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  • Gottgefälliges Verhalten gegenüber anderen
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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1981
w81 15. 12. S. 15-19

Gottgefälliges Verhalten gegenüber anderen

„Ich schreibe dir ..., [damit du weißt], wie du dich im Hause Gottes zu benehmen hast, das die Versammlung ... ist“ (1. Tim. 3:14, 15).

1, 2. Wie kann uns die Bibel im Umgang mit anderen eine Hilfe sein?

DER Nutzen, den Christen aus dem Studium der Bibel ziehen, besteht unter anderem darin, daß sie lernen, mit anderen auf gottgefällige Weise umzugehen. Selbst Personen, die mit dem Christentum oder der Bibel nicht vertraut sind, erkennen die Weisheit und den praktischen Wert von Ratschlägen wie dem folgenden an: „Wie ihr wollt, daß euch die Menschen tun, so tut auch ihnen“ (Luk. 6:31).

2 Die Bibel enthält viel mehr als nur allgemeine Feststellungen über das Verhalten gegenüber anderen. Sie rät uns, wie wir uns gegenüber Personen verhalten sollten, die in einem ganz bestimmten Verhältnis zu uns stehen oder sich in bestimmten Situationen befinden. Sie rät beispielsweise einer christlichen Frau, wie sie sich ihrem ungläubigen Mann gegenüber benehmen sollte, und zeigt, wie wir uns gegenüber „Geringen“, Körperbehinderten und gegenüber dem anderen Geschlecht verhalten sollten (1. Petr. 3:1-6; Ps. 41:1; 3. Mose 19:14; 1. Tim. 5:1, 2). Außerdem enthält die Bibel viele vernünftige Ratschläge darüber, wie wir uns ‘im Hause Gottes benehmen sollten, das die Versammlung ist’ (1. Tim. 3:15).

3. Warum benötigen wir für unser Verhalten die Anleitung Gottes?

3 Diesen Rat Gottes anzuwenden ist für uns von großer Bedeutung, da sein Wort erkennen läßt, daß er uns teilweise aufgrund dessen richten wird, wie wir uns gegenüber anderen verhalten (Matth. 18:35; 25:40, 45; Offb. 2:23). Wir sollten uns daher weder von dem leiten lassen, was Menschen sagen, noch von unserem Gefühl, noch von dem, was wir für richtig halten, sondern sollten so eingestellt sein wie David, der sagte: „Deine eigenen Wege, o Jehova, laß mich erkennen; deine eigenen Pfade lehre mich. Laß mich in deiner Wahrheit wandeln, und lehre mich, denn du bist mein Gott der Rettung“ (Ps. 25:4, 5; 139:17, 21).

VERHALTEN GEGENÜBER SÜNDERN

4. Warum ist es notwendig, zu wissen, wie man sich gegenüber Sündern verhält?

4 Als Nachkommen Adams haben alle Menschen „gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes“ (Röm. 3:23; 5:12). Dennoch ist unsere Lage nicht hoffnungslos, da „Christus Jesus in die Welt gekommen ist, um Sünder zu retten“. Jeder, der das anerkennt und Glauben an Christus ausübt, kann Vergebung erlangen, selbst wenn er bis jetzt in Sünde gelebt hat (1. Tim. 1:12-16; 1. Kor. 6:9-11; Apg. 10:43; Röm. 6:12-14).

5. Was ist zu tun, wenn ein Christ eine schwerwiegende Sünde begeht?

5 Wie verhält es sich aber, wenn jemand, der bereut hat, an Christus glaubt und sich als Christ taufen läßt, dann aber einer Schwäche nachgibt oder strauchelt und eine schwere Sünde begeht? Es könnte ihm dennoch vergeben werden, wie auch dem Apostel Petrus vergeben wurde, daß er Jesus verleugnet hatte. Was würdest du tun, wenn du erfährst, daß ein Mitchrist eine schwere Sünde begangen hat? Da du ihn aufrichtig liebst, ist es sicherlich dein Wunsch, daß ihm geistige Hilfe zuteil wird. Häufig wird diese Hilfe von den Ältesten oder Aufsehern der Versammlung geboten. Welches Ziel verfolgen sie dabei? Sie möchten dem auf Abwege geratenen Christen helfen, geistig wieder zu genesen (Gal. 6:1; 1. Joh. 5:16; 2. Tim. 2:23-26; Jud. 23).

