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  • Gebrauchst du Gottes Namen bei der Anbetung?
    Der Wachtturm 1971 | 1. Oktober
    • Gebrauchst du Gottes Namen bei der Anbetung?

      DASS Gott einen persönlichen Namen hat, weiß jeder, der mit der Heiligen Schrift vertraut ist. Zwar hat Gott sich in der Bibel auch mit beschreibenden Titeln wie „Gott“, „Herr“, „Vater“ „der Allmächtige“ und „der Höchste“ bezeichnet. Aber seine Persönlichkeit und seine Eigenschaften werden nur in seinem persönlichen Namen, einem Namen, den nur er trägt, vollständig zusammengefaßt und zum Ausdruck gebracht. Gott sagt: „Ich bin Jehova, das ist mein Name; und meine Ehre gebe ich keinem anderen.“ — Jes. 42:8; Ps. 83:18.

      „Jehova“ ist die bekannteste deutsche Aussprache des Namens Gottes, obwohl die meisten Kenner des Hebräischen die Form „Jahwe“ vorziehen. In den ältesten hebräischen Manuskripten erscheint der Name in Form von vier Mitlauten, die gewöhnlich als das Tetragrammaton (aus dem griechischen tetra, was „vier“, und gramma, was „ein Buchstabe“ bedeutet) bezeichnet werden. Diese vier hebräischen Buchstaben entsprechen unseren vier deutschen Buchstaben JHWH (oder JHVH).

      Aber jemand mag fragen, warum der Name Jehova in den Kirchen von Predigern und Gemeindegliedern so selten gebraucht wird, wenn dies doch der Name Gottes ist. Gebrauchst du zum Beispiel den Namen Gottes bei der Anbetung? Ist es wichtig, daß du es tust?

      VERHEIMLICHUNG DES NAMENS DURCH ABERGLAUBEN

      Ein wichtiger Grund, warum so viele Menschen den Namen Gottes nicht kennen, ist der, daß vor vielen Jahrhunderten unter der jüdischen Bevölkerung ein abergläubischer Gedanke aufkam. Gemäß diesem Aberglauben war es angeblich verkehrt, Gottes persönlichen Namen auszusprechen. Was die Juden eigentlich veranlaßte, sich diesen Gedanken anzueignen, ist nicht sicher. Einige behaupten, es sei die Lehre aufgekommen, der Name sei zu heilig, als daß er von unvollkommenen Lippen ausgesprochen werden dürfte. Gemäß einer anderen Auffassung bestand die Absicht darin, nichtjüdische Völker daran zu hindern, den Namen zu kennen und ihn möglicherweise zu mißbrauchen. Und noch andere behaupten, der Zweck sei der gewesen, den Namen zu schützen, damit er nicht in magischen Riten verwendet würde.

      Wann hat dieser Aberglaube hinsichtlich des Aussprechens des Namens Gottes Fuß gefaßt? Hierüber besteht Ungewißheit. In vielen Nachschlagewerken wird behauptet, der Name sei von etwa 300 v. u. Z. an nicht mehr gebraucht worden. Sie stützen diese Schlußfolgerung auf das vermeintliche Fehlen des Namens Gottes in der griechischen Septuaginta, der ersten Übersetzung der Heiligen Schrift aus dem Hebräischen ins Griechische, mit der 280 v. u. Z. begonnen wurde. Stimmt dies?

      Zwar folgen die vollständigsten jetzt bekannten Manuskripte der Septuaginta durchweg dem Brauch, für den Namen Jehova (Jahwe) die griechischen Wörter Kýrios (Herr) oder ho Theós (Gott) einzusetzen. Aber diese bedeutenderen Manuskripte reichen nur bis ins vierte und fünfte Jahrhundert u. Z. zurück. Kürzlich, hat man jedoch viel ältere Manuskripte, wenn auch nur Fragmente, gefunden, die beweisen, daß die ältesten Exemplare der Septuaginta den göttlichen Namen doch enthielten.

      Da ist zum Beispiel das Fragment einer Papyrusrolle, das mit der Listennummer 266 der Fouad-Papyri bezeichnet wird. Es enthält die zweite Hälfte des fünften Buches Mose, und darin wird das in hebräischen Schriftzeichen geschriebene Tetragrammaton regelmäßig gebraucht. Für diesen Papyrus geben Gelehrte das zweite oder erste Jahrhundert v. u. Z. an, also eine Zeit, die vier oder fünf Jahrhunderte weiter zurückliegt als die Zeit der zuvor erwähnten Manuskripte der Septuaginta, die den göttlichen Namen nicht enthalten.

      Über einen anderen alten Papyrusfund äußert sich Dr. Paul E. Kahle wie folgt: Das Papyrusfragment, das Teile von 3. Mose (Levitikus) ii-v enthält, ist in einer Handschrift geschrieben, die der des Papyrus Fouad 266 sehr ähnlich ist, d. h. dadurch charakterisiert, wie bereits erwähnt, daß der Name Gottes mit dem Tetragrammaton in quadratischen hebräischen Buchstaben (יהוה) wiedergegeben ist und nicht, wie später in christlichen Manuskripten der Bibel, mit Κύριος“ (The Cairo Geniza, Ausg. 1959, S. 222, 224).

