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Kennst du Gott wirklich?Der Wachtturm 1975 | 15. Januar
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mit ihm handelt, werden nicht so leicht Zweifel in uns aufkommen.
16, 17. Hat Gott in der Vergangenheit unvollkommene Männer in führenden Stellungen seiner Organisation gebraucht? Führe Beispiele an.
16 Wer Gott kennt, weiß, daß Gott unvollkommene Männer gebraucht hat, um die Organisation seines Volkes aufrechtzuerhalten. Einer dieser Männer war Moses, dessen Unvollkommenheit schuld daran war, daß er nicht in das Verheißene Land einziehen durfte. Und doch gebrauchte Gott Moses weiterhin. Als Moses an der Grenze Kanaans vor der Nation Israel das Gesetz Gottes wiederholte und erläuterte, hätten die Israeliten leicht argumentieren können: „Was hast du uns denn schon zu sagen, Moses? Du bist ja nicht einmal würdig, ins Verheißene Land hineinzugehen!“ Wie leicht hätten sie den Menschen kritisieren können, statt aus dem von Gott kommenden Rat Nutzen zu ziehen! (4. Mose 20:2-12).
17 Auch in Verbindung mit der Gründung der Christenversammlung gebrauchte Gott unvollkommene Menschen. Denken wir an den Apostel Petrus. An dem Tag, an dem Jesus starb, verleugnete er Jesus dreimal. Das war ein schwerwiegender Fehler. Dennoch wurde Petrus nur zweiundfünfzig Tage später ein Glied der gesalbten leitenden Körperschaft der neugegründeten Christenversammlung. Er wurde an jenem Pfingsttag sogar als Wortführer der Apostel gebraucht und hielt eine aufrüttelnde Ansprache. Petrus bewies an jenem Tag, daß er trotz seiner Unvollkommenheit Gott gut kannte und mit dessen Wort gründlich vertraut war, was aus seinen zahlreichen Hinweisen auf die Hebräischen Schriften hervorgeht (Luk. 22:54-62; Apg. 2:1-47).
18. Kann ein Christ den Rat der Ältesten der Versammlung mit der Begründung ablehnen, sie seien unvollkommen? Begründe deine Antwort.
18 Ebenso verhält es sich in der Christenversammlung heute. Gott gebraucht unvollkommene Männer, die ihn kennen, in führenden Stellungen. Vielleicht erteilt dir ein Ältester deiner Versammlung Rat hinsichtlich deiner Einstellung. Verachtest du den guten biblischen Rat, den er dir gibt, und stellst du dich auf den Standpunkt: „Was hast du mir denn schon zu sagen? Du bist ja auch nicht vollkommen.“? Oder beweist du, daß du Gott „kennst“ und weißt, daß er sein Volk auf Erden durch unvollkommene Männer belehrt, organisiert und leitet? Wenn Jehova damit zufrieden ist, mit unvollkommenen Menschen zusammenzuarbeiten, mit welchem Recht wollen wir dann diese Vorkehrung kritisieren? Die Hauptsache für uns ist, daß wir aus dem schriftgemäßen Rat, der uns erteilt wird, Nutzen ziehen.
19. Wie sollte man reagieren, wenn einem etwas über einen Glaubensbruder gesagt wird?
19 Oder vielleicht hörst du etwas über einen Bruder, was ihn in ein schlechtes Licht stellt. Hörst du dir so etwas mit Vergnügen an, und glaubst du es ohne weiteres? Vielleicht ist der Bruder ein Ältester der Versammlung. Beginnst du nun, nicht nur an diesem Bruder, sondern an der ganzen Ältestenschaft zu zweifeln? Jemand, der Jehova kennt, wird solche Zweifel sofort verscheuchen. Er fragt sich: „Kenne ich wirklich den ganzen Sachverhalt, oder ist es nur ein Gerücht? Ich sollte meinen Bruder nicht richten, denn Paulus sagte: ,Wer bist du, daß du den Hausknecht eines anderen richtest? Er steht oder fällt seinem eigenen Herrn‘“ (Röm. 14:4).
