-
Wir beobachten die WeltErwachet! 1975 | 22. Oktober
-
-
Man raucht trotzdem
◆ Die Anti-Rauch-Kampagnen in Großbritannien und den USA, verbunden mit der Verbannung der Zigarettenwerbung aus dem Fernsehen, drastischen Tabaksteuererhöhungen und Warnungen vor den Gesundheitsschäden auf den Packungen, haben sich als völlig nutzlos erwiesen. Im Gegenteil, der Zigarettenkonsum hat stetig zugenommen, seitdem vor etwa 10 Jahren die ersten Berichte über die schweren gesundheitlichen Folgen des Tabakgenusses bekanntgemacht wurden. Wie Mediziner aus über 50 Ländern auf dem 3. Weltkongreß über die Gefahren des Rauchens in New York mitteilten, schworen die Männer der westlichen Welt zwar zunehmend den Genüssen des „blauen Dunstes“ ab, dafür griffen die Frauen aber um so freudiger zum beruhigenden „Glimmstengel“.
In Norwegen jede Tabakwerbung verboten
◆ Seit 1. Juli ist in Norwegen jede Form der Werbung für Zigaretten, Zigarren und Tabak verboten. Der Fachhandel darf lediglich mit einem unbeleuchteten Schild mit der Aufschrift „Tabak“ auf seine Existenz aufmerksam machen, und in den Schaufenstern dürfen nur Zündhölzer, Feuerzeuge und Pfeifenstative gezeigt werden. Auch Anzeigenwerbung für Tabakwaren ist untersagt.
Vorsicht bei grünen Bohnen
◆ Die Aktion „Das sichere Haus“ hat jetzt vor dem Genuß grüner Bohnen gewarnt. In rohem Zustand enthielten sie einen giftigen Eiweißstoff, der schwere gesundheitliche Schäden hervorrufen könne. Nur durch Erhitzen auf 87 bis 90 Grad Celsius werde dieses Gift zerstört. Grüne Bohnen gehörten daher nicht auf die Rohkostplatte. Vor allem bei Kindern habe der Verzehr von grünen Bohnen oder Bohnenkernen schon zu schweren Magen-Darm-Entzündungen geführt.
Ärzte irrten sich
◆ Ärzte in einer italienischen Klinik erkannten nicht, daß eine Frau schwanger war. Sie operierten sie an einem Tumor, der gar nicht vorhanden war!
Die 47jährige Maria Chicchi aus Pescara (Mittelitalien) hatte sich beim Kassenarzt untersuchen lassen. Die Diagnose des Mediziners ergab eine Geschwulst, und er wies die Frau in das städtische Krankenhaus ein. Weil aber dort alle Betten belegt waren, wurde die Patientin von ihren Verwandten in eine Privatklinik gebracht. Dort gaben sich die Chirurgen mit dem Befund des Kassenarztes zufrieden und schritten ohne weitere Untersuchung sofort zur Operation. Als sie den Leib geöffnet hatten, entdeckten sie einen vier Monate alten Embryo. Erschrocken nähten sie den Schnitt wieder zu. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft.
Verbot des „Wetterkrieges“
◆ Chemisch-physikalische Veränderungen des Wetters zu militärischen Zwecken sollen als nächster Schritt der Entspannungspolitik zwischen den beiden Supermächten verboten werden. In diesem Zusammenhang teilte kürzlich der Sprecher des US-Außenministeriums in Washington mit, daß amerikanische und sowjetische Diplomaten in Genf „sehr zufriedenstellende Fortschritte und beträchtliches Einverständnis“ erzielt hätten. Bereits bei der letzten Moskauer Gipfelkonferenz im Jahre 1974 hatten US-Präsident Nixon und Parteichef Breschnew beschlossen, den „Wetterkrieg“ in die Reihe möglicher Abrüstungsvereinbarungen aufzunehmen.
Ungeahnte Produktivität der Pflanzenwelt
◆ Aus Anlaß des 12. Internationalen Botaniker-Kongresses in Leningrad haben sowjetische Botaniker das Gesamtgewicht aller Pflanzen der Erde errechnet. Wie die Nachrichtenagentur TASS mitteilte, wiegen die Pflanzen der ganzen Erde zusammen 141,1 Milliarden Tonnen. Vermißt wird aber ein Wort des Dankes und der Anerkennung für den, der jedes Jahr aufs neue ohne Entgelt die Milliarden Tonnen Pflanzen hervorbringt. Wie unverständlich sind im Vergleich dazu Ehrungen, die Menschen zuweilen wegen ihrer „großen Verdienste“ erwiesen werden.
„Schwarze Messe“ bei einem „Teufelsanbeter“
◆ Während einer „schwarzen Messe“ in der Wohnung eines 22jährigen Losverkäufers, der sich selbst als „Teufelsanbeter“ bezeichnete, kam ein junger Mann im Alter von 19 Jahren ums Leben. Er starb an einem aus Kräutern und Schädlingsbekämpfungsmitteln gebrauten Trank. Den Polizisten, die den Toten fanden, fiel die merkwürdige Dekoration in der Wohnung auf, darum sorgten sie dafür, daß die Leiche obduziert wurde. Dabei wurde festgestellt, daß der Tod durch Kreislaufversagen infolge von Vergiftung eingetreten war. Nach dieser Feststellung wurde der „Teufelsanbeter“ festgenommen.
