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Wie heiraten?Der Wachtturm 1974 | 1. August
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Zeiten trug die Braut Schmuck und festliche Gewänder (Jes. 49:18; 61:10; Offb. 21:2). Daher mag man auch bei einer Hochzeitsansprache im Königreichssaal Unterschiede beobachten. Vielleicht trägt die Braut ein besonderes Brautkleid, oder sie wählt ein Kleidungsstück, das sie auch bei späteren festlichen Anlässen tragen kann.
Es mag auch unterschiedlich sein, wer der Trauung als Zeuge beiwohnt. Im Libanon hat die Braut normalerweise eine Freundin und der Bräutigam einen engen Freund, die als Trauzeugen dienen (Matth. 25:1; Joh. 3:29). Gewöhnlich handelt es sich bei den Personen, die für diesen Anlaß als Trauzeugen ausgewählt werden, um geistige Brüder und Schwestern, Personen also, die ebenfalls hoffen, Jehova ewig zu dienen. Andernorts mag es Brauch sein, daß die Eltern als Trauzeugen zur engeren Hochzeitsgesellschaft zählen. Wenn jedoch keine gesetzlichen Erfordernisse bestehen, kann das Brautpaar auf diesem Gebiet persönliche Vorliebe walten lassen.
Auch in anderer Hinsicht kann das Paar planen, was es gern tun möchte. Es bleibt ihm zum Beispiel überlassen, ob es Ringe austauschen, den Saal in einer bestimmten Weise betreten oder nach der Trauung oder der Hochzeitsansprache anderswo Erfrischungen darreichen möchte. Das Brautpaar kennt die landesüblichen Bräuche, doch ist es nicht sklavisch an die Tradition gebunden.b Viel wichtiger ist eine freudige, würdige Hochzeit, durch die alle Anwesenden froh gestimmt und geistig erbaut werden.
WER KANN DEN SAAL BENUTZEN?
Es ist natürlich nichts dagegen einzuwenden, daß Zeugen Jehovas eine Hochzeitsansprache zu Hause oder an einem anderen würdigen Ort halten. Wenn sie aber daran interessiert sind, daß eine Hochzeitsansprache im Königreichssaal stattfindet, sollten sie sich mit dem Versammlungskomitee in Verbindung setzen, das aus drei Predigern besteht, die für solche Angelegenheiten zuständig sind.
Diese Prediger werden sich vergewissern, daß die beiden voraussichtlichen Ehepartner biblisch frei sind zu heiraten und einen guten Ruf in der Versammlung besitzen. Sie werden sich bei dem Brautpaar auch erkundigen, welchen Verlauf das Geschehen im Königreichssaal nehmen soll. Die Glieder des Komitees erkennen unterschiedlichen persönlichen Geschmack an und werden niemandem ihren Geschmack aufdrängen. Dennoch werden sie darauf achten, daß nichts geplant ist, was jemand zum Straucheln bringen könnte oder was den Frieden und die Einheit der Versammlung stören würde (1. Kor. 1:10; 14:33).
In Übereinstimmung mit dem deutlichen Rat der Bibel, ‘nur im Herrn zu heiraten’, werden Jehovas Zeugen nicht dazu ermuntern, daß ein Christ jemand heiratet, der noch nicht getauft ist und noch nicht Jehova dient (1. Kor. 7:39). Wer diesen biblischen Rat nicht befolgt, muß mit vielen Problemen und großem Kummer rechnen, was die Erfahrungen anderer beweisen (Neh. 13:25-27). Könnte aber in einem solchen Fall die Trauung oder die Hochzeitsansprache im Königreichssaal stattfinden?
Dies hat das Komitee, das aus Aufsehern besteht, zu entscheiden. In einem Fall mag es sich um einen neugetauften Christen handeln, der vorhat, eine Person zu heiraten, mit der er verlobt war, bevor er die Wahrheit des Wortes Gottes kennenlernte. Ein anderer Fall mag wieder völlig anders geartet sein. Folglich muß jeder Einzelfall erwogen werden. Da diese Prediger die Tatsachen kennen und wissen, wie man am Ort möglicherweise reagieren wird, können sie entscheiden, was den Interessen aller am besten dient.
