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  • „Geht aus ihr hinaus, mein Volk“
    Der Wachtturm 1952 | 1. August
    • „Geht aus ihr hinaus, mein Volk“

      „Geht aus ihr hinaus, mein Volk, wenn ihr nicht teilhaben wollt mit ihr an ihren Sünden, und wenn ihr nicht einen Teil ihrer Plagen empfangen wollt. Denn ihre Sünden haben sich angehäuft selbst bis zum Himmel, und Gott hat ihrer ungerechten Taten gedacht.“ — Off. 18:5, NW.

      1. Welche Schlussfolgerung ist sowohl logisch als schriftgemäss?

      JEDES Tätigkeitsgebiet dieser Welt ist in diesen letzten Tagen von Grund auf verdorben. Ihre Politik ist korrupt. Ihr Handel ist bedrückend. Ihr Militär ist verschwenderisch. Ihre Religion ist heuchlerisch. Ihre Vergnügungen führen oft zu Pflichtvergessenheit und Unsittlichkeit, und ihre Sportsanlässe zu falschem Spiel und Unredlichkeit. Die grosse Mehrheit der Menschen macht mit der Welt in deren Verderbtheit mit, sieht sie, trägt dazu bei, nimmt daran teil, ist gleichgültig dagegen, unempfindlich dafür oder nimmt sie zynisch an. Gegen aussen hin halten viele, die solches praktizieren, entrüstete Reden dagegen, doch wie viele stehen wirklich im Zorn dagegen auf, um damit aufzuräumen? Die meisten Menschen klammern sich an diese böse alte Welt, unterstützen sie, kämpfen für sie, sterben für sie, wählen deren verderbte Herrscher in Machtstellungen hinein und machen sich sonstwie völlig zu einem Teil davon. Sie machen das Los dieser Welt zu dem ihrigen. Mit ihr säen sie für die Lüste des Fleisches. Mit ihr werden sie ihren Anteil an ihren Plagen ernten. Dies ist nicht nur logisch und gerecht, es ist auch schriftgemäss.

      2. Wie müssen wir den Plagen zu entgehen suchen, die über Babylon, die Grosse, kommen?

      2 Im 18. Kapitel der Offenbarung wird von der ganzen Weltorganisation oder dem System der Dinge, das von Satan, dem Teufel, beherrscht wird, als von „Babylon, der Grossen“ gesprochen. Der Sturz Babylons begann, als sein unsichtbarer Teil von Christus zur Erde hinabgeworfen wurde, nachdem er im Jahre 1914 n. Chr. auf den Thron erhoben worden war. (Off. 12:1-12) In Harmagedon wird der Sturz der unsichtbaren Dämonenhorden vollendet sein, wodurch sie im Abgrund landen, und das sichtbare Reich Satans wird vollständige Vernichtung erfahren. (Off. 19:11-21; 20:1-3) Eine Anzahl jedoch wird den feurigen Gerichten, die sie verzehren, entgehen. Wie denn? Etwa durch eine spätere Auferstehung im Tausendjahrreiche Christi? Die Aufzeichnung lautet anders: „Geht aus ihr hinaus, mein Volk, wenn ihr nicht teilhaben wollt mit ihr an ihren Sünden, und wenn ihr nicht einen Teil ihrer Plagen empfangen wollt. Denn ihre Sünden haben sich angehäuft selbst bis zum Himmel, und Gott hat ihrer ungerechten Taten gedacht. Darum werden an e i n e m Tage ihre Plagen kommen: Tod und Trauer und Hunger, und sie wird mit Feuer verbrannt werden; denn Jehova Gott, der sie richtete, ist stark.“ — Off. 18:4, 5, 8, NW.

      3. Was sind die Plagen? Was folgt daher logischerweise?

      3 Ihre Plagen bestehen in der feurigen und endgültigen Vernichtung. Die babylonische Organisation wird nie wieder erstehen oder aus ihrer zerstörenden Feuertaufe herausgehoben werden. Wenn dies ihre Plage ist, und wenn jene, die in ihr bleiben, daran teilhaben, wie können wir dann behaupten, dass die Einzelpersonen, die mit ihr die Feuertaufe erfahren, in der Auferstehung der Menschheit hervorkommen werden? Dies können wir gemäss der Schrift nicht tun. Die deutliche Erklärung lautet, dass das Geschick der einzelnen, die in der Organisation verbleiben, dasselbe sein wird wie dasjenige der Organisation selbst. Wenn die einzelnen zurückkehren, wird auch die Organisation zurückkehren; wenn aber die Organisation nicht zurückkehrt, werden auch die einzelnen darin nicht zurückkehren. Der Weg zur Rettung ist die Flucht, und zwar jetzt, vor ihrem Sturz: „Geht aus ihr hinaus!“ Israelitische Gefangene im alten Babylon wurden angewiesen, jenem bösen System zu entfliehen: „Fort! fort! ziehet aus von dannen! Rühret nichts Unreines an! Ziehet weg aus ihrer Mitte! Reiniget euch, die ihr die Geräte des Herrn tragt!“ „Gehet aus von ihr, mein Volk, und rette ein jeder sein Leben vor dem grimmigen Zorn des Herrn!“ (Jes. 52:11, ZB; Jer. 51:45, SB) Offenbarung 18:4 zeigt, dass dieselbe Anweisung zur Zeit des Sturzes des grösseren Babylons Gültigkeit hat.

      4. Was ist, im Gegensatz zu einer menschlichen Ansicht, die richtige Anschauung über die Freilassung der Gefangenen Babylons?

      4 Die meisten Leute betrachten die Dinge vom menschlichen Standpunkt aus und messen daher der Errettung von Geschöpfen zu grosse Bedeutung bei. Dieser Zweck der Freilassung der Gefangenen Babylons steht erst an zweiter Stelle. Jehovas Ansicht der Sache ist das, was zählt, und zeigt den Grund der Freilassung, der an erster Stelle steht: „Nicht um euretwillen tue ich es, Haus Israel; sondern um meines heiligen Namens willen, den ihr entweiht habt unter den Nationen, wohin ihr gekommen seid. Und ich werde meinen grossen Namen heiligen, der entweiht ist unter den Nationen, welchen ihr entweiht habt in ihrer Mitte. Und die Nationen werden wissen, dass ich Jehova bin, spricht der Herr, Jehova, wenn ich mich vor ihren Augen an euch heilige. Und ich werde euch aus den Nationen holen und euch sammeln aus allen Ländern und euch in euer Land bringen.“ (Hes. 36:22-24) Bei verschiedenen Anlässen in der Wüste stand Jehova im Begriff, Israel zu vernichten, aber Mose trat für die Nation ein und veranlasste ihn, sie zu verschonen. Aus welchen Gründen? Wegen der Errettung von Geschöpfen? Nein, sondern um des grossen Namens Jehovas willen. (2. Mose 32:9-14; 4. Mose 14:11-24; 16:44-50; 5. Mose 9:18, 26-29; Hes. 20:9) Wie wichtig ist für uns die Rettung von Heuschrecken? Wir aber sind in Gottes Augen wie Heuschrecken. (Jes. 40:22) So müssen wir Gottes Gedanken zu unseren Gedanken machen, wenn wir Jehovas Vernichtungsakte am Ende von Gerichtsperioden in ihrem scharfen Brennpunkt und in der richtigen Perspektive sehen möchten. Wenn wir dabei bleiben, uns zäh an ichbetonte menschliche Anschauungen zu klammern, die sich auf die Errettung von Geschöpfen konzentrieren, und wenn wir Jehovas Rechtfertigung im verschwommenen Hintergrunde, ausserhalb des Brennpunktes des Interesses liegen lassen, mögen wir finden, dass die biblische Lehre der Schrift hart und für unsere Ohren unangenehm tönt, und wir können uns daran stossen und darüber straucheln. — Jes. 55:8, 9; Joh. 6:60, 66.

      5. Was für Gerichtsperioden werden hier erwähnt?

      5 Wahrscheinlich wird für die Mehrheit der Menschen, die auf Erden gelebt haben, die Gerichtszeit während der Tausendjahrherrschaft Christi sein, der Zeit der Auferstehung der Menschheit und danach. Lange vorher aber werden viele Personen ihre Gerichtszeit gehabt haben, denn die Schrift zeigt, dass Gott zu gewissen Zeiten gewisse Gerichtsperioden über die menschliche Gesellschaft kommen liess, während denen Gott sie für ihre Handlungsweise verantwortlich machte. Damit sie zu solchen Zeiten wirklich verantwortlich gehalten werden konnten, liess er Zeugnis geben, so dass sie die Streitfrage kennen und ihre Entscheidung treffen mochten, wodurch sie ihr Geschick unabhängig von irgendeiner ererbten Verdammnis von Adam her bestimmten. Eine solche Gerichtsperiode war die Flut zur Zeit Noahs, vor welcher Zeit Noah Gerechtigkeit gepredigt hatte. Eine andere war das feurige Ende Sodoms und Gomorras. Diese Städte sahen warnende Wunder, die durch Engel gewirkt wurden, und hörten Lots Zeugnis, ehe der Feuerregen niederfiel. In den Tagen Jesu war eine Gerichtszeit, und er warnte gewisse jüdische Städte vor einem ähnlichen Geschick, wie es Sodom und Gomorra betroffen hatte, und urteilte, dass gewisse Schriftgelehrte und Pharisäer zur ewigen Vernichtung der Gehenna reif seien. Die Gegenwart ist ebenfalls eine Zeit des Gerichts, und um die Zeit, da Harmagedon schlägt, werden alle dann Lebenden ihr Geschick bestimmt haben.

      NIEDERPRASSELNDES WASSER UND FEUER

      6. Warum betrachten wir die Flut der Zeit Noahs? Was waren die Tatsachen?

      6 Wir können vieles hinsichtlich der gegenwärtigen Gerichtsperiode erfahren, wenn wir vergangene Gerichtszeiten betrachten, welche die Gegenwart veranschaulichen. Die erste war die Flut zur Zeit Noahs. Jesus erklärte, sie sei ein Bild von der gegenwärtigen Gerichtszeit: „Gleichwie es geschah in den Tagen Noahs, so wird es auch sein in den Tagen des Sohnes des Menschen: sie assen, sie tranken, Männer heirateten, Frauen wurden verheiratet, bis zu dem Tage, da Noah in die Arche einging und die Flut kam und sie alle vernichtete.“ (Luk. 17:26, 27, NW) Warum wurden sie vernichtet? Wegen ihrer Verderbtheit: „Der HERR sah, dass des Menschen Bosheit gross war auf Erden, und dass der ganze Hang seines Denkens immer nur übel war.“ Demzufolge bestimmte Jehova: „Ich will die Menschen, die ich erschaffen habe, von der Fläche des Erdbodens vertilgen, sowohl Menschen wie Tiere, Reptilien und Vögel des Himmels; denn es reut mich, dass ich sie je machte.“ Noah sollte entrinnen. Weshalb? „Noah allein unter seinen Zeitgenossen war ein frommer und ausnehmend guter Mann; Noah wandelte mit Gott.“ Dass die Vernichtung der andern ein endgültiges Gericht war, das wider sie vollzogen wurde, geht aus Jehovas kraftvollen Worten an Noah hervor: „Ich habe die Ausrottung aller Sterblichen beschlossen; denn die Erde ist voll des Unrechttuns durch sie; ich werde sie von der Erde ausrotten. Aber mit dir will ich einen Bund errichten; du sollst in die Arche gehen, begleitet von deinen Söhnen, deiner Frau und den Frauen deiner Söhne.“ — 1. Mose 6:5, 7, 9, 13, 18, AÜ.

