharren in Gemeinschaft mit Jesus, gelangte auf die Insel, die Patmos genannt wird, weil ich über Gott gesprochen und von Jesus Zeugnis abgelegt hatte“ (Offb. 1:9). Wie jene treuen Apostel, so ahmen auch heute, im 20. Jahrhundert, Jesu treue Jünger sein Beispiel nach, um die Welt zu besiegen.
2. Inwiefern ist Jesus auch heute ein Gegenstand des Hasses der Welt, wie das aus seiner Prophezeiung über die Verfolgung seiner Nachfolger hervorgeht?
2 Jesus Christus ist auch heute Gegenstand des Hasses der Welt, obwohl er nicht mehr auf der Erde weilt. Gegen diese Worte mögen die fast eine Milliarde Mitglieder der Kirchen der Christenheit Einspruch erheben, indem sie erklären: „Wir hassen ihn nicht!“ Doch gibt es ein sicheres Kriterium dafür, zu wissen, ob wir Jesus hassen. Jesus äußerte eine Prophezeiung, aus der hervorgeht, was seine Jünger erleiden werden; seine prophetische Warnung an sie lautet: „Ihr werdet um meines Namens willen Gegenstand des Hasses aller Leute sein; wer aber bis zum Ende ausgeharrt haben wird, der wird gerettet werden.“ „Dann wird man euch der Drangsal überliefern und wird euch töten, und ihr werdet um meines Namens willen Gegenstand des Hasses aller Nationen sein“
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