6. Was ist zu tun, wenn ein Christ, der sich einer schwerwiegenden Sünde schuldig gemacht hat, nicht bereut?

6 Manchmal weicht aber jemand, der schon einige Jahre auf dem Weg des wahren Christentums gegangen ist, davon ab, führt einen gottlosen Wandel und bereut nicht, obgleich sich die Ältesten aufrichtig bemühen, ihm zu helfen. Wie die Bibel zeigt, kam dies im ersten Jahrhundert vor, und es geschieht auch heute (2. Petr. 2:10 bis 20). Was ist in einem solchen Fall zu tun? Gott gibt in seiner vollkommenen Weisheit und Gerechtigkeit die Anweisung, einen entschiedenen Schritt zu unternehmen, um die moralisch-geistige Reinheit der Versammlung zu schützen — einen Schritt, der den Missetäter auch aufrütteln und wieder zur Besinnung bringen mag. Gottes Wort gebietet: „Entfernt den bösen Menschen aus eurer Mitte.“ Das heißt, daß er aus der Christenversammlung ausgeschlossen werden sollte (1. Kor. 5:13; 1. Tim. 1:20; vergleiche 5. Mose 17:7).

7. Welche Fragen tauchen in bezug auf eine Person auf, die aus der Versammlung ausgeschlossen worden ist?

7 Es ist traurig, daß jemandes Verhalten und Einstellung einen solchen Schritt erforderlich machen. Wie aber sollten die loyalen Glieder der Versammlung den Betreffenden betrachten und behandeln, nachdem er ausgeschlossen worden ist? Sollten sie sich ihm gegenüber so verhalten wie gegenüber einem Nachbarn, einem Arbeitskollegen oder jemandem, den sie zufällig auf der Straße treffen? Sollten sie den Ausgeschlossenen grüßen oder sogar kurz einige Worte mit ihm wechseln, wenn er ihnen begegnet? Können sie für ihn arbeiten oder ihn bei sich einstellen? Wieweit sollten christliche Eltern oder Verwandte des Ausgeschlossenen mit ihm sprechen oder Gemeinschaft mit ihm pflegen? Es entstehen viele derartige Fragen. Wie dankbar können wir sein, daß Jehova Gott für Richtlinien bezüglich des Verhaltens gegenüber einem ausgeschlossenen Missetäter gesorgt hat!

JESU RAT ÜBER MISSETÄTER

8, 9. (a) Welchen Rat gab Jesus bezüglich eines Sünders? (b) Von welcher Art Sünde sprach Jesus dabei?

8 Zu einer Zeit, als Gott noch mit den Juden als seinem Volk handelte, gab Jesus einen Rat in bezug auf jemand, der gesündigt hatte. Christi Jünger, die selbst Juden waren, verstanden diesen Rat im Lichte der Verhältnisse, die damals im jüdischen Gemeinwesen bestanden. Auch wir können daraus Nutzen ziehen, denn der Rat, den Jesus gab, hatte auch später noch Gültigkeit, als die Christenversammlung gegründet wurde (Matth. 21:43). Er begann mit den Worten: „Wenn dein Bruder eine Sünde begeht, so gehe hin, lege seinen Fehler zwischen dir und ihm allein offen dar. Wenn er auf dich hört, so hast du deinen Bruder gewonnen“ (Matth. 18:15).

9 Jesus sprach offensichtlich nicht von einer „Sünde“ im Sinne eines kleineren gegen einen anderen verübten Unrechts, wovon beispielsweise in Philipper 4:2, 3 die Rede ist. (Vergleiche Sprüche 12:18.) Es scheint vielmehr, daß er Sünden wie Betrug oder Verleumdung meinte, schwerwiegende Sünden also, die dazu führen konnten, daß der Betreffende aus der Versammlung ausgeschlossen wurde.a Wenn derjenige, gegen den gesündigt worden war, die Angelegenheit durch ein Gespräch unter vier Augen bereinigen konnte, hatte er ‘seinen Bruder gewonnen’; wenn der Sünder von Herzen kommende Reue bewies und das Unrecht wiedergutzumachen suchte, bestand keine Notwendigkeit, die Angelegenheit weiter zu behandeln.

10, 11. Was war zu tun, wenn der erste Schritt fehlschlug?

