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Wer wird die Welt regieren?Der Wachtturm 1962 | 1. April
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den Kurs, den die Nation eingeschlagen hatte, nicht mehr ändern. Nach seinem Tod trieb das Volk wieder Götzendienst und war Jehova genauso ungehorsam wie vor seiner Regierung. Schließlich machte Gott auch dem südlichen Königreich und dem königlichen Haus Juda ein Ende, indem er König und Volk den Babyloniern auslieferte, die ihre Städte zerstörten, die übriggebliebenen Bewohner als Gefangene nach Babylon führten und das Land völlig verödet zurückließen.
Trotz der wiederholten Warnungen der Propheten Jehovas folgte das Volk beider Königreiche dem abscheulichen Beispiel seiner schlechten Könige: „Und sie dienten den Götzen, von denen Jehova ihnen gesagt hatte: Solches sollt ihr nicht tun! Und Jehova warnte Israel und Juda durch alle Propheten, alle Seher, indem er sprach: Kehret um von euren bösen Wegen und beobachtet meine Gebote, meine Satzungen, nach dem ganzen Gesetz, das ich euren Vätern geboten, und das ich euch gesandt habe durch meine Knechte, die Propheten.“ — 2. Kön. 17:12, 13, Fußnote.
Der schwere Fehler, den die Israeliten begingen, als sie ihren Gott als König verwarfen und seine Gebote nicht mehr befolgten, führte den Untergang der Nation herbei. Ihre Erfahrung zeigt treffend, daß die Menschheit auf Gott hören und sich seinen Anordnungen unterziehen sollte, wenn sie Gelingen haben will.
HEUTIGE REGIERUNGEN
Gibt es unter den heutigen Regierungen auf Erden eine, die Gott vertritt? Gibt es einen König, Diktator, Minister- oder Staatspräsidenten, der von Gott in sein Amt eingesetzt worden wäre? Nein! Es hat auf Erden keine von Gott anerkannte Regierung mehr gegeben, seitdem Jerusalem im 7. Jahrhundert v. Chr. von den babylonischen Heeren gestürzt worden war. Zu Jerusalems letztem König, Zedekia, sagte Jehova: „Hinweg mit dem Kopfbund, und fort mit der Krone! Dies wird nicht mehr sein. Das Niedrige werde erhöht und das Hohe erniedrigt! Umgestürzt, umgestürzt, umgestürzt will ich sie machen; auch dies wird nicht mehr sein — bis der kommt, welchem das Recht gehört: dem werde ich’s geben.“ — Hes. 21:31, 32.
Damals wurde Satan, der Teufel, im wahrsten Sinne des Wortes „der Gott dieses Systems der Dinge“. (2. Kor. 4:4, NW) Nun standen alle Regierungen auf Erden unter seiner Kontrolle. Deshalb sagte der Apostel Johannes: „Wir wissen, daß wir aus Gott sind, und die ganze Welt liegt in dem Bösen.“ (1. Joh. 5:19) Wer an die Bibel glaubt, muß — ob es ihm angenehm ist oder nicht — anerkennen, daß alle Regierungsoberhäupter auf Erden unter dem Einfluß Satans, des Teufels, stehen, obwohl es einige von ihnen gut meinen mögen. Jesus sagte von seinen Nachfolgern: „Ihr aber [seid] kein Teil der Welt.“ (Joh. 15:19, NW) Die Herrscher dieser Welt dagegen sind ein Teil dieser Welt. Sie sind ihre besten Freunde und arbeiten an ihrer Erhaltung. Sie mögen fromme Kirchenmitglieder sein und behaupten, sie würden den Gott der Bibel anbeten und ihm dienen. Die Bibel läßt darüber aber keinen Zweifel, wenn sie sagt: „Wißt ihr nicht, daß die Freundschaft mit der Welt Feindschaft mit Gott ist? Wer immer daher ein Freund der Welt sein will, macht sich selbst zu einem Feinde Gottes“ (Jak. 4:4, NW) Große Enttäuschung steht denen bevor, die ihr Vertrauen auf diese Männer setzen. Heute ist es wichtiger denn je, seine Hoffnungen auf den von Gott anerkannten Herrscher zu setzen und sich seiner Herrschaft zu unterwerfen.
DER RECHTMÄSSIGE HERRSCHER
Der, „welchem das Recht gehört“ und dem von Gott die Gewalt zu herrschen übertragen wurde, ist kein machtgieriger atheistischer Diktator des Ostens und auch kein vom Volk gewählter Herrscher des Westens. Der von Gott Bevollmächtigte ist sein Sohn Jesus Christus, der bereits als König im Himmel thront. Ihm hat Gott „Herrschaft und Herrlichkeit und Königtum gegeben, und alle Völker, Völkerschaften und Sprachen“ werden ihm dienen. (Dan. 7:14) Irdische Könige und Regierungsoberhäupter, die weiter um die Weltherrschaft kämpfen, widersetzen sich Gottes Königreich. Sie wollen sich Gottes inthronisiertem König nicht unterwerfen. Sie wollen an der Macht bleiben. Im zweiten Psalm wird ihre trotzige Haltung beschrieben und dann gesagt: „Der im Himmel thront, lacht, der Herr spottet ihrer. Dann wird er zu ihnen reden in seinem Zorn, und in seiner Zornglut wird er sie schrecken. ‚Habe doch ich meinen König gesalbt auf Zion, meinem heiligen Berge!‘“ Zu seinem König sagt er: „Mit eisernem Zepter wirst du sie zerschmettern, wie ein Töpfergefäß sie zerschmeißen.“ — Ps. 2:4-6, 9.