      7. Wie zeigt Petrus, dass die Vernichtung durch die Flut und in Sodom endgültig war?

      7 Diese endgültige Vernichtung wird nicht nur dadurch bestätigt, dass Gott den Ausdruck „ausrotten“ und Jesus das Wort „vernichten“ gebraucht, sondern der Text in 2. Petrus 2:5-9 (NW) bestätigt dasselbe: „Gott [hielt] nicht zurück, eine alte Welt zu strafen, sondern [hielt] Noah, einen Prediger der Gerechtigkeit, mit sieben andern geborgen, als er über eine Welt ungöttlicher Menschen eine Sintflut hereinbrechen liess; und indem er die Städte Sodom und Gomorra einäscherte, verurteilte er sie und stellte sie ungöttlichen Personen als Beispiel kommender Dinge hin, und er befreite den gerechten Lot, der schwer bedrängt war, weil sich Menschen, die dem Gesetz trotzten, einem losen Wandel hingaben, denn während jener Gerechte unter ihnen wohnte, quälte er durch das, was er sah und hörte, Tag für Tag seine gerechte Seele wegen ihrer gesetzlosen Taten. Jehova weiss, wie er Menschen von Gottergebenheit aus der Prüfung befreien, Ungerechte aber aufbewahren kann auf den Tag des Gerichts, um abgeschnitten zu werden.“ Petrus zitierte diese Beispiele des Abgeschnittenwerdens aus alter Zeit, um das Geschick falscher Propheten und falscher Lehrer in der christlichen Versammlung zu zeigen, welche verderbliche Sekten einführten und Christus verleugneten und dadurch ‚rasches Verderben über sich brachten‘. Wer will behaupten, dass die Vernichtung solcher Beflecker der christlichen Versammlung nicht endgültig sei? Die Vernichtung, die ehedem über Noahs Zeitgenossen und auch über Sodom und Gomorra kam, musste ebenso endgültig sein, wie konnte sie sonst diejenige veranschaulichen, worüber Petrus sprach? — 2. Petrus 2:1-4, NW.

      8. Warum ist der Fall Sodom so wichtig, und was zeigt sonst noch, dass dessen Vernichtung endgültig ist?

      8 Nachdem Jesus gezeigt hatte, dass die Flut ein Bild von der gegenwärtigen Gerichtsperiode sei, fuhr er fort und zeigte, dass auch Sodom und Gomorra sie veranschauliche: „Gleicherweise, wie es geschah in den Tagen Lots: sie assen, sie tranken, sie kauften, sie verkauften, sie pflanzten, sie bauten. An dem Tage aber, da Lot aus Sodom herauskam, regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel und vernichtete sie alle. Ebenso wird es sein an dem Tage, da der Sohn des Menschen geoffenbart wird.“ (Luk. 17:28-30, NW) Unsere frühere Betrachtung des Textes in 2. Petrus 2:5-9 hat gezeigt, dass die von Gott in Sodom und Gomorra Vernichteten ewig „abgeschnitten“ sind. Der Text in Judas 7 bestätigt dies, wenn er sagt, dass diese Städte „uns als warnendes Beispiel vor Augen gestellt werden, indem sie das Strafgericht ewigen Feuers erlitten“. „Ewiges Feuer“ symbolisiert dasselbe wie die Gehenna, nämlich den zweiten Tod. Die über Sodom und Gomorra gekommene Vernichtung muss endgültig sein, sonst hätte Judas sie nicht zur Veranschaulichung des Geschicks jener Beflecker gebraucht, welchen die „Schwärze der Finsternis aufbehalten ist auf ewig“. (Judas 13, NW) Judas 7 zeigt, dass jene alten Städte ihren Gerichtstag damals, zur Zeit ihrer Vernichtung, hatten, da von ihnen gesagt wird, das Gericht sei an ihnen bereits vollzogen worden, „das Strafgericht ewigen Feuers“. Durch keine Verdrehung der Schrift kann dies so ausgelegt werden, als bedeute es eine künftige Auferstehung für die vom Herrn Erschlagenen. Aus jenen Städten wurde kein Überrest errettet, denn Lot und seine Töchter hatten dort nur Aufenthalt genommen, waren also keine Einheimischen. — Röm. 9:29, NW.

      9. Warum und wie versuchen einige zu zeigen, dass Sodoms Vernichtung nicht endgültig sei?

      9 Wenn die vom Herrn in Sodom Erschlagenen keine Auferstehung haben, dann werden auch die von ihm in Harmagedon Erschlagenen keine haben, denn jene stellen diese dar. In dem Bestreben, ihre Behauptung zu beweisen, dass nicht alle in Harmagedon Erschlagenen tot bleiben werden, suchen einige zu zeigen, dass die durch Feuer umgekommenen Sodomiter in einer Auferstehung zurückkehren werden. Sie zitieren hierfür Hesekiel 16:53-55: „Und ich werde ihre Gefangenschaft wenden, die Gefangenschaft Sodoms und ihrer Töchter und die Gefangenschaft Samarias und ihrer Töchter, und die Gefangenschaft deiner Gefangenen in ihrer Mitte: auf dass du deine Schmach tragest und dich schämest alles dessen, was du getan hast, indem du sie tröstest. Und deine Schwestern, Sodom und ihre Töchter, werden zurückkehren zu ihrem früheren Stande; und Samaria und ihre Töchter werden zurückkehren zu ihrem früheren Stande; und auch du und deine Töchter, ihr werdet zurückkehren zu eurem früheren Stande.“

      10. Wodurch wird Hesekiels Warnung über die Wiederherstellung Jerusalems und ihrer Töchter erfüllt?

      10 Der Begleittext zeigt, dass Rückkehr nach der Gefangenschaft, nicht Auferstehung im Millennium besprochen wird. In der Erfüllung im Kleinen kam die Wiederherstellung von Juda und Jerusalem nach 70 Jahren der Verödung (607-537 v. Chr.), als Juden und Nethinim und andere Fremdlinge zurückkehrten, um das Land zu bewohnen. Die grössere Wiederherstellung hat in der Zeit Jesu begonnen und geht jetzt weiter. Als Jesus kam, waren die Juden in der Gefangenschaft der Organisation des Teufels, Babylons, der Grossen: Gefangene Roms in politischer Hinsicht, Gefangene der Sünde, Gefangene der falschen Religion. Als aber Jesus kam, predigte, starb, auferweckt wurde, im Himmel mit seinem Opferverdienst erschien, die Grundlage zur Erlösung legte, den heiligen Geist auf die Glieder eines treuen jüdischen Überrests ausgoss, der in seinem Namen Erlösung suchte, ihren Sinn für die freiheitbringenden Wahrheiten erleuchtete und sie von der Knechtschaft des gegenbildlichen Babylons befreite, wurden sie zur theokratischen Organisation Gottes Jehovas wiederhergestellt. Während dreieinhalb Jahren nach Pfingsten blieb die freimachende Botschaft auf die Juden beschränkt, und ein Überrest wurde wiederhergestellt. All dies geschah in Erfüllung von Hesekiel 16:53-55, wo von der Wiederherstellung Jerusalems und ihrer Töchter gesprochen wird.

      11. Wann wurden „Samaria und ihre Töchter“ wiederhergestellt?

      11 Als die Verfolgung an Heftigkeit zunahm und gläubige jüdische Christen zerstreut wurden, gingen sie überall hin und predigten. Der Evangelist Philippus begab sich nach Samaria, wo Jesus einige Zeit vorher gepredigt hatte. Manche von den Samaritern glaubten, weitere Prediger wurden zu ihnen gesandt, und der heilige Geist kam auf sie herab. Sie wurden in Gottes Versammlung hineingebracht. Dargestellt an jenem samaritischen Überrest erfüllte sich damals Hesekiel 16:53-55. — Joh. 4:39-42; Apg. 8:1-25.

      12. Was zeigt, wie die Juden Sodom, Hunde und Heiden in Zusammenhang brachten?

      12 Darauf gelangte das Evangelium zu den Heiden. Die Juden betrachteten sie als Hunde. (Matth. 15:26, 27; Mark. 7:27, 28) Hunde waren unreine Tiere, die man als geschlechtlich verdorben betrachtete und mit Sodomie in Zusammenhang brachte. „Es soll keine Buhlerin [Prostituierte, AS] sein unter den Töchtern Israels, und es soll kein Buhler [Sodomiter, AS] sein unter den Söhnen Israels. Du sollst nicht den Lohn einer Hure, noch den Preis eines Hundes in das Haus Jehovas, deines Gottes, bringen zu irgend einem Gelübde; denn auch diese beiden sind ein Greuel für Jehova, deinen Gott.“ (5. Mose 23:17, 18) Der Gewinn einer Prostituierten wird mit dem Lohne einer Hure verglichen und der Gewinn eines männlichen Sodomiters mit dem Preise eines Hundes. Statt „Hund“ steht in Einer Amerikanischen Übersetzung [und in Menge, Fussnote] „männlicher Prostituierter“, und die van Ess-Bibel sagt „feiler Knabe“, was einen Jungen bezeichnet, der für unnatürliche Zwecke gehalten wird. Diese geschlechtlichen Entartungen waren in Sodom offenkundig, und die gemeine Sünde der Sodomie erhielt von dieser Stadt ihren Namen. All dies zeigt also, wie die Juden Sodom mit Hunden und Heiden in Zusammenhang brachten.

