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Verfolgung in einem friedlichen LandDer Wachtturm 1983 | 1. Mai
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Verfolgung in einem friedlichen Land
ÜBER 60 Jahre war es ein friedliches Land mit einer freundlichen Bevölkerung, über die ein gütiger König herrschte. Dann starb der König, und fast über Nacht wurde dieses friedliche Land für eine Minderheit, die in der ganzen Welt wegen ihrer Nächstenliebe und ihrer Achtung vor der Obrigkeit bekannt ist, zum Schauplatz bitterer Verfolgung. Warum? Weil diese Minderheit nach biblischen Grundsätzen leben möchte. Wo geschah dies? In Swasiland.
Swasiland ist ein reizvolles kleines Land (17 353 km2), das zwischen Südafrika und Moçambique liegt. Es hat etwas über eine halbe Million Einwohner. Das Hochland im Westen ist grün und das Tiefland im Osten trocken. Die Swasi-Nation nahm dieses Gebiet zu Beginn des 18. Jahrhunderts in Besitz. Im Jahre 1903 kam es unter britische Herrschaft, wurde aber 1968 ein unabhängiges Königreich unter König Sobhusa II.
Dieser ungewöhnliche Mann stand in dem Ruf, der älteste und am längsten regierende Monarch der Erde zu sein; er regierte vom Jahre 1921 bis zu seinem Tod am 21. August 1982. Er galt als kluger, besonnener Mann. Da sein Land zwischen den Ländern Südafrika und Moçambique (die beide eine völlig unterschiedliche Politik betreiben) liegt, verfolgte er einen neutralen Kurs. Das trug dazu bei, daß Swasiland ein friedliches Land war, dessen Lebensstandard ständig stieg.
Die religiöse Vergangenheit
Wie die meisten afrikanischen Völker, so verehren auch die Swasi seit Jahrhunderten ihre Ahnen. Obwohl in jüngster Zeit viele Missionen und Kirchen in Swasiland ungehindert wirken konnten, spielen traditionelle Bräuche und Riten im Leben der meisten Leute immer noch eine große Rolle. Anfang der dreißiger Jahre sandten Jehovas Zeugen Missionare dorthin, um die gute Botschaft von Gottes Königreich zu verbreiten. Diese Missionare besuchten König Sobhusa hin und wieder, und sie wurden von ihm jedesmal königlich empfangen.
Im Laufe der Zeit nahm eine ganze Anzahl Swasi die Botschaft an, die Jehovas Zeugen predigten. Da sie nun dem in der Bibel niedergelegten Gesetz Gottes gehorchten, konnten sie gewisse unchristliche religiöse Bräuche nicht mehr mitmachen. Das hatte zur Folge, daß ihnen einige Häuptlinge Schwierigkeiten machten, aber der König ließ nicht zu, daß Jehovas Zeugen verfolgt wurden. Sie haben daher allen Grund, ihm dankbar zu sein, und sie betrauern seinen Tod aufrichtig. Bedeutet das aber, daß sie sich auch an den traditionellen religiösen Trauerriten beteiligen, das heißt sich beispielsweise den Kopf rasieren sollten?
Trauerriten
Solche Riten sind in den Augen derer, die sie pflegen, von großer Bedeutung. Dr. I. Schapera, ein Kenner afrikanischen Brauchtums, schreibt: „Die Ahnenverehrung beruht auf dem Glauben, daß ein Mensch nach seinem Tod das Leben seiner Verwandten, die auf der Erde zurückbleiben, weiterhin beeinflußt.“ Über diese Verstorbenen erklärt er: „Wenn sie durch die Verletzung eines Brauches beleidigt werden, können sie auch eine Dürre oder eine Viehseuche schicken, Unheil über einzelne oder über ganze Stämme bringen sowie eine Krankheit oder den Tod verursachen.“ Wenn es sich um einen Häuptling handelt, „trifft dies in noch größerem Maße zu“. Die Trauerriten für einen König nicht zu beachten wäre daher für diejenigen, die diese traditionellen Bräuche pflegen, unvorstellbar.