10 Was aber, wenn dieser Schritt fehlschlug? Jesus sagte weiter: „Wenn er [der Sünder] aber nicht hört, nimm noch einen oder zwei mit dir, damit jede Sache aus dem Mund von zwei oder drei Zeugen festgestellt werde“ (Matth. 18:16).

11 Die Personen, die mitgebracht wurden, sollten „Zeugen“ sein, nicht lediglich neutrale Vermittler, die versuchten, eine Versöhnung herbeizuführen. Sie sollten die Sünde ‘bezeugen’ können, das heißt, daß sie beispielsweise von der finanziellen Vereinbarung, um die es ging, wußten und so bestätigen konnten, daß ein Betrug vorlag. Oder wenn ein Vertrag oder dergleichen das Unrecht bewies, konnten geistig befähigte Brüder, die auf diesem Gebiet Erfahrung hatten, mitgebracht werden. Sie konnten den Tatbestand bezeugen und auch Zeugen dessen sein, was der Angeklagte bei diesem Treffen äußerte, falls der letzte Schritt unternommen werden mußte.

12. Worin bestand gemäß den Worten Jesu der letzte Schritt?

12 Jesus erwähnte als letzten Schritt in Verbindung mit dem Sünder: „Wenn er nicht auf sie hört, sprich zu der Versammlung. Wenn er auch nicht auf die Versammlung hört, so sei er für dich ebenso wie ein Mensch von den Nationen und wie ein Steuereinnehmer“ (Matth. 18:17). Ja, als letzte Bemühung, den Sünder von seinem Weg abzubringen, sollte die Angelegenheit vor geistig ältere Männer der Versammlung gebracht werden. Diese konnten die Tatsachen und die Zeugenaussagen zur Kenntnis nehmen. Sie waren auch in der Lage, den Missetäter anhand des Wortes Gottes zurechtzuweisen. Wenn er sich jedoch weigerte zu bereuen, sollten sie ihn im Interesse der Versammlung züchtigen, um sie vor seinem gefährlichen Einfluß zu schützen, indem sie ihn ausschlossen.

KEIN UNMENSCHLICHES VERHALTEN GEGENÜBER ANDEREN

13, 14. Wieso können wir sicher sein, daß Jesus damit nicht für ein unmenschliches Verhalten gegenüber anderen eintrat?

13 Um zu wissen, wie wir uns gegenüber einer solchen Person verhalten sollten, müssen wir Jesu Worte verstehen: „... so sei er für dich ebenso wie ein Mensch von den Nationen und wie ein Steuereinnehmer.“ In späteren Jahrhunderten vertraten einige jüdische Rabbiner extreme Ansichten, zum Beispiel, daß ein Jude einem Nichtjuden selbst dann nicht zu Hilfe kommen sollte, wenn dieser in Todesgefahr sei. Mit einer solchen Herzlosigkeit begegnete man nicht nur Nichtjuden. In dem Gleichnis, mit dem Jesus zeigte, wer ein wahrer Nächster ist, weigerte sich sowohl ein Levit als auch ein Priester, einem verletzten Juden zu helfen, wohingegen ein Samariter später Hilfe leistete (Luk. 10:29-37).

14 Aber Jesus wollte in Matthäus 18:17 bestimmt nicht sagen, seine Jünger sollten bei einem Unfall oder in einem Fall von äußerster Not davon absehen, menschenfreundlich zu handeln. Er selbst erwies einigen Nichtjuden solche Freundlichkeit, zum Beispiel einer Syrophönizierin. Er, seine Jünger und die Frau waren sich darüber im klaren, daß sie sich in einer ungewöhnlichen Lage befand, weil sie eine Nichtjüdin war und Jesus zu den Juden gesandt worden war. Dennoch heilte Christus ihre Tochter (Matth. 15:21-28; Mark. 7:24-30). Dieselbe Menschenfreundlichkeit zeigte Jesus, als ein römischer Offizier ihn anflehte, seinen gelähmten, schwerkranken Sklaven zu heilen. Der Offizier räumte ein, daß er von Jesus, einem jüdischen Lehrer, nicht erwarte, sein Haus zu betreten. Doch „ältere Männer der Juden“ baten Jesus inständig, diesem Nichtjuden Barmherzigkeit zu erweisen, weil er dessen würdig sei, und Jesus tat es (Luk. 7:1-10; Matth. 8:5-13). Mit dem Hinweis „... so sei er ... wie ein Mensch von den Nationen und wie ein Steuereinnehmer“ verbot Jesus also nicht, diese Person barmherzig und freundlich zu behandeln. Was wollte er denn damit sagen?