      Es gibt also vernünftige Beweise, die gegen den Gedanken sprechen, man habe schon vor unserer Zeitrechnung aufgehört, den göttlichen Namen zu gebrauchen, wenigstens in schriftlicher Form

      WANN DER ABERGLAUBE FUSS FASSTE

      Im ersten Jahrhundert u. Z. erscheinen zum erstenmal einige Anzeichen für die Entwicklung einer abergläubischen Einstellung gegenüber dem Namen Gottes. Josephus, ein jüdischer Geschichtsschreiber des ersten Jahrhunderts, der aus einer Priesterfamilie stammte, erklärte zum Beispiel, nachdem er behandelt hatte, wie Gott dem Moses seinen Namen verkündigt hatte: „Diesen Namen aber darf ich nicht aussprechen“ (Jüdische Altertümer, zweites Buch, 12. Kapitel, Abs. 4). Die Erklärung des Josephus ist jedoch unklar. Sie zeigt nicht deutlich, welches die allgemeine, im ersten Jahrhundert verbreitete Einstellung gegenüber dem Aussprechen oder dem Gebrauch des göttlichen Namens war.

      Die jüdische Mischna, eine Sammlung rabbinischer Lehren und Traditionen, ist etwas deutlicher. Ihre Zusammenstellung wird Rabbi Juda, dem Patriarchen, zugeschrieben, der im zweiten und dritten Jahrhundert u. Z. lebte. Ein Teil des Stoffes der Mischna bezieht sich deutlich auf die Verhältnisse vor der Zerstörung Jerusalems und seines Tempels im Jahre 70 u. Z. Es muß jedoch zugegeben werden, daß der geschichtliche Wert der Traditionen der Mischna fragwürdig ist. Dennoch vermitteln gewisse Traditionen der Mischna einen Einblick in die damals anscheinend bestehende jüdische Einstellung gegenüber dem Aussprechen des göttlichen Namens.

      In Verbindung mit dem jährlichen Versöhnungstag heißt es in Joma VI, 2: „Sobald die Priester und das Volk, die im Vorhof standen, den Namen deutlich aussprechen hörten, der aus dem Munde des Hohenpriesters kam, beugten sie ihre Knie und warfen sich nieder, fielen auf ihr Angesicht und sagten: Gelobt sei der Name seines herrlichen Königtums auf ewig und immerdar.“

      Über die täglichen priesterlichen Segnungen heißt es in Sota VII, 6: „Im Tempel sprachen sie den Namen so aus, wie er geschrieben wurde, aber in den Provinzen mit einem Ersatzwort.“

      In Sanhedrin X, 1 werden diejenigen aufgeführt, „die an der kommenden Welt keinen Anteil haben“, und es heißt unter anderem: „Abba Saul sagt: Auch der, der den Namen mit seinen richtigen Buchstaben ausspricht.“

      Doch trotz dieser beiden letzten negativen Ansichten findet man im ersten Teil der Mischna auch den ausdrücklichen Befehl, daß „ein Mann seinen Nächsten mit dem Namen [unter Gebrauch des Namens Gottes] begrüßen sollte“, und dann wird das Beispiel des Boas (Ruth 2:4) angeführt (Brachoth IX, 5).

      Wenn wir diese traditionellen Ansichten als das betrachten, was sie wirklich sind, mögen sie erkennen lassen, daß einige Zeit vor der Zerstörung des Tempels Jerusalems im Jahre 70 u. Z. eine abergläubische Neigung bestand, den Gebrauch des göttlichen Namens zu vermeiden. Es gibt keine Beweise dafür, daß ein solcher Aberglaube vor unserer Zeitrechnung verbreitet gewesen wäre. Die vorhandenen Beweise zeigen, daß sich dieser Aberglaube frühestens im ersten oder zweiten Jahrhundert u. Z. zu entwickeln begann. In den Tagen Jesu mögen viele Juden den göttlichen Namen ohne weiteres allgemein gebraucht haben.

      Es kam jedoch die Zeit, in der der jüdische Leser beim Lesen der Hebräischen Schriften in der Ursprache entweder Adonái (Herr) oder Elohím (Gott) las, statt den durch das Tetragrammaton dargestellten göttlichen Namen auszusprechen. Dies ist daraus zu ersehen, daß die jüdischen Abschreiber, als im sechsten oder siebenten Jahrhundert u. Z. die Vokalisation aufkam, entweder die Vokalpunkte für Adonái oder diejenigen für Elohím einsetzten, wenn sie das Tetragrammaton schrieben, offensichtlich um den Leser darauf aufmerksam zu machen, diese Wörter zu gebrauchen, statt den göttlichen Namen auszusprechen. Benutzte der Leser spätere Exemplare der griechischen Septuaginta-Übersetzung der Hebräischen Schriften, so fand er natürlich anstelle des Tetragrammatons lediglich die griechischen Titel Kýrios und ho Theós vor.

      Übersetzungen in andere Sprachen wie die lateinische Vulgata folgten dem Beispiel dieser späteren Exemplare der Septuaginta. Die katholische deutsche Übersetzung von Allioli, die sich auf die Vulgata stützt, enthält daher nicht den göttlichen Namen. Und die revidierte Luther-Bibel gibt das Tetragrammaton der Hebräischen Schriften mit HERR in Großbuchstaben wieder. In einer Fußnote zu 2. Mose 3:15 wird jedoch darauf hingewiesen, daß der Gottesname im Hebräischen „Jahwe“ lautet.