‘Die Menschen werden ohne Selbstbeherrschung sein’
◆ „Dies aber erkenne, daß in den letzten Tagen kritische Zeiten dasein werden, mit denen man schwer fertig wird. Denn die Menschen werden ... ohne Selbstbeherrschung [sein], brutal, ohne Liebe zum Guten.“ Daß sich diese Worte aus 2. Timotheus 3:1-3 bewahrheiten, bestätigt auch die Tageszeitung Die Welt. In einem Bericht aus Phoenix (US-Bundesstaat Arizona) heißt es, daß ein Gericht einen 25jährigen Arbeiter zu einer hohen Zuchthausstrafe verurteilte, weil er seine zweijährige Stieftochter vergewaltigt hatte.
Messer und Gabel als Mordwerkzeuge
◆ Ein Beerdigungsunternehmer in einer Stadt in Schleswig-Holstein sah sich veranlaßt, die Polizei zu alarmieren, als er beim Einsargen Schädelverletzungen bei einem Toten entdeckte. Der Arzt hatte zuvor einen „natürlichen“ Tod festgestellt. Eine Untersuchung ergab, daß eine 47jährige Witwe den 67jährigen, mit dem sie in einer Wohnung zusammen gelebt hatte, während eines Streites mit Messer und Gabel niedergestochen hatte, bis er blutüberströmt zusammengebrochen war.
„Gangsterkönig“
◆ Diesen Titel hat sich ein elfjähriger Junge zugelegt, der die Polizei in einer Stadt Bayerns und ihrer weiteren Umgebung in Atem hält. Sein Strafregister weist schon rund 150 Straftaten auf, und täglich kommen neue hinzu. Das Stadtjugendamt sandte einen „Hilferuf“ an alle Landesjugendämter der Bundesrepublik. Nirgendwo scheint es eine geschlossene Abteilung eines heilpädagogischen Heimes zu geben, wo der Junge, dessen Karriere auch die Polizei machtlos gegenübersteht, untergebracht werden könnte.
Umstrittene Filme verderben die Jugend
◆ Nachdem Ende Juni vier Jugendliche im Alter von 13 bis 17 Jahren (darunter ein 13jähriges Mädchen) in Mönchengladbach den amerikanischen Katastrophenfilm „Erdbeben“ besucht hatten, schlug einer von ihnen, ein 15jähriger, vor: „Wir fahren jetzt auf eine Brücke und schmeißen Steine.“ Bald danach durchschlug ein dreizehn Pfund schwerer Pflasterstein die aus dickem Verbundglas bestehende Windschutzscheibe eines eine Brücke bei Mönchengladbach passierenden Autos. Dabei wurde der Hals der Ehefrau des Fahrers wie durch ein Geschoß zerfetzt und der Kiefer zertrümmert. Sie starb auf dem Weg ins Krankenhaus an den Folgen ihrer Verletzungen. Dazu sagte der Direktor des Psychologischen Universitäts-Instituts I in Köln, Professor Udo Undeutsch: „Mich plagt die Sorge, daß auch dieser Modellfall Schule machen wird, wie wir es bei den Flugzeugentführungen erlebt haben.“ Er sprach von einer „erdrückenden Fülle von Beweisen“, daß Gewaltdarstellungen „zu gleichartigen Handlungen anregen“.
Amerikas Geißel — Straßenverbrechen
◆ Der amerikanische Präsident Ford macht sich Gedanken darüber, was er gegen die erschreckende Verbrechensrate in den Vereinigten Staaten tun kann, die allein von 1973 bis 1974 um 17 Prozent zugenommen hat. Alles, was seine Vorgänger gegen diese Geißel unternommen hatten, die nach den Worten des neuen Justizministers Edward Levy „unsere große Gesellschaft zu zerstören droht“, war erfolglos. Wie sehr die Verbrechensfrage jetzt schon an den Nerv der amerikanischen Nation geht, enthüllen Umfragestatistiken: Jeder dritte Einwohner von Großstädten ist mindestens einmal in seinem Leben bestohlen, beraubt oder niedergeschlagen worden. Selbst in den Vorstädten der Metropolen hat jeder fünfte diese Erfahrung gemacht. Jeder sechste Amerikaner fühlt sich nachts nicht sicher in seinem eigenen Haus, selbst wenn es noch so verriegelt ist. Jeder zweite Amerikaner hat Angst, sich nachts aus seinem Haus zu wagen oder gar um den Block zu gehen. Die USA sind, wie es Präsident Ford vor kurzem in seiner Botschaft zur Verbrechensbekämpfung sagte, „weit davon entfernt, vor allem mit jener Art von Kriminalität fertig zu werden, die Amerika bei Tag und bei Nacht traumatisiert — den Straßenverbrechen“.
-
-
Kranke WährungenErwachet! 1975 | 22. Oktober
-
-
Kranke Währungen
Macht Ihnen die Inflation Sorgen?
Überall verliert das Geld an Kaufkraft. Man bekommt ständig weniger dafür.
Erwachet! kann Ihnen helfen. Die Zeitschrift enthält oft praktischen Rat darüber, wie man mit den steigenden Preisen fertig werden kann. Insbesondere zeigt die Zeitschrift aber, weshalb sich die Wirtschaft am Rande des Zusammenbruchs befindet. Für nur 6 DM erhalten Sie Erwachet! ein Jahr lang jeden Monat zweimal zugesandt.
Senden Sie mir bitte die Zeitschrift Erwachet! für ein Jahr. Ich habe 6 DM auf Ihr Postscheckkonto Frankfurt (Main) Nr. 1457 61-605 überwiesen.
-