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Die biblische Wahrheit änderte ihr LebenDer Wachtturm 1980 | 15. März
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hat für mich ein völlig neues Leben und neues Glück bedeutet.“ Ein Lächeln geht über ihr Gesicht, als sie sagt: „Wir werden weiter Jehova dienen und weiter seiner Führung vertrauen.“
Daniel fügt hinzu: „Die Wahrheit bedeutet für mich Leben. Ich bin überzeugt, daß ich mich zu Tode getrunken hätte, wenn ich nicht die Wahrheit gefunden hätte.“ Ich werfe ein, Daniel scheine mir jedesmal, wenn ich ihn sähe, jünger geworden zu sein. Er lacht und meint: „Du weißt doch, hier in Latacunga sagen die Leute das gleiche. Sie behaupten sogar, es müsse irgend etwas mit meinem Predigen zu tun haben. Ich zeige ihnen dann gern den Bibeltext aus Psalm 92:14, 15, wo es heißt: ,Sie werden noch fortfahren zu gedeihen, während sie ergraut sind, saftvoll und frisch werden sie weiterhin sein, um kundzutun, daß Jehova gerade ist. Er ist mein FELS, in dem es keine Ungerechtigkeit gibt.‘“
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Vereint in der wahren Anbetung — eine FreudeDer Wachtturm 1980 | 15. März
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Die Psalmen
Vereint in der wahren Anbetung — eine Freude
MIT anderen in der wahren Anbetung vereint zu sein ist für ergebene Diener des Höchsten eine Quelle unaussprechlicher Freude. Wie stark sie diese Freude empfinden, spiegelt sich im 122. Psalm wider, der mit den Worten beginnt: „Ich freute mich, als sie zu mir sprachen: ,Zum Hause Jehovas laßt uns gehen‘“ (V. 1). Allein schon der Gedanke daran, zum Heiligtum Jehovas zu gehen, rief bei dem Psalmisten Gefühle der Freude und des Friedens hervor.
In der Überschrift wird der Psalm David zugeschrieben. Die Septuaginta läßt jedoch die Worte „Von David“ aus. Dies und auch der Gebrauch bestimmter Wörter in diesem Psalm hat viele Gelehrte zu dem Schluß veranlaßt, jemand anders als David sei der Schreiber gewesen. Dessenungeachtet ist Psalm 122 ohne weiteres zu verstehen, wenn wir die im hebräischen Text stehende Überschrift akzeptieren.
Dem gottesfürchtigen David gefiel es sehr, zum Hause Jehovas hinaufzuziehen, um dort anzubeten. Wie groß seine Freude gewesen sein muß, zeigt sich in dem, was er tat, als die heilige Bundeslade auf den Berg Zion gebracht wurde. In der Bibel heißt es: „David drehte sich mit all seiner Kraft im Tanze vor Jehova.“ Er und „das ganze Haus Israel brachten die Lade Jehovas mit Jubelgeschrei und mit Hörnerschall hinauf“ (2. Sam. 6:14, 15).
Die folgenden Verse des 122. Psalms bringen zweifellos die Gefühle eines Anbeters, der zum Heiligtum Jehovas hinaufging, zum Ausdruck. Wir lesen: „Unsere Füße standen in der Tat in deinen Toren, o Jerusalem. Jerusalem, die du wie eine Stadt gebaut bist, die in Einheit zusammengefügt worden ist, zu der die Stämme hinaufgezogen sind, die Stämme Jahs, als eine Mahnung für Israel, um dem Namen Jehovas Dank zu sagen“ (Ps. 122:2-4). Nach diesen Worten kommen die Anbeter von außerhalb Jerusalems; unmittelbar nachdem sie durch die Tore gegangen sind, bleiben sie stehen, um einen Blick auf die Stadt zu werfen. Und welches Bild bietet sich ihren Augen? Jerusalem ist eine Stadt, „in Einheit zusammengefügt“. Die Häuser hat man so dicht zusammengebaut, daß sie wie „in Einheit zusammengefügt“ worden sind. Im Altertum wurden Städte gewöhnlich auf diese Weise angelegt. Eine solche auf engem Raum zusammengefügte und von starken Befestigungen umgebene Stadt ließ sich leichter verteidigen als eine Stadt von großer Ausdehnung. Ihre Verteidiger brauchten keine weiten Flächen zu schützen und damit nicht gewisse Teile der Stadt feindlichen Angriffen auszusetzen. Außerdem war Jerusalem im Osten, Süden und Westen von Bergen und Schluchten umgeben. Dadurch wurde das bebaubare Gelände stark begrenzt. Da die Bewohner auf engem Raum zusammen lebten und auf gegenseitige Hilfe und auf gegenseitigen Schutz angewiesen waren, konnte die buchstäbliche Enge gut die geistige Einheit der Nation darstellen, wenn sich alle Stämme Israels zur Anbetung versammelten. Daß sie ‘dem Namen Jehovas Dank sagten’, bedeutete, daß sie sich bei dem Höchsten, dem Einen, der diesen Namen trägt, bedankten.