      Die Übersetzer der American Standard Version (1901) stellen eindringlich die verkehrte Grundlage für das Verbergen des heiligen Namens Gottes, Jehova, bloß, indem sie im Vorwort dieser Übersetzung erklären: „Die amerikanischen Revisoren kamen nach sorgfältiger Betrachtung zu der einmütigen Überzeugung, daß ein jüdischer Aberglaube, der den göttlichen Namen für zu heilig hielt, um ausgesprochen zu werden, nicht länger in der englischen oder irgendeiner anderen Übersetzung des Alten Testamentes maßgebend sein sollte, wie dies in den zahlreichen Übersetzungen moderner Missionare glücklicherweise auch nicht der Fall ist. Dieser Gedenkname, der in 2. Mose iii. 14, 15 erklärt und als solcher im Originaltext des Alten Testamentes immer wieder hervorgehoben wird, bezeichnet Gott als den persönlichen Gott, als den Bundesgott, den Gott der Offenbarung, den Befreier, den Freund seines Volkes, also nicht nur als den abstrakt ‚Ewigen‘, wie ihn manche französische Übersetzungen nennen, sondern als den ewig lebenden Helfer derer, die in Not sind. Dieser persönliche Name [Jehova], der mit einer Menge heiliger Dinge verknüpft ist, ist nun im heiligen Text an den Platz zurückversetzt worden, auf den er unbestritten Anspruch hat.“

      Ja, wie können wir uns wegen irgendeines Aberglaubens davon zurückhalten, Gottes Namen bei der Anbetung zu gebrauchen, wenn wir von seinem eigenen erklärten Vorhaben lesen, daß man seinen Namen „verkündige auf der ganzen Erde“ und daß sein Name „groß sein [wird] unter den Nationen“? (2. Mose 9:16; Mal. 1:11) In dem Buch Maleachi (3:16) wird ein „Gedenkbuch“ beschrieben, das vor Gott für die geschrieben wurde, „welche Jehova fürchten, und welche seinen Namen achten“. Stehst du in diesem „Gedenkbuch“? ‘Achtest’ du diesen „Namen“ nicht nur, sondern sprichst ihn auch bei der Anbetung aus? Nur so kann jemand zu dem ‘Volk für Gottes Namen’ gezählt werden, von dem gemäß Apostelgeschichte 15:14-18 der christliche Jünger Jakobus sprach. Gott mit Namen zu kennen, diesen Namen zu achten und in Übereinstimmung mit dem zu leben, was Gott in seinem Wort über diesen heiligsten Namen hat aufzeichnen lassen, bedeutet für dich ewiges Leben.

  • Kommt vor Jehova mit Danksagung
    Der Wachtturm 1971 | 1. Oktober
    • Kommt vor Jehova mit Danksagung

      „Es ist gut, Jehova Dank zu sagen.“ — Ps. 92:1, NW.

      1. (a) Gibt es viele Menschen, die wissen, wer Jehova ist? (b) Was hat Jehova getan, um den Menschen zu helfen, ihn kennenzulernen?

      NUR verhältnismäßig wenig Menschen sind in der glücklichen Lage, Gott kennengelernt zu haben. Die meisten kennen ihn nicht. Das stellte auch der Apostel Paulus vor neunzehnhundert Jahren während seines Aufenthalts in Athen fest, denn er sah dort auf einem Altar eine Inschrift, aus der hervorging, daß Gott unbekannt war. Heute können wir fast überall auf der Erde eine ähnliche allgemeine Unkenntnis über Jehova feststellen. Nur wenige machen sich Gedanken über den wahren Gott. Nicht etwa, daß Jehova Gott die Menschen daran hindern würde, ihn und seine Wege kennenzulernen. Er hat sein Wort niederschreiben lassen, die Bibel, die heute in der ganzen Welt den meisten Menschen in ihrer Sprache zugänglich ist. Er hat auch Zeugen wie Paulus ausgesandt, die auf seine Göttlichkeit hinweisen. Wer diesem allem keine Beachtung schenkt, ist selbst schuld. — Apg. 17:23; Röm. 1:19-21.

      2. (a) Was bewirkt die Erkenntnis Jehovas? (b) Wozu werden wir durch Psalm 95:1-3 aufgefordert, und was erfahren wir aus diesen Worten über Jehova?

      2 Bevor man einen Menschen wirklich schätzen kann, muß man ihn und einige seiner guten Eigenschaften kennen. Personen, die Jehova kennen und die das, was er für die Menschheit getan hat, schätzen, wissen auch, daß sie das Vorrecht und die Pflicht haben, mit Ehrfurcht und voller Dankbarkeit von ihm zu reden. In alter Zeit wählte Jehova Gott die Nachkommen Israels zu seinem Volk und offenbarte sich ihnen, indem er durch Propheten, Richter und Priester zu ihnen sprach. Er tat diesem auserwählten Volk viel Gutes. Seine Anbeter hatten seine Größe und seine Majestät erkannt und forderten sich darum gegenseitig begeistert auf, zusammenzukommen und ihm vereint Dank zu sagen. So lesen wir zum Beispiel in Psalm 95:1-3 (NW): „O kommt, laßt uns Jehova zujubeln! Laßt uns im Triumph unserem FELSEN der Rettung zujauchzen. Laßt uns vor seine Person kommen mit Danksagung; laßt uns ihm mit Melodien im Triumph zujauchzen! Denn Jehova ist ein großer Gott und ein großer König über alle anderen Götter.“ Was erfahren wir aus diesen Worten über Jehova? Vor allem, daß sein Name Jehova lautet und daß er der große Gott und König über alle ist. Aus den weiteren Versen dieses Psalms geht hervor, daß er der Schöpfer ist und daß alles ihm gehört. Seine Erhabenheit steht im Gegensatz zu der Unwürdigkeit seiner irdischen Anbeter. Alle, die Jehova erkannt haben, können mit gutem Grund ihm Dank sagen, ihm zujubeln und ihn gemeinsam lobpreisen. Warum? Weil sie ihn, den großen Gott, Jehova. kennengelernt haben.