      13. Welches Zitat stützt diese Anschauung?

      13 Als Stütze dieser Ansicht der Sache beachte man folgendes Zitat aus dem Einführungsstoff zum 7. Bande des Werkes The Interpreter’s Bible [Die Ausleger-Bibel, engl.], die letztes Jahr erschienen ist. Der erste Abschnitt unter dem Titel „Sittlichkeit“ beginnt auf Seite 80 und lautet: „Von den ersten christlichen Schreibern, deren Ansicht über die Sittlichkeit jener Zeit eine unwandelbare, von ihren jüdischen Vorfahren her ererbte war, wurde oft auf das sittliche Leben der heidnischen Welt Bezug genommen. Sowohl jüdische als christliche Verfasser stimmten darin überein, dass die Heiden moralisch verderbt waren. Die alttestamentliche Geschichte von Sodom und Gomorra, über welche Städte der Herr hatte Feuer und Schwefel regnen lassen, zeigt die hebräische Einstellung zur Bosheit der Heiden, seien diese nun Ägypter, Kanaaniter, Philister, Assyrer, Babylonier oder Römer gewesen.“

      14. Wie also bezog sich die Wiederherstellung auch auf „Sodom und ihre Töchter“?

      14 Der Apostel Petrus hatte diese Auffassung über die Heiden als solche, die sodomisch seien und Hunden glichen, und das ist der Grund, warum es ihm so schwer fiel, Gottes Vorsatz für ihn zu erfassen, nämlich das Evangelium den Heiden zu bringen. Als er aber die Sache verstand, gehorchte er, und Gott goss seinen Geist auf heidnische Gläubige aus und nahm sie zusammen mit gläubigen Juden und Samaritern in dieselbe wiederhergestellte Versammlung auf. (Apg. 10:9-48) Als die Glieder des treuen jüdischen Überrests unbeschnittene Heiden, die sie früher als Hunde und Sodomiter angesehen hatten, mit ihnen in wiederhergestelltem Zustande sahen, fühlten sie sich etwas beschämt. Sie hatten die Juden als besonders heilig betrachtet und gedacht, dass Gott nur Juden dazu gebrauchen werde, die Braut des Messias zu bilden. Nun erfuhren sie, dass sie nicht so wichtig oder heilig seien, sondern dass Gott nicht nur Samariter, sondern auch unbeschnittene Heiden für das Königreich würdig mache. So begann denn die Erfüllung von Hesekiel 16:53-55 in frühen christlichen Zeiten. Hesekiel meinte nicht das buchstäbliche Sodom, ebensowenig als Jesaja es meinte, als er Israel Sodom nannte, oder Johannes, als er schrieb, Jesus sei in Sodom gestorben. (Jes. 1:10; Off. 11:8) Hesekiel gebrauchte es als Sinnbild für unbeschnittene Heiden, und zwar als er die Wiederherstellung der theokratischen Organisation, also nicht die Auferstehung, besprach.

      GERICHT ÜBER ISRAEL IN DEN TAGEN JESU

      15. Weshalb folgern einige, dass es sowohl für Sodom wie für die Juden der Tage Jesu ein künftiges Gericht geben werde?

      15 Eine andere Gerichtsperiode wird ins Blickfeld gerückt, wenn Personen, die die Auferstehung der ausgerotteten Sodomiter verfechten, bei einem gewissen Anlass Jesu Worte zitieren. Er hatte die unbussfertigen jüdischen Städte Chorazin und Bethsaida getadelt, welche Zeugen vieler seiner Machttaten gewesen waren, und sprach dann: „Und du, Kapernaum, wirst du etwa bis zum Himmel erhöht werden? Hinab bis zum Hades wirst du kommen! denn wenn die machtvollen Werke, die in dir geschahen, in Sodom geschehen wären, es wäre geblieben bis auf den heutigen Tag. Demzufolge sage ich euch: Es wird dem Lande Sodom am Gerichtstage erträglicher ergehen als dir.“ (Matth. 10:14, 15; 11:20-24; Luk. 10:10-15, NW) Aus diesem folgern einige, dass es im Tausendjahrreich sowohl für Sodom wie für diese jüdischen Städte ein künftiges Gericht gebe.

      16. Was meinte Jesus, als er sagte, das Gericht wäre für Sodom erträglicher als für gewisse jüdische Städte?

      16 Wenn wir diese Worte so auffassen wollten, würden sie der Erklärung des Judas widersprechen, dass Sodom bereits „das Strafgericht ewigen Feuers“ erlitten hat. In Wirklichkeit gebrauchte Jesus eine Redewendung, die in biblischen Zeiten üblich war. Er benutzte eine ähnliche Wendung, als er sprach: „Es ist in der Tat leichter, dass ein Kamel durch ein Nähnadelöhr gehe, als dass ein Reicher in das Königreich Gottes eingehe.“ (Luk. 18:25, NW) Keine vernünftige Person glaubt, ein Kamel könnte sich durch ein Nadelöhr hindurchzwängen. Doch wenn von diesem offenbaren Ding der Unmöglichkeit gesagt wird, es sei leichter als etwas anderes, würde dies nicht die absolute Unmöglichkeit des andern kraftvoll hervorheben? So hob Jesus kräftig hervor, dass Reiche, die nicht gern von ihrem Reichtum ablassen, nicht ins Königreich eingehen. Ähnlicherweise bestand Sodom sein Gericht zu seiner Zeit nicht, es hatte vollständig versagt, und die Juden wussten, dass sein Geschick besiegelt war. Sie hatten von Sodom die schlechteste Meinung. Als Jesus ihnen somit sagte, es wäre für das äusserst verderbte Sodom erträglicher als für diese jüdischen Städte, erfassten sie den Sinn der Sache.

      17. Warum wäre es nutzlos, die jüdischen Geistlichen, ihre jüdischen Nachfolger und ihre Heiden-Proselyten aufzuerwecken?

      17 Diese jüdischen Städte hatten die Warnung gehört und hatten machtvolle Werke gesehen; sie hatten ihre gerechte Gerichtsprüfung gehabt und durch ihre Entscheidung gezeigt, dass sie ewige Vernichtung verdienten. (Matth. 10:5-15; Luk. 10:8-12; Joh. 12:37, NW) Indem die Bewohner dieser Städte Zeugen der Wunderheilungen waren, welche durch die Macht des heiligen Geistes bewirkt wurden, und sich dennoch weigerten, die Botschaft anzunehmen, sündigten sie wider den heiligen Geist, und dies ist die unverzeihliche Sünde, die den zweiten Tod verdient. Sie stellten sich an die Seite der Pharisäer, die Jesus einen Dämonenbesessenen heilen sahen, sich aber weigerten, diese offenkundige Wirksamkeit des heiligen Geistes anzuerkennen. Deswegen sagte ihnen Jesus, dass sie nie Vergebung erhalten werden, weder im gegenwärtigen System der Dinge noch im nächsten, in der neuen Welt. Da ihr Gericht ungünstig ausfiel, und da ihnen weder in der alten noch in der neuen Welt vergeben werden kann, wäre es nutzlos, sie im Millennium aufzuerwecken. Jesus fällte das Urteil über sie: „Schlangen, Vipernbrut, wie werdet ihr dem Gericht der Gehenna entfliehen?“ Wenn die blinden Religionsführer dorthin kommen sollten, mussten ihre blinden jüdischen Nachfolger ebenfalls dorthin kommen. Und wenn die falschen Religionsführer einen Heiden bekehrten, so führten sie ihn nicht in die wahre Anbetung hinein, die ihn von seinen in der Vergangenheit wider Gott begangenen Sünden gereinigt hätte, sondern fügten seinen vergangenen Sünden noch die religiöse Sündhaftigkeit und Heuchelei hinzu, die sie ihn lehrten, was seine Schuldenlast verdoppelte. So wurde der Proselyt, verglichen mit den Schriftgelehrten und Pharisäern, in doppeltem Masse ein „Untertan der Gehenna“. — Matth. 12:22-32; 15:14; 23:15, 33, NW.

      18. Weshalb ist es nicht logisch, zu argumentieren, dass Matthäus 12:41, 42 für jene Juden eine Auferstehung bedeute?

      18 Auch wird die Tatsache, dass der Gerichtstag für das natürliche Israel neunzehnhundert Jahre zurückliegt, durch folgende Worte Jesu nicht verneint: „Männer von Ninive werden aufstehen im Gericht mit dieser Generation und werden sie verurteilen, denn sie bereuten bei dem, was Jona predigte, doch siehe! hier ist mehr als Jona. Die Königin des Südens wird sich erheben im Gericht mit dieser Generation und wird sie verurteilen; denn sie kam von den Enden der Erde, um die Weisheit Salomons zu hören; doch siehe! hier ist mehr als Salomon.“ (Matth. 12:41, 42, NW; Luk. 11:31, 32) Dies bedeutet nicht, dass die Niniviten und die Königin des Südens während der Millennium-Gerichtsperiode den Juden der Tage Jesu gegenüberstehen werden. Warum sollte dies geschehen? Etwa nur, um jene Juden zu verurteilen, und dies wegen etwas, was sie in ihrem früheren Dasein taten? Im Millennium werden Personen auf Grund dessen gerichtet, was sie dann tun, und nicht auf Grund dessen, was sie in einem früheren Dasein taten. Doch sind jene Juden schuldig gesprochen und verurteilt, weil sie vor neunzehnhundert Jahren, also zu ihren Lebzeiten, während ihrer Gerichtszeit, den verwarfen, der mehr war als Jona und mehr als Salomon, nämlich den Messias-Christus. Sie erhalten keine zweite Gelegenheit in einer zweiten Gerichtsperiode, im Millennium.

      19. Was bedeuten jene Worte Jesu?

      19 Was Jesus sagen wollte, war, dass das Beispiel der reuigen Niniviten die Juden seiner Tage verurteilte; dieses Beispiel wird in den Hebräischen Schriften erwähnt und ist jenen Juden während ihrer damaligen Gerichtszeit vor Augen gehalten worden. Ebenso „erhob sich“ der Bericht über die Königin des Südens vor den unbussfertigen Juden. Jene Heiden horchten auf solche, die bloss Menschen waren, wie Jona und Salomon; das Bundesvolk der Juden aber horchte nicht einmal auf seinen Messias. Ehe die Gerichtsperiode vorbei war, standen den Juden buchstäblich Heiden gegenüber gleich den Niniviten und der Königin des Südens, Heiden aus ihren Tagen, die bereuten und Glieder der Braut Christi wurden. Die Juden erachteten sich selbst als des Lebens unwürdig. (Apg. 13:44-50) Abel brauchte nicht am Leben zu sein, damit sein Blut vom Erdboden her schrie und Kain verdammte, und sein Lauf der Lauterkeit und die Aufzeichnung spricht davon, auch wenn Abel tot ist. (1. Mose 4:10; Heb. 11:4) Ähnlich konnte die Handlungsweise der Niniviten und der Königin des Südens sowie der Bericht darüber „sich erheben“ und die Juden während ihrer damaligen Gerichtsperiode schuldigsprechen.

