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  • Richter Ehud — ein listiger und tapferer Kämpfer für die Sache Jehovas

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  • Richter Ehud — ein listiger und tapferer Kämpfer für die Sache Jehovas
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1967
w67 1. 11. S. 668-670

Richter Ehud — ein listiger und tapferer Kämpfer für die Sache Jehovas

NICHT ohne guten Grund vergleicht die Bibel das Volk Gottes mit Schafen. Schafe müssen geleitet und beschützt werden, und es muß für sie gesorgt werden. Als das Volk Israel Jehovas Nation wurde, gab Gott ihr zunächst Moses als Hirten, der sie vierzig Jahre leitete und beschützte und für sie sorgte. Nach Moses Tod setzte Josua Moses Tätigkeit fort.

Nach dem Tode Josuas und der älteren Männer seiner Tage fielen die Israeliten von der wahren Anbetung Jehovas ab; aus diesem Grunde ließ er zu, daß sie von den sie umgebenden heidnischen Völkern bedrückt wurden, bis sie zur Besinnung kamen. Wegen dieser Zustände entstand die Notwendigkeit nach Hirten, die als „Richter“ und als „Retter“ dienen sollten, wie das durch folgende Worte zum Ausdruck kommt: „Wenn Jehova ihnen Richter erweckte, so war Jehova mit dem Richter, und er rettete sie aus der Hand ihrer Feinde alle Tage des Richters; denn Jehova ließ sich’s gereuen wegen ihrer Wehklage vor ihren Bedrückern und ihren Drängern.“ — Ri. 2:18; Neh. 9:27.

Ehud war der zweite dieser Richter, doch der erste, über den wir einen verhältnismäßig in Einzelheiten gehenden Bericht haben. Wer mit seiner Bibel vertraut ist, kennt ihn im allgemeinen als den linkshändigen Benjaminiter, der einen der Bedränger Israels durch eine List tötete und sein Volk vom Joch dieses Bedrängers befreite. Zugunsten Ehuds kann jedoch weitaus mehr gesagt werden.

Ehud herrschte offensichtlich eine lange Zeit gerecht in Israel und hielt seine Nation in Treue zu Jehova Gott und bewahrte sie vor Krieg. Im inspirierten Bericht heißt es: „Moab wurde an selbigem Tage unter die Hand Israels gebeugt. Und das Land hatte Ruhe achtzig Jahre. Die Kinder Israel taten wiederum, was böse war in den Augen Jehovas; und Ehud war gestorben.“ — Ri. 3:30; 4:1.

Als ‘die Kinder Israel wiederum taten, was böse war in den Augen Jehovas’, ‘stärkte Jehova Eglon, den König von Moab, wider Israel’. Eglon konnte aufgrund eines Bündnisses mit den Ammonitern und den Amalekitern die Israeliten unterwerfen und bedrückte sie achtzehn Jahre lang. — Ri. 3:12-14.

Dann ‘schrien die Kinder Israels zu Jehova [um Hilfe, Me]’, und deshalb ‘erweckte Jehova ihnen einen Retter, Ehud, den Sohn Geras, einen Benjaminiter, einen Mann, der links [linkshändig, Me] war’. (Ri. 3:15) Während das hebräische Wort für linkshändig hier einfach bedeutet, unfähig zu sein, natürlichen Gebrauch von der rechten Hand zu machen, so ist doch aus dem biblischen Bericht ersichtlich, daß Ehud mit seiner linken Hand geschickt war. Über den Stamm Benjamin lesen wir, daß sich bei einer Gelegenheit unter ihm ‘siebenhundert auserlesene Männer [befanden], die Linkshänder waren. Jeder von ihnen traf mit der Steinschleuder haarscharf [aufs Haar genau, Neues Göttinger Bibelwerk], ohne zu fehlen.’ Die Septuaginta sagt, daß sie mit beiden Händen gleich geschickt waren. Über andere Benjaminiter, die mit beiden Händen gleich geschickt waren, wird später erwähnt, daß sie in Davids Heer dienten. Über sie heißt es, daß sie ‘geübt waren, mit der rechten und mit der linken Hand Steine zu schleudern und Pfeile mit dem Bogen abzuschießen’. — Ri. 20:16, HSK; 1. Chron. 12:2, HSK.

