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Warum hat Gott das Böse bis heute zugelassen?Der Wachtturm 1969 | 15. April
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auflehnte und dann von Jehova gesagt bekam: „Denn jetzt schon hätte ich meine Hand ausstrecken können, um dich und dein Volk mit Pest zu schlagen, so daß du von der Erde ausgetilgt worden wärest. Aber eben deswegen habe ich dich bestehen lassen, um dir meine Macht zu zeigen und damit mein Name verkündet werde auf der ganzen Erde.“ — 2. Mose 9:15, 16, NW.
WAS ZEIGEN DIE ERGEBNISSE?
Die Bibel zeigt, daß Satan die Zeit dazu benutzt hat, im Himmel und auf Erden eine Organisation aufzubauen, über die er herrscht. Wir können erkennen, wie groß seine Macht ist, die er auf Erden ausübt, wenn wir daran denken, daß er zu Jesus sagte, er werde ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit geben, wenn er ihn anbete. (Matth. 4:8, 9) Deshalb wird Satan als „Gott dieses Systems der Dinge“ und als „Herrscher dieser Welt“ bezeichnet. (2. Kor. 4:4; Joh. 16:11) Was hat das für die Menschheit bedeutet, und wohin hat es geführt, daß sich der Mensch von Gott und von seiner Herrschaft unabhängig gemacht hat?
Die Geschichte bezeugt, daß die Menschheit dadurch weder Frieden noch Zufriedenheit, noch ewiges Leben erlangt hat. Im Gegenteil, diese Handlungsweise hat für sie seit Jahrtausenden Schmerz, Leid und Tod bedeutet. Die Geschichte und die furchtbaren Verhältnisse, die heute in der Welt herrschen, beweisen, daß der Mensch, wenn er unabhängig von Gott regiert, nicht erfolgreich ist. Er hat alle möglichen Regierungsformen ausprobiert, aber keine vermochte ihm Sicherheit und dauerndes Glück zu gewährleisten.
Auf materiellem Gebiet hat der Mensch zwar Fortschritte erzielt. Kann es jedoch wirklich als Fortschritt bezeichnet werden, daß die Menschen Raketen zum Mond schießen, aber nicht in Frieden miteinander auf der Erde leben können? Was nützt es ihnen, Häuser zu bauen und sie mit allen Bequemlichkeiten auszustatten, wenn die Familien durch Ehescheidungen und Kriminalität auseinandergerissen werden? Sind Kriege, Straßenschlachten, Vernichtung von Leben und Zerstörung von Eigentum sowie weitverbreitete Gesetzlosigkeit Dinge, auf die man stolz sein kann? Ganz und gar nicht, sondern es sind die Früchte einer gottentfremdeten Herrschaft. Es ist wirklich so, wie Prediger 8:9 sagt, nämlich, daß „der Mensch über die Menschen herrscht zu ihrem Unglück“.
Das Böse, das in der langen Zeit, in der Gott es zugelassen hat, geschehen ist, beweist über jeden Zweifel erhaben, daß der Versuch des Menschen, „Gott zu spielen“, ein trauriger Fehlschlag war. (Ps. 127:1) Ein bekannter Redakteur schrieb: „Je mehr wir nach einer Entschuldigung suchen, desto deutlicher erkennen wir, daß das Elend, das auf Erden herrscht, vom Menschen verursacht worden ist. Unsere Hauptschwäche besteht darin, daß wir das Problem Selbstverwaltung nicht gelöst haben.“a Der inspirierte Bibelschreiber Jeremia sagte mit Recht: „Ich weiß, Jehova, daß nicht beim Menschen sein Weg steht, nicht bei dem Manne, der da wandelt, seinen Gang zu richten. Züchtige mich, Jehova.“ — Jer. 10:23, 24; siehe auch Sprüche 16:25.
Satans Einfluß auf die Angelegenheiten der Menschen hat zu Uneinigkeit, Bosheit und Tod geführt, und die Merkmale seiner Herrschaft sind Täuschung, Zwang und Selbstsucht gewesen. Er hat bewiesen, daß er als Regent völlig ungeeignet ist. Jehova ist daher durchaus berechtigt, diesen verderbten Aufrührer samt seinen Dämonen und allen Erdbewohnern, die sich an seinem bösen Tun beteiligt haben, zu vernichten. (Röm. 16:20) Aber wie steht es mit der Loyalität der Geschöpfe Gottes gegenüber der liebevollen Regierung Jehovas und mit der Behauptung Satans, daß sich alle, wenn sie auf die Probe gestellt würden, von Gott abwenden würden?