      20. Warum verneint der Text in Johannes 12:47-49 nicht, dass es für die Juden damals eine Gerichtsperiode war? und weshalb konnte Jesus von dem Gericht als künftig sprechen?

      20 Um dagegen zu argumentieren, dass jene Zeit für die Juden eine Gerichtsperiode war, werden gewisse Worte Jesu angeführt: „Wenn jemand meine Worte hört und sie nicht bewahrt, so richte ich ihn nicht, denn nicht die Welt zu richten, sondern die Welt zu retten bin ich gekommen. Wer mich verachtet, und meine Worte nicht annimmt, hat jemand, der ihn richtet. Das Wort, das ich geredet habe, das wird ihn richten am letzten Tage; denn ich habe nicht aus eigenem Antrieb geredet, sondern der Vater selber, der mich sandte, hat mir ein Gebot gegeben, was ich sagen und reden soll.“ (Joh. 12:47-49, NW) Es war nicht eine Gerichtsperiode für die Welt, sondern eine solche für die Juden. Jesus musste nicht einmal sie richten. Die Worte, die er redete, und es waren nicht die seinigen, sondern diejenigen Gottes, richteten sie. Sie brachten Erleuchtung und Verantwortung, und wie die Juden darauf eingingen, zeigte ihre Einstellung zum Messias und ihre Stellung im Gericht an. (5. Mose 18:18, 19; Joh. 3:18-21; Heb. 4:12) Die Texte, die wir betrachtet haben, tönen, als ob das Gericht der Juden noch künftig sei, und dieser Text spricht von ihnen als von solchen, die gerichtet werden „am letzten Tage“. Als Jesus vom Gericht der Juden seiner Tage sprach, war der Hauptteil jener Periode noch künftig, er begann erst, als er seine Worte sprach. Die letzten Tage derselben kamen nicht vor dem Jahre 70 n. Chr., also nahezu vierzig Jahre später. Damals erreichte die Gerichtsperiode der Nation des natürlichen Volkes Israel ihr entscheidendes Ende, als Jehova Titus dazu gebrauchte, die Gerichte zu vollziehen, die sich während der vorangegangenen vierzig Jahre angehäuft hatten.

      21. Wie kamen die galiläischen Städte, die Jesus verurteilte, im Jahre 70 n. Chr. unter den Gerichtsvollzug?

      21 Nun wird jemand den Einwand erheben, diese Katastrophe habe nur die Juden von Jerusalem ereilt, als Titus die Stadt belagerte, und wird fragen: Wie kam denn das Gericht über die andern jüdischen Städte, wie zum Beispiel über jene galiläischen Städte Chorazin, Bethsaida und Kapernaum, über die Jesus ein Wehe ausgesprochen hatte? Wer so fragt, ist mit dem Geschichtsbericht nicht vertraut. Die römischen Legionen fegten mit solch verheerender Gewalt durch Galiläa, dass Josephus schreibt: „Galiläa war überall voll Feuer und Blut und war auch nicht ausgenommen von irgendwelchem Elend oder Unglück.“ Und besonders als der Gerichtstag über Chorazin, Bethsaida und Kapernaum hereinbrach, war er für diese Städte ganz und gar nicht erträglich. Sie verschwanden aus dem Dasein, und niemand weiss bestimmt, wo sie überhaupt lagen, die Frage ist umstritten. Auch müssen wir uns erinnern, dass die endgültige Belagerung Jerusalems durch Titus um die Passahzeit des Jahres 70 n. Chr. begann, und somit wurden innerhalb dieser Stadt zusammen mit ihren eigentlichen Bewohnern Juden aus ganz Palästina erfasst, die immer noch am Mosaischen Gesetz festhielten und damit den Messias und den neuen Bund verwarfen. Unter diesen mochten manche Bewohner von Chorazin, Bethsaida und Kapernaum gewesen sein.

      22. Wieso war die jüdische Gerichtsperiode eine Erfüllung im Kleinen von Matthäus 24? Wieso bilden die Geschehnisse unserer Zeit die grössere Erfüllung?

      22 In den Tagen Jesu trat das jüdische System der Dinge in seine „Zeit des Endes“ ein, besonders nach seinem Tod am Pfahl und nachdem Jehova das Gesetz an den Pfahl genagelt hatte, um dessen Macht und Wirksamkeit aufzuheben. Das tatsächliche Ende des Dienstes im Tempel und seines Priestertums und seiner Opfer kam aber erst im Jahre 70 n. Chr. Dann war sein vollendetes Ende erreicht, obwohl der Tempeldienst gleich nach dem Tode, der Auferstehung und Auffahrt Jesu vor Gott nicht mehr wirksam war. Das war die „Zeit des Endes“ der Nation des natürlichen Israel, und als Jerusalems Sturz kam, wurde an denen, die Jesu warnende Ermahnung, auf die Berge zu fliehen, nicht beherzigt hatten, das Gericht vollzogen, und zwar endgültig. Dann fand die berühmte Prophezeiung Jesu von Matthäus 24 eine teilweise Erfüllung, eine solche im Kleinen. Die grössere und vollständige Erfüllung fällt in unsere Zeit und ist nun im Gange. Satans Welt ist im Jahre 1914 n. Chr. in ihre „Zeit des Endes“ eingetreten. Damals endete, soweit es Jehova betraf, die ihr überlassene Macht zu herrschen, obwohl sie noch eine Zeitlang, nämlich bis zu ihrem vollendeten Ende, bleibt, gleichwie es beim jüdischen System der Dinge der Fall war. Das gegenwärtige satanische System befindet sich in seiner Gerichtsperiode, und der Gerichtsvollzug wird während dieser Generation in Harmagedon kommen. Dieser Gerichtsvollzug an Nationen und einzelnen wird ebenso endgültig sein, wie es die jeweilige Gerichtsvollstreckung am Ende der Gerichtsperioden vergangener Zeiten im Vorbilde war, wie zur Zeit der Flut Noahs, des Feuerregens über Sodom und Gomorra und der am natürlichen Israel im Jahre 70 n. Chr. herbeigeführten Vernichtung.

      Jehova, wer wird in deinem Zelte weilen? Wer wird wohnen auf deinem heiligen Berge? Der in Lauterkeit wandelt und Gerechtigkeit wirkt und Wahrheit redet von Herzen. — Psalm 15:1, 2.

  • Geschicke bestimmen in dieser Gerichtsperiode
    Der Wachtturm 1952 | 1. August
    • Geschicke bestimmen in dieser Gerichtsperiode

      1. Wie ist die gegenwärtige Gerichtsperiode vorangeschritten?

      UNZWEIFELHAFT treten wir bei der zweiten Gegenwart Christi in eine Gerichtsperiode ein. Das Gericht begann am Hause Gottes; es reinigte die gesalbten Überrestglieder von babylonischer Unreinheit, befreite sie von babylonischer Knechtschaft und befähigte sie, dem grösseren Babylon zu entfliehen, um so einer Teilnahme an ihren Plagen zu entgehen. Sie wurden frei gemacht um zu predigen, um die Aufrichtung des himmlischen Königreiches auszurufen, um eine Warnung vom bevorstehenden „vollendeten Ende“ ertönen zu lassen: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird gepredigt werden auf der ganzen bewohnten Erde, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das vollendete Ende kommen.“ (Matth. 24:14, 21, 22; 1. Pet. 4:17, NW) Diese Erleuchtung brachte Verantwortlichkeit mit sich und legte die Grundlage zum Gericht: „Dies nun ist die Grundlage für das Gericht: dass das Licht in die Welt gekommen ist.“ (Joh. 3:19-21, NW) Das Gericht, das beim Hause Gottes begann, breitete sich daher aus, um die Völker aller Nationen zu erfassen, wie Jesus gesagt hatte, dass es bei seiner zweiten Gegenwart geschehen werde: „Wenn der Sohn des Menschen kommt in seiner Herrlichkeit und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf seinen Thron der Herrlichkeit setzen. Und alle Nationen werden vor ihm versammelt werden, und er wird die Menschen voneinander scheiden, gleichwie ein Hirt die Schafe von den Böcken [Ziegenböcken] scheidet. Und er wird die Schafe zu seiner Rechten stellen, die Böcke aber zu seiner Linken.“ Die Schafe, die den Brüdern Christi Freundlichkeiten erwiesen haben, erlangen die Segnungen der neuen Welt, die Böcke aber, die ihnen Freundlichkeiten versagten, gehen hinweg „in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln“. Christi Gericht lautet: „Diese werden weggehen in die ewige Abschneidung, die Gerechten aber in das ewige Leben.“ Die Böcke bleiben im grösseren Babylon und haben teil an dessen Plagen; die Schafe gehören Gott und leben, indem sie den Befehl beherzigen: „Geht aus ihr hinaus, mein Volk.“ — Matth. 25:31-46, NW.

      2. Welche spekulative Auffassung wird vorgebracht, und mit welcher Begründung?

      2 Die gegenwärtige Gerichtsperiode wird während dieser Generation zu Ende kommen, und wenn der Gerichtsvollzug in Harmagedon beginnt, wird das Geschick aller dann Lebenden besiegelt sein. Einige lassen sich darüber beunruhigen und spekulieren hinsichtlich des Vorhandenseins einer dritten Klasse, die nicht in Schafe und Böcke geschieden wäre und im Millennium zu ihrer Gerichtszeit auferweckt würde. In diese dritte Klasse verweisen sie alle Kindlein und Kinder und irgendwelche Erwachsenen, die zur Zeit, da Harmagedon schlägt, mit der Königreichsbotschaft nicht erreicht worden seien. Solche Spekulanten können keine feste, schriftgemässe Stütze für ihre Theorie vorweisen. Sie scheint entweder vom menschlichen Gefühl betreffs Errettung von Geschöpfen hervorgebracht worden zu sein oder dann von einer negativen, entmutigenden Haltung hinsichtlich der erfolgreichen Vollendung des Predigtwerkes oder von beiden.

      3, 4. Warum ist die Theorie von einer dritten Klasse unvernünftig?

