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  • Unserer Wahl gemäß leben
    Der Wachtturm 1980 | 15. Juni
    • voller Glauben und Zuversicht ausharren, als bessere und brauchbarere Christen daraus hervorgehen. Und unsere Hoffnung auf eine Auferstehung hilft uns, besser über die Todesfurcht und über den Tod eines Angehörigen hinwegzukommen. Sie läßt all das Unerwünschte, was über uns kommen mag, angesichts des ewigen Lebens als unbedeutend erscheinen. Jesus sagte zu seinen Jüngern: „Glücklich sind die Augen, die die Dinge sehen, die ihr seht. Denn ich sage euch: Viele Propheten und Könige begehrten die Dinge zu sehen, die ihr seht, sahen sie aber nicht, und die Dinge zu hören, die ihr hört, hörten sie aber nicht“ (Luk. 10:23, 24).

      4, 5. (a) Was veranlaßte Engel, an der Rettung der Menschen so sehr interessiert zu sein, wie es in 1. Petrus 1:10-12 angedeutet wird? (b) Was sollten wir empfinden, wenn wir ihre Gründe berücksichtigen?

      4 Ja, die Rettung, die wir erfahren haben, ist ein unermeßlicher Schatz, und über die wunderbare Art und Weise, wie Gott sie den Menschen zuteil werden läßt, sagt Petrus, die Propheten hätten begehrt, zu erfahren, wie Gott die Rettung ermöglichen werde, und sogar Engel hätten in diese Dinge hineinzuschauen begehrt (1. Petr. 1:10-12). Wir wissen, daß die Engel schon da waren, als die Erde gegründet wurde, ja schon zahllose Jahre davor (Hiob 38:7). Sie hatten Gottes Herrlichkeit, Weisheit und Macht und andere Facetten seiner Persönlichkeit bei Milliarden von Schöpfungswerken beobachtet. Doch hier auf der Erde geschah nun etwas Neues. Wie könnte Gott die sündige Menschheit retten? Die Engel waren daran sehr interessiert. Sie wollten erfahren, wie die Sünde des Menschen aufgrund eines menschlichen Opfers vergeben werden könnte, denn so etwas hatten sie noch nie erlebt. Gottes wunderbare Barmherzigkeit — eine hervorragendere, ansprechendere Facette seiner Persönlichkeit als seine Macht oder seine Weisheit — kam dadurch zum Ausdruck, daß er Christus zur Erde sandte, um die Menschheit zu erlösen. Gott brachte auch seine Liebe zu Sündern zum Ausdruck, indem er diejenigen leitete, die an seinen Sohn glaubten.

      5 Wenn nun Engel diese Barmherzigkeit Gottes als eines der großartigsten Dinge im Universum ansehen, so sollten wir, die wir diese Barmherzigkeit empfangen haben und sie täglich verspüren, uns noch viel mehr darüber freuen und sie über alles schätzen. Welch triftigeren Grund könnten wir haben, über unsere Wahl glücklich zu sein und daran festzuhalten!

      Bibelstudium sehr wichtig

      6. Welche Rolle sollte das Bibellesen und das Bibelstudium im Einklang mit 1. Petrus 2:2, 3 in unserem Leben spielen?

      6 Was können wir heute tun, um unsere Hoffnung festzumachen? Petrus antwortet: „Wie neugeborene Kindlein entwickelt ein Verlangen nach der unverfälschten Milch, die zum Wort gehört, damit ihr durch sie zur Rettung heranwachsen mögt, vorausgesetzt, ihr habt geschmeckt, daß der Herr gütig ist“ (1. Petr. 2:2, 3). Nur wenn wir die Bibel aufrichtig und sorgfältig lesen und studieren, können wir die geistige Kraft erlangen, die wir unbedingt benötigen. Es gibt keinen anderen Weg. Wir müssen selbst die Bibel lesen, über das, was sie sagt, nachsinnen, sie zusammen mit unserer Familie lesen und ihre Wahrheiten besprechen. Dann werden wir eine größere Liebe zu dem Wort entwickeln und ein tieferes Verlangen danach haben. Wenn schon die Könige Israels gemäß Gottes Gesetz verpflichtet waren, sich eine Abschrift des Gesetzes anzufertigen, das sie in ihrer Zeit hatten, und täglich darin zu lesen, wie können wir dann denken, wir hätten dies nicht nötig, wenn wir doch die gesamten Schriften zur Verfügung haben, die uns weise zu machen vermögen zur Rettung? (5. Mose 17:19, 20; 2. Tim. 3:15).