EHUDS VORGEHEN

Jehova Gott, der Ehud erweckte, um sein Volk zu befreien, gab Ehud seinen Geist. Ohne Zweifel belebte das den Sinn Ehuds und stärkte sein Herz für die Arbeit, die Gott für ihn zu tun hatte. Zunächst gelangte er durch den Geist Gottes zu der Einsicht, daß er entscheidend zur Freiheit seines Volkes Israel beitragen könnte, indem er einfach König Eglon selbst beseitigte; und mit Hilfe des Geistes Gottes konnte er das erfolgreich durchführen und konnte entrinnen.

Zunächst benötigte Ehud eine Waffe, die für sein Vorhaben besonders geeignet war. So fertigte er selbst eine Waffe an, ein scharfes zweischneidiges Schwert oder einen Dolch, der eine Elle oder ungefähr 40 Zentimeter lang war. Eine solche Waffe konnte er an seiner Seite unter den Falten seines langen Gewandes, das die Männer in seinen Tagen trugen, leicht verbergen. Unter dem Gewand verborgen, würde das Schwert keinen Verdacht erregen, und von dort könnte er es schnell mit seiner geschickten linken Hand hervorziehen.

Damit Ehud erfolgreich vorgehen konnte, war es auch wichtig, daß er den rechten Zeitpunkt aussuchte und eine günstige Gelegenheit abwartete. Er suchte sich den Zeitpunkt aus, als Israel seinen Tribut zum König Eglon bringen sollte, und Ehud achtete darauf, daß er in der Gruppe, die den Tribut brachte, der erste war. Höchstwahrscheinlich war die Gruppe ziemlich groß, da es üblich war, den Tribut in Form von Erzeugnissen des Landes zu bringen. König Ehud war durch das Empfangen dieses Tributes in einer guten Geistesverfassung, und er war Ehud gegenüber ziemlich günstig gestimmt.

Nachdem Ehud und die, die mit ihm waren, den Tribut abgeliefert hatten, machten sie sich auf den Rückweg; und als sie an den geschnitzten Bildern bei Gilgal ankamen, sandte er die übrigen ihres Weges weiter, während er zu König Eglon zurückkehrte. Für das, was er nun vorhatte, wären die anderen ein Hindernis, denn sie würden nicht nur Verdacht erregen, sondern die Flucht wäre für eine Gruppe viel schwieriger als lediglich für einen einzigen. — Ri. 3:18, 19.

Da Ehud sagte, daß er eine geheime Botschaft für König Eglon habe, gelang es Ehud, in Privataudienz beim König empfangen zu werden, ‘als er in dem kühlen Obergemach saß, das für ihn allein war’. Neugierig befahl König Eglon allen bei ihm Stehenden, hinauszugehen. Dann sagte Ehud zu ihm: „Ein Wort Gottes habe ich an dich.“ Entweder aus Respekt vor einer solchen Botschaft oder weil er ein wertvolles Geschenk erwartete, erhob sich König Eglon, der sehr dick war, schwerfällig. Schnell wie ein Blitz, noch bevor König Eglon einen Ton von sich geben konnte, zog Ehud mit seiner linken Hand das Schwert von seiner Seite und stieß es tief in den Bauch Eglons hinein. Offensichtlich hatte das Schwert keine Parierstange zwischen der Klinge und dem Griff, denn es heißt in dem Bericht: ‘Und es drang sogar der Griff hinein nach der Klinge, und das Fett schloß sich um die Klinge; denn er zog das Schwert nicht aus seinem Bauche, und der Unflat des Bauches brach hervor’, nachdem König Eglon zu Boden gestürzt war. — Ri. 3:20-22, Lu, Al.

Nachdem Ehud schnell überlegt hatte, verriegelte er zunächst die Türen des königlichen Obergemachs und floh dann durch einen Gang, der der Luftzufuhr diente. Dadurch wurde es verzögert, daß der Tod Eglons schnell entdeckt wurde, und Ehud hatte mehr Zeit für die Flucht, bevor Alarm geschlagen werden konnte. Die Knechte des Königs, die bemerkten, daß die Türen verriegelt waren, dachten, daß ihr König seine Notdurft verrichtete und warteten geduldig, um ihn nicht zu stören. Nachdem sie so lange gewartet hatten, bis sie sich schämten, öffneten sie schließlich die Türen, um festzustellen, ob mit ihrem König etwas nicht in Ordnung sei; und das, was nicht in Ordnung war, stellten sie bald fest — ihr König lag tot auf dem Fußboden, umgeben von dem Unflat seines Bauches! Was für eine Bestürzung das doch ausgelöst haben muß! — Ri. 3:23-25.