      3. (a) Welches Beispiel zeigt, daß Jehova daran interessiert ist, daß Menschen zur Anbetung zusammenkommen? (b) Warum waren damals solche Zusammenkünfte nutzbringend? Wer zog daraus Nutzen?

      3 Jehova ist an den Menschen interessiert. Er hat zu allen Zeiten die, mit denen er sich befaßt hat, angewiesen, sich zu ihrem Nutzen und Segen zu versammeln, um ihn anzubeten, und hat ihnen auch Gelegenheit dazu gegeben. Wie wir in 5. Mose 31:12, 13 lesen, gab Gott seinem auserwählten Volk der alten Zeit, bevor es in das Verheißene Land einzog, durch seinen Propheten Moses folgendes Gebot: „Versammle das Volk, die Männer und die Weiber und die Kindlein, und deinen Fremdling, der in deinen Toren ist; auf daß sie hören, und auf daß sie lernen, und Jehova, euren Gott, fürchten und darauf achten, alle Worte dieses Gesetzes zu tun. Und ihre Kinder, die es nicht wissen, sollen es hören, damit sie Jehova, euren Gott, fürchten lernen alle Tage, die ihr in dem Lande lebet, wohin ihr über den Jordan ziehet, um es in Besitz zu nehmen.“ Wem galt dieses umfassende Gebot? Allen Bewohnern des Landes: den ganzen Familien und den unter ihnen wohnenden Fremden. Bei gottesdienstlichen Anlässen sollten daher die Familien beisammen sein. Die Kinder sollten nicht für sich sein. Alle sollten sich gemeinsam versammeln. Warum? Was sollten sie tun? Sie sollten bei dieser Gelegenheit hören und lernen. Würden sie dies gewissenhaft tun, so würden sie Gottes Gesetz nicht vergessen, und die heranwachsenden Kinder würden über ihr Verhältnis zu Jehova belehrt.

      4. Welche Segnungen brachte das Versammeln in den Tagen Josuas unter anderem mit sich?

      4 Wenn das Volk Israel Jehova treu war, vergaß es nicht, vor ihn zu kommen, um ihm Dank zu sagen und ihn anzubeten. Ein Beispiel hierfür finden wir in den Tagen Josuas, kurz nach dem Einzug in das Verheißene Land. „Und ganz Israel und seine Ältesten und Vorsteher und seine Richter standen an dieser und an jener Seite der Lade, den Priestern, den Leviten, gegenüber, welche die Lade des Bundes Jehovas trugen, der Fremdling wie der Eingeborene, die eine Hälfte gegen den Berg Gerisim hin und die andere Hälfte gegen den Berg Ebal hin, wie Mose, der Knecht Jehovas, im Anfang geboten hatte, das Volk Israel zu segnen. Und danach las er alle Worte des Gesetzes, den Segen und den Fluch, nach allem, was im Buche des Gesetzes geschrieben ist. Es war kein Wort von allem, was Mose geboten hatte, das Josua nicht der ganzen Versammlung Israels vorlas, samt den Weibern und den Kindern und dem Fremdling, der in ihrer Mitte wandelte.“ (Josua 8:33-35) Diese Vorkehrung kam nicht Jehova zugute, der ihre Anbetung annahm. Alle — auch die Nichtisraeliten —, die Josua zuhörten, als er das Gesetz vorlas, zogen daraus Nutzen, denn sie blieben dadurch mit Gottes Gesetz vertraut und konnten so den göttlichen Forderungen entsprechen. Und wie wirkte sich das für sie aus? Jehova gab ihnen in den Tagen Josuas Gelingen, denn er verlieh ihnen in Verbindung mit der Besiedlung des Landes viele Siege. Was meinst du, ist nicht anzunehmen, daß Jehova Gott seinem Volk heute ebenfalls Gelingen gibt, wenn es seinen Forderungen entspricht?

      IN DEN TAGEN SALOMOS

      5. (a) Wie gebrauchte Jehova Salomo in Verbindung mit der reinen Anbetung? (b) Was lernte das Volk dadurch, daß es das Gebet Salomos hörte?

      5 Ein Jahrhundert verging nach dem anderen, und Jehova bewahrte sein Volk als Nation. Schließlich wurde Salomo dessen irdischer König. Er wurde mit der verantwortungsvollen Aufgabe betraut, den Bau des Tempels Jehovas in Jerusalem zu überwachen. Noch nie hatte es einen solchen Tempel Jehovas gegeben, und die Vollendung des Baus muß in den Augen aller etwas Besonderes gewesen sein, ein Grund, Jehova vereint Dank zu sagen. Der Gottesdienst wurde folgendermaßen organisiert: „Salomo [versammelte] die Ältesten von Israel und alle Häupter der Stämme, die Fürsten der Vaterhäuser der Kinder Israel, nach Jerusalem, um die Lade des Bundes Jehovas heraufzubringen aus der Stadt Davids, das ist Zion.“ (2. Chron. 5:2) Eine Menge Tiere wurden geopfert. Lieder zum Preise Jehovas wurden gesungen, und schließlich wurde die versammelte Menge belehrt, indem König Salomo aufstand und laut vor ihr betete. Dieses Gebet, das in 2. Chronika, Kapitel 6 aufgezeichnet ist, half den Israeliten erkennen, von welchem Nutzen dieser Tempel für sie sein würde, und verherrlichte auch Jehovas Größe, sein Interesse an den Menschen und seine Erbarmungen. Obwohl dieses Haus ein herrliches Gebäude war, hätte Jehova in seiner Größe niemals darin wohnen können. Es sollte ein Zentrum des Gottesdienstes und des Gebets sein, aber auch eine Stätte der Danksagung. Wer sich etwas hatte zuschulden kommen lassen, konnte die Sache in Ordnung bringen und wieder in Jehovas Gunst gelangen, indem er bereute und Jehova in Verbindung mit diesem Tempel wieder anbetete. Auch Fremde konnten Jehova anbeten. Nachdem die Versammelten gehört hatten, welchen Nutzen dieser Tempel dem ganzen Volk und auch dem einzelnen bringen würde, war ihr Herz sicherlich von Dankbarkeit erfüllt.

