Läßt sich das Rosenkreuzertum mit dem christlichen Glauben vereinbaren?
„DU KANNST dein Schicksal selbst lenken! Eine geheime, in deinem Innern schlummernde Kraft lenkt dein Geschick. Wecke sie! Gebiete ihr, dir zu gehorchen! Beseitige jedes Hindernis und erlebe die Erfüllung deiner kühnsten Hoffnungen und deiner höchsten Wünsche. Die Rosenkreuzer zeigen dir, wie du dieses Ziel erreichst.“ Mit diesen Worten begann eine ganzseitige Anzeige, die in der Fachzeitschrift The Writer vom Oktober 1962 erschien.
Wer diese oder ähnliche Behauptungen liest, mag sich fragen: „Was ist eigentlich das Rosenkreuzertum? Wie entstand und entwickelte es sich? Was lehrt es, und welche Ziele verfolgt es? Läßt es sich mit dem christlichen Glauben vereinbaren?“
Die Bezeichnung „Rosenkreuzer“ stammt von den beiden lateinischen Wörtern rosa, „Rose“, und crux, „Kreuz“. Das Symbol der Rosenkreuzer ist ein Kreuz mit einer roten Rose. Es gibt verschiedene Gruppen von Rosenkreuzern. Die obenerwähnten Behauptungen stammen von den Amorc-Rosenkreuzern, einer der drei bekanntesten amerikanischen Gruppen. Amorc ist eine Abkürzung von „Ancient Mystic Order Rosae Crucis“ (Alter Geheimbund Rosae Crucis). Diese Rosenkreuzer-Bruderschaft führt ausgedehnte Fernunterrichtskurse durch, hat in verschiedenen Ländern ihre Ortsgruppen und in San Jose, Kalifornien, eine „Zentraluniversität“. Die Amorc-Bruderschaft entstand vor etwa fünfzig Jahren.1 Obwohl man von maßgebender Seite den Eindruck erwecken möchte, als ob das Rosenkreuzertum nur in dieser Gesellschaft erhalten geblieben wäre, werden ihre Behauptungen, Lehren und Methoden von anderen Bruderschaften heftig angegriffen.2 Da jedoch die meisten Anfragen über das Rosenkreuzertum gestützt auf die Anzeigen der Amorc-Bruderschaft erfolgen, gehen wir in diesem Artikel auch kurz auf diese Rosenkreuzergesellschaft ein.
Das Rosenkreuzertum hat, wenn man so sagen will, eigentlich zwei Ursprünge: einen tatsächlichen oder geschichtlichen und einen traditionellen oder legendären. Sein geschichtlicher Ursprung geht auf das 17. Jahrhundert zurück und fällt mit dem Erscheinen der von dem führenden deutschen Gelehrten Johann V. Andreä verfaßten und anonym veröffentlichten Schrift Fama Fraternitatis zusammen. Diese Schrift war an die Herrscher Europas gerichtet und zielte auf eine Reform der politischen, sozialen und religiösen Verhältnisse ab.3 Sie berichtet die sagenhafte Geschichte eines Christian Rosenkreutz, von dem die Rosenkreuzer ihren Namen haben. Dieser Rosenkreutz, ein Mönch, soll Indien, Persien und Arabien bereist und die geheimen Kenntnisse der Weisen jener Länder mit nach Hause gebracht haben. Seine Schrift erregte damals ziemlich viel Aufsehen. Seine Anschauungen fanden bei vielen Anklang und werden von den Rosenkreuzern im allgemeinen heute noch mehr oder weniger gutgeheißen.4
Der traditionelle oder legendäre Ursprung des Rosenkreuzertums soll auf die „Große Weiße Bruderschaft Ägyptens“ (1500 v. Chr.) zurückgehen. Durch Salomo soll es nach Palästina, durch Pythagoras nach Italien usw. gekommen sein. Es schließt auch die Lehren der Essener ein, erkennt das Werk von Christian Rosenkreutz an und soll im Jahr 1694 in den Vereinigten Staaten Fuß gefaßt haben.5, 6
Das geschichtliche Rosenkreuzertum hatte ursprünglich einen ziemlich starken protestantischen Einschlag und war anscheinend eine Bestrebung, christliche und heidnische Lehren, Wissenschaft und Religion, Astrologie und Philosophie, Medizin und Okkultismus, die Liebe zum Wissen und die Liebe zum Menschen miteinander zu verbinden. So heißt es zum Beispiel in einem Werk: „Die Geheimlehre der Rosenkreuzer ist eine Sammlung esoterischer Lehren, die durch die Jahrhunderte von weisen Männern, die in den esoterischen Lehren und in den Geheimwissenschaften gut bewandert waren, überliefert wurden. Diese Weisheit stammte ursprünglich aus dem Osten und schließt zum Teil heute noch die Geheimlehren einiger der angesehendsten Bruderschaften des Ostens ein ... Wir müssen ‚nach dem Osten blicken, aus dem alles Licht kommt‘.“7