Obwohl Ehud alles sorgfältig geplant hatte und auch so ausführte, benötigte er viel Mut, um überhaupt damit zu beginnen, einen solchen Auftrag durchzuführen. Er durfte keine Menschenfurcht haben, obwohl König Eglon Israel achtzehn Jahre unterdrückt hatte. Ehud wußte auch, daß er nicht sicher sein könnte, den König alleine vorzufinden; er wußte auch, daß viel davon abhing, wie weit er geflohen sein konnte, bis Alarm geschlagen würde und man ihn suchte. Einige verurteilen Ehuds Vorgehen, doch vergessen sie, daß sich Gott Ehuds als Retter Israels bediente. Wie viele Israeliten hatte König Eglon mit der Hilfe der Ammoniter und der Amalekiter bei ihrer Unterwerfung doch getötet! Hatte König Eglon Israel nicht achtzehn Jahre unterdrückt, was er ohne die Hilfe der Verbündeten nicht hätte tun können?

SIEG ÜBER MOAB — BEFREIUNG FÜR ISRAEL

Bei seinem weiteren erfolgreichen Vorgehen zog Ehud Nutzen aus der unter den Moabitern herrschenden Bestürzung und Verwirrung, die durch den plötzlichen Tod ihres Königs ausgelöst wurde, und rief deshalb eine Kriegsschar Israeliten zusammen, indem er auf dem Gebirge Ephraim, das an sein Land Benjamin angrenzte, in die Posaune stieß. Ein Beweis seines Vertrauens auf Jehova sind seine Worte, die er an seine Kriegsschar richtete: „Jaget mir nach, denn Jehova hat eure Feinde, die Moabiter, in eure Hand gegeben.“ Da Ehud seine Kriegsschar sammelte, als die Moabiter wegen des Todes ihres Königs in Verwirrung waren, konnte er die Führung übernehmen. Seine Kriegsschar besetzte auch die Furten des Jordan, um den Rückzug der im Lande weilenden Kriegsscharen Moabs zu verhindern, wodurch jegliche Hilfe, die von Moab hätte kommen können, verhindert wurde. Als Folge davon wurden 10 000 kräftige und tapfere Männer geschlagen. — Ri. 3:26-29.

Danach begann für Israel, wie bereits bemerkt, eine lange Zeit des Friedens und der Anbetung Jehovas. Obwohl Ehud in der Bibel nicht mehr erwähnt wird, wird er uns als ein Beispiel jemandes hingestellt, der Glauben hatte und sich unter denen befand, die „durch Glauben Königreiche niederkämpften, ... im Kriege tapfer wurden, die Heere von Fremden auseinandertrieben“. — Hebr. 11:33, 34.

Der inspirierte Bericht über Ehud findet in unseren Tagen und in der allernächsten Zukunft eine Parallele. Inwiefern? Der ehudähnliche Jesus Christus hat sein Volk in unserer Zeit aus der Gefangenschaft des unterdrückenden Weltreiches der falschen Religion befreit. Ebenso wie Ehud und seine Kriegsschar die Kriegsschar Eglons vernichtete, so werden Jesus Christus und seine himmlischen Heerscharen in Harmagedon alle Bedrücker des Volkes Gottes auf der Erde vernichten, Frieden herbeiführen und die wahre Anbetung Jehovas für eine lange, lange Zeit, in Wirklichkeit für immer, wieder aufrichten. — Offb. 16:14, 16; 2. Petr. 3:13.

Das Volk Jehovas auf der Erde kann auch noch von einem anderen Standpunkt aus gesehen mit Ehud verglichen werden. Es ist keine revolutionäre Bewegung. Statt fleischlicher Waffen benutzt es geistige, zum Beispiel „das Schwert des Geistes, das ist Gottes Wort“, um als gute Soldaten Jesu Christi einen Kampf zu führen. Mit Hilfe dieser geistigen Waffen kann das Volk Jehovas die versklavende Macht besiegen, die die Feinde des Volkes Gottes über Gerechtigkeitsliebende ausgeübt haben, und kann ihnen auf diese Weise Freiheit in geistiger Hinsicht bringen. Alle, die an diesem geistigen Kampf teilnehmen, sollten darum besorgt sein, sich ebenso wie Ehud als listig und als tapfer zu erweisen, so daß ihre Bemühungen mit Erfolg gekrönt werden. — Eph. 6:17; 2. Kor. 10:3, 4; 2. Tim. 2:3.

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