      6. (a) Wie zeigte Jehova, daß er Salomos Gebet erhört hatte? (b) Welches besondere Merkmal der Regierung Salomos ließ Jehovas Segen erkennen?

      6 Als Salomo sein Gebet beendet hatte, gab Jehova dem Volk den Beweis, daß er diesem Gebet zustimmte und den Tempel anerkannte, indem er ein Feuer vom Himmel sandte, das das Brandopfer und das Schlachtopfer verzehrte, und seine Herrlichkeit erfüllte das Haus. Nun konnte sich das ganze Volk vereinigen, um Jehova anzubeten, und ein jeder konnte vor Jehova kommen mit Danksagung, wenn er gegen das Haus hin betete, das in Jerusalem gebaut worden war. (2. Chron. 7:1, 2) Unter der Herrschaft Salomos genoß das Volk großen materiellen Wohlstand. Es herrschte Frieden, wie Jehova es verheißen hatte. Das beweist am besten, daß die reine Anbetung Jehovas Segen bringt.

      ANDERE KÖNIGE

      7. Welche denkwürdigen Ereignisse, über die in 2. Chronika, Kapitel 29 und 30 berichtet wird, spielten sich unter der Regierung Hiskias ab?

      7 Viele Jahre später wurde Hiskia König in Jerusalem, und unter seiner Herrschaft fanden denkwürdige Versammlungen vor Jehova statt. In 2. Chronika, Kapitel 29 und 30 wird berichtet, was alles unternommen wurde, um das Volk zur Anbetung zu versammeln. Der König sandte Läufer aus, die den Bewohnern von ganz Juda und auch den Bewohnern der Gebiete unter dem Zehn-Stämme-Reich eine Einladung überbrachten. Alle, die der Einladung folgten, wurden gesegnet. „Und es war große Freude in Jerusalem; denn seit den Tagen Salomos, des Sohnes Davids, des Königs von Israel, war desgleichen in Jerusalem nicht gewesen.“ (2. Chron. 30:26) Wie schade, daß das Volk in der Zeit zwischen der Herrschaft Salomos und der Herrschaft Hiskias nicht immer gewissenhaft mit Danksagung vor Jehova gekommen war! Wie viele Freuden waren ihm doch dadurch entgangen! Die Israeliten, die sich in den Tagen Hiskias versammelten, hatten allen Grund, Jehova Dank zu sagen, denn er hatte ihre Bemühungen, zu ihm und zu seinen Wegen zurückzukehren, gesegnet.

      8. (a) Wie bewies König Josia schon in seiner Jugend Ehrfurcht vor Jehova Gott? (b) Wieso können sich Jugendliche heute an ihm ein Beispiel nehmen?

      8 Nach dem Tod Hiskias fiel das Volk von der reinen Anbetung ab und geriet in Schwierigkeiten. Nach einigen Jahren kam Josia, ein guter König, auf den Thron. Mit acht Jahren begann er schon zu regieren, aber sein Herz war auf Gott gerichtet und er suchte Gott. Er gab durch seine Handlungsweise den Jugendlichen aller Generationen ein gutes Beispiel. In der Tat, man ist nie zu jung, um damit zu beginnen, Gott zu suchen. Im Alter von neunzehn Jahren wußte Josia schon viel über die wahre und über die falsche Anbetung, und so begann er, das Land systematisch von aller falschen Anbetung zu säubern. „Und im achten Jahre seiner Regierung, als er noch ein Knabe war, fing er an, den Gott seines Vaters David zu suchen; und im zwölften Jahre fing er an, Juda und Jerusalem von den Höhen und den Ascherim [heiligen Pfählen, NW] und den geschnitzten und den gegossenen Bildern zu reinigen. Und man riß die Altäre der Baalim vor ihm nieder; und die Sonnensäulen, welche oben auf denselben waren, hieb er um; und die Ascherim und die geschnitzten und die gegossenen Bilder zerschlug und zermalmte er und streute sie auf die Gräber derer, welche ihnen geopfert hatten.“ (2. Chron. 34:3, 4) Das Zentrum der reinen Anbetung und der Danksagung mußte instand gesetzt werden, und so ließ Josia das Haus Jehovas ausbessern.

      9. (a) Hatte Josia Wertschätzung für das Gesetz Gottes? (b) Was war nach dem Bericht in 2. Chronika, Kapitel 35 bei der von Josia angeordneten Versammlung besonders auffallend?