Ja, Christus, der König, macht diesen Herrschern, die die Menschheit von Gottes Königreich, ihrer einzigen Hoffnung, ablenken, ein Ende. Die Zeit ist nun gekommen, da Christus gegen die bösen, sichtbaren und unsichtbaren Elemente vorgehen und sie im „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, vernichten wird. — Off. 16:14, NW.
Unter seinem Königtum wird überall auf Erden Gerechtigkeit herrschen. Habgierige, auf ihren Vorteil bedachte Regierungsbeamte wird es nicht mehr geben. Von dem König dieser neuen Welt wird gesagt: „Ein Zepter der Aufrichtigkeit ist das Zepter deines Reiches; du hast Gerechtigkeit geliebt und Gesetzlosigkeit gehaßt; darum hat Gott, dein Gott, dich gesalbt mit Freudenöl über deine Genossen.“ „In seinen Tagen wird der Gerechte blühen, und Fülle von Frieden wird sein, bis der Mond nicht mehr ist. Und er wird herrschen von Meer zu Meer, und vom Strome [Euphrat] bis an die Enden der Erde.“ Welche Freude, zu denken, daß die Menschheit eines Tages von einem Herrscher regiert wird, der wirklich Gerechtigkeit liebt! Welch ein Segen, einen Herrscher über sich zu haben, den Gott anerkannt hat und dessen Regierung Gott zum sicheren Erfolg führen wird! — Heb. 1:8, 9; Ps. 72:7, 8; Jes. 9:7.
Unter der Regierung dieses rechtmäßigen Herrschers wird die Erde zu einem herrlichen Paradies gemacht werden, in dem es keinen Krieg, kein Unglück, keine Krankheit und auch den Tod nicht mehr geben wird. Unter der Führung dieses Herrschers werden die Menschen Jehova Gott vereint anbeten und ihm gehorchen, und das gereicht seinem Vater zur Ehre und all seinen Untertanen zum Segen. — 1. Kor. 15:26; Jes. 66:23.
Und wer gibt uns Gewähr dafür, daß alle diese Dinge kommen? Gott selbst, der sie verheißen hat. Es handelt sich dabei also nicht um nichtige menschliche Hoffnungen, sondern um Gottes Vorhaben, das in seinem Wort, der Bibel, niedergelegt ist. Jehova Gott, der Schöpfer des Himmels und der Erde, ist allmächtig, nichts kann die Verwirklichung seines Vorhabens verhindern. Die Frage: Wer wird die Welt regieren? ist von ihm bereits entschieden worden. Bald werden alle, die sich Jehovas regierendem König nicht unterwerfen wollen, für immer vernichtet. Deshalb ist es heute an der Zeit, zu beweisen, daß wir seine Nachfolger sind, indem wir uns von der Welt und ihren machthungrigen politischen Systemen und den gottentehrenden Religionen, die Gottes Wort außer acht lassen, fernhalten. Wir sollten uns Gott hingeben und öffentlich für sein Königreich unter Jesus Christus eintreten. Wer dies tut, wird zu denen gehören, die unter seinem Schutz das Ende dieser Welt überleben und seine glücklichen Untertanen in der ewig dauernden neuen Welt sein werden.
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Geistige Wohlfahrt in KolumbienDer Wachtturm 1962 | 1. April
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Geistige Wohlfahrt in Kolumbien
● Die amerikanische Presse, ganz besonders die protestantische, hat schon viel über die Verfolgung der Nichtkatholiken in dem streng katholischen Kolumbien berichtet. Die Kolumbier mögen aber noch so katholisch sein, viele von ihnen hungern doch aufrichtig nach der Wahrheit über Jehova Gott, sein Wort und sein Königreich. Das zeigen folgende Zahlen:
Bei der letzten Abendmahlfeier waren in Kolumbien 7700 Personen oder drei Menschen guten Willens auf e i n e n Zeugen Jehovas anwesend. Die Besucherzahl beim wöchentlichen Bibelstudium, das Jehovas Zeugen anhand der Zeitschrift Der Wachtturm durchführen, ist um 50 Prozent höher als die Zahl der Zeugen im ganzen Land, das heißt also, daß auf zwei Zeugen eine Person guten Willens kommt, vorausgesetzt, daß die Zeugen stets hundertprozentig anwesend sind. Und wie verhält es sich mit dem Wachstum ihrer Zahl? Im Jahre 1945 gab es in ganz Kolumbien zwei Zeugen, 1961 betrug die Höchstzahl 2013. In den vergangenen zehn Jahren haben sie jährlich um 11 bis 51 Prozent zugenommen. Ja, bei der Neuen-Welt-Gesellschaft in Kolumbien herrscht wirklich geistige Wohlfahrt.
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