„WIE EIN STEUEREINNEHMER“

15. Wie betrachteten die Juden Steuereinnehmer?

15 Fragen wir uns zunächst, wie die Juden einen Steuereinnehmer betrachteten.

„Die Zöllner [Steuereinnehmer] des Neuen Testaments betrachtete man als Verräter und Abtrünnige, als befleckt durch ihren Umgang mit den Heiden, als willige Werkzeuge der Unterdrücker. Man stellte sie auf eine Stufe mit Sündern, ... Hurern ... [und] den Heiden. ... Da sie sich selbst überlassen waren und Männer, die ein anständiges Leben führten, sich von ihnen fernhielten, fanden sie ihre einzigen Freunde oder Gefährten unter den Leuten, die wie sie Ausgestoßene waren“ („Cyclopaedia“ von M’Clintock und Strong, Bd. VIII, S. 769).

Ja, Jesu Zuhörer wußten, daß die Juden im allgemeinen Steuereinnehmer mieden. Selbst minimale geschäftliche Kontakte hatten sie nur widerwillig, um die durch das Gesetz geforderten Steuern zu zahlen.

16, 17. Wie verhielt sich Jesus gegenüber einigen Steuereinnehmern?

16 „Aber hatte nicht Jesus Umgang mit Steuereinnehmern?“ mögen einige fragen. Untersuchen wir die Sache etwas näher.

17 Jesus konzentrierte sich während seines irdischen Dienstes zwar auf die Juden, doch war er als „das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt“, ein Licht für alle Menschen (Joh. 1:29; 8:12; Jes. 42:1, 6, 7; Matth. 10:5, 6; 15:24). Wie ein Arzt half er all jenen Juden, die seine Hilfe am meisten benötigten, unter anderem auch Sündern, z. B. Huren, Trunkenbolden und Steuereinnehmern, die sich häufig unlauterer Methoden bedienten. Matthäus Levi, ein verachteter Steuereinnehmer, gehörte zu denen, die die aktuelle Botschaft der Rettung, die Jesus verkündete, annahmen. Er lud Jesus zu einem Fest bei sich zu Hause ein, wodurch er und andere interessierte Steuereinnehmer mehr über die wunderbaren neuen Wahrheiten hören konnten (Luk. 5:27-32; 19:1-10). Es waren Männer, die ‘unwissentlich gesündigt’ hatten, aber bereit waren, Schritte zu unternehmen, damit ihre Sünden „ausgelöscht“ würden (Apg. 3:19; Hebr. 9:7).

18. Warum war Jesu Verhalten gegenüber einigen Steuereinnehmern kein Beispiel für das, was er gemäß Matthäus 18:17 sagte?

18 Jesus bemühte sich, Steuereinnehmern, die ‘in seine Nähe kamen, um ihn zu hören’, und ‘ihm nachfolgten’, Zeugnis zu geben. Er wollte dadurch aber nicht zeigen, wie man reuelose Sünder behandeln sollte (Mark. 2:15; Luk. 15:1). Wieso können wir dies sagen? Weil der Apostel Paulus, obwohl Jesus mit diesen Steuereinnehmern gegessen hatte, Christen gebot, mit einem Sünder, der aus der Versammlung ausgeschlossen worden war, ‘selbst nicht zu essen’ (1. Kor. 5:11). Außerdem sagte Jesus seinen Jüngern, daß sie einen reuelosen Missetäter so betrachten und behandeln sollten, wie sie damals Steuereinnehmer betrachteten. Die Übersetzung von R. F. Weymouth lautet: „Betrachte ihn so, wie du einen Heiden oder einen Steuereinnehmer betrachtest.“ (Vergleiche Das Neue Testament von Hans Bruns.)

WIE BETRACHTETE UND BEHANDELTE MAN HEIDEN?