      9 Als er etwa fünfundzwanzig Jahre alt war, wurde zu seiner Freude ein Exemplar des Buches des Gesetzes Gottes gefunden. Eine Betrachtung des Gesetzes zeigte, wie weit das Volk von der reinen Anbetung abgefallen war, und der König erkannte, was hätte getan werden sollen. Jedes Jahr hätte am 14. des ersten Monats ein Passah gefeiert werden sollen. Josia schickte sich daher im achtzehnten Jahr seiner Regierung an, ein Passah zu feiern. Wie genau dabei vorgegangen wurde, lesen wir in 2. Chronika 35:17, 18: „Und die Kinder Israel, die sich vorfanden, feierten das Passah zu selbiger Zeit, und das Fest der ungesäuerten Brote sieben Tage lang. Und es war kein solches Passah in Israel gefeiert worden wie dieses, seit den Tagen Samuels, des Propheten; und alle Könige von Israel hatten kein Passah gefeiert wie dasjenige, welches Josia feierte und die Priester und die Leviten und ganz Juda und Israel, das sich vorfand, und die Bewohner von Jerusalem.“ Wenn es seit den Tagen Samuels kein solches Passah mehr gegeben hatte, so waren dies über vierhundert Jahre, eine Zeit, die noch weiter zurückreichte als in die Tage Salomos. Wer wollte also sagen, das Volk habe bei dieser Gelegenheit keinen Grund gehabt, Dank zu sagen?

      10. In welche Schwierigkeiten geriet Gottes Bundesvolk? Warum?

      10 Jehova Gott selbst hatte angeordnet, daß sich sein Bundesvolk zu bestimmten Zeiten zur Anbetung und Danksagung versammeln sollte, und es war ihm stets zum Nutzen und zum Segen, wenn es sich an die betreffenden Bestimmungen des Bundes hielt. Die meisten Könige, die im Lande Israel und im Lande Juda regierten, wandten sich aber von Jehova und seinen Vorkehrungen ab. Das brachte immer Unglück in dieser oder jener Form über das Volk. Schließlich wurde sogar Jerusalem, die Hauptstadt, zerstört und der Tempel niedergerissen. Viele Bewohner wurden getötet, andere wurden als Gefangene in ferne Länder weggeführt, wo sie viel leiden mußten. — 2. Chron. 36:11-20.

      11. (a) Wie erwies Jehova denen, die die Gefangenschaft überlebten, seine liebende Güte? (b) Wieso hatten die Israeliten damals allen Grund, vor Jehova zu kommen mit Danksagung?

      11 Jehova hatte durch den Propheten Jeremia vorhersagen lassen, daß Jerusalem siebzig Jahre verwüstet sein würde und daß er nach Ablauf dieser Zeit seinem Bundesvolk Barmherzigkeit und liebende Güte erweisen würde, indem er einen Überrest davon aus der Gefangenschaft an den Ort zurückkehren lassen würde, wo Jerusalem gestanden hatte, damit die Stadt und ihr Tempel der Anbetung wieder aufgebaut würden und Gottes Diener dort schließlich wieder mit Danksagung vor ihn kommen könnten. (2. Chron. 36:21-23) Der Glaube der Bauleute wurde auf eine harte Probe gestellt, denn ihre Feinde versuchten, die Bauarbeiten zu vereiteln, und so mußten sich Gottes Diener energisch zur Wehr setzen. Wegen einer feindlichen Verschwörung mußte die Bautätigkeit eine Zeitlang vollständig eingestellt werden. (Esra, Kapitel 4; Neh. 4:15-18) Aufgrund der Berufung, die bei der höchsten Instanz des Landes, bei König Darius, eingelegt wurde, erhielten Gottes Diener die Erlaubnis, den Bau fortzusetzen, und im sechsten Jahr der Regierung des Darius war der Tempel in Jerusalem vollendet. Jehova hatte seinen Dienern Gelingen geschenkt, und zur Krönung des Abschlusses des Tempelbaus versammelten sie sich freudig, um ihm Dank zu sagen. „Und die Kinder Israel, die Priester und die Leviten und die übrigen Kinder der Wegführung, feierten die Einweihung dieses Hauses Gottes mit Freuden.“ (Esra 6:16) Diese treuen Diener Jehovas der alten Zeit hatten allen Grund, dankbar zu sein. Wie verhält es sich aber in unserer Zeit? Haben Christen nicht noch mehr Grund, dankbar zu sein?

      IN CHRISTLICHER ZEIT

      12. Was zeigt, daß sich Jesus Christus mit anderen versammelte?

      12 Jesus Christus machte es sich zur Gewohnheit, Jehova in Gemeinschaft mit anderen anzubeten. Er hielt Gottes Gesetz über die jährliche Feier des Passahs. Er nutzte jede Gelegenheit, Jehova Gott vor kleineren und größeren Gruppen von Menschen zu lobpreisen, aus. In Nazareth ging er nach seiner Gewohnheit an jedem Sabbat in die Synagoge, um aus Gottes Wort vorzulesen. Er lehrte in den Synagogen und im Tempel, und dafür hätte das Volk Gott dankbar sein sollen. — Luk. 4:16; Joh. 7:14; 18:19, 20.

      13. Führe Beispiele an, die zeigen, welchen Nutzen die Menschen, die sich mit Christus Jesus auf dem Berg versammelt hatten, aus seinen Darlegungen zogen.

      13 Außer in den Synagogen und im Tempel sprach Jesus auch an anderen Orten zu versammelten Mengen, um sie zu belehren und zu unterweisen. Als ihm zu Beginn seines Dienstes einmal die Volksmengen folgten, stieg er auf einen Berg. Was er dort zu seinen Jüngern sagte, finden wir in Matthäus, Kapitel 5 bis 7 aufgezeichnet. Heute freuen wir uns, die Glücklichpreisungen zu lesen, mit denen er damals seine Predigt begann. Er erklärte, wie man mit anderen, sogar mit Feinden, zusammen leben könne, und sagte, man sollte seine Feinde so lieben, wie Gott liebt. Die Versammelten hörten, wie man beten sollte und was unter Vergebung zu verstehen ist. Ferner wurde die richtige Einstellung zu materiellen Dingen behandelt und besonders betont, daß man zuerst das Königreich der Himmel suchen und Schätze im Himmel aufhäufen sollte. Hervorragend war auch das Gleichnis von einem Baum und seinen Früchten und die Erklärung, daß die, die den Willen seines Vaters tun würden, in das Königreich eingehen würden. Welch wunderbares Erlebnis muß es gewesen sein, diese Bergpredigt zu hören!

