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  • Wie barmherzig bist du?
    Der Wachtturm 1974 | 15. November
    • dieses Unglück als gerechte Vergeltung von Gott an, „denn“, so sprachen sie untereinander, „wir sahen die Bedrängnis seiner [Josephs] Seele, als er uns um Erbarmen anflehte, wir aber hörten nicht“. Joseph, der zuhörte, ohne daß sie es wußten, war tief bewegt, wandte sich von ihnen ab und weinte. Ihre Prüfung war aber noch nicht abgeschlossen. Es durfte kein Zweifel mehr an der Aufrichtigkeit ihrer Reue bestehen. Als ihre Säcke mit Getreide gefüllt wurden, ließ Joseph heimlich das Geld, das sie bezahlt hatten, in die Säcke hineinlegen, und dann schickte er seine Brüder nach Hause, nur Simeon hielt er in Gewahrsam (1. Mose 42:9-28).

      16. (a) Wie kam Benjamin schließlich nach Ägypten, und wie verhielt sich Joseph, als er ihn erblickte? (b) Auf welche letzte Probe stellte Joseph seine Halbbrüder, und was war das Ergebnis?

      16 Schließlich waren ihre Getreidevorräte aufgebraucht, und es wurde notwendig, nach Ägypten zurückzukehren. Aber man hatte ihnen gesagt, sie dürften das Angesicht des Nahrungsmittelverwalters Ägyptens nicht wiedersehen, wenn sie nicht ihren Bruder mitbrächten. Jakob, der befürchtete, den einzigen übriggebliebenen Sohn seiner geliebten Frau Rahel zu verlieren, wie er schon Joseph verloren hatte, weigerte sich lange Zeit, ihn ziehen zu lassen, bis er schließlich keinen anderen Ausweg mehr sah. Juda verbürgte sich für ihn. Als sie vor Joseph erschienen und Joseph sah, daß sein Bruder Benjamin bei ihnen war, konnte er sich nicht mehr zurückhalten. Da seine inneren Empfindungen seinem Bruder gegenüber erregt waren, zog er sich in eine Innenkammer zurück und ließ seinen Tränen freien Lauf. Dann stellte er seine Halbbrüder auf die letzte Probe. Durch eine List ließ er den Anschein erwecken, daß Benjamin einen wertvollen Silberbecher gestohlen hätte, und verlangte, daß Benjamin als Sklave zurückgelassen werde, während die anderen zu ihrem Vater nach Hause zurückkehren durften. Ganz gebrochen und betrübt, da sie wußten, daß der Verlust seines geliebten Sohnes Benjamin das graue Haar ihres Vaters ins Grab bringen würde, flehten sie Joseph an, ihnen Benjamin um ihres Vaters willen zurückzugeben, und als sich Juda schließlich erbot, anstelle Benjamins in die Sklaverei zu gehen, konnte sich Joseph nicht länger beherrschen. Er brach in Tränen aus und gab sich seinen Brüdern zu erkennen. Er sagte: „Ich bin Joseph, euer Bruder, den ihr nach Ägypten verkauft habt. Jetzt aber grämt euch nicht, und seid nicht zornig auf euch, weil ihr mich hierher verkauft habt; denn zur Lebenserhaltung hat Gott mich vor euch hergesandt.“ Auf Pharaos Einladung hin traf Joseph dann Vorkehrungen, daß sein Vater Jakob mit seinem ganzen Haushalt nach Ägypten kommen konnte, und das Beste vom Lande Ägypten wurde ihnen gegeben (1. Mose 42:29 bis 47:31).

      BARMHERZIGKEIT ÜBEN, UM AM TAGE DES GERICHTS ZU BESTEHEN

      17. (a) Wodurch wird das Ausmaß und die Art der Barmherzigkeit Josephs besonders hervorgehoben, und wieso können wir ziemlich sicher sein, daß Barmherzigkeit eine charakteristische Eigenschaft Josephs war? (b) Wie können wir persönlich aus dem Beispiel Nutzen ziehen, das uns Joseph, Jesus und Stephanus gaben?