Jerusalem war nicht nur das Zentrum der wahren Anbetung, sondern auch der Sitz der Regierung. Der Psalmist fährt fort: „Denn dort haben die Throne zum Gericht gestanden, Throne für das Haus Davids“ (Ps. 122:5). Als Hauptstadt war Jerusalem der Ort, an dem endgültige Urteile gesprochen wurden. König David nahm die Stellung eines Richters ein. Das traf auch auf andere Männer aus seinem Hause zu. Die Bibel berichtet: „Was die Söhne Davids betrifft, sie wurden Priester“ (2. Sam. 8:18). Die Bezeichnung „Priester“ bedeutet, daß sie Diener des Staates oder Beamte waren und in dieser Eigenschaft gerichtet haben müssen.
In Anbetracht der Bedeutung Jerusalems äußert der Psalmist nun die Worte: „O bittet um den Frieden Jerusalems. Die dich lieben, o Stadt, werden frei von Sorge sein. Friede sei weiterhin innerhalb deiner Vormauer, Freiheit von Sorge innerhalb deiner Wohntürme“ (Ps. 122:6, 7). Es war sehr angebracht, daß die Israeliten für den Frieden oder das Wohl Jerusalems beteten, denn es handelte sich um die Hauptstadt der Nation und das Zentrum der Anbetung. Die Stadt um ihrer Bedeutung willen zu lieben entsprach auch dem Willen Gottes. Deshalb konnten alle, die die Stadt liebten und damit die wahre Anbetung und Gerechtigkeit, der Gunst Gottes gewiß sein und in Sicherheit, in „Freiheit von Sorge“ oder ohne Angst leben. Im Gebet bringt der Psalmist die Bitte vor, innerhalb der Vormauer oder des Festungswerkes Jerusalems möge Friede herrschen und das Wohl der Stadt möge nicht in Gefahr sein. Diese Sicherheit erbittet er auch für die Wohntürme oder die befestigte königliche Residenz.
Besonders weil die Stadt ein Zentrum der Anbetung Jehovas war, lag es im Interesse der Nation, daß die Stadt Frieden hatte. Wenn also ein Israelit für den Frieden Jerusalems betete, suchte er den Vorteil der anderen Israeliten. Die nächsten Worte in Psalm 122 machen dies deutlich: „Um meiner Brüder und meiner Gefährten willen will ich nun reden: ,Friede sei in dir.‘ Um des Hauses Jehovas, unseres Gottes, willen will ich fortfahren, Gutes für dich zu suchen“ (V. 8, 9).
Heute ist die wahre Anbetung nicht mehr mit einer bestimmten Stadt oder mit einem besonderen Ort verbunden. Jesus Christus sagte zu einer Samariterin: „Die Stunde kommt, in der ihr den Vater weder auf diesem Berg [Gerisim] noch in Jerusalem anbeten werdet. ... Dennoch kommt die Stunde, und sie ist jetzt, in der die wahren Anbeter den Vater mit Geist und Wahrheit anbeten werden, denn in der Tat, der Vater sucht solche als seine Anbeter“ (Joh. 4:21-23).
Anstatt also für einen bestimmten Ort zu beten, beten Gottes Diener mit Recht füreinander und für den Frieden der Christenversammlung als Ganzes. Dieser Friede bewirkt, daß die wahre Anbetung in den Augen anderer an Wert zunimmt. Empfindest du genauso wie der Psalmist, wenn es Zeit wird, zu den Zusammenkünften dieser Versammlung zu gehen? Freust du dich darüber, mit anderen, die den gleichen kostbaren Glauben haben, zusammenzukommen? Liegt dir das Wohl der Versammlung genauso am Herzen wie dem Psalmisten der Friede Jerusalems? Wenn ja, dann lebst du in Einklang mit dem Geist des 122. Psalms.
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Fragen von LesernDer Wachtturm 1980 | 15. März
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Fragen von Lesern
● War es verkehrt, daß Lot seine Töchter den Sodomiten anbot?
Einige beschuldigen Lot zwar, ungehörig gehandelt zu haben, doch in Wirklichkeit sind wir heute nicht in der Lage, ihn zu verurteilen. Die Bibel zeigt, daß Gott, der ins Herz sehen kann, Lot nicht verurteilte.
Als Gott zwei Engel, die sich materialisierten, nach Sodom und Gomorra sandte, erwies Lot ihnen Gastfreundschaft, indem er sie drängte, in seinem Haus zu übernachten. An jenem Abend jedoch wurde das Haus von einer Menge Sodomiten umringt, die schrien: „Wo sind die Männer, die heute nacht zu dir hereingekommen sind? Bringe sie zu uns heraus, damit wir Verkehr mit ihnen haben können“ (1. Mose 18:20, 21; 19:1-5).