      3 Jehovas Wort erklärt, dass die Königreichsbotschaft ‚gepredigt werde auf der ganzen bewohnten Erde, allen Nationen zu einem Zeugnis‘. Wird sein Wort leer zurückkehren, sein Vorhaben unerfüllt bleiben? Nein, um dies zu verhindern, würden selbst die Steine schreien. (Jes. 46:11; 55:11; Luk. 19:40) Für alle Nationen auf der ganzen bewohnten Erde wird das gegebene Zeugnis genügen, um Jehovas Vorhaben zu erfüllen, und es wird vollständig gegeben sein, ehe das „vollendete Ende“ oder Harmagedon kommt. Dieses Zeugnis bildet die Grundlage für das Gericht, worin die Menschen aller Nationen durch Christus Jesus in die Klassen der Schafe und der Böcke geschieden werden. Wird Christus, der Richter, seine Arbeit nur halb tun? Wird er verfehlen, die Arbeit zu vollenden, wie sie für ihn vorgeschrieben ist, und wird eine nicht vorausgesagte dritte Klasse übriggelassen, die zu scheiden er verfehlt hätte? Oder wird er das Scheidungswerk, das Jehova ihm anvertraut hat, vollständig ausführen und die Menschen aller Nationen gerade in die zwei vorausgesagten Klassen scheiden und dadurch Gottes Vorhaben und Wort erfüllen?

      4 Diese Gerichtsperiode von 1914 bis Harmagedon ist für dieses Scheidungswerk bestimmt und ist ein Teil des Zeichens, dass wir in der „Zeit des Endes“ leben. Wird Christus säumig sein im Scheidungswerk, so dass er es an einem künftigen Gerichtstag wird beenden müssen, und wird er verfehlen, diesen Teil des Zeichens völlig zu erfüllen? Einige argumentieren, dass die Erfüllung des Gleichnisses von den Schafen und Böcken bis ins Millennium hinein daure. Sie lassen die Tatsache ausser acht, dass die Scheidung vollendet ist, ehe die Schafe die Segnungen der neuen Welt unter der Tausendjahrherrschaft ererben, und dass sie eintritt, wenn er kommt, und nicht Jahrhunderte später. Die Nationen sind vorhanden; in der neuen Welt wird es keine solchen Einteilungen nach nationalen Gesichtspunkten mehr geben. Das für diese Periode bestimmte Werk des Richtens muss vollendet werden, ehe der Gerichtsvollzug in Harmagedon einsetzt. Das Gericht am Hause Gottes ist dann vollendet und nicht halbfertig; ebenso verhält es sich mit dem Gericht der Nationen während derselben Gerichtsperiode.

      5. Wieso lassen die Prophezeiung Hesekiels und die Worte Jesu keinen Raum für eine dritte Klasse?

      5 In Übereinstimmung mit dem Bilde von den Schafen und Böcken zeigt Hesekiel 9:4-6 nur zwei Klassen, jene, die zur Bewahrung gekennzeichnet sind, und die Ungezeichneten, zur Vernichtung Bestimmten. Man beachte, dass in diesem prophetischen Bild von der Schlachtung in Harmagedon die Hinrichtungsstreitkräfte keine Personen wegen ihres Alters oder Geschlechts verschonen: „Schlaget ohne Erbarmen oder Mitleid: Alte Männer, junge Männer, Jungfrauen und kleine Kinder und Weiber! erschlaget sie alle. Doch tastet niemand an, an dem das Zeichen ist.“ (AÜ) Man beachte, dass in diesem Bilde die Bewahrten jene sind, welche ‚seufzten und jammerten über all die Greuel‘, die im Lande zur Schmähung der wahren Anbetung Jehovas verübt wurden. Im Gleichnis von den Schafen und Böcken erweisen jene, die bewahrt werden, den Brüdern Christi Wohlwollen. In beiden Fällen sind die Vernichteten jene, die gleichgültig oder neutral blieben, und auch Gegner. Christus Jesus legte während der Gerichtsperiode, da er auf Erden weilte, den Grundsatz für solche Zeiten nieder: „Wer nicht auf meiner Seite ist, ist wider mich, und wer nicht mit mir sammelt, zerstreut.“ (Matth. 12:30, NW) Es bleibt kein Platz für eine dritte Klasse übrig.

      FAMILIENVERANTWORTUNG

      6. Welcher Grundsatz tritt zum Klassieren kleiner Kinder in Wirksamkeit?

      6 Hesekiel 9:4-6 zeigt, dass die Klasse, die in Harmagedon für immer vernichtet wird, eine Anzahl „kleine Kinder“ einschliesst. Auf welcher Grundlage werden diese Kinder, angesichts der Tatsache, dass sie zu jung sind, um selbst zur Rechenschaft gezogen zu werden, in diese Klasse eingereiht? Die Heilige Schrift zeigt an, dass eine Familienverantwortung oder ein Familienverdienst besteht, unter welchem das Geschick von Kindern, die das verantwortungsfähige Alter noch nicht erreicht haben, bestimmt wird. Biblische Beispiele für diesen Grundsatz werden Demütigen und Belehrbaren ihren Sinn ummodeln helfen, damit er mit Gottes Anschauung der Dinge übereinstimme, und werden ihnen eine Hilfe sein, Gottes Gedanken anzunehmen, statt sich eigensinnig an die ihrigen zu klammern. Ihre Gedanken sind nicht nur fehlbar, sondern auch belanglos, denn Jehovas Gedanken sind es, welche die Grundsätze festlegen, die den Ausgang der Sache bestimmen.

      7, 8. Welche biblischen Beispiele stützen diesen Grundsatz?

      7 Als Dathan und Abiram gegen Jehovas theokratische Einrichtung in der Wüste rebellierten, verschlang sie die Erde. Doch nicht nur sie, denn der Bericht zeigt, dass mit ihnen zusammen „ihre Weiber und ihre Söhne und ihre Kindlein“ umkamen. (4. Mose 16:23-33; 5. Mose 11:6) Brachte nicht Achan durch seine Habsucht den Tod nicht nur über sich selbst, sondern auch über seine Söhne und Töchter, indem alle seine Hausgenossen und Besitzungen mit ihm vernichtet wurden? (Jos. 7:24-26) Brachte nicht Davids Sünde seinem Nachkommen den Tod? (2. Sam. 12:15-18) Hams Übertretung brachte einen Fluch über seinen Sohn Kanaan. (1. Mose 9:22-27) Die Nachkommen des Königs Saul mussten für seine Sünden leiden. (2. Sam. 21:1-9) Das Mosaische Gesetz erklärte zudem, dass die Ungerechtigkeiten der Eltern heimgesucht werden an den Kindern bis in die dritte und vierte Generation.

      8 Zu einer Zeit des Gerichts sagte Jesus: „Wenn nun ein Blinder einen Blinden leitet, so werden beide in eine Grube fallen.“ (Matth. 15:14, NW) Dies betrifft nicht nur Geistliche und Laien, sondern auch Eltern und Kinder. Wenn ein Vater oder eine Mutter sich dazu entscheidet, wider den heiligen Geist zu sündigen, und dies den ewigen Interessen ihrer Nachkommen zum Trotz, so ladet der betreffende Elternteil eine Schuld auf sich. Wir haben gesehen, wie die Vernichtung sowohl zur Zeit der Sintflut wie zur Zeit des Regnens von Feuer auf Sodom und Gomorra endgültig war. Keine kleinen Kinder wurden in der Arche am Leben erhalten; sie müssen von Jehova umgebracht worden sein. Auch muss es in Sodom und Gomorra manche Kindlein und Jugendliche gegeben haben, aber ihre jugendliche Unschuld veranlasste Jehova nicht, sie als gerecht anzusehen. Das Dasein von zehn Gerechten hätte die Städte gerettet. Es gab bestimmt mehr als zehn Kinder im unverantwortlichen Alter. Zusammen mit ihren ungerechten Eltern wurden sie von Jehova getötet. — 1. Mose 18:20-33; 19:1-26.

      9. Wie wirkt sich dieser Grundsatz zur Errettung von Kindern aus?

      9 Dieser Grundsatz der Familienverantwortung wirkt auch in umgekehrtem Sinn in dem, was wir Familienverdienst nennen mögen. Israelitische Erstgeborene wurden in der zehnten Plage verschont, weil die Familienhäupter Jehovas Befehl gehorchten und das Blut des Passahlammes an die Türpfosten sprengten. (2. Mose 12:7, 13) Mephiboseth wurde verschont, weil er der Sohn Jonathans war. (2. Sam. 21:7) Rahabs weiser Lauf führte zur Bewahrung ihrer Angehörigen. (Jos. 2:12-14) Teilweise aus Rücksicht auf Abraham wurde seinem Neffen Lot Gnade erwiesen, und die Engel, die Sodom um Lots willen besuchten, erlaubten ihm, seine Verwandten in die Sicherheit mitzunehmen. Ihre Weigerung und nachfolgende Vernichtung zeigt, dass mit dem Familienhaupt zusammengearbeitet werden muss, wenn sich das Familienverdienst auswirken soll. (1. Mose 19:12-14, 29) Von besonderem Interesse für Eltern in diesen letzten Tagen sind die Worte des Paulus: „Der ungläubige Mann ist geheiligt in Verbindung mit seiner Frau, und die ungläubige Frau ist geheiligt in Verbindung mit dem Bruder; sonst wären ja eure Kinder unrein, nun aber sind sie heilig.“ (1. Kor. 7:14, NW) „Jehova kennt, die ihm gehören“, und dies bedeutet auch kleine Kinder in Harmagedon, deren Eltern Jehova gehören, die sie gemäss Gottes Wort aufzuziehen suchen. — 5. Mose 6:6, 7; Eph. 6:4; 2. Tim. 2:19, NW.

      10. Warum ist die richtige elterliche Schulung von Kindern so wichtig?

      10 Diese Tatsachen sollten bewirken, dass jene von Jehovas Zeugen, die Eltern sind, nüchtern über die theokratische Schulung nachdenken, die sie jetzt ihren Kindern zukommen lassen. Es ist Eltern geboten, ihre Kinder in Gottes Wegen zu unterweisen, und wenn in diesen letzten Tagen Eltern die göttlichen Anweisungen zu beherzigen verfehlen, mögen sie nicht nur über sich, sondern auch über ihre kleinen Kinder in Harmagedon Vernichtung bringen. Und wenn diese kleinen Kinder aufwachsen und selbst verantwortlich werden, ehe Harmagedon schlägt, mag die elterliche Schulung bestimmend sein, ob sie den Lauf zum Leben oder zum Tode wählen. (Spr. 22:6) Die Zeit kommt, da die heranreifenden Kinder die Verantwortung selbst übernehmen, weil sie das Alter der Verantwortlichkeit, wo sie zur Rechenschaft gezogen werden können, erreicht haben und für den Weg, dem sie folgen wollen, verantwortlich sind. Dann begeben sie sich hinaus aus der Familienverantwortung oder dem Familienverdienst und kommen unter den Grundsatz der persönlichen Verantwortung zu stehen: „Die Person, welche sündigt, soll sterben. Ein Sohn soll nicht leiden wegen der Ungerechtigkeit seines Vaters, noch ein Vater wegen der Ungerechtigkeit seines Sohnes; dem Guten soll seine eigene Güte angerechnet werden und dem Bösen seine eigene Bosheit.“ — Hes. 18:20, Mo.