      7, 8. (a) Was taten die Menschen in der Synagoge in Beröa, weswegen sie in Gottes Wort gelobt werden? (b) Warum ist es für uns so wichtig, die Wahrheiten in der Bibel selbst zu lesen?

      7 Wen lobte Gott durch sein Wort, als die Apostel die „gute Botschaft“ verkündigten? Die Menschen in der Synagoge von Beröa, denn wie die Bibel sagt, „nahmen [sie] das Wort [der von Paulus und Silas verkündigten guten Botschaft] mit der größten Bereitwilligkeit auf, indem sie täglich in den Schriften sorgfältig forschten, ob sich diese Dinge [die sogar der Apostel Paulus sagte] so verhielten“ (Apg. 17:10, 11). Sie machten sich diese Dinge zu eigen; sie hörten nicht nur bereitwillig zu, sondern untersuchten auch die feste biblische Grundlage für das, was sie so begierig in ihren Sinn und in ihr Herz aufnahmen.

      8 Wir sollten genauso handeln wie diese aufrichtigen Beröer. Warum? Weil uns die Wahrheit von menschlichen Lehrern gepredigt und gelehrt wird, doch wenn wir sie in der Bibel lesen, wird sie zu einer völlig begründeten, bleibenden Triebkraft in unserem Herzen, denn „das Wort Gottes ist lebendig und übt Macht aus und ist schärfer als jedes zweischneidige Schwert und dringt durch selbst bis zur Scheidung von Seele und Geist, von Gelenken und ihrem Mark und ist imstande, die Gedanken und Absichten des Herzens zu beurteilen“ (Hebr. 4:12). Wir müssen ständig die Bibel studieren, wenn wir keine geistigen Kleinkinder bleiben wollen. Gottes Wort vermittelt uns seinen Geist und hilft uns, stark und reif zu werden. Der gleiche Grundsatz gilt, wenn wir anderen die „gute Botschaft“ verkündigen. Sie hat viel mehr Kraft, wenn wir sie aus der Bibel vorlesen, als wenn wir unsere eigenen Worte gebrauchen.

      9. Welche nachteiligen Auswirkungen könnten Prüfungen auf uns haben, und was wird uns helfen, solchen Auswirkungen entgegenzuwirken?

      9 Der Apostel Petrus erklärte in seinem ersten Brief, was wir als Christen tun sollten, um schließlich gerettet und von Gott belohnt werden zu können. Er gibt uns den Rat, uns durch Mühsale, Prüfungen und Verfolgung nicht entmutigen zu lassen. Wir sollten uns dadurch nicht verbittern und zu ungehorsamen, hemmungslosen Menschen machen lassen. Da wir mit dem kostbarsten Preis erkauft wurden, mit dem Blut Jesu Christi, der unsere Sünden trug, als er für uns starb, sollten wir hinsichtlich unserer „Sünden“ tot sein. Dadurch, daß wir Christi Sühnopfer für unsere Sünden annehmen, erkennen wir an, daß wir nicht weiter sündigen dürfen. Wir dürfen daher keine Form von Schlechtigkeit, Trug, Heuchelei, Neid und Verleumdung auch nur einen Augenblick lang erwägen oder ihr nachgeben (1. Petr. 2:1).

      10. Wie können wir den Rat des Apostels befolgen, daß die in der Welt gepflegten unreinen Handlungen unter uns nicht einmal „erwähnt“ werden sollten?

      10 Der Apostel Paulus sagte sehr nachdrücklich, daß die Dinge, die die Welt tut und die Christen getan haben mögen, bevor sie die Wahrheit erkannten, so schlecht sind, daß sie unter Christen nicht einmal „erwähnt“ werden sollten (Eph. 5:3). Natürlich ‘erwähnte’ Paulus diese unbiblischen Dinge, doch nur, um sie als schlecht zu bezeichnen. Er gab jedoch Christen den Rat, nicht darüber nachzusinnen, sie nicht in Einzelheiten zu beschreiben und nicht darüber zu sprechen, wie diese Dinge getan werden, und sie so zum Gesprächsthema zu machen. Jemand, der sich in der Vergangenheit solcher Dinge schuldig gemacht hat, sollte sich nicht mit Genuß daran erinnern, sondern sollte deswegen beschämt sein (Röm. 6:21).