Jehova Gott wußte, daß „die Liebe [nie] versagt“; er wußte, daß es Menschen geben würde, die ihm dienen würden, nicht, weil sie bestochen oder dazu gezwungen würden, sondern bereitwillig, aus Liebe. (1. Kor. 13:8) Im Laufe der Jahrhunderte haben Tausende von Menschen so gehandelt. Zu diesen Menschen gehörte auch Hiob. Obschon Satan Hiob unter Druck setzte und ihn all seiner Güter sowie seiner Kinder und seiner Gesundheit beraubte, erklärte Hiob: „Bis ich verscheide, werde ich mir meine völlige Lauterkeit nicht nehmen lassen.“ (Hiob 27:5, NW) Hiob bewies, daß Satan ein Lügner ist.
Wie wir bereits gesehen haben, widerstand der vollkommene Mensch Jesus allen Versuchungen Satans und ließ sich von ihm nicht bestechen. Selbst als er von den Soldaten, die ihn bewachten, gegeißelt und danach an den Marterpfahl geschlagen wurde, blieb er Gott treu. (1. Petr. 2:23) Das beweist, daß auch der vollkommene Adam Gott hätte treu bleiben können, wenn er gewollt hätte, und daß Gott nicht ungerecht war, weil er verlangte, daß der Mensch ihm in allem gehorche. (2. Thess. 1:4, 5) Jesus gab durch seine Treue gegenüber Jehova die vortrefflichste Antwort auf Satans unwahre Behauptungen.
Aber Satan, dessen Denken durch Selbstsucht und Stolz völlig verdreht ist, hat sich nicht bereit gezeigt, mit seinem unsinnigen Treiben aufzuhören. Obwohl längst bewiesen ist, daß er unrecht hatte und ein Lügner ist, verfolgt er die Menschen, die Gott lieben, immer noch. (Offb. 12:17) Seit Jesu Tod haben Tausende von Christen Jehova Gott gedient. Das haben sie aus Liebe zu ihm getan und weil sie wünschten, von ihm, dem liebevollen Gott, regiert zu werden. Heute verkünden Hunderttausende, daß sie Jehova, dem Herrscher, loyal ergeben sind. (Offb. 7:9, 10) Es ist ihnen möglich, trotz Satans Feindschaft zufrieden zu leben, weil sie sich treu an Jehovas Wort halten und sein Gesetz respektieren.
Die Einheit, Liebe und Lauterkeit, die Gottes Diener in den vergangenen Jahrhunderten bekundet haben, sind ein überwältigendes Zeugnis gegen Satan und für Jehova. Sie beweisen deutlich, daß Jehova allein das Recht hat zu regieren und daß seine Regierungsweise, nämlich durch Liebe zu regieren, die einzig richtige ist, ferner daß der Mensch ihm loyal ergeben bleiben kann, selbst wenn er hart geprüft wird, und daß Satan der ungeheuerlichste Lügner aller Zeiten ist.
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Wie lange wird das Böse noch dauern?Der Wachtturm 1969 | 15. April
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Wie lange wird das Böse noch dauern?
JEHOVA GOTT hat das Böse bis heute zugelassen. Wird er es aber für immer zulassen?
Nein, denn Gott hat das Böse vor allem deswegen zugelassen, um die von Satan aufgeworfenen Streitfragen zu klären. Zur bestimmten Zeit wird er ihm daher ein Ende machen. Der Bibelschreiber Daniel wies vor langer Zeit darauf hin, als er schrieb: „Das Ende verzieht sich noch bis zur bestimmten Zeit.“ — Dan. 11:27.
Vom Standpunkt des Menschen, der nur etwa siebzig Jahre alt wird, erscheinen die fast 6 000 Jahre, die von Adam an bis heute vergangen sind, sehr lang. Aber da Gott die Zeit festgesetzt hat, sollten wir die Sache von seinem Standpunkt aus sehen. Der Prophet Moses sagte gemäß Psalm 90:4 über ihn: „Tausend Jahre sind in deinen Augen wie der gestrige Tag, wenn er vergangen ist.“ Einem Kind, das erst fünf Jahre alt ist, erscheint ein Jahr als eine lange Zeit, aber für
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