Lot ging hinaus und versuchte, die Männer davon abzubringen. Dann bat er sie eindringlich: „Bitte, meine Brüder, handelt nicht schlecht. Hier, bitte, habe ich zwei Töchter, die niemals Verkehr mit einem Manne gehabt haben. Laßt sie mich doch zu euch herausbringen. Dann tut mit ihnen, wie es gut ist in euren Augen. Nur diesen Männern tut nichts, denn eben deshalb sind sie unter den Schatten meines Daches gekommen.“ Der verärgerte Pöbel bedrängte Lot heftig und brach fast die Tür auf. Daraufhin griffen die Engel ein und schlugen die Menge mit Blindheit (1. Mose 19:6-11).
Dieser Bericht hat schon viele verwirrt oder unangenehm berührt, besonders Frauen. Einige beschuldigen Lot sogar, feige gehandelt zu haben, und sagen, er hätte nicht versuchen dürfen, die Sicherheit seiner Gäste auf Kosten der Tugend seiner Töchter zu gewährleisten, oder er hätte sich dem Pöbel selbst ausliefern sollen.
Wir müssen dabei aber beachten, daß ein Gastgeber nach orientalischem Brauch verpflichtet war, die in seinem Haus weilenden Gäste zu schützen und sie nötigenfalls unter Einsatz seines Lebens zu verteidigen. Lots Worte („eben deshalb sind sie [die beiden Männer] unter den Schatten meines Daches gekommen“) lassen erkennen, daß er sich verpflichtet fühlte, seine Gäste zu schützen. Wer wollte Lot der Feigheit bezichtigen, da er doch mutig zu der Menge hinausging, sogar die Tür hinter sich schloß und dem Pöbel allein gegenüberstand?
Aber nun zu Lots Angebot. Einige meinen zwar, Lot hätte sich selbst anbieten sollen; allerdings wäre die perverse Menge wohl kaum mit einem alten verheirateten Mann zufrieden gewesen. Doch daß ihr zwei Jungfrauen angeboten wurden, hätte auf sie etwas verwirrend wirken können. Einerseits hätte es der Pöbelrotte vielleicht zusagen können, die Reinheit zweier unberührter Mädchen zu beflecken. Andererseits handelte es sich ja um weibliche Personen, um Mädchen, die mit zwei Männern aus der Stadt verlobt waren. Daher hätte die perverse Menge durch das Angebot abgelenkt werden oder sich spalten können.
Außerdem wußte Lot zunächst nicht, daß er Engel aufgenommen hatte, doch mochte er inzwischen erkannt haben, daß es sich um Boten Gottes handelte (Hebr. 13:2). Daher mag er sich gesagt haben, er würde nötigenfalls lieber seine beiden Töchter opfern, obgleich er sehr an ihnen hing. (Vergleiche 1. Mose 22:1-14; 2. Samuel 12:3.) Bestimmt konnte er davon überzeugt sein, daß Jehova, wenn es sein Wille wäre, seine Töchter ebenso beschützen konnte, wie er Sara in Ägypten beschützt hatte (1. Mose 12:17-19). Tatsächlich lenkte Jehova die Sache so, daß Lot und seine Töchter nicht nur vor der Menge Homosexueller bewahrt wurden, sondern auch vor der feurigen Vernichtung, die über Sodom und Gomorra kam (1. Mose 19:15-29).
Die Engel warfen Lot nicht vor, durch sein Angebot ungerecht gehandelt zu haben. Sie verhalfen Lot und seinen Angehörigen sogar zur Flucht, als Gott die Städte zerstörte, in denen nicht einmal zehn Gerechte zu finden waren (1. Mose 18:26-32). Noch bemerkenswerter ist, daß Lot, der schon durch den Anblick gesetzloser Taten gequält wurde, auch von Gott nicht kritisiert wurde. Jehova, der ins Herz sehen kann, bezeichnete ihn sogar als einen „Gerechten“ (Spr. 15:11; 2. Petr. 2:8, 9).
Dieser biblische Bericht ist sehr wertvoll. Er macht die Verderbtheit der Städte Sodom und Gomorra deutlich, ruft bei einem gerechtigkeitsliebenden Leser Entrüstung hervor und zeigt, daß Gott Homosexualität mißbilligt. Außerdem hilft uns dieser Bericht, die Zusicherung der Bibel zu verstehen, daß Gott wirklich gerecht ist und keine Schlechtigkeit duldet (5. Mose 32:4). Wir können völlig davon überzeugt sein, daß Gott in seiner Beurteilung vollkommen und gerecht ist, wenn er Lot als einen „Gerechten“ bezeichnet.
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