In gewissen Fällen durften Personen, mit denen Jehovas Zeugen noch ein Bibelstudium durchführten, den Königreichssaal für eine Hochzeitsansprache benutzen. Ein Brautpaar in Dänemark wollte zum Beispiel eine Hochzeitsansprache im Königreichssaal haben, der in der Nähe der Wohnung der Braut lag, bevor beide nach Spanien, der Heimat des Bräutigams, zogen. Die dafür zuständigen Prediger der Versammlung gaben ihre Einwilligung. Sie sahen, daß sich beide auf dem besten Wege befanden, Christen zu werden, und glaubten, daß der biblische Rat, der in der Hochzeitsansprache gegeben wird, für das Brautpaar und für dessen Freunde und Angehörige von Nutzen sein würde.
Wenn du daher die Gelegenheit hast, einer Hochzeitsansprache im Königreichssaal beizuwohnen, wirst du dies wahrscheinlich als einen erfreulichen, würdigen, freudigen und geistig nutzbringenden Anlaß betrachten. Einige Dinge mögen der Landessitte entsprechen. Andere werden wahrscheinlich ein Ausdruck des persönlichen Geschmacks des Bräutigams oder der Braut sein. Du wirst aber auch eine hilfreiche und erbauende Ansprache über die Ehe hören, eine Ansprache, die sich auf Gottes inspiriertes Wort stützt.
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Was hindert dich, getauft zu werden?Der Wachtturm 1974 | 1. August
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Was hindert dich, getauft zu werden?
STUDIERT ein Zeuge Jehovas bereits einige Zeit mit dir die Bibel? Bist du davon überzeugt, daß das, was du lernst, die Wahrheit ist? Kommst du mit Jehovas Zeugen im Königreichssaal zusammen, und sprichst du mit anderen über das Gelernte, wenn sich dir die Gelegenheit bietet? Hast du dich bis jetzt durch irgend etwas davon abhalten lassen, getauft zu werden?
Vielleicht hast du einen der 140 Kongresse „Göttlicher Sieg“ besucht, die im vergangenen Jahr und Anfang dieses Jahres stattgefunden haben. Bei diesen Anlässen nahmen insgesamt 81 830 Personen, mit denen die Bibel studiert wurde, die Gelegenheit wahr, sich taufen zu lassen. In diesem Jahr finden sogar noch mehr Bezirkskongresse statt — allein 67 in den Vereinigten Staaten. Bei jedem dieser Kongresse besteht wieder für Personen wie dich die Gelegenheit, sich taufen zu lassen — bei den meisten Kongressen am Freitagvormittag.
Wenn du dich taufen läßt, wird dies für dich nicht bedeuten, den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen. Es mögen Hindernisse auf deinem Weg auftauchen. Doch etwas Wertvolles erlangt man nie ohne Mühe. Wenn du Hindernisse überwindest, verrätst du echten Glauben. Stehst du bereits im vorgerückten Alter? Eine 95jährige Russin ließ sich im vergangenen Jahr nicht davon abhalten, sich zusammen mit ihrer 62jährigen Tochter im Yankee-Stadion taufen zu lassen. Auch für einen 85jährigen Täufling bildete das Alter kein Hindernis, sich gemeinsam mit seinem 16jährigen Enkel taufen zu lassen.
Oder sind deine Angehörigen gegnerisch eingestellt? Viele haben auch dieses Hindernis überwunden. So bereitete sich eine Frau auf die Taufe vor, obgleich ihr Ehemann drohte, sich von ihr scheiden zu lassen, falls sie sich taufen ließe. Sein letzter Ausweg bestand darin, mit ihr einen Jesuitenpriester aufzusuchen. Der Priester sagte zu ihm: „Die Zeugen Jehovas lieben Gott etwas mehr als wir; lassen Sie Ihre Frau daher gehen.“ Und er fügte hinzu: „Wenn Sie sich von Ihrer Frau scheiden lassen, sind Sie in Wirklichkeit kein Christ.“ Schließlich erklärte der Ehemann: „Nun, meinetwegen; aber ich werde meine Religion nicht wechseln.“ Bei diesen Kongressen ließ sich unter anderem auch ein Mann taufen, der seiner Frau einst gedroht hatte, sie zu töten, falls sie eine Zeugin Jehovas werde. Sie fürchtete sich jedoch nicht und ließ sich nicht davon abhalten, was dazu führte, daß er sich ein Jahr nach ihr taufen ließ.
Solltest du dich durch eine körperliche Behinderung davon zurückhalten lassen, getauft zu werden? Auf den vergangenen Kongressen erschien mehr als ein Taufbewerber im Rollstuhl; diese Personen wurden ins Wasser hinein- und herausgehoben. Zu ihnen gehörte ein junger Mann, der von der Hüfte abwärts gelähmt war, und zwar durch eine Schußverletzung,
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