      14. Auf welche besonderen Gedanken wies Jesus Christus in der Predigtdienst-Zusammenkunft, die in Matthäus, Kapitel 10 beschrieben wird, unter anderem hin?

      14 Bevor Jesus die zwölf Apostel aussandte, damit sie das Königreich predigten, hielt er mit ihnen eine kleine Predigtdienst-Zusammenkunft ab. Er führte ihnen vor Augen, was sie zu erwarten hätten, welche Erfahrungen sie machen würden, wenn sie von Haus zu Haus gingen, wie für sie gesorgt würde und daß sie auch verfolgt würden. Sie sollten sich aber nicht vor denen fürchten, die nur den Leib töten, die Seele aber nicht vernichten könnten. Er sagte ihnen, daß es innerhalb einiger Familien zur Entzweiung kommen könnte, weil die einen Gott anbeten wollten, die anderen dagegen nicht. — Matthäus, Kap. 10.

      15. (a) Was lernten nach dem Bericht des Lukas die Apostel unter anderem, als sie mit Jesus zum letzten Passah versammelt waren? (b) Welche hervorragenden Lehren hielt Johannes in seinem Bericht über diese Zusammenkunft fest?

      15 In Lukas 22:19-30 wird berichtet, wie Jesus nach dem Passah mit dem Brot und dem Wein das Abendmahl einsetzte. Er schloß mit seinen Jüngern einen Bund für ein Königreich. Auf eine ruhige, freundliche Art schlichtete er einen hitzigen Wortstreit, der unter ihnen über die Frage, wer von ihnen der Größte sein würde, entstanden war. Das war für sie ein nachahmenswertes Beispiel. In Johannes, Kapitel 13 bis 17 lesen wir vieles über die guten Dinge, die Jesus bei jener Gelegenheit seinen versammelten Nachfolgern sagte. Er gab ihnen das neue Gebot, einander zu lieben. Auf nachdrückliche Weise führte er ihnen die Wichtigkeit, zur Ehre Jehovas Frucht zu tragen, vor Augen. Er zeigte ihnen, daß sie wie er gehaßt und verfolgt würden, wenn sie Liebe bekunden und zur Ehre Gottes Frucht tragen würden. Dem 15. Kapitel entnehmen wir, daß er ihnen auch erklärte, was unter christlicher Neutralität zu verstehen sei. Diese betonte er nochmals in seinem Gebet, das im 17. Kapitel aufgezeichnet ist. Bestimmt hatten alle, die dieser Zusammenkunft beiwohnten, viele Gründe, Jehova Dank zu sagen.

      16. In welcher Hinsicht führte Jesus eine Bautätigkeit durch, die uns veranlassen sollte, Jehova dankbar zu sein?

      16 Indem Jesus Menschen versammelte, um sie zu lehren und zu unterweisen, gründete er die Christenversammlung. Er widmete sich einer Bautätigkeit. Er selbst ist der große Grundeckstein, aber auch die treuen Apostel gehören zur Grundlage. „Ihr seid auf der Grundlage der Apostel und Propheten aufgebaut worden, wobei Christus Jesus selbst der Grundeckstein ist.“ (Eph. 2:20) Christus Jesus wird ferner als das Haupt dieser Versammlung oder Gemeinde bezeichnet. „Er ist das Haupt des Leibes, der Versammlung. Er ist der Anfang, der Erstgeborene von den Toten, damit er in allen Dingen der Erste werde.“ (Kol. 1:18) Der Gedanke an die wunderbare Organisation der Christenversammlung und an die großartige Bautätigkeit, die Jesus durchführte, indem er für diesen Bau bestimmte Steine sammelte, sollte jeden Menschen, der an Gott und an seinem Vorhaben interessiert ist, veranlassen, dem himmlischen Vater Dank zu sagen. Nun mag aber die Frage aufsteigen: Wo befindet sich denn heute dieses Gebäude aus „lebendigen Steinen“? Du wirst es erfahren, wenn du den nächsten Artikel liest, denn er wird dir zeigen, was seit dem Tode Christi bis heute geschehen ist.

      [Bild auf Seite 586]

      Die Vollendung des Tempels veranlaßte die Israeliten, Jehova vereint Dank zu sagen. Haben Christen nicht noch mehr Grund, dankbar zu sein?

  • Zusammenkünfte nach dem Tode Christi
    Der Wachtturm 1971 | 1. Oktober
    • Zusammenkünfte nach dem Tode Christi

      1. (a) Kamen die Nachfolger Jesu Christi nach seinem Tod nicht mehr zusammen? (b) Wie ermunterte Christus sie bei ihren Zusammenkünften, die sie selbst in schwierigen Zeiten durchführten?

