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Wer kann das „Zeichen“ richtig deuten?Der Wachtturm 1985 | 1. Februar
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Jerusalem der Tempel Gottes, und Jesus betete dort an. Daher konnte Jerusalem als „die Stadt des großen Königs“, Jehovas, bezeichnet werden (Matthäus 5:34, 35). Doch seit dem Passahtag des Jahres 33 u. Z., an dem bei Jesu Tod auf übernatürliche Weise der innere Tempelvorhang zerriß, ist es nicht mehr Jehovas Königsstadt. Eine Bestätigung dieser Tatsache ist die Zerstörung Jerusalems und seines Tempels durch die heidnischen Römer im Jahre 70 u. Z. Wie für die Judenchristen damals gibt es glücklicherweise für alle Christen seit jener Zeit ein anderes, weit erhabeneres Jerusalem, das „himmlische Jerusalem“ (Hebräer 12:22).
16 Im Einklang mit dieser Tatsache begann sich die Prophezeiung Jesu aus Lukas 21:24 in Verbindung mit dem irdischen Jerusalem zu erfüllen, aber enden mußte ihre Erfüllung in Zusammenhang mit dem „himmlischen Jerusalem“. Denn das „himmlische Jerusalem“ hat das irdische Jerusalem als „die Stadt des großen Königs“, Jehovas Gottes, ersetzt. Diese himmlische „Stadt“ betrachtete der „große König“, Jehova, als den geeigneten Ort für die Inthronisierung seines verherrlichten Sohnes Jesus Christus am Ende der Heidenzeiten im Jahre 1914.
17. Welcher göttliche Befehl erging am Ende der Heidenzeiten an den inthronisierten König Jesus Christus, und wer bot sich für seinen Dienst willig dar?
17 Das war die von Jehova festgesetzte Zeit, an seinen inthronisierten Sohn Jesus Christus den in Psalm 110:2, 3 aufgezeichneten Befehl ergehen zu lassen: „Den Stab deiner Macht wird Jehova aus Zion senden, indem er spricht: ‚Schreite zur Unterwerfung inmitten deiner Feinde.‘ Dein Volk wird sich willig darbieten am Tage deiner Streitmacht. In der Pracht der Heiligkeit, aus dem Schoße der Morgenröte hast du, Tautropfen gleich, deine Jungmannschaft.“ Dieser Prophezeiung getreu, bot das Gott hingegebene „Volk“, das Jesu Fußstapfen folgte und das Ende der Heidenzeiten im Jahre 1914 erkannte, sich willig dar, um die im himmlischen Zion neu errichtete Herrschaft Jehovas Gottes zu verkünden, mit der er den Herrn Jesus Christus betraut hatte. Die sogenannt christlichen Nationen dagegen unterwarfen sich nicht willig dem neu inthronisierten König Jehovas. In Wirklichkeit erwiesen sie sich als seine „Feinde“, denn im Ringen um die Weltherrschaft stürzten sie sich in den ersten Weltkrieg der Menschheitsgeschichte. Außerdem behinderten sie weltweit die Verkündigung des Königreiches Gottes.
18. Was geschah im Jahre 1918 als Beweis der Feindschaft gegen Gottes Königreich?
18 Besonders augenfällig wurde die Feindschaft gegen Gottes Königreich im Jahre 1918. Am 8. Mai 1918 wurde inmitten der Kriegshysterie der Herausgeber der Zeitschrift The Watch Tower und eine Anzahl seiner Mitarbeiter verhaftet. Später, am 21. Juni, wurden sie zu vielen Jahren Haft in der Bundesstrafanstalt Atlanta (Georgia, USA) verurteilt. Erst nach Kriegsende wurden diese Diener des Königreiches Gottes nach einer Haftzeit von neun Monaten gegen Kaution freigelassen. Danach wurden sie von allen gegen sie erhobenen Falschanklagen entlastet.
19. Welchen Standpunkt nahm der Generalrat der Kirchen Christi in Amerika gegenüber dem Völkerbund nach dem Ersten Weltkrieg ein?
