-
Ratgeber, die „Sanftmut, die zur Weisheit gehört“, bekundenDer Wachtturm 1973 | 1. Dezember
-
-
seinen Brüdern „den ganzen Rat Gottes mitzuteilen“. Auf diese Weise wirst du in Gottes Augen von eventueller Blutschuld frei bleiben. (Apg. 20:26, 27) Ein Ratgeber, der die „Milde der Weisheit“ besitzt, wird daher gottgefällige Furcht bekunden und auf gerechte Weise Rat erteilen oder, wenn nötig, zurechtweisen, und letzten Endes wird er von seinen Brüdern mehr geschätzt, als wenn er sich darauf eingelassen hätte zu schmeicheln. — Spr. 28:23.
Zwar halten sich Älteste nicht zurück, erforderlichen Rat zu erteilen, doch werden sie auch demütig anerkennen, daß sie für andere keine Entscheidung treffen können. Worüber die Bibel bestimmte Aussagen macht, darüber können auch sie mit Bestimmtheit sprechen. Aber oftmals geht es um Angelegenheiten, in denen das Gewissen des einzelnen und das persönliche Urteilsvermögen entscheiden müssen, ob jemand etwas Bestimmtes tun oder nicht tun möchte. Würde ihm der Älteste die Entscheidung abnehmen, so würde dieser auch die Verantwortung für den Ausgang der Sache zu tragen haben. Für ein eventuelles schlechtes Ergebnis wäre dann die Schuld auch ihm mit zuzuschreiben. — Gal. 6:5; Röm. 14:5, 12.
Oft kann einem Mitchristen Hilfe geboten werden, zu einer persönlichen Entscheidung zu kommen, indem man ihm einfach Fragen stellt, die ihm helfen, über das Für und Wider einer Sache nachzudenken und die wahrscheinlichen Folgen der ihm offenstehenden Wege abzuwägen.
„EINE ZEIT ZUM SCHWEIGEN UND EINE ZEIT ZUM REDEN“
Ein Ältester weiß vielleicht die Antworten auf gewisse Fragen, die ihm gestellt werden, einfach nicht. Oder er ist sich vielleicht nicht sicher, auf welche Weise biblische Grundsätze in einer bestimmten Angelegenheit anzuwenden sind. Was sollte er dann tun?
Aus Furcht, sein „Gesicht“ oder „Ansehen“ bei dem Fragesteller zu verlieren, könnte man sich leicht dazu verleiten lassen, irgendeine Antwort zu geben. Aber das ist nicht die ‘Sanftmut oder Milde der Weisheit’. Vermessenheit bringt Schande; Bescheidenheit verrät Weisheit. (Spr. 11:2) In Sprüche 21:23 lesen wir den Rat: „Wer seinen Mund und seine Zunge bewahrt, bewahrt seine Seele vor Bedrängnissen.“ Es ist weit besser, einzugestehen, daß man etwas nicht weiß, als einen falschen Rat zu geben, der zu peinlichen Schwierigkeiten führen könnte. Ja, es gibt „eine Zeit zum Schweigen und eine Zeit zum Reden“ und die Zeit zum Reden ist dann, wenn du Gelegenheit hattest, die richtige Antwort herauszufinden. — Pred. 3:7.
Einige Fragen sollte man tatsächlich am besten unbeantwortet lassen. Es mag sich nur um Spekulationen handeln, die nichts mit einer tatsächlich gegebenen Situation oder einem Problem zu tun haben. Solche Fragen, die „zu nichts führen, sondern eher Fragen zur Nachforschung hervorrufen, als irgend etwas von Gott darzureichen, was mit Glauben in Verbindung ist“, sind nichts weiter als ‘eitles Gerede’. (1. Tim. 1:4-7; 2. Tim. 2:14) Wenngleich der Fragesteller sehr beharrlich sein mag, zieht es der besonnene Ratgeber vor, sich nicht mit der Frage zu befassen. — Spr. 12:8; 17:27.
„BEI DER MENGE DER RATGEBER KOMMT ETWAS ZUSTANDE“
Sieht man sich vor schwierige Fragen oder heikle Probleme gestellt, so ist es stets angebracht, zu beten und persönlich zu studieren. Der Weise denkt jedoch auch an den Rat: „Bei der Menge der Ratgeber kommt etwas zustande.“ (Spr. 15:22) Wenn man andere zu Rate zieht, vereinigt sich die Weisheit und Erfahrung aller. (Spr. 13:10) Das mag zu einer ausgeglicheneren Beurteilung führen. Wenn außerdem ein Ältester zu einer Besprechung, in der jemand Rat in einer ernsten Angelegenheit sucht, einen weiteren Ältesten hinzubittet, geht er sicher, daß seine Worte später nicht falsch wiedergegeben werden und somit ein falsches Bild entsteht. (5. Mose 19:15; vergleiche Richter 12:1-3.) Nur weil man einen weiteren Ältesten zur Besprechung einer Frage hinzuzieht, sollte der Fragesteller nicht das Gefühl haben, nun einer Art richterlichem „Verhör“ unterzogen zu werden. Vielmehr könntest du als der Älteste, an den er zuerst herangetreten ist, demütig zugeben, daß du glaubst, die Unterstützung eines weiteren Ältesten könnte für dich von Nutzen sein.