      11. Worauf sollten wir als Ausdruck unseres Glaubens Wert legen, wie aus 1. Petrus 4:8, 9 hervorgeht, und durch welches Verhalten zeigt sich dies?

      11 Ein Christ muß jedoch mehr tun, als nur alles Schlechte und Negative zu meiden, wenn er die Erfüllung seiner Hoffnung erleben möchte. Der Apostel Petrus schreibt in 1. Petrus 4:8, 9: „Habt vor allem inbrünstige Liebe zueinander, denn Liebe deckt eine Menge von Sünden zu. Seid gastfreundlich gegeneinander ohne Murren.“ Wir haben eine ständige Verpflichtung gegenüber unseren Mitmenschen, besonders denen gegenüber, die uns im Glauben verwandt sind. Aufgrund unserer Liebe werden wir viele Fehler und Sünden unserer Brüder übersehen. Wahre Christen sind nicht darauf aus, bei anderen Fehler zu suchen, und sie werden auch nicht argwöhnisch und verurteilen andere nicht, weil sie bei ihnen Fehler finden. Sind wir darauf bedacht, Gastfreundschaft zu erweisen? Strengen wir uns an, zueinander freundlich zu sein und uns gegenseitig zu helfen? Oder murren wir, wenn sich eine Gelegenheit dazu ergibt? Würden wir das tun, so würden wir uns bald die Freude nehmen und auch der Belohnung verlustig gehen, die man für Gutestun empfangen würde. Wenn wir das, was wir tun, nicht von Herzen tun, ist es Gott nicht wohlgefällig.

      Mache von deiner Gabe richtigen Gebrauch

      12. (a) Welche Glieder der Versammlung empfangen hilfreiche ‘Gaben’, und werden von allen dieselben Fähigkeiten erwartet? (b) Inwiefern sind diese Personen „Verwalter“ Gottes, und welche Verantwortung ruht auf ihnen?

      12 Petrus spricht auch davon, daß wir unsere Gaben gebrauchen sollten. Jeder hat gewisse Fähigkeiten, aber niemand hat alle Fähigkeiten zusammen. Auch haben einige gewisse Gaben in größerem Maße als andere. Wir können nicht erwarten, daß andere das gleiche tun wie wir oder gewissermaßen in die gleiche Form passen. Petrus schreibt: „In dem Verhältnis, wie jeder eine Gabe empfangen hat, gebraucht sie, indem ihr einander als vortreffliche Verwalter der unverdienten Güte Gottes dient, die auf mannigfaltige Weise zum Ausdruck kommt“ (1. Petr. 4:10). Wenn jemand eine Fähigkeit hat, die für die Versammlung nützlich ist, sollte er sich als ein von Gott eingesetzter Verwalter dieser Gabe betrachten und sie anwenden. Er weiß, daß die Gabe von Gott kommt, dem Geber jeder guten und vollkommenen Gabe. Derjenige, der die Gabe hat, wird zu ihrem Verwalter, und er ist ihrem Geber, seinem Herrn, dafür verantwortlich, wie er sie benutzt (1. Kor. 4:2; Jak. 1:17). Er hat sie durch Gottes unverdiente Güte empfangen, und durch diese unverdiente Güte wird der Christenversammlung das vermittelt, was sie benötigt. Sie kommt auf ganz unterschiedliche Weise zum Ausdruck, und verschiedene Personen in der Versammlung leisten ihren Beitrag zu dem, was benötigt wird. Wenn jemand von uns eine bestimmte Fähigkeit hat und sie nicht zum Wohl der Versammlung anwendet, verfehlt er den Zweck seines Verwalteramtes.

      13. Inwiefern werden diejenigen, die in der Versammlung sprechen, aufgefordert, so zu reden, „als wären es die heiligen Aussprüche Gottes“?

