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Das „gedungene Schermesser“ — die eigentliche GefahrDer Wachtturm 1977 | 1. Juni
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dezimierte Bevölkerung genügend Nahrung liefern.
Außerdem sollten in früheren Weingärten wildlebende Tiere hausen. Weil es notwendig sein würde, sich vor ihnen zu schützen, heißt es offensichtlich in Jesajas Prophezeiung: „Es soll an jenem Tage geschehen, daß jeder Ort, wo gewöhnlich tausend Weinstöcke im Werte von tausend Silberstücken standen, schließlich sein wird — für das Dorngestrüpp und für das Unkraut wird er schließlich sein. Mit Pfeilen und mit dem Bogen wird man dorthin kommen, weil das ganze Land nichts als Dorngestrüpp und Unkraut werden wird“ (Jes. 7:23, 24). Ja, man würde darauf vorbereitet sein müssen, sich mit Pfeil und Bogen gegen wilde Tiere zu verteidigen, die in diesen verlassenen Weingärten lauerten.
Trugen die Assyrer dazu bei, daß das Land Juda verwüstet wurde? Ja, während der Herrschaft Hiskias, des Sohnes des Ahas, fiel Sanherib, der Herrscher Assyriens, in Juda ein und nahm eine befestigte Stadt nach der anderen ein (Jes. 36:1). In seinen ausführlichen Annalen berichtet er: „Was Hiskia, den Juden, betrifft, er unterwarf sich nicht meinem Joch. Ich belagerte 46 seiner starken Städte, Festungen und zahllose kleinere Dörfer in ihrer Umgebung und eroberte (sie) ... Ich vertrieb aus (ihnen) 200 150 Leute, jung und alt, Männer und Frauen, Pferde, Maultiere, Esel, Kamele, Groß- und Kleinvieh in zahlloser Menge“ (Ancient Near Eastern Texts, herausgegeben von J. B. Pritchard S. 288). Sanheribs Beschreibung mag übertrieben sein, doch erhalten wir eine Vorstellung von der Verheerung, die mit den prophetischen Worten übereinstimmt.
Die Prophezeiung über das „gedungene Schermesser“ ist nur eine von vielen Prophezeiungen der Heiligen Schrift. Sie liefert zusammen mit den anderen einen überzeugenden Beweis dafür, daß die Botschaft der Bibel nicht menschlichen Ursprungs ist, sondern von Gott inspiriert worden ist. Wir sollten sie deshalb beachten. Wir können dann schon heute ein lohnendes Leben führen und auf ewiges Leben in einer gerechten neuen Ordnung hoffen, die Gott schaffen wird (2. Petr. 3:13; Offb. 21:3-5).
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Fragen von LesernDer Wachtturm 1977 | 1. Juni
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Fragen von Lesern
● Was meinte Jesus, als er seinen Aposteln sagte, daß einige von ihnen nicht sterben würden, bis sie ihn in seinem Königreich kommen sähen?
Im nördlichsten Teil der heutigen Golanhöhen liegt das Dorf Banias. Dort stand einst die Stadt Cäsarea Philippi, wo Jesus Worte äußerte, mit denen er offensichtlich auf die Umgestaltung anspielte, die einige Tage später eintreten sollte.
Jesus sagte: „Wahrlich, ich sage euch, daß von denen, die hier stehen, einige sind, die den Tod überhaupt nicht schmecken werden, bis sie zuerst den Sohn des Menschen in seinem Königreich kommen sehen“ (Matth. 16:28).
Die Erfüllung biblischer Prophezeiungen in unserer Zeit läßt erkennen, daß Jesu Gegenwart in Königreichsmacht im Jahre 1914 begonnen hat (Matth. 24:3-14; 25:31-33). Die Worte aus Matthäus 16:28 konnten sich offensichtlich nicht auf dieses Ereignis beziehen, denn Jesus sprach von etwas, was geschehen sollte, bevor alle Apostel starben. Was konnte dies dann gewesen sein?
In den Hebräischen Schriften war vorausgesagt worden, daß der Messias ein ewiger König sein sollte (1. Mose 49:10; 2. Sam. 7:12-16; Jes. 9:6, 7). Insbesondere Daniels Vision verlieh Juden Grund zu der Annahme, daß die Herrschaft des Messias herrlich, mächtig und großartig sein sollte (Dan. 2:44; 7:13, 14). Doch wer würde dieser messianische König sein, und würde er von einem irdischen Thron aus regieren? Selbst Jesu Jünger, die ihn als den Messias annahmen, konnten Nutzen aus der Zusicherung ziehen, daß er vom Himmel aus mit Macht und Herrlichkeit herrschen würde (Matth. 16:16-22; Apg. 1:6).
Deshalb erklärte Jesus, weniger als ein Jahr bevor er starb, daß einige der Apostel „den Sohn des Menschen in seinem Königreich kommen sehen“ oder, wie Markus es ausdrückt, „das Königreich Gottes, schon in Macht gekommen, sehen“ würden (Matth. 16:28; Mark. 9:1). Wenn Jesus nicht mehr bei ihnen wäre, würden die Jünger Kraft daraus schöpfen können, daß sie Augenzeugen seiner künftigen himmlischen Gegenwart in Königreichsmacht gewesen waren.
Doch wie erfüllten sich Jesu Worte aus Matthäus 16:28? Oft wird die Bedeutung eines Verses durch den Zusammenhang klar. In diesem Fall geht in allen drei Evangelien der Bericht über Jesu Verheißung, daß einige der Apostel ihn in seinem Königreich sähen, unmittelbar dem Bericht über die Umgestaltung voraus.
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