Jahrhundertelang befaßten sich die Rosenkreuzer vorwiegend mit Alchimie, der vermeintlichen Kunst, unedle Metalle in Gold zu verwandeln. Ihre neuzeitlichen Befürworter behaupten zwar, es habe sich dabei nur um eine geistige Alchimie gehandelt: um die Verfeinerung des „Charakters“ des einzelnen.8 Im Sinne der Amorc-Bruderschaft ist das Rosenkreuzertum „eine internationale Bruderschaft, deren Mitglieder ... sich dem Studium der Geheimnisse und wissenschaftlichen Gesetze der Welt widmen“. „Die heutigen Rosenkreuzer glauben, daß des Menschen innere Seele ihm helfen kann, mit den Problemen des Alltags fertig zu werden.“9
Läßt sich das Rosenkreuzertum mit dem christlichen Glauben vereinbaren? Nach Ansicht des Amorc-Rosenkreuzertums, das eine nichtreligiöse Bewegung zu sein behauptet, ja. „Selbst die strenggläubigsten Christen können ohne weiteres einem Rosenkreuzerorden angehören, denn ein strenggläubiger Christ kann auch Rechtswissenschaft oder Musik, Kunstgeschichte oder Chemie studieren, ohne seine Stellung in der christlichen Kirche zu gefährden.“10 Andere sprechen sogar von einem „Rosenkreuzerischen Christentum“.11
SEINE HAUPTLEHRE
Da das Rosenkreuzertum demnach christlich oder sich zumindest mit dem Christentum vereinbaren lassen soll, müßte es sich auch mit der Bibel vereinbaren lassen, denn der Gründer des Christentums sagte über die Bibel: „Dein Wort ist Wahrheit.“ Und der Apostel Paulus schrieb: „Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nütze zur Lehre ..., auf daß der Mensch Gottes vollkommen sei, zu jedem guten Werke völlig geschickt.“ — Joh. 17:17; 2. Tim. 3:16, 17.
Die Lehre von der Wiederverkörperung und die mit ihr verwandte Lehre von der Unsterblichkeit der Seele gehören zu den wichtigsten Lehren der Rosenkreuzer. „Eine der wichtigsten Lehren der Rosenkreuzer ist die geheimnisvolle Lehre der Metempsychose, der Reinkarnation oder Seelenwanderung, der Glaube, daß die Seele weiterlebt, nachdem sie den physischen Leib beim Tod verlassen hat, und nach einem Aufenthalt am Ruheort der Seelen durch eine Wiedergeburt wieder mit einem physischen Leib vereint wird.“12 Lewis, ein Amorc-Rosenkreuzer, sagt: „Die Reinkarnation und das Karma geben uns die einzige vernünftige und annehmbare Erklärung für die Ursache der anscheinenden Ungerechtigkeiten und Verschiedenheiten des Lebens ... Nur die Gesetze der Reinkarnation können uns die Verhältnisse und die Erfahrungen, die wir im Leben sammeln, auf annehmbare Weise erklären ... Jede Persönlichkeit kam ‚im Anfang der Schöpfung‘ ins Dasein und hat seither immer existiert und wird in alle Ewigkeit existieren.“13
Man sucht die Lehre von der Wiederverkörperung mit der Tatsache zu beweisen, daß es Menschen gibt, die glauben, gewisse Erlebnisse früher schon gehabt zu haben, oder die behaupten, schon einmal gelebt zu haben, ferner damit, daß sich die Verschiedenheiten der Persönlichkeiten und die Existenz von Wunderkindern wie Mozart niemals allein durch die Vererbung erklären ließen. Die verschiedenen Rosenkreuzergesellschaften haben jedoch unterschiedliche Auffassungen darüber, wie lange sich die Seele nach dem Tod in der Nähe des Leibes aufhält, welche Übergangsstufen sie durchläuft und wieviel Zeit zwischen den einzelnen Wiedergeburten vergeht. Nach der Lehre der Amorc-Bruderschaft hat Jesus Christus als einziger den Kreislauf der Reinkarnation vollendet und die Vereinigung mit Gott erlebt.14
Wie steht es aber mit der Lehre von der Unsterblichkeit der Menschenseele und der Wiederverkörperung? Läßt sie sich mit dem auf der Bibel beruhenden christlichen Glauben vereinbaren? Nein, unmöglich! Denn die Bibel sagt deutlich, Jesus habe „seine Seele ausgeschüttet ... in den Tod“. Sie sagt ferner: „Die Seele, welche sündigt, die soll sterben“, „sein [des Menschen] Geist ... kehrt wieder zu seiner Erde: an selbigem Tage gehen seine Pläne zu Grunde“ und: „Es gibt weder Tun noch Überlegung noch Kenntnis noch Weisheit im Scheol“ oder an dem Ort, wo sich die Toten aufhalten. — Jes. 53:12; Hes. 18:20; Ps. 146:4; Pred. 9:10.