19 Der Erste Weltkrieg endete am 11. November 1918, und im darauffolgenden Monat äußerte sich der Generalrat der Kirchen Christi in Amerika öffentlich zugunsten des damals vorgeschlagenen Völkerbundes. Jene religiöse Institution erklärte, der Völkerbund sei „der politische Ausdruck des Königreiches Gottes auf Erden“. In Mißachtung dieser Empfehlung von religiöser Seite weigerten sich die Vereinigten Staaten von Amerika aus politischen Gründen, dem Völkerbund beizutreten, und schlossen sich nur dem Internationalen Gerichtshof an. Dennoch wurde der Völkerbund Anfang 1920 gegründet, und die Mitglieder des Generalrates der Kirchen gaben ihren Segen und ihre Unterstützung dazu.
20. Welchen Standpunkt nahm Jehovas Volk gegenüber dem Völkerbund ein, und was begann es zu verkündigen?
20 Der Wachtturm und Jehovas Diener, die diese Zeitschrift verbreiten, lehnten es ab, den Völkerbund als den politischen Ersatz für das Königreich Gottes zu betrachten. Niemals hielten sie ihn für die Erfüllung des von Jesus Christus gelehrten Mustergebets: „Dein Königreich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auch auf der Erde“ (Matthäus 6:9, 10). Sie stellten sich nicht in den Dienst dieses von Menschen geschaffenen Ersatzes, dieser Fälschung. Ihre Ergebenheit galt dem wirklichen Königreich Gottes in den Händen Jesu Christi im „himmlischen Jerusalem“. Mit Gottes Hilfe hatten sie das „Zeichen“ der „Gegenwart [Jesu] und des Abschlusses des Systems der Dinge“ richtig gedeutet. Demzufolge gingen sie daran, das Königreich weltweit zu verkündigen.
Wie lautet deine Antwort?
◻ Welches „Zeichen“ ist heute offensichtlich, und welche Bestandteile schließt es ein?
◻ Wie können wir uns davor bewahren, die gleichen Ängste zu erleiden wie die menschlichen Führer?
◻ Wann begannen die Heidenzeiten, und wann endeten sie?
◻ In welchem „Jerusalem“ wurde Jesus Christus von Jehova als König eingesetzt?
◻ Wie betrachtete Jehovas Volk den Völkerbund?
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Das „Zeichen“ sehen und verstehenDer Wachtturm 1985 | 1. Februar
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Das „Zeichen“ sehen und verstehen
„Als er auf dem Ölberge saß, traten die Jünger allein zu ihm und sprachen: ‚Sage uns: Wann werden diese Dinge sein, und was wird das Zeichen deiner Gegenwart und des Abschlusses des Systems der Dinge sein?‘“ (MATTHÄUS 24:3).
1. Warum kommen die welterschütternden Ereignisse seit 1914 nicht von ungefähr, und was wollten die Jünger von Jesus wissen?
DIE welterschütternden Ereignisse seit dem Ersten Weltkrieg, der von 1914 bis 1918 wütete, kommen nicht von ungefähr. Sie wurden vor 1 900 Jahren von Jesus Christus vorausgesagt. Er hatte seinen Jüngern von vielen erstaunlichen Dingen erzählt, die kommen sollten, und aus diesem Grund fragten sie ihn: „Sage uns: Wann werden diese Dinge sein, und was wird das Zeichen deiner Gegenwart und des Abschlusses des Systems der Dinge sein?“ (Matthäus 24:3).
2. Inwiefern bezog sich die Frage der Jünger nicht nur auf das, was vor der Zerstörung Jerusalems im Jahre 70 u. Z. geschehen würde?
2 Jene Jünger wollten nicht nur wissen, was sich bis zur Zerstörung Jerusalems ereignen würde. Als die Katastrophe über die Stadt hereinbrach, kehrte Jesus weder sichtbar noch unsichtbar zurück. Ebensowenig ging das System der Dinge, das seit der Flut existiert, bei der Zerstörung Jerusalems im Jahre 70 u. Z. zugrunde. In Wirklichkeit sollte ‘das Zeichen der unsichtbaren Gegenwart Jesu und des Abschlusses des Systems der Dinge’ erst lange nach der Vollendung des irdischen Laufs seiner Apostel erscheinen.
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