      13 Der Apostel beschreibt als nächstes die verschiedenen Gaben und wie sie gebraucht werden sollten. Er schreibt: „Wenn jemand redet, so rede er, als wären es die heiligen Aussprüche Gottes“ (1. Petr. 4:11a). Das bedeutet nicht, daß alles, was er spricht, richtig ist und daß andere das tun müssen, was er sagt. Doch wenn er redet, sollte er nicht seine eigene Meinung äußern oder unbewiesene Behauptungen aufstellen. Er sollte davon überzeugt sein, daß das, was er sagt, die Wahrheit ist — daß es sich auf die Aussprüche Gottes stützt und mit dem Geist der Bibel in Übereinstimmung ist —, daß er es mit der Bibel beweisen kann. Nur so kann er anderen eine Hilfe sein.

      14. (a) Wie kann jemand gemäß 1. Petrus 4:11 anderen in der Versammlung „dienen“? (b) Was sollte ein solcher stets dabei im Sinn behalten, und wie wird er belohnt werden?

      14 Nach dem Reden erwähnt Petrus das Handeln und schreibt: „Wenn jemand dient, so diene er als von der Kraft abhängig, die Gott darreicht“ (1. Petr. 4:11a). Jemand in der Versammlung, der die materiellen Mittel hat, einem Bruder oder einem anderen Mitmenschen zu helfen, oder der die Gelegenheit hat, einen nützlichen Dienst zu leisten, kann unter seinen Brüdern die Liebe fördern. Wenn er diese Fähigkeit hat, muß er seine Hilfe in Anerkennung dessen leisten, daß er die Gelegenheit und die Mittel dazu von Gott erhalten hat. Das ist nicht nur Gott wohlgefällig, sondern macht auch den Dienst des Christen wirkungsvoll, denn Gott wird den segnen, der ihm demütig dient. Er wird ihn belohnen, indem er seinen Glauben stärkt und ihm mehr Gelegenheiten bietet, seine Gaben anzuwenden. In den Sprüchen heißt es diesbezüglich: „Die freigebige Seele wird selbst fett gemacht werden, und wer andere reichlich tränkt, wird auch selbst reichlich getränkt werden“ (Spr. 11:25).

      15. Wie kann Gott durch Jesus Christus als Ergebnis unseres Bemühens, unser Verwalteramt treu zu versehen, verherrlicht werden?

      15 Was ist das Hauptergebnis unserer Bemühungen, unsere Gaben oder Fähigkeiten auf diese Weise zu gebrauchen? Bringen sie uns der vollständigen Erfüllung unserer Hoffnung näher? Ja, denn sie bewirken das Wichtigste, was wir durch unseren ursprünglichen Entschluß, Gott zu dienen, erreichen wollten, nämlich daß „in allen Dingen Gott verherrlicht werde durch Jesus Christus“ (1. Petr. 4:11b). Wenn wir vortreffliche Werke vollbringen, die mit der Bibel in Übereinstimmung sind, wird Christus verherrlicht, denn durch ihn haben wir unser Verhältnis zu Gott und die Aussicht auf Rettung erlangt. Und Gott wird verherrlicht, weil er es war, der seinen Sohn zur Erde sandte; indem wir also Christus verherrlichen, verherrlichen wir auch Gott.

      Wie sich Leiden für uns zum Guten auswirken

      16. Warum hat ein Christ trotz Druck oder Verfolgung Grund zur Freude?

      16 Wenn wir so leben, werden wir sowohl Jehova Gott als auch seinen Sohn Jesus Christus verherrlichen und Freude daran finden, ihnen zu dienen. Mit dieser Erkenntnis können wir zufrieden und glücklich sein. Es kann sein, daß Druck auf uns ausgeübt wird, ja daß wir Mühsale und Verfolgung erleiden müssen. Dennoch können wir auf unserem Lebensweg glücklich bleiben. Der Apostel Petrus sprach in seinen beiden Briefen viel über das Leiden — über seine Ursache, seinen Zweck und seinen Ausgang für diejenigen, die treu ausharren. Er schrieb an Christen seiner Tage über ihre Hoffnung und über den Schutz, den Gott ihnen verliehen hatte, und sagte: „Über diese Tatsache freut ihr euch sehr, obwohl ihr jetzt für eine kleine Weile, wenn es sein muß, durch mancherlei Prüfungen betrübt worden seid, damit die geprüfte Echtheit eures Glaubens, viel wertvoller als Gold, das vergeht, obwohl es durch Feuer erprobt wird, bei der Offenbarung Jesu Christi als eine Ursache zum Lobpreis und zur Herrlichkeit und Ehre erfunden werde“ (1. Petr. 1:6, 7).