Christen müssen jedoch in Betracht ziehen, wie Jehova Gott über diese Bräuche denkt. Vor Jahrtausenden sagte Gott zu seinem auserwählten Volk: „Ihr sollt nicht Einschnitte an euch machen oder wegen einer toten Person an euren Stirnen eine Glatze anbringen. Denn du bist ein heiliges Volk für Jehova, deinen Gott“ (5. Mose 14:1, 2).
Das ist vernünftig, denn nichts, was wir tun, kann einem Verstorbenen gefallen oder mißfallen. „Die Toten ... sind sich nicht des geringsten bewußt“ (Prediger 9:5). Selbst ein Herrscher kehrt bei seinem Tod „zurück zu seinem Erdboden; an jenem Tag vergehen seine Gedanken tatsächlich“ (Psalm 146:3, 4). Er schläft, ist ohne Bewußtsein. Die einzige Hoffnung, die es für ihn gibt, ist eine künftige, von Gott bewirkte Auferweckung. Er kann seinen ehemaligen Untertanen weder helfen noch schaden.
Wer sich wegen eines Toten den Kopf rasiert, erweckt den Eindruck, als ob er glaube, die Seele des Verstorbenen lebe noch. Wenn ein Zeuge Jehovas dies tun würde, wäre das Heuchelei (Hesekiel 18:4). Er würde ‘eine Lüge verüben’ und dadurch Gott mißfallen (Offenbarung 22:15). Außerdem werden wahre Christen ausdrücklich davor gewarnt, ihre Anbetung mit unchristlichen Bräuchen zu vermischen (2. Korinther 6:14). Selbst wenn ihnen der Tod eines Freundes noch so nahegeht, gestattet ihnen ihr Gewissen nicht, Trauerriten zu beachten, die im Widerspruch zur Bibel stehen.
Die Reaktion von Regierungsbeamten
Am 13. September 1982 erschien in der Times von Swasiland folgende Meldung: „Der Gouverneur von Lobamba Royal Residence hat Richtlinien herausgegeben, die von der Swasi-Nation während der Trauerzeit für den verstorbenen König Sobhusa II. befolgt werden sollten. Ratsmitglied Vusumuzi Bhembe gab in einer landesweit ausgestrahlten Rundfunksendung bekannt, daß zum Zeichen der Trauer alle männlichen Swasi ihr Haar schneiden [den Kopf kahlscheren] müssen. ... Verheiratete Frauen sollen das Haar rund um den Kopf bis über die Ohren abschneiden.“ Kurz darauf begann man, auf diejenigen, die aus Gewissensgründen dieser Verfügung nicht nachkamen, Druck auszuüben.
Am Donnerstag, dem 23. September 1982, wurde Andreas Xaba, ein Veterinärbeamter, der für die Regierung von Swasiland arbeitet, von seinem Vorgesetzten, Herrn Mavimbela, gefragt, warum er sich den Kopf nicht geschoren habe. Als Andreas es erklären wollte, weigerte sich Herr Mavimbela zuzuhören und holte aus einer Kaserne in der Nähe drei Soldaten. Die Soldaten entschieden jedoch, daß sich die Polizei mit der Sache befassen sollte.
Während man auf die Polizei wartete, forderte Herr Mavimbela die Soldaten auf, Andreas’ Frau zu holen, weil sie sich die Haare ebenfalls nicht abgeschnitten hatte. Die Polizei kam, aber der verantwortliche Beamte sagte, man solle Herrn und Frau Xaba in Ruhe lassen, da es keine amtliche Verfügung gebe, daß jemand, der sich das Haar nicht abgeschnitten habe, verhaftet werden müsse.
Dessenungeachtet erschienen am Abend des gleichen Tages sieben Soldaten in Begleitung von Herrn Mavimbela im Hause der Xabas und nahmen sie in die Kaserne mit. Dort versammelten sich alle Soldaten, und nach einem Verhör wurden Andreas und seine Frau mehrmals geschlagen. Danach brachte man sie in Gewahrsam und zwang sie, sich auf den Rücken zu legen, worauf die Soldaten sie auf die Füße schlugen. Schließlich wurden ihnen gewaltsam die Haare geschoren, und dann ließ man sie gehen.