19. Was geht aus der Bibel über die Beziehungen zwischen Juden und Nichtjuden hervor?

19 Die Apostel, die die in Matthäus 18:17 aufgezeichneten Worte Jesu hörten, waren Juden und wußten, daß ihre Landsleute mit Heiden keinen geselligen Umgang hatten. Das mosaische Gesetz unterschied zwischen Juden und Nichtjuden und hielt so die Israeliten von den Nachbarnationen getrennt (5. Mose 7:1-4; 4. Mose 15:37-41; Eph. 2:11-14). Am Passahfest des Jahres 33 u. Z. vermieden es die Juden, den Palast des römischen Statthalters zu betreten, „damit sie sich nicht verunreinigten“ (Joh. 18:28). Und die Trennung zwischen den Juden und den Samaritern, die zwar ebenfalls den Pentateuch anerkannten, ging sogar so weit, daß eine Frau an einem Brunnen in Samaria ihr Erstaunen darüber ausdrückte, daß Jesus sie um Wasser bat, ‘obwohl er ein Jude war’ (Joh. 4:9).

20. Was zeigt die Erfahrung des Petrus im Fall Kornelius’ in bezug auf das Verhalten der Juden gegenüber Angehörigen der Nationen?

20 Als Gott gemäß seinem Vorsatz im Jahre 36 u. Z. zeigte, daß unbeschnittene Nichtjuden als Erben des Königreiches angenommen werden konnten, leitete er den Apostel Petrus zu dem römischen Offizier Kornelius. Doch Petrus sagte zu Kornelius: „Ihr wißt wohl, daß es einem Juden nicht erlaubt ist, sich einem Menschen von einer anderen Rasse anzuschließen oder sich ihm zu nähern“ (Apg. 10:28). Die Bemerkung des Petrus zeigt, wie entschieden die Juden der Ansicht waren, keine Freundschaft mit einem Menschen von den Nationen pflegen zu dürfen. Einige Judenchristen, die erfuhren, daß Petrus Kornelius aufgesucht hatte, waren darüber empört, daß er „in das Haus von Männern gegangen [war], die nicht beschnitten waren, und ... mit ihnen gegessen“ hatte. Ja, für die Juden war es etwas Unerhörtes, einen „Menschen von den Nationen“ aufzusuchen und mit ihm zu essen (Apg. 11:1-3; vergleiche Galater 2:12).

21. Wie verstehst du Jesu Äußerung, daß ein reueloser Sünder, „wie ein Mensch von den Nationen und wie ein Steuereinnehmer“ sei?

21 So hilft uns die Bibel zu verstehen, wie Jesu Rat gemeint ist, einen reuelosen Missetäter, der es ablehnt, auf die Versammlung zu hören, ‘wie einen Menschen von den Nationen und wie einen Steuereinnehmer’ zu behandeln. Diesen Rat Christi anzuwenden würde sicherlich nicht bedeuten, einen Missetäter wie eine beliebige Person in der Öffentlichkeit zu betrachten, denn Jesu Jünger verstanden seine Worte nicht so. Das wird uns noch klarer, wenn wir weiteren Rat in den Christlichen Griechischen Schriften untersuchen, Rat, der uns eine Hilfe ist, falls wir einmal mit Personen zu tun haben, die von der Christenversammlung ausgeschlossen worden sind.

[Fußnote]

a Unter dem mosaischen Gesetz konnten einige schwere Sünden wie Ehebruch, Homosexualität, Totschlag und Abtrünnigkeit nicht einfach auf persönlicher Ebene bereinigt werden, indem der Geschädigte die Entschuldigung des Missetäters und seine Bemühungen, das Unrecht zu bereinigen, akzeptiert hätte, sondern diese schweren Sünden wurden von den älteren Männern, Richtern und Priestern behandelt (3. Mose 20:10, 13; 4. Mose 5:11-31; 35:12, 19-25; 5. Mose 13:6-15; 17:2-9; 19:16-19; 22:22).

WAS BEDEUTETEN DIE WORTE „WIE EIN MENSCH VON DEN NATIONEN UND WIE EIN STEUEREINNEHMER“?

Die Juden mieden Steuereinnehmer wie Ausgestoßene.

Sie begaben sich nicht in den Palast eines heidnischen Statthalters.

Petrus sagte, es sei einem Juden „nicht erlaubt“, sich einem Heiden zu nähern.

Judenchristen waren entrüstet darüber, daß Petrus mit Kornelius gegessen hatte.

[Bild auf Seite 18]

Steuereinnehmer wurden von den Juden gemieden und als Sünder betrachtet. Geschäftlich hatte man mit ihnen nur beim Zahlen der gesetzlich geforderten Steuern zu tun.

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