Wäre die Lehre von der Wiederverkörperung wahr, so könnte es keine Auferstehung geben, denn dann wäre niemand tot, sondern dann befänden sich alle in einem „Übergangsstadium“. Jesus Christus sagte jedoch deutlich: „Wundert euch darüber nicht, denn es kommt die Stunde, in welcher alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören und hervorkommen werden.“ Was die angeblichen Beweise für die Wiederverkörperung betrifft, könnte man fragen: Wenn doch jedermann schon einmal gelebt hat, warum erinnert sich dann nur ausnahmsweise jemand an sein früheres Leben? Und wenn doch jeder Mensch eine Wiederverkörperung ist, warum ist nur einer unter Hunderten von Millionen ein Wunderkind wie Mozart? Nein, diese Umstandsbeweise sind zu schwach, zu fadenscheinig, zu sehr an den Haaren herbeigezogen, als daß sie die Lehre von der Wiederverkörperung stützen könnten, selbst wenn diese mit der Bibel nicht im Widerspruch stände!a — Joh. 5:28, 29.
DER CHRISTLICHE GLAUBE SCHLIESST JEDE ANDERE LEHRE AUS
Das Rosenkreuzertum läßt sich auch deshalb nicht mit dem christlichen Glauben vereinbaren, weil dieser jede andere Lehre ausschließt. Jesus sagte: „Ich bin das Licht der Welt“ und: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater, als nur durch mich.“ Von sich und seinen Nachfolgern erklärte er: „Sie sind nicht von der Welt, gleichwie i c h nicht von der Welt bin.“ Christen wird gesagt, daß es zwischen ihnen und anderen Religionen keine Gemeinschaft, keine Freundschaft, keine Übereinstimmung und keine Harmonie geben könne. — Joh. 8:12; 14:6; 17:16; 2. Kor. 6:14-16.
Das Rosenkreuzertum stimmt mit diesen christlichen Grundsätzen jedoch nicht überein, denn von Christian Rosenkreutz wird gesagt, er habe „den geheimen Orden des Rosenkreuzes gegründet, um verborgenes Licht auf die mißverstandene christliche Religion zu werfen“.15 Es wird auch behauptet, Amenhotep IV., in dem viele Rosenkreuzer „ihren ersten traditionellen Großmeister“ sehen und der „als Ketzerkönig bekannt war“, habe „die damaligen polytheistischen Religionen abgeschafft und an ihrer Stelle die erste monotheistische Lehre der Welt eingeführt“.16 — 1375—1358 v. Chr.
Abel, Henoch, Noah, Abraham, Isaak und Jakob hatten jedoch lange vor Amenhotep IV. eine monotheistische Religion, und im Jahre 1513 v. Chr. führte Jehova Gott durch Moses beim Volke Israel eine Kultordnung ein, die sich gerade durch ihre monotheistische Prägung — die Anbetung des alleinwahren Gottes Jehovas — auszeichnete. Der biblische Standpunkt wird auch durch neuzeitliche Werke wie das Buch Aber Gott war da (von Ivar Lissner) bestätigt. In diesem Buch wird der Nachweis erbracht, daß der Mensch ursprünglich nur e i n e n Gott verehrte. — 2. Mose 20:1-7.