Am 11. Oktober 1982 mußten sich vier Zeugen Jehovas vor dem Landesgericht in Manzini verantworten. Vor der Urteilsverkündung befahl der Gerichtspräsident, Mabhula Shongwe, der Polizei, den Zeugen den Kopf kahlzuscheren. Dabei ging man recht brutal vor. Augenzeugen berichteten von blutenden Kopfwunden. Dann wurden die Urteile gefällt: ein Jahr Gefängnis oder 100 R (Rand) Strafe.
Zwei Tage später wurden 11 Zeugen, 10 Männer und eine Frau, an ihrem Arbeitsplatz bei der Mhlume Company verhaftet. Am darauffolgenden Tag begaben sich Werkschutzbeamte dieser Firma zu den Häusern der Männer, trieben ihre Frauen und Kinder zusammen und nahmen sie ebenfalls in Gewahrsam. Am 20. Oktober erhielten alle die Gelegenheit, vor Gericht zu erklären, warum sie sich den Kopf nicht geschoren hatten. Sie erklärten die Sache auf respektvolle Weise anhand von Bibeltexten wie 5. Mose 14:1 und Matthäus 6:17, 18. Trotzdem verurteilte man sie zu einem Jahr Gefängnis oder einer Geldstrafe von 100 R. Außerdem wurde sowohl den Männern als auch ihren Frauen und Kindern gewaltsam der Kopf geschoren. Später wurden sie von der Mhlume Company entlassen.
Am 28. September 1982 verurteilte Prinz Logiyela Dlamini 13 Zeugen Jehovas, die bei der Usuthu Pulp Company arbeiteten, im Landesgericht in Bunya zu einer Geldstrafe von 60 R. Später ließ man sie nicht mehr an ihren Arbeitsplatz zurückkehren. Sie baten um eine Unterredung mit der Verwaltung, wurden aber statt dessen gezwungen, am 7. Oktober vor dem Staatsrat in Lobamba zu erscheinen.
Der Vorsitzende dieses Rats, Herr Lusendvo Fakudze, gestattete den Zeugen, ihren Standpunkt darzulegen. Während der Verhandlung sagte einer der Häuptlinge drohend: „1975 wollten wir euch erledigen, aber der verstorbene König deckte euch. Wer wird euch jetzt schützen?“ Schließlich sagte man den Zeugen, die Angelegenheit werde an den königlichen Familienrat und dann an die Königinmutter in Lobamba weitergeleitet. Inzwischen waren ihre Arbeitgeber angewiesen worden, sie nicht mehr zu ihrem Arbeitsplatz zuzulassen, wenn sie sich nicht den Kopf kahlscheren würden.
In der darauffolgenden Woche wurden diese Zeugen erneut verhaftet. Sechs von ihnen sollten am 19. Oktober wieder vor dem Landesgericht in Bunya unter Anklage gestellt werden. Der Tag kam, aber der Gerichtspräsident erschien nicht. Die Verhandlung wurde auf den nächsten Tag verschoben, da ein neuer Präsident ernannt werden mußte. Herr Magomba Dlamini, der neue Präsident, befahl, die Zeugen gewaltsam kahlzuscheren, und verurteilte sie zu drei Monaten Gefängnis oder einer Geldstrafe von 30 R.
Die Verurteilten waren Aaron Phakathi, Leonard Mabuza, Bartholomew Mbuli, Stephen Mngomezulu, John Shabangu und Lina Mbuli. Sie waren nun zum zweitenmal wegen des gleichen Vergehens verurteilt worden. Auch wurden sie alle von der Usuthu Pulp Company entlassen.
Bis zur Abfassung dieses Artikels sind laut Berichten mindestens 90 Zeugen Jehovas verhaftet und verurteilt worden. Einige hat man sogar mehrmals verhaftet.
Gute Ergebnisse
Trotz der Schwierigkeiten, die diese unerwartete Verfolgung mit sich brachte, wurden einige erfreuliche Erfahrungen gemacht. Der nachstehende Bericht der Zeugen, die sich im Gefängnis von Manzini befinden, ist ein Beispiel hierfür:
„Als wir hier ankamen, war der Gefängniswärter sehr gegen uns. Er sagte, wir würden gegen die Regierung kämpfen. Er gestattete unseren Brüdern nicht, uns zu besuchen, und schickte sie mit den Nahrungsmitteln, die sie uns bringen wollten, weg. Wir verhielten uns ihm gegenüber aber weiterhin respektvoll und antworteten ihm höflich. Als er dies sah, änderte sich seine Einstellung. Er gab uns seine Bibel und bat uns, allen Gefangenen zu predigen. Schließlich wußte jedermann, daß wir um der Gerechtigkeit willen im Gefängnis waren, und sowohl die Gefangenen als auch die Polizeibeamten ermutigten uns, standhaft zu bleiben.“
Gott oder Cäsar?