      11. Weshalb kann Hesekiel 18:20 nicht auf Kinder angewandt werden? Was zeigt der Text?

      11 Einige mögen argumentieren, dieser Text widerlege die Ansicht, dass kleine Kinder mit ihren bösen Eltern zusammen am Ende von Gerichtsperioden umkommen werden. Dieser Text ist aber nicht auf junge Kinder anwendbar. Der Begleittext zeigt klar, dass der Sohn, von dem gesprochen wird, erwachsen und nicht ein kleines Kind ist. Die vorausgegangenen Verse besagen, dass, wenn jemand das tut, was gesetzmässig und recht ist, er leben wird. Wenn er einen Sohn zeugt, der gewalttätig, geschlechtlich entartet, ein Dieb und Götzendiener ist und die Armen und Bedürftigen bedrückt, so wird dieser böse Sohn wegen seiner Ungerechtigkeit sterben. Wenn der Sohn all diese Sünden meidet und das Rechte tut, den Armen hilft, kein Verbrechen begeht und Gottes Gesetz hält, so wird dieser Sohn leben, ob nun sein Vater gut oder böse sei. Jeder ist für sich verantwortlich, wenn er das Alter persönlicher Verantwortung erreicht hat. All dies wird im oben zitierten 20. Verse zusammengefasst. Die nachfolgenden Verse zeigen, dass, wenn der böse Sohn oder Vater von seinem Übeltun ablässt und recht tut, er leben werde, und dass, wenn der gute Sohn oder Vater böse wird, er deswegen sterbe. Welcher Säugling oder welches Kleinkind nun könnte die sexuellen Schlechtigkeiten oder Verbrechen oder die erwähnten religiösen Götzendienereien begehen oder die angeführten guten Werke tun oder fähig sein, seine Handlungsweise zu erwägen und entscheiden, sie zu ändern? Der Begleittext schliesst eine Anwendung von Hesekiel 18:20 auf kleine Kinder aus. Wenn also während einer Gerichtsperiode junge Kinder einer Klasse überwiesen werden, so geschieht dies auf Grund der Verantwortung ihrer Eltern und nicht auf Grund persönlicher Verantwortung.

      12. Warum verbindet der Text Vater und Sohn so, wie dies der Fall ist?

      12 In Hesekiel 18:20 werden Vater und Sohn so miteinander verbunden, weil in jenen Tagen des Altertums erwachsene Söhne oft im Hause ihres Vaters, also unter ihm als Haupt blieben, und dies manchmal auch nachdem sie geheiratet hatten. Solange sie im Haushalte ihres Vaters blieben, anerkannten sie ihn als Haupt, doch standen oder fielen sie in Gottes Augen nicht auf Grund des Verhaltens ihres Vaters wie zur Zeit, da sie noch klein waren. Wiewohl noch zu seinen Hausgenossen gehörend, waren sie für sich verantwortlich. Sie wählten ihren eigenen Lauf hinsichtlich des Recht- und Unrechttuns. Man erinnere sich, dass in der Wüste bei der Rebellion die Nachkommen Dathans und Abirams mit ihren Vätern zusammen umkamen, die Söhne Korahs jedoch nicht mit ihm starben. (4. Mose 26:9-11) Anscheinend hatten Korahs Söhne das Alter der Verantwortlichkeit erreicht und folgten ihrem Vater nicht in der Rebellion.

      GEMEINSCHAFTLICHE VERANTWORTUNG

      13. Welche Beispiele erhärten den Grundsatz der gemeinschaftlichen Verantwortung?

      13 Angesichts der ewigen Dauer der Vernichtung derjenigen, die von Jehova in Harmagedon geschlagen werden, mag jemand Fragen stellen betreffs jener Menschen, welche die Botschaft nicht persönlich hören können, besonders in Ländern, die das Zeugniswerk verbieten. Ausser der Familienverantwortung zeigt die Bibel eine gemeinschaftliche oder kommunale Verantwortung, wo eine Gemeinde die Herrscher unterstützt oder mit ihnen zusammengeht, welche Jehovas Volk verfolgen oder sonstwie böse sind. Erlitten nicht die Ägypter Plagen wegen Pharaos Härte? (2. Mose 5:1, 2; 9:13-16) Litten nicht die Amalekiter durch Generationen hindurch, weil Amalek dem Volk Israel in der Wüste widerstanden hatte? (2. Mose 17:8, 14, 16) König Saul brachte Schwierigkeiten über Israel und dies noch Jahre nach seinem Tode. (2. Sam. 21:1) Davids Sünden brachten Strafe über das Volk. (2. Sam. 12:10-23; 24:10-17) Jemand mag solches eher als Herrscher-Bestrafung bezeichnen denn als gemeinschaftliche Verantwortung, doch zeigt es in der Tat, wie die Sünden eines einzelnen viele in Mitleidenschaft ziehen können. Unzweifelhaft geschah es zufolge der gemeinschaftlichen Verantwortung, dass Israel eine militärische Niederlage erlitt, als Achan seine Übertretung begangen hatte. (Jos. 7:5; 13:21) Böse Menschen brachten Vernichtung über die ganze Stadt Gibea, und jene, die Gibea unterstützten oder sich lediglich davon zurückhielten, sie strafen zu helfen, teilten die Leiden dieser Stadt. (Richt. 19:22-30; 20:40; 21:9, 10) Weil König Joram von Juda von Gott abwich, kam die Nation auf Abwege und wurde bestraft. (2. Chron. 21:11-15) Wenn man in einer Stadt Israels Götzendienst zu treiben begann, der die Einwohner der Stadt verderbte, wurde die Stadt zerstört. Noch weitere Beispiele könnten angeführt werden. (1. Mose 12:17; 20:9, 17; 26:10; 5. Mose 13:12-18) Matthäus 10:14, 15, 23 zeigt, dass Familien oder Städte, welche die Botschaft nicht aufnehmen, den Gerichtstag unerträglich finden werden. Derselbe Grundsatz gilt auch für eine ganze Nation.

      14. Warum können sich die Völker der Nationen nicht beschweren, wenn Gott nach dem Grundsatz der gemeinschaftlichen Verantwortung verfährt?

      14 Die Volksangehörigen müssen die Verantwortung für die Taten ihrer Nation auf sich nehmen. Wenn die Regierung ihnen zu bedrückend wird, so werfen sie sie hinaus, sei es durch Wahlzettel oder Kugeln. Bosheit gegen Gott aber dulden sie gelassen. Persönliches Behagen und ihre Freiheit sind ihnen wertvoller als Gottergebenheit. Sie lehnen sich auf gegen barsche Herrscher, unterstützen jedoch gottlose. Es fehlt ihnen an der brennenden Liebe zur Gerechtigkeit und am verzehrenden Hass gegen Bosheit, welcher mit Korruption und Unsittlichkeit, wie diese jetzt in allen menschlichen Regierungen wuchern, aufräumen würde. Herrscher und Beherrschte wälzen sich im Morast eines internationalen moralischen Zusammenbruches. (2. Tim. 3:1-5) Für das Tun der Nationen gilt der Grundsatz der gemeinschaftlichen Verantwortung. Herrscher mögen Kriege entfachen, aber das Volk ficht sie aus. Über das Volk im allgemeinen, über jung und alt, Mann und Frau, und nicht über die bösen Herrscher, lässt die Feindesnation Vernichtung regnen. Auf der Grundlage der gemeinschaftlichen Verantwortung säen die Nationen in ihren Kriegen den Tod. Ist es nicht gerecht, wenn sie ihn auf derselben Grundlage in Harmagedon ernten? Können sie sich zu Recht beschweren, wenn sie das ernten, was sie säen, wenn sie so gerichtet werden, wie sie richteten, oder wenn ihnen dieselbe Barmherzigkeit widerfährt, die sie erwiesen haben? Wenn das Volk aktiv oder passiv das unterstützt, was verderbt und unmoralisch und mörderisch ist, trägt es denn dafür nicht eine Verantwortung? — Matth. 5:7; 7:1, 2; Gal. 6:7; Jak. 2:13.

      15. Weshalb muss das Volk die Verantwortung für die Taten seiner Herrscher übernehmen?

      15 Als die Israeliten einen Menschen als König haben wollten, wurden sie vor der Bedrückung gewarnt, die sie sich dadurch aufluden. (1. Sam. 8:4-22) Aber sie bestanden darauf, eine menschliche Herrschaft zu erhalten und trugen für das üble Handeln des menschlichen Königs zu Recht die Verantwortung, weil sie dafür verantwortlich waren, dass er in eine Stellung hineinkam, wo sich seine empörenden Sünden unter der ganzen Nation auswirken konnten. Heute wählt das Volk Politiker ins Amt, die als korrupt bekannt sind, und damit ermächtigt es sie, aus dem Übeltun Kapital zu schlagen. Dass das Volk die Verantwortung vor Gott tragen muss, wird nicht nur im oben erwähnten Falle Israels gezeigt, sondern auch durch den Rat des Paulus an Timotheus über die Einsetzung von Dienern in der christlichen Versammlung: „Nie lege die Hände jemandem übereilt auf; noch beteilige dich an den Sünden anderer; bewahre dich selbst rein.“ Ausser der Warnung vor zu hastigen Ernennungen wurde Timotheus gesagt, was für Eigenschaften jemand aufweisen muss, der zu Dienststellungen ernannt werden soll. (1. Tim. 3:1-13; 5:22; 2. Joh. 10, 11, NW) Warum all diese Vorsichtsmassnahmen? Damit er es vermeide, ‚an den Sünden anderer teilzuhaben‘. Wenn er ungeeignete Ernennungen vornimmt, wird er verantwortlich für die Sünden so Ernannter, da er sie in eine Stellung einsetzt, wo sie ihre Sünden vor Gottes Angesicht zum Schaden der Versammlung begehen können. Das Volk also, das entweder böse Herrscher durch Abstimmung ins Amt einsetzt oder ihnen erlaubt, an der Macht zu bleiben, muss die Verantwortung für die offiziellen Taten und Sünden solcher Herrscher wider Gott und Menschen auf sich nehmen.