Die Rosenkreuzer behaupten auch, Moses habe seine Weisheit von den Ägyptern empfangen und Jesus sei in seiner Kindheit nicht nur nach Ägypten gebracht worden, damit er in Sicherheit sei, sondern auch um dort geschult und unterwiesen zu werden.17 Warum enthalten dann aber weder die Schriften von Moses noch die Evangelien etwas über die Geheimlehren der „Ägyptischen Weißen Bruderschaft“? Die Rosenkreuzer legen auch großen Wert auf das Buch Jaschar18 und die Große oder Cheops-Pyramide von Ägypten,19 aber weder Jesus noch seine Apostel erwähnten je dieses Buch oder diese Pyramide. Sie verwiesen stets ausdrücklich auf Gottes Wort und zeigten, daß wir keinen anderen Wegweiser auf unserem Lebensweg benötigen.
Durch eine Vermischung weltlicher Weisheit mit biblischen Lehren will das Rosenkreuzertum „das Rätsel des Lebens und des Seins vom wissenschaftlichen Gesichtspunkt aus und im Einklang mit der Religion lösen“.15 Nach Gottes Wort können göttliche Weisheit und weltliche Weisheit jedoch nicht vermischt werden: „Es steht geschrieben: ‚Ich will zunichte machen die Weisheit der Weisen, und den Verstand der Verständigen will ich verwerfen.‘ Wo sind die Klugen [der Welt]? Wo sind die Schriftgelehrten? Wo sind die Weltweisen? Hat nicht Gott die Weisheit dieser Welt zur Torheit gemacht? Denn ... die Welt [erkannte] durch ihre Weisheit Gott ... nicht.“ — 1. Kor. 1:19-21, Lu.
ANDERE SCHWÄCHEN
Eine weitere Schwäche des Rosenkreuzertums ist seine Uneinigkeit. Es ist im Vergleich zu seiner Größe genauso uneins wie die Christenheit. Eine Gruppe legt zum Beispiel soviel Nachdruck auf die Astrologie, daß man denken könnte, sie sei die wichtigste Lehre der Rosenkreuzer.20 Eine andere dagegen behauptet, es habe überhaupt nichts mit Astrologie zu tun.21 Eine „Autorität“ beanstandet den Ausdruck „Metempsychose“, wogegen andere ihn ebenso häufig verwenden wie „Reinkarnation“.
Was über die Entstehung und Entwicklung des Rosenkreuzertums berichtet wird, läßt viel zu wünschen übrig. Die Aufschlüsse sind keineswegs so eindeutig, wie viele seiner Anhänger uns glauben machen möchten. Selbst das Werk The Brotherhood of the Rosy Cross (Die Rosenkreuzer-Bruderschaft), die umfassendste Abhandlung über das Rosenkreuzertum in Englisch, gibt keinen klaren Aufschluß.
Einige Rosenkreuzergesellschaften sind auch ziemlich inkonsequent. Das kann besonders von den Amorc-Rosenkreuzern gesagt werden, die dadurch möglichst viele für die Teilnahme an ihren Fernunterrichtskursen gewinnen möchten. So wird zum Beispiel einerseits gesagt, daß „sich die Verhältnisse in unserem Leben und unsere Erfahrung nur durch die Wiederverkörperung vernünftig und annehmbar erklären“ lassen.13 Andererseits lesen wir: „Ob die Lehre von der Wiederverkörperung wahr ist oder nicht, ist für den Schüler der praktischen Lehren des Rosenkreuzertums unwesentlich.“22
Ferner wird behauptet, das Amorc-Rosenkreuzertum sei keine Religion. Was ist denn die Lehre von der Wiederverkörperung — seine Hauptlehre —, wenn nicht eine Glaubenslehre? Es soll auch nichts an sich haben, was einen Juden oder Mohammedaner abstoßen könnte,23 dabei wird gesagt, daß Wissenschaft und Mystik nur e i n e n bekannten Fall enthüllten, „in dem ein Ego die vollkommene Entwicklung durchmachte und dadurch eine weitere Inkarnation auf der Erde nicht mehr nötig war“. „Das war bei Jesus, dem Christus, der Fall, der ... durch die höchste Vollkommenheit und Reinheit des Bewußtseins in die Stellung des Christus gelangte, in den Himmel auffuhr und dort vom Bewußtsein Gottes völlig aufgenommen wurde. Dort wurde das Ego Jesu zu einem göttlichen Element des höchsten göttlichen Geistes.“24 Würde ein Jude oder Moslem wohl mit dieser Ansicht übereinstimmen?