Bestimmte Älteste in einer Versammlung sind mit der Aufgabe betraut, als ein Rechtskomitee zu dienen. Doch schließt diese Tatsache bestimmt nicht aus, daß sie Hilfe suchen, wenn sie vor einer schwierigen Entscheidung stehen. Sie können sich die Hilfe anderer Ältester zunutze machen, wenngleich sie die endgültige Entscheidung selbst zu treffen haben. Interessanterweise berichtet die jüdische Mischna, daß die Dorfgerichte in Israel je nach der Schwere des vorgebrachten Falles in ihrer Zusammensetzung zahlenmäßig unterschiedlich waren. (Siehe Aid to Bible Understanding, S. 385.)
Es ist wirklich ein Vorteil, wenn eine „Menge ... Ratgeber“ vorhanden ist. Doch die Menge allein bietet keine Gewähr dafür, daß eine richtige Entscheidung getroffen wird; denn die meisten von ihnen könnten sich irren. Ausschlaggebend dafür, daß man mit Sicherheit richtig entscheidet, sind die Bibel und Gottes heiliger Geist. Die „Sanftmut, die zur Weisheit gehört“, erfordert, daß man sich ihnen demütig und bescheiden unterordnet.
-
-
Kannst du dich noch erinnern?Der Wachtturm 1973 | 1. Dezember
-
-
Kannst du dich noch erinnern?
Hast du die letzten Wachtturm-Ausgaben sorgfältig gelesen? Wenn ja, dann wirst du dich zweifellos an die folgenden Gedanken erinnern:
● Auf welche Weise hat Jesus den Namen Gottes seinen Nachfolgern „bekanntgegeben“ oder „kundgemacht“? — Joh. 17:6, 26.
Nicht nur dadurch, daß Jesus Gottes Namen richtig aussprach, sondern auch durch sein Wesen; durch das, was er sagte und tat, offenbarte Jesus die Eigenschaften, das Gesetz, den Willen und das Vorhaben seines Vaters, wodurch er die Person bekannt machte, für die der Name stand (S. 451).a
● Auf welche Weise sind die Verheißungen Gottes, wie es in 2. Korinther 1:20 zum Ausdruck kommt, ‘durch Jesus Christus zum Ja geworden’?
Durch Jesus Christus — durch das, was er als Mensch war, und durch das, was er tat — gehen alle Verheißungen Gottes in Erfüllung. Indem Jesus sein Leben als ein Loskaufsopfer für die Menschheit niederlegte, schuf er eine gesetzliche Grundlage, auf der Jehova Gott diese Verheißungen erfüllen kann (S. 453, 454).
● Wann und in welchem Sinne stirbt Jesus für diejenigen, die sich in der gegenbildlichen Zufluchtsstadt befinden und die „große Drangsal“ überlebt haben?
Dies geschieht am Ende der Tausendjahrherrschaft Jesu, wenn diese Überlebenden der „Drangsal“ menschliche Vollkommenheit erlangt haben. Jesus stirbt in dem Sinne für sie, daß sein Dienst als Priester nicht mehr nötig ist, um sie durch das Blut seines Opfers zu reinigen (S. 503).
● Warum lassen Jehovas Zeugen Personen, die noch dem Tabakgenuß frönen, nicht zur Taufe zu?
Tabak verunreinigt den Körper und ist gesundheitsschädigend; durch den Tabakgenuß bringt man daher Mißachtung gegenüber dem Lebengeber, Jehova Gott, zum Ausdruck. Der Genuß von Tabak stimmt nicht mit der an Christen gerichteten biblischen Ermahnung überein, ‘sich selbst von jeder Befleckung des Fleisches und Geistes zu reinigen’. Außerdem enthält Tabak einen Suchtstoff, nämlich Nikotin. Tabak kann daher in die Kategorie der suchterzeugenden Drogen eingestuft werden, die denen gleichen, die das Wurzelwort für den griechischen Ausdruck pharmakía („Gebrauch von Drogen“) lieferten. Aus der Bibel geht unzweideutig hervor, daß Personen, die Drogen gebrauchen — ob es nun Personen sind, die den Gebrauch von Drogen zu einer Gewohnheit machen, oder Personen, die andere zu einer solchen Handlungsweise verleiten —, nicht die Anerkennung Gottes erlangen werden. — Gal. 5:20; Offb. 9:21; 2. Kor. 7:1; S. 531 bis 533.
● Wie können wir ‘die Gegenwart des Tages Jehovas fest im Sinn behalten’? — 2. Petr. 3:12.
Das können wir, indem wir täglich so leben, als ob Jehovas Tag des Gerichts sehr bald kommen würde. Wir sollten nicht denken, daß dieser Tag noch in weiter Ferne sei, wodurch wir noch reichlich Zeit hätten, eigennützige Ziele zu verfolgen, und daß dann immer noch Zeit sei, umzuschwenken und dem vernichtenden Zorn, der am Tag Jehovas zum Ausdruck käme, zu entgehen (S. 554).
-