      16. Was fehlt den meisten Menschen heute?

      16 Tatsächlich ermangelt die Mehrheit der Menschen heute der Liebe zum Rechttun und des Hasses gegen Unrechttun. Sie weiss, dass die Welt verderbt ist bis ins Mark. Und doch ist sie damit anscheinend zufrieden. Wenigstens bleibt sie bei ihr und spottet, wenn Jehovas Zeugen sie blossstellen. Sie scheint ‚es so zu lieben‘. (Jer. 5:31; 6:13) Die Verderbtheit um sie herum lässt den Menschen freie Hand für ihre eigenen Lüste und ertötet irgendwelche schwachen Proteste eines Gewissens von kraftlosem Puls und erstickt irgendwelche vorhandenen Bedenken. Sie fürchten nur Strafe, nicht Übeltun: „Weil das Urteil über böse Taten nicht schnell vollzogen wird, darum ist das Herz der Menschenkinder in ihnen voll [völlig entschlossen, AÜ], Böses zu tun.“ (Pred. 8:11) Sie machen sich nicht eifrig daran, ‚Gerechtigkeit zu suchen‘, noch ‚seufzen und jammern‘ sie wegen irgendwelcher Verletzung des Gerechtigkeitsgefühls, sondern tun dies nur, wenn Missetaten ihre Jagd nach selbstischen Zielen durchkreuzen oder aufhalten. (Hes. 9:4; Zeph. 2:3) Sie fühlen sich von Jehovas Botschaft abgestossen, weil sie eine Trennung von dieser korrupten, unsittlichen, vergnügungstollen Welt fordert.

      17. Wem gleichen sie nicht? Was werden redliche Menschen, selbst ohne besondere Botschaft von Gott, tun?

      17 Sie sind nicht wie Noah, denn er fühlte sich abgestossen von seinen Mitmenschen, deren ‚ganzer Hang des Denkens immer nur übel war‘. Sie sind nicht wie Lot, „denn während jener Gerechte unter ihnen wohnte, quälte er durch das, was er sah und hörte, Tag für Tag seine gerechte Seele wegen ihrer gesetzlosen Taten“. Sie sind nicht wie jene, welche zur Bewahrung in Harmagedon gezeichnet sind und „seufzen und jammern über all die Greuel, die … geschehen“. Sie verhalten sich nicht wie Menschen guten Willens gegen Gott von heute, die sich gern von der Welt trennen, weil sie mit ihrer Verderbtheit nichts gemein haben. (1. Mose 6:5; Hes. 9:4; Jak. 1:27; 4:4; 2. Pet. 2:8, NW) Sie brauchen nicht eine besondere Botschaft von Gott zu hören, um von der Bosheit dieser Welt abgestossen zu werden; nein, wenn sie das Recht lieben und das Unrecht hassen, brauchen sie das nicht. Selbst ohne Gottes Wort können die Menschen von Natur und mittels ihres Gewissens erkennen, was recht und unrecht ist. (Röm. 2:12-16) Die Redlichgesinnten haben diese Welt satt, und dies um so mehr, als wir uns Harmagedon nähern, denn bis in jene Zeit hinein werden „böse Menschen und Betrüger vom Schlechten zum Schlimmern fortschreiten, indem sie irreführen und irregeführt werden“. — 2. Tim. 3:13, NW.

      18. Wie argumentieren einige hinsichtlich Unwissenheit, und warum zu Unrecht?

      18 Einige argumentieren, dass Unwissenheit für manche der in Harmagedon Erschlagenen, wie zum Beispiel solche, die zufolge gemeinschaftlicher Verantwortung umkommen, ein Entschuldigungsgrund sei, wodurch ihnen eine Auferstehung zuteil werde. Sie werden den Fall des Paulus anführen. Dieser frühere Verfolger sagte: „Mir wurde Barmherzigkeit erwiesen, weil ich unwissend war und aus Mangel an Glauben handelte.“ Diese Barmherzigkeit wurde ihm aber während einer Gerichtsperiode erwiesen, und er stiess sie nicht zurück. Er benutzte sie, um aus seiner Unwissenheit hinauszukommen und um seinen Glauben aufzubauen. Diese Erweisung von Barmherzigkeit diente noch einem andern Zweck: um Gottes Langmut darzutun. (1. Tim. 1:12-16, NW) Somit zu sagen, Paulus sei wegen seiner Unwissenheit errettet worden, ist verkehrt. Weil er in Unwissenheit handelte, konnte er bereuen; er hatte nicht die unverzeihliche Sünde gegen die Erkenntnis oder die Kundgebung des heiligen Geistes begangen. Es gibt in der Welt eine Menge von Bibeln in mehr als 1125 Sprachen, und ein Blick auf ihre Blätter genügt, um das Verhalten der Welt zu verurteilen. Aber die Massen des Volkes bleiben „ihrem Wunsche gemäss“ unwissend. (2. Pet. 3:5, NW) In gewissen vergangenen Zeiten wurde Unwissenheit von Gott übersehen, doch ist dem nicht so während einer Gerichtsperiode, sei es diejenige zur Zeit Noahs oder in den Tagen Lots oder zur Zeit Jesu oder in unsern Tagen oder während des Millenniums. Diesen Punkt betonte Paulus, als er sprach: „Wahrlich, Gott hat die Zeiten solcher Unwissenheit übersehen, doch gebietet er jetzt den Menschen, dass sie alle überall bereuen sollen.“ Warum? „Weil er einen Tag gesetzt hat, an welchem er die bewohnte Erde richten will.“ (Apg. 17:30, 31, NW) Wie zuvor dargelegt, wird jener Tag für die meisten Menschen die Millenniumsherrschaft sein; andere jedoch haben ihre Gerichtsperiode früher gehabt oder haben sie jetzt. Solche Perioden sind nicht eine Zeit für Unwissenheit, sondern für Reue.

      WESHALB WIR JETZT ZEUGNIS GEBEN

      19. Weshalb ist die Auffassung, dass Unwissenheit viele der in Harmagedon Erschlagenen entschuldige, einem eifrigen Zeugnisgeben in der Gegenwart nicht förderlich?

      19 Wenn doch Unwissenheit während der gegenwärtigen Gerichtsperiode als Entschuldigung vorgebracht werden könnte und bedeutete, dass während der Tausendjahrherrschaft Unwissenden eine Auferstehung in Aussicht steht, wäre es da nicht vorteilhaft, jetzt alle unwissend bleiben zu lassen? Wenn doch alle, denen jetzt nicht persönlich gepredigt wird und die Jehova in Harmagedon schlägt, in der Auferstehung der Menschheit zurückkehren werden, warum dann überhaupt jetzt predigen? Selbst jene, welche die Ansicht bekämpfen, dass alle in Harmagedon Erschlagenen für immer tot seien, werden zugeben, dass solche, die das Zeugnis hören, es aber nicht annehmen, nun in Harmagedon für immer umkommen. Nur um des Argumentierens willen wollen wir einen Augenblick ihre Ansicht annehmen. Wir predigen jetzt tausend Menschen, und vielleicht nimmt einer davon die Wahrheit an, während alle andern sie verwerfen und in Harmagedon für immer sterben. Wenn wir aber davon abständen, diesen tausend Menschen zu predigen, würden in Harmagedon alle sterben, doch alle würden in der Auferstehung zurückkehren, da sie die Botschaft nicht gehört hätten. Sicherlich — so sind unsere Gegner geneigt, zu denken und sagen — würden sich viel mehr als nur einer von jenen tausend den Anforderungen der neuen Welt anpassen, wenn sie in jene neue Welt zurückkehrten, die dem vollkommenen Paradiese weit entgegengeschritten sein wird, und wenn keine korrumpierenden Menschen sie umgeben und kein dämonischer Einfluss mehr vorhanden ist. Vielleicht würde sich dann nur einer ablehnend verhalten. Warum also jetzt predigen und einen aus tausend erretten? Warum jetzt nicht schweigen und so 999 aus tausend erretten?

      20, 21. (a) Warum wäre dieser Lauf Torheit? (b) Wie bestätigen Johannes 5:28, 29 und Jeremia 25:33 die Auffassung, dass die in Harmagedon Erschlagenen tot bleiben?

      20 Das wäre natürlich Torheit. Es bedeutete ewige Vernichtung für den Zeugen, der schwiege. Es bedeutete, dass die Steine die Warnung hinausschreien würden, wenn die Wächterklasse dies zu tun verfehlte. (Hes. 33:7-9; Luk. 19:40) Das Evangelium wird erdenweit gepredigt werden, denn Jehova sagt es so. Und ob es auf Grund der persönlichen oder der Familien- oder der gemeinschaftlichen Verantwortung geschehe, werden doch die Völker aller Nationen in „Schafe“ und „Böcke“ geschieden, denn Jehova erklärt dies so. Jene, die er in Harmagedon schlägt, werden für immer tot bleiben, denn seine prophetischen Bilder, die zur Zeit der Sintflut und zur Zeit der Vernichtung Sodoms und Gomorras gemacht wurden, sagen es so, dazu auch das Gleichnis von den Schafen und Böcken. Diese Ansicht wird von Johannes 5:28, 29 (NW) bestätigt: „Die Stunde kommt, in der alle in den Gedächtnis-Grüften seine Stimme hören und hervorkommen werden.“

      21 Man beachte, dass Johannes 5:28, 29 die Auferstehung auf jene „in den Gedächtnis-Grüften“ beschränkt. Dies bedeutet, dass nur jene, deren Dasein Jehova in seinem Gedächtnis aufbewahrt, auferweckt werden, und dieses Gedächtnis wird durch den Ausdruck „Gedächtnis-Grüfte“ angezeigt oder symbolisiert. Deshalb wurden Verbrecher, die man einer Auferstehung als unwürdig erachtete, ohne weitere Zeremonie ins Tal Hinnom oder die Gehenna hinabgeworfen. Dort wurden ihre Leichname verzehrt; sie blieben unbeklagt, unbegraben, ohne irgendwelche Gruft, die an ihr früheres Dasein erinnert hätte. Derer also, die nicht „in den Gedächtnis-Grüften“ sind oder nicht als in Gottes Gedächtnis lebend symbolisiert werden, wird in der Zeit der Auferstehung nicht gedacht. Dies bedeutet für uns heute, dass jene, die jetzt, in dieser Zeit des Gerichts, leben und aus diesem oder jenem Grunde für Jehova Stellung zu beziehen verfehlen und daher von ihm in der Schlacht von Harmagedon geschlagen werden, in seinem Gedächtnis nicht aufbewahrt werden, um eine Auferstehung zu erhalten. Dass zu dieser Gruppe die Mehrheit der jetzt auf Erden Lebenden gehören wird, geht aus Jeremia 25:33 hervor: „Die Erschlagenen Jehovas werden an jenem Tage liegen von einem Ende der Erde bis zum anderen Ende der Erde; sie werden nicht beklagt und nicht gesammelt noch begraben werden; zu Dünger auf der Fläche des Erdbodens sollen sie werden.“ Diese grosse Menge der von Jehova Erschlagenen und mit Dünger Verglichenen, der über die Erde verstreut werde, könnte man schwerlich als solche betrachten, die in den „Gedächtnis-Grüften“ sind, deren sich Christus erinnere und die er während des Millenniums herausrufe. Er erinnert sich keines Düngers.