Auch wird dem Fragesteller gesagt, er könne das alles in verhältnismäßig kurzer Zeit (in höchstens einer oder anderthalb Stunden in der Woche) und mit verhältnismäßig wenig Mühe erlernen und benötige dazu keine höhere Bildung.25 Befaßt man sich aber eingehender mit dem Amorc-Rosenkreuzertum, so muß man feststellen, daß eine „angeborene seelische Überempfindlichkeit“ unerläßlich ist und daß „der Schüler, der das Studium der Wissenschaft in diesem Leben aufnimmt, nicht erwarten kann, noch in diesem Leben ein Meister auf seinem Gebiet zu werden“.26
UNVEREINBAR
Nein, das Rosenkreuzertum läßt sich mit dem christlichen Glauben nicht vereinbaren. Während der christliche Glaube jede andere Lehre ausschließt, ist das Rosenkreuzertum eine der eklektischsten Bewegungen, Glaubenslehren oder Bruderschaften, denn es hat seine Anschauungen aus den verschiedensten Glaubenslehren und Kulten geborgt und sich zu eigen gemacht. Es gibt Rosenkreuzergesellschaften, die ägyptischen Ursprungs sein wollen, dennoch aber großzügig die Bibel zitieren, die ihre Ansichten von der Mystik der jüdischen Kabbala und von der buddhistischen Lehre vom Nirwana ableiten, die behaupten, mit der Weisheit der Griechen und mit den Alchimisten des Mittelalters in Verbindung zu stehen, die es angeblich mit allem sehr genau nehmen, dennoch aber manches glauben, was sich geschichtlich oder wissenschaftlich nicht nachweisen läßt, ja die sowohl theosophische Werke als auch die Lehren der Jogis annehmen.2 Kraß ausgedrückt, könnte man sagen, daß das Rosenkreuzertum ein Versuch sei, alle Weisheit dieser Welt aufzunehmen und sie mit der Bibel zu bemänteln.
Das Rosenkreuzertum betont auch besonders den Grundsatz: „Erkenne dich selbst.“ Es richtet sich offensichtlich nach Menschen und läßt sich daher unmöglich mit dem auf der Bibel beruhenden christlichen Glauben vereinbaren, der sich nach Gott richtet und uns folgenden Rat gibt: „Dies bedeutet ewiges Leben, daß sie fortwährend Erkenntnis in sich aufnehmen über dich, den allein wahren Gott und über Jesus Christus, den du ausgesandt hast.“ Das Rosenkreuzertum, das die Existenz Satans und seiner Dämonen leugnet, ist von diesen überwältigt worden. Es fragt sich also nun, wofür du dich entscheiden möchtest: ob für das Rosenkreuzertum, dessen Lehre sich aus Elementen der verschiedensten Religionen zusammensetzt, oder für den auf der Bibel beruhenden christlichen Glauben, der jede andere Lehre ausschließt. Die beiden lassen sich niemals vereinbaren. — Joh. 17:3, NW; 2. Kor. 4:4.
QUELLEN
1 Rosicrucian Questions and Answers — Lewis, S. 171.
2 Not Under the Rosy Cross — Clymer.
3 The Encyclopædia Britannica, 11. Ausgabe, Band 23, S. 737.
4 The Encyclopedia Americana, Band 23, S. 701.
5 The Mysteries of Osiris — Clymer.
6 American People’s Encyclopedia, Band 16, S. 948.
7 The Secret Doctrines of the Rosicrucians — C. E. Brooksmith, S. 12.
8 Rosicrucian Questions and Answers — Lewis, S. 229.
9 World Book Encyclopedia, Band 15, S. 443.
10 Rosicrucian Questions and Answers — Lewis, S. 263.
11 Das Rosenkreuzerische Christentum — Max Heindel.
12 The Secret Doctrines of the Rosicrucians — C. E. Brooksmith, S. 165.
13 Mansions of the Soul — Lewis, S. 104—107.
14 Ebenda, S. 199.
15 The Rosicrucian Fellowship, Februar 1963, S. 88.
16 Who and What Are the Rosicrucians? — Amorc, S. 8.
17 The Mysteries of Osiris — Clymer, S. 115, 175.
18 The Book of Jasher — Amorc-Ausgabe.
19 The Symbolic Prophecy of the Great Pyramid — Lewis.
20 The Rosicrucian Fellowship, Februar 1963, S. 67, 90.
21 Rosicrucian Questions and Answers — Lewis, S. 225.
22 Ebenda, S. 267.
23 Ebenda, S. 261.
24 Mansions of the Soul — Lewis, S. 199.
25 The Mastery of Life — Amorc, S. 23.
26 The Technique of the Master — Andrea, S. 28.
[Fußnote]
a Man vergleiche auch Was sagt die Heilige Schrift über ein „Weiterleben nach dem Tode“?, herausgegeben von der Watch Tower Bible and Tract Society.