Jehovas Zeugen beherzigen die Worte des Apostels Paulus: „Jede Seele sei den obrigkeitlichen Gewalten untertan“ (Römer 13:1). Sie denken auch daran, daß Jesus lehrte: „Zahlt daher Cäsars Dinge Cäsar zurück.“ Jesus fügte jedoch noch die Worte hinzu: „Gottes Dinge aber Gott“ (Matthäus 22:19-21). Als den Aposteln Jesu befohlen wurde, etwas, was Gott ihnen geboten hatte, zu unterlassen, erwiderten sie: „Wir müssen Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen als den Menschen“ (Apostelgeschichte 5:29). Sie wollten ihren menschlichen Herrschern nicht ungehorsam sein. Aber als diese sie zwangen, zwischen dem Gehorsam gegenüber Gott und dem Gehorsam gegenüber Menschen zu wählen, mußten sie an erster Stelle Gott gehorchen.
Jehovas Zeugen folgen diesem christlichen Beispiel. Gleichzeitig beten sie, daß die Behörden ihren Standpunkt verstehen lernen. Der Apostel Paulus schrieb: „Ich ermahne daher vor allem, daß Flehen, Gebete, Fürbitten, Danksagungen ... dargebracht werden, in bezug auf Könige und alle, die in hoher Stellung sind, damit wir weiterhin ein ruhiges und stilles Leben führen können“ (1. Timotheus 2:1, 2).
Die Behörden von Swasiland sind sich dessen zweifellos bewußt, daß Jehovas Zeugen versuchen, „ein ruhiges und stilles Leben“ zu führen. Als Gesamtheit gesehen, zahlen sie ihre Steuern, sie sind ehrlich und führen ein sittenreines Leben. Doch nach König Sobhusas Tod hat eine religiöse Verfolgung eingesetzt, die Schule zu machen droht. Außerdem können nun viele Zeugen Jehovas, Männer und Frauen, ihren Lebensunterhalt nicht mehr verdienen, weil sie von ihrer Firma entlassen worden sind.
Was denkst du?
Überrascht es dich, daß in unserer modernen Zeit eine ganze Nation gezwungen wird, gewisse Riten zu vollziehen, um einen Toten zu beschwichtigen? Bist du nicht der Meinung, daß es jedem Menschen gestattet sein sollte, Gott so anzubeten, wie sein Gewissen es ihm vorschreibt? Hast du Mitleid mit Personen, die dies nicht tun dürfen und deswegen leiden? Wenn ja, dann möchtest du vielleicht einem oder mehreren Regierungsbeamten von Swasiland einen freundlichen, respektvollen Brief (oder ein Telegramm) senden. Im nebenstehenden Kasten erscheinen die Adressen einiger hoher Beamter, an die du schreiben könntest.