      DER Glaube derer, die Jesus geschult und als voraussichtliche Glieder der Christenversammlung ausgewählt hatte, wurde durch die Ereignisse in Verbindung mit seinem Tod und durch die damit verbundene Verfolgung auf eine harte Probe gestellt. Obwohl die Treuen damals in ziemlich großer Gefahr waren, versäumten sie nicht, einander einzuladen, um gemeinsam Gott anzubeten und ihm Dank zu sagen. So kam es, daß sich Christus Jesus nach seiner Auferstehung einige Male den versammelten Christen zugesellte. Aus Furcht vor den Juden kamen die Jünger hinter verschlossenen Türen zusammen. Jesus kam zu ihnen, um sie zu ermuntern und zu stärken. Es muß für sie ein beglückendes Erlebnis gewesen sein, Jesus bei verschlossenen Türen auf einmal in ihrer Mitte zu sehen und ihn wieder sprechen zu hören. Bestimmt waren die Christen für diesen Beweis seiner Auferstehung sowie für andere sehr dankbar. Jesus hatte mit seinen Jüngern sogar vereinbart, daß er nach seiner Auferstehung mit ihnen zusammenkommen würde. Auf einem Berg in Galiläa sagte er zu ihnen: „Mir ist alle Gewalt im Himmel und auf der Erde gegeben worden. Geht daher hin und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, indem ihr sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes tauft und sie lehrt, alles zu halten, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zum Abschluß des Systems der Dinge.“ — Matth. 28:18-20; Joh. 20:19-22.

      2. Was erfuhren sie, als Christus das letzte Mal mit ihnen zusammenkam?

      2 Zu Beginn der Apostelgeschichte lesen wir von Zusammenkünften der Christen, bei denen Christus ihnen sagte, was sie in den vor ihnen liegenden Tagen tun sollten. „Und während er mit ihnen zusammen war, gab er ihnen die Weisung: ,Entfernt euch nicht von Jerusalem, sondern wartet weiterhin auf das, was der Vater verheißen hat, worüber ihr von mir hörtet; denn Johannes taufte zwar mit Wasser, ihr aber werdet nach nicht vielen Tagen in heiligem Geist getauft werden.‘ Als sie nun zusammengekommen waren, begannen sie ihn zu fragen: ,Herr, stellst du in dieser Zeit für Israel das Königreich wieder her?‘ Er sprach zu ihnen: ,Es ist nicht eure Sache, über die Zeiten oder Zeitabschnitte Kenntnis zu erlangen, die der Vater in seine eigene Rechtsgewalt gesetzt hat; ihr werdet jedoch Kraft empfangen, wenn der heilige Geist auf euch gekommen sein wird, und ihr werdet Zeugen von mir sein, sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bis zum entferntesten Teil der Erde.‘ Und nachdem er diese Dinge gesagt hatte, wurde er, während sie zuschauten, emporgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf von ihren Augen hinweg.“ (Apg. 1:4-9) Das war die letzte Zusammenkunft auf Erden, bei der Jesus Christus sichtbar zugegen war.

      GRÜNDE FÜR DANKBARKEIT ZU PFINGSTEN

      3. Welches einmalige Erlebnis hatten die Christen, die am Pfingsttag zusammengekommen waren?

      3 Nachdem Jesus Christus in den Himmel aufgefahren war, kamen seine treuen Nachfolger auf Erden weiterhin zum Gebet und zur Betrachtung wichtiger Glaubensfragen zusammen. Die jüdischen Festtage boten den Christen Gelegenheit, sich an ein und demselben Ort zu versammeln. Eine solche Gelegenheit bot sich ihnen am Pfingsttag des Jahres 33 u. Z., und als treue Christen nutzten sie diese auch aus. Kannst du dir vorstellen, welche Enttäuschung ein Christ erlebt hätte, der damals nicht dabeigewesen wäre? In der Bibel wird nichts davon gesagt, daß im voraus bekanntgemacht worden wäre, daß bei dieser Gelegenheit etwas Besonderes geschehen würde. Wie glücklich müssen sie darum gewesen sein, daß sie „alle am gleichen Ort beisammen“ waren! Was die hundertzwanzig Jehova hingegebenen Diener damals erlebten, war etwas Einmaliges: „Und plötzlich entstand vom Himmel her ein Geräusch wie das einer dahinstürmenden starken Brise, und es erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und Zungen wie von Feuer wurden ihnen sichtbar, welche verteilt wurden und sich einzeln auf jeden von ihnen setzten, und sie alle wurden mit heiligem Geist erfüllt und fingen an, in verschiedenen Zungen zu reden, so wie der Geist ihnen gewährte, sich zu äußern.“ — Apg. 2:2-4.

      4. (a) Wozu veranlaßte Gottes Geist die Diener Gottes an jenem Tag? (b) Aus welchen Gründen konnten sie dankbar sein?

      4 Jehova Gott hatte seine wirksame Kraft, seinen heiligen Geist, gesandt, um seine ihm hingegebenen Diener zu veranlassen, das Zeugniswerk aufzunehmen. Die von ihm ausgehende Kraft bewirkte, daß die kleine Versammlung ein wunderbares Zeugnis zur Ehre seines Namens ablegte. Was die Christen sagten, konnten die verschiedene Sprachen sprechenden Leute, die sich damals in Jerusalem aufhielten, verstehen, und sie staunten darüber. Die Geschehnisse bei dieser Zusammenkunft gaben Petrus Gelegenheit, einen öffentlichen Vortrag zu halten. Dieser Vortrag war nicht nur für die versammelten Christen, sondern auch für die Nichtchristen, die sich in Hörweite befanden, sehr aufschlußreich. Petrus wurde von Jehova Gott veranlaßt, die Versammelten anhand von Schrifttexten und kräftigen Argumenten zu überzeugen, daß Jesus der von Jehova gesandte Christus war, daß er seine Machttaten mit Gottes Hilfe vollbracht hatte, daß er von den Toten auferstanden war und sich nun zur Rechten Jehovas im Himmel befand. Die Rede des Petrus enthielt ernste Ermahnungen und die Aufforderung, sich retten zu lassen. Seine Ausführungen waren so überzeugend, daß die

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