20. Woran sollten wir denken, um mit unseren geistigen Brüdern und Schwestern besser auszukommen?
20 Vielleicht bist du mit dem Vorgehen in Verbindung mit der Renovierung oder dem Bau eines Königreichssaals nicht einverstanden. Du magst denken, du hättest einen anderen Baustil, einen anderen Bodenbelag oder andersfarbige Vorhänge gewählt. Gibt es nicht die verschiedensten Baustile, die unterschiedlichsten Bodenbeläge und eine große Auswahl an Vorhangstoffen? Wird eine andere Innendekoration unser Verhältnis zu Jehova beeinträchtigen? Warum nicht den Rat des Apostels Paulus befolgen: „[Vergewissert] euch der wichtigeren Dinge ..., um bis zum Tage Christi lauter zu sein und nicht andere zum Straucheln zu bringen.“? (Phil. 1:10). Sollten wir Jehova nicht dafür danken, daß er für Männer gesorgt hat, die die Führung übernehmen und die sich darum kümmern, daß wir einen Ort haben, an dem wir zur reinen Anbetung zusammenkommen können?
21. Warum beginnt jemand, der Gott wirklich kennt, nicht zu zweifeln, wenn er sein Verständnis über einen biblischen Punkt korrigieren muß?
21 Vielleicht hat in einer Wachtturm-Publikation etwas gestanden, was du nicht verstehst oder wodurch unser früheres Verständnis über eine Sache berichtigt wurde. Wie verhältst du dich in einem solchen Fall? Läßt du Zweifel aufkommen? Verlierst du das Vertrauen und wirst skeptisch? Frage dich: „Woher habe ich die Bibelkenntnis, die ich bereits besitze? Hat mir nicht die geistige Speise aus den Wachtturm-Schriften geholfen, mein Leben zu ändern sowie Zufriedenheit und innere Ruhe zu finden? Wohin wollte ich sonst gehen?“ Diese Einstellung gegenüber den Vorkehrungen Jehovas entspricht der Einstellung, die die Jünger gegenüber Jesus hatten, die sagten: „Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens“ (Joh. 6:68).
22. Warum wird eine genaue Gotteserkenntnis in diesen „letzten Tagen“ für uns von Nutzen sein?
22 Heute kann von Millionen Menschen gesagt werden: „Sie erklären öffentlich, Gott zu kennen, aber sie verleugnen ihn durch ihre Werke, weil sie verabscheuungswürdig und ungehorsam und für jedes gute Werk unbewährt sind“ (Tit. 1:16). Unsicherheit, Zweifel und Angst sind die Symptome einer Generation, die Gott nicht kennt. Christen dagegen haben die gleiche Einstellung wie der Apostel Paulus, der schrieb: „Denn ich kenne den, dem ich geglaubt habe, und ich habe die Zuversicht, daß er imstande ist, bis zu jenem Tage das zu behüten, was ich bei ihm als anvertrautes Gut hinterlegt habe“ (2. Tim. 1:12). Alle, die Gott wirklich kennen, sind in dieser bedeutungsvollen Zeit zuversichtlich, standhaft und furchtlos.
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Die göttlichen Eigenschaften Liebe und HaßDer Wachtturm 1975 | 15. Januar
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Die göttlichen Eigenschaften Liebe und Haß
„Haßt das Böse und liebt das Gute“ (Amos 5:15).
1. Ist es angebracht, daß ein Christ liebt und haßt?
LIEBE und Haß — kann man diese beiden gegensätzlichen Eigenschaften in sich vereinigen und dennoch Gott gefallen? Ja, gemäß dem Bibelschreiber Amos ist dies möglich. Er wurde dazu inspiriert, dem einstigen Volk Gottes, der Nation Israel, zu sagen: „Haßt das Böse und liebt das Gute“ (Amos 5:15). In ähnlichem Sinne äußerte sich ein früherer Bibelschreiber, nämlich Salomo, denn er sagte, es gebe „eine Zeit zum Lieben und eine Zeit zum Hassen“ (Pred. 3:8).
2. (a) Wie bringen die meisten Menschen Liebe und Haß zum Ausdruck? (b) Wie gelangt man zur richtigen Ansicht über die göttliche Eigenschaft der Liebe?
2 Liebe und Haß sind Begriffe, die heute oft mißverstanden werden. Gibt es etwas, worüber mehr gesprochen und geschrieben oder das mehr besungen wird als die Liebe? Doch wie viele Menschen könnten sagen, was Liebe ist? Man spricht davon, daß Menschen den Sport und das Fernsehen sowie Autos, ja sogar Katzen und Hunde lieben. Andererseits spricht man davon, daß Menschen den Kapitalismus, den Kommunismus, Diktaturen und andere Regierungsformen hassen. Viele hassen auch die Steuern und die Obrigkeit. Bitterer Haß besteht oft zwischen Angehörigen verschiedener Volksgruppen oder Rassen, zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern und zwischen Arm und Reich. Dachten die Bibelschreiber an
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