[Kasten auf Seite 30]
Her Majesty the Queen Regent
Ndlovukazi Dzeliwe
Lobamba Royal Residence
P. O. Box 1
LOBAMBA
Swaziland
Chairman of the Supreme Council
Prince Sozisa
Lobamba Royal Residence
P. O. Box 1
LOBAMBA
Swaziland
Minister of Home Affairs
Prince Gabheni
P. O. Box 432
MBABANE
Swaziland
The Prime Minister
Prince Mabandla
P. O. Box 395
MBABANE
Swaziland
Minister of Justice
Mr. Polycarp KaLazarus Dlamini
P. O. Box 924
MBABANE
Swaziland
Commissioner of Police
Mr. Titus Msibi
P. O. Box 49
MBABANE
Swaziland
Federation of Swaziland Employers
P. O. Box 386
MBABANE
Swaziland
Councillor Vusumuzi Bhembe
Lobamba Royal Residence
P. O. Box 1
LOBAMBA
Swaziland
Councillor Lusendvo Fakudze
Lobamba Royal Residence
P. O. Box 1
LOBAMBA
Swaziland
Chief Justice
Mr. C. J. Nathan
P. O. Box 924
MBABANE
Swaziland
King’s Liaison Officer for Religion
Mr. A. K. Hlophe
P. O. Box 162
MBABANE
Swaziland
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„Königreichseinheit“ — BezirkskongresseDer Wachtturm 1983 | 1. Mai
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„Königreichseinheit“ — Bezirkskongresse
„KÖNIGREICHSEINHEIT“ — welch vorzügliches und passendes Motto für unsere Bezirkskongresse des Jahres 1983! Noch nie gab es in der Welt soviel Uneinigkeit wie heute. Auf dem religiösen Sektor, sowohl auf katholischer als auch auf protestantischer Seite, kommt es ständig zu neuen Spannungen und Unstimmigkeiten. Politische Parteien liegen sich fortgesetzt in den Haaren. Noch nie herrschte in der Handels- und Geschäftswelt ein solches Durcheinander wie in der Gegenwart. Noch zu keiner Zeit ist die Ehe als Institution so stark erschüttert worden wie heute, wo so viele Eheleute miteinander in Streit leben, auseinandergehen oder sich scheiden lassen. Und gab es je einen solchen Generationskonflikt wie heute, wo die Kluft zwischen Eltern und Kindern immer größer wird?
Ganz anders verhält es sich mit Jehovas sichtbarer Organisation, der Gesamtheit der christlichen Zeugen Jehovas. Obwohl die über 2 400 000 Zeugen Jehovas in etwa 205 Ländern und Inselgebieten wohnen, bilden sie eine Einheit. Ihre Einheit überwindet nicht nur Vorurteile gegenüber Angehörigen anderer Völker sowie Sprach- und Rassenschranken, sondern auch Vorurteile gegenüber kulturell und wirtschaftlich Benachteiligten. Wodurch ist ihre Einheit bewirkt worden? Durch die reine Anbetung Jehovas (Zephanja 3:9).
Unter den wahren Nachfolgern Christi sollte es nicht anders sein, denn was schrieb der Apostel Paulus gemäß 1. Korinther 1:10 an die Korinther? Daß sie ‘alle übereinstimmend reden und keine Spaltungen unter ihnen sein sollten, sondern daß sie in demselben Sinn und in demselben Gedankengang fest vereint sein sollten’. Auch nach seinen Worten in Philipper 3:15, 16 sollten reife Christen gleich gesinnt sein. Müßte Einheit nicht schon deswegen ein Merkmal wahrer Nachfolger Christi sein, weil Christus sagte, daß man alle wahren Christen an ihrer gegenseitigen Liebe erkennen werde? Ja, Liebe bewirkt Einheit (Johannes 13:34, 35).
Diese Einheit wird in Jesaja 52:8 mit folgenden Worten vorhergesagt: „Horch! Deine eigenen Wächter haben ihre Stimme erhoben. In Einklang jubeln sie fortwährend; denn Auge in Auge werden sie sehen, wenn Jehova Zion zurückbringt.“ Die Tatsachen zeigen, daß die Zurückführung Zions im Jahre 1919 begann.
Es ist keineswegs leicht, diese Einheit zu bewahren. Das hat seinen Grund darin, daß der Teufel große Wut hat, weil er weiß, daß er nur noch eine kurze Frist hat. Aber auch der Zerfall aller religiösen und menschlichen Werte in unseren Tagen ist eine Ursache dafür (Offenbarung 12:9, 12). Die geistige Speise, die auf den diesjährigen Kongressen ausgeteilt wird, ist bestimmt dazu angetan, alle Diener Jehovas in ihrem Entschluß zu bestärken, den Schwächen, Fehlern und Unvollkommenheiten ihrer Mitmenschen im Interesse des Namens und des Werkes Jehovas weniger Beachtung zu schenken. Das vortreffliche Kongreßprogramm beginnt am Donnerstag nachmittag und dauert bis Sonntag nachmittag. Es ist äußerst zeitgemäß und glaubensstärkend. Sicherlich werden nach diesem Kongreß alle fest entschlossen und auch besser ausgerüstet sein, Jehova Gott in Einheit mit ihren Brüdern zu dienen.
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