      22. Welche Taufe harrt dieser Welt?

      22 In Harmagedon wird Jehova diese Welt mit zerstörendem Feuer taufen: „Die jetzigen Himmel und die Erde [sind] aufbewahrt für das Feuer und werden aufbehalten auf den Tag des Gerichts und der Vernichtung der ungöttlichen Menschen … Jehovas Tag wird kommen wie ein Dieb, an welchem die Himmel vergehen werden mit zischendem Geräusch, die Elemente aber werden in Gluthitze aufgelöst und die Erde und die Werke auf ihr enthüllt werden … die Himmel, in Feuer geraten, [werden] aufgelöst und die Elemente in Gluthitze [werden] zerschmelzen.“ (2. Pet. 3:3-13, NW) Man beachte, dass diese Periode der letzten Tage mit ihrem Höhepunkt in Harmagedon ein „Tag des Gerichts und der Vernichtung“ genannt wird, worauf die verheissene neue Welt der Gerechtigkeit, die Millenniumsherrschaft, folgt.

      23. Was für andere Feuertaufen erwähnt die Bibel?

      23 Diese Feuertaufe wurde von einer solchen in alter Zeit vorgeschattet, als es auf ‚Sodom Feuer und Schwefel vom Himmel regnete und alle umbrachte‘. Später hat Jehova „Jakob in Brand gesteckt wie ein flammendes Feuer“ und „seinen Grimm ausgegossen wie Feuer“ und hat „in Zion ein Feuer angezündet“, als er im Jahre 607 v. Chr. Nebukadnezar dazu gebrauchte, Jerusalem und Juda wegen ihrer groben Sünde in feuriger Taufe unterzutauchen. (Klagel. 2:3, 4; 4:11) Als Christus auf die Erde kam, sprach Johannes der Täufer von der Nähe einer Feuertaufe, die über das Volk der ungläubigen natürlichen Juden komme, zu welcher Zeit dieses sein werde wie ein Baum, „umgehauen und ins Feuer geworfen“; und wie ‚Spreu werde er [Christus] sie mit Feuer verbrennen, das [von Menschen] nicht zu löschen sei‘. (Matth. 3:10-12, NW) Diese Feuertaufe kam im Jahre 70 n. Chr., als Roms kaiserliche Legionen Jerusalem zerstörten, 1 100 000 Juden töteten und 97 000 in die Gefangenschaft führten. Eine endgültige Feuertaufe wird über die kommen, die am Ende der Tausendjahrregierung für Satan Partei nehmen: „Feuer kam hernieder aus dem Himmel und verschlang sie.“ (Off. 20:9, NW) Wie andere feurige Taufen kommt diese am Ende einer Gerichtsperiode, einer tausendjährigen. Es gibt bestimmt keine Auferstehung aus jener Feuertaufe, denn sie wird in Beziehung gebracht mit dem zweiten Tode, dem Feuer- und Schwefelsee. Somit ist Feuer unzweifelhaft das Symbol für die endgültige Vernichtung, ob es nun in Verbindung mit Harmagedon oder mit dem Ende der Millenniumsherrschaft gebraucht werde.

      24. Welcher Punkte sollten sich solche erinnern, die beunruhigt sind?

      24 Wer durch diese Anschauung der Dinge beunruhigt wird, sollte sich an verschiedene Punkte erinnern. Erstens: wenn Jehova dann einen jeden vernichtete, wäre es keine Ungerechtigkeit, da niemand ein angeborenes Recht auf Leben besitzt. Zweitens wird das Zeugniswerk in dem Ausmasse getan sein, als er es nötig findet, um alle Völkerschaften zu scheiden, und er wird keinen Fehler begehen. Wusste er nicht schon bevor Noah predigte oder baute, dass keine andern sich Noah und seinen Hausgenossen in der Arche anschliessen würden? Wusste er nicht, ehe Lot predigte oder Engel in Sodom Wunder wirkten, dass nicht einmal zehn Gerechte dort waren? Lange bevor wir den Hang des menschlichen Sinns, der sich der Schaf- oder Bockähnlichkeit zuneigt, festzustellen vermögen, können Jehova und Christus ohne Fehl richten und scheiden. Und sie sind die Richter, nicht wir. Drittens ist die Scheidung noch nicht vollendet, die Gerichtsperiode noch nicht vorbei. Nicht die jetzt bestehende unvollendete Scheidung ist das, was zählt, sondern die beendete, die beim Beginn von Harmagedon vorhandene. Obwohl wir uns in einer Gerichtsperiode befinden, brauchen wir nicht alle, die verschiedener Ursachen wegen vor der Vollziehung des Gerichts in Harmagedon sterben, als endgültig vernichtet zu betrachten. Einige aus der vorsintflutlichen Welt, die vor der Flut starben, mögen auferweckt werden; einige Sodomiter, die starben, bevor es Feuer und Schwefel regnete, mögen zurückkehren; einige Juden aus der Zeit Jesu und der Apostel, die nicht durch die römischen Hinrichtungstruppen hingerichtet wurden, mögen wieder leben, nicht aber die vom Herrn in der Sintflut Erschlagenen, noch die im Feuerregen in Sodom Umgekommenen, noch die, welche durch die Gerichte im Jahre 70 n. Chr. fielen, noch jene, die während Harmagedon hingerichtet werden. Einige mögen während Harmagedon sterben, doch nicht durch Jehova geschlagen, wie zum Beispiel einige von seinem Volk, deren physische Körper nicht imstande sein mögen, die schwere Zeit zu überstehen; aber weitaus die meisten werden „Erschlagene des Herrn“ sein, die die Erde bedecken wie Dünger. Diese bleiben für immer tot.

      25. Was steht noch bevor, wie die biblischen Prophezeiungen es anzeigen?

      25 Wie man sich auch erinnern wird, zeigen biblische Prophezeiungen an, dass Menschen und Nationen noch intensivere Angriffe auf Jehovas Volk und das Werk, das es tut, machen werden. In Hesekiel 38 und 39 wird von dämoneninspirierten Streitkräften gesprochen, die gegen Jehovas wiederhergestellte theokratische Organisation herankommen: „Und du wirst heranziehen wie ein Unwetter, wirst kommen wie eine Wolke, das Land zu bedecken, du und all deine Heerscharen und viele Völker mit dir … Am Ende der Tage wird es geschehen, dass ich dich über mein Land kommen lasse, damit die Völker mich kennen lernen.“ Hinsichtlich der Zeit dieses boshaften Angriffs sagt Jehova: „Mein Grimm wird in meiner Nase aufsteigen.“ Sein Zorn und sein feuriger Grimm ist so schrecklich und furchtbar, dass alles Lebende zittern wird, Berge werden niederstürzen und Felswände zu Boden taumeln. Die Völker werden in eine Verwirrung gestürzt, wo sie sich selbst niedermetzeln, und Jehova lässt ausserdem durch seine zerstörenden Mächte diese böse Welt vernichten. (ZB) Zweifellos werden intensive Verfolgungen über Jehovas Zeugen kommen, und man wird Komplotte wider sie schmieden, ehe Jehovas Grimm sich bis zu dem Punkte steigert, wo er die Vernichtung von Harmagedon beginnen lässt.

      26. Wie wird noch eine weitere und schärfere Scheidung herbeigeführt, und mit welch zunehmender Verantwortung für die Menschen?

      26 Was für eine unvergleichliche Gelegenheit wird das treue Ausharren der Zeugen Jehovas in all diesen Ereignissen den mit Schafen Verglichenen geben, Wohlwollen zu bekunden, und den mit Böcken Verglichenen, ihre Gleichgültigkeit zu offenbaren! Geradeso wie jetzt viele unsere mächtigen Hauptversammlungen sehen und erstaunt sind über die wunderbare Einheit, die durch Gottes Geist möglich geworden ist, werden sie dann noch mehr denn je die unerschütterliche Lauterkeit sehen, die mit Hilfe des Geistes Jehovas von uns an den Tag gelegt wird. Das noch zu tuende Predigtwerk, die noch zu erwartenden Zunahmen, die noch zu erduldenden Verfolgungen — all dies wird eine weitere Kundgebung des Geistes Jehovas sein, der auf sein Volk einwirkt, und wird eine fernere, schärfere Scheidung der Menschheit bewirken, ehe Harmagedon schlägt. Nicht durch unsere eigene Macht und Kraft werden wir wirken, werden zunehmen und ausharren, sondern durch Gottes Geist. Die da Jehovas sichtbare Organisation bekämpfen, auf der offensichtlich sein Geist ruht, begehen die Sünde wider den heiligen Geist, die unverzeihliche. Jene, die sich an diesem Widerstand nicht beteiligen, ihn aber stillschweigend dulden oder sich gleichgültig dagegen verhalten, entsprechen denen, die das Gleichnis als Böcke darstellt. Ob sie aktiv oder passiv oder gleichgültig mit der Welt in ihren Angriffen auf Jehovas Zeugen zusammengehen, ziehen sich doch die einzelnen dafür entweder eine persönliche oder gemeinschaftliche Verantwortung zu. — Sach. 4:6.

      27. Was sollten wir nun erkennen?

      27 So mögen denn alle erkennen, dass diese Zeit des Gerichts der Nationen nicht bloss eine Probeaufführung für ein entscheidendes, noch kommendes zweites Gericht ist, so dass die Vernichtung der Einzelpersonen in Harmagedon nicht für die Ewigkeit gelten würde. Erkennet, dass alle in Harmagedon Lebenden getauft werden, sei es nun mit Feuer zur Vernichtung mit den Bösen, oder mit Errettung zum Leben im Verein mit der theokratischen Organisation. Erkennet, dass Sentimentalität zugunsten der Errettung von Geschöpfen, die nicht im Brennpunkt der Dinge steht, Gottes Wort nicht ändern, noch Gott von seinem Vorhaben abbringen wird. Erkennet, dass jene, die wirklich auf praktische Art am Geschick ihrer Mitmenschen interessiert sind, keine Zeit damit vergeuden werden, sich zu grämen über den Gedanken, dass die Vernichtung in Harmagedon eine ewige sein wird, sondern sie werden eifrig predigen, um sowohl sich selbst als auch andere zu erretten. (1. Tim. 4:16) Kurz gesagt: Erkennet, dass Gott es ernst meinte, als er warnend sagte: „Geht aus ihr hinaus, mein Volk!“

      Denn alle Dinge, die vormals geschrieben wurden, wurden zu unserer Unterweisung geschrieben, damit wir durch unser Ausharren und durch den Trost aus den Schriften Hoffnung haben möchten. — Römer 15:4, NW.

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