      17 Das Ausmaß und die Art der Barmherzigkeit Josephs werden durch die Umstände, unter denen er sie bekundete, besonders hervorgehoben. Obwohl er von seinen Halbbrüdern grausam, ja mörderisch behandelt wurde, obwohl er von Potiphars Frau auf gemeine Weise falsch angeklagt wurde, obwohl ihn Potiphar zu Unrecht ins Gefängnis warf und obwohl der Oberste der Mundschenken, den er so mitfühlend getröstet hatte, gedankenlos und undankbar war und ihn vergaß, dachte Joseph nicht daran, sich zu rächen, als es in seiner Macht stand. Im Gegenteil, er sorgte liebevoll und mit tiefer und aufrichtiger Rücksichtnahme für all ihre Bedürfnisse und schenkte sein mitfühlendes Interesse dem gesamten Haushalt seines Vaters und der gesamten Nation Ägypten. Gewiß erlangte Joseph diese Eigenschaft der Barmherzigkeit nicht erst, nachdem er zu Ansehen und Macht gelangt war. Vielmehr ist die Barmherzigkeit, die Jehova ihm während seiner Prüfungen erwies, indem er ihn am Leben erhielt, ihn stützte und stärkte, ein Zeugnis für die nachsichtige und barmherzige Einstellung, die Joseph die ganze Zeit über bewahrt haben muß. Das scheint ganz gewiß zu sein, wenn man die Regel berücksichtigt, die Jesus aufstellte: „Glücklich sind die Barmherzigen, da ihnen Barmherzigkeit erwiesen werden wird“ (Matth. 5:7). Als Jesus am Marterpfahl hing, ließ er kurz vor seinem Tod eine ganz ähnliche Einstellung erkennen, denn er sagte: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ Auch Stephanus hatte diese Einstellung, denn als er zu Tode gesteinigt wurde, rief er aus: „Jehova, rechne ihnen diese Sünde nicht zu!“ (Luk. 23:34; Apg. 7:60). In jedem dieser Fälle belohnte Jehova die barmherzige Einstellung.

      18. Wieso ist es für uns besonders wichtig, daß wir Barmherzigkeit üben?

      18 Geht daraus nicht deutlich hervor, wieso wir daran interessiert sein sollten, barmherzig zu sein? Paulus versichert uns, daß „jeder von uns für sich selbst Gott Rechenschaft ablegen“ wird (Röm. 14:12). Wie beruhigend ist es doch zu wissen, daß ‘Barmherzigkeit triumphierend über das Gericht frohlockt’! Wie es uns ergehen wird, wenn wir für uns selbst Gott und seinem ernannten Richter, Jesus Christus, Rechenschaft ablegen — ganz gleich, ob es zu irgendeinem kritischen Zeitpunkt in der Gegenwart oder während des schnell herannahenden Gerichtstages (2. Petr. 3:7) sein mag —, wird unter anderem davon abhängen, ob dann Beweise dafür vorliegen, daß wir in der Vergangenheit barmherzig waren. Wenn wir beständig das Gebot Jesu, unter allen Umständen Liebe zu üben, befolgen, wird es uns leichter fallen, dieser Voraussetzung zu entsprechen und gleichzeitig zu Jehovas Ruhm und zum Frieden der Versammlung beizutragen.

  • Keine geistige „Energiekrise“ für die Verständigen
    Der Wachtturm 1974 | 15. November
    • Keine geistige „Energiekrise“ für die Verständigen

      HEUTE herrscht in vielen Ländern eine „Energiekrise“. Für manche Leute bedeutet das, daß sie weniger Auto fahren können, da das Benzin knapp ist. Kraftstoff wird auch benötigt, um die riesigen Generatoren zu betreiben, die der Stromerzeugung dienen. Viele Leute versuchen daher, Energie zu sparen, indem sie jede unnötige Beleuchtung ausschalten.

      Es gibt indes ein Licht, das nicht von den übrigen Energiequellen abhängig ist. Dankbare Personen, die dieses Licht besitzen, weigern sich, es auszulöschen oder es zu dämpfen. Sie lassen in geistigem Sinne ‘ihr Licht leuchten’ (Matth. 5:14-16).

      An diese Personen dachte Jesus Christus, als er das Königreich Gottes mit zehn Jungfrauen verglich, die zu einem Hochzeitsfest eingeladen worden waren. Er beantwortete mit diesem Gleichnis zum Teil die Frage: „Was wird das Zeichen deiner Gegenwart und des Abschlusses des Systems der Dinge sein?“ (Matth. 24:3). Die Tatsachen zeigen, daß wir jetzt in den „letzten Tagen“ leben; daher sollte uns die Erfüllung des vorhergesagten „Zeichens“ interessieren.

      Alle zehn Jungfrauen hatten Lampen; wahrscheinlich waren es Gefäße mit einer Schnauze und einem Docht an einem Ende und einem Griff am anderen Ende. Sie mögen mit Olivenöl gefüllt gewesen sein, das allgemein als Brennstoff für die Beleuchtung benutzt wurde. Da der Bräutigam ausblieb,

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