      17, 18. (a) Warum gebraucht der Apostel Petrus, wenn er von den Leiden des Christus spricht, die Worte: „... wenn der Wille Gottes es wünscht.“? (b) Wie sollte ein Christ heute gleich dem Apostel Paulus Leiden betrachten, die über ihn kommen, weil er an der getroffenen Wahl festhält?

      17 Im dritten Kapitel seines ersten Briefes lenkte Petrus die Aufmerksamkeit auf die Leiden des Christen und schrieb: „Denn es ist besser, für Gutestun zu leiden, wenn der Wille Gottes es wünscht, als für Übeltun“ (V. 17). Weshalb sagte er von solchen Leiden: „... wenn der Wille Gottes es wünscht.“? Er erklärte: „Geliebte, laßt euch das, was unter euch brennt und was euch als Prüfung widerfährt, nicht befremden, als ob euch etwas Befremdendes zustoße. Im Gegenteil, freut euch weiterhin, insofern ihr der Leiden des Christus teilhaftig seid, damit ihr euch auch während der Offenbarung seiner Herrlichkeit mit Frohlocken freuen könnt. Wenn ihr um des Namens Christi willen geschmäht werdet, seid ihr glücklich, weil der Geist der Herrlichkeit, ja der Geist Gottes, auf euch ruht“ (1. Petr. 4:12-14; vergleiche Apostelgeschichte 5:41, 42).

      18 Christen ziehen es zwar nicht vor zu leiden, und sie sind nicht darauf aus, Märtyrer zu sein, doch wenn es nötig ist, wegen des treuen Dienstes für ihren Herrn, Christus, zu leiden, so tun sie es gern. Es gibt keine größere Ehre für einen Christen, als für seinen Glauben zu sterben. Bevor sich der Apostel Paulus dafür entschied, Christus nachzufolgen, womit viele Schmähungen und Leiden verbunden waren, hatte er die besten Aussichten, Ruhm, Ehre und eine hohe Stellung zu erlangen. Beachte, wie er darüber dachte: „Welche Dinge mir Gewinn waren, diese habe ich um des Christus willen als Verlust betrachtet. Ja, tatsächlich betrachte ich überhaupt auch alle Dinge als Verlust wegen des alles übertreffenden Wertes der Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn. Um seinetwillen habe ich den Verlust aller Dinge erlitten, und ich betrachte sie als eine Menge Kehricht, damit ich Christus gewinne ..., um ihn zu erkennen und die Kraft seiner Auferstehung und die Teilhaberschaft an seinen Leiden, indem ich mich einem Tode gleich dem seinigen unterziehe“ (Phil. 3:7-10). Paulus hatte den Wunsch, in jeder Hinsicht wie Christus zu sein, und er betrachtete es als die größte Ehre, so sterben zu müssen wie er.

      19, 20. (a) Inwieweit läßt Gott solche Leiden über seine Diener kommen? (b) Wie kann der Zorn von Gegnern und Verfolgern letzten Endes dazu beitragen, daß Gott verherrlicht wird? Was hinsichtlich der Dauer der von Gott zugelassenen Leiden kann uns zum Ausharren ermuntern?

      19 Außerdem weist Petrus nicht nur darauf hin, daß es eine Belohnung gibt, sondern erklärt auch, daß Gott Leiden nur insoweit zuläßt, als sie für uns zur Schulung und Erziehung gereichen. Der Psalmist schrieb: „Des Menschen Grimm selbst wird dich lobpreisen“ (Ps. 76:10). Wenn Gott zuläßt, daß Menschen ihren Zorn an uns auslassen, können wir sicher sein, daß durch unser Leiden oder unseren Tod Gutes bewirkt wird. Wir werden dadurch nicht nur geschult, sondern Gott wird auch die Absicht der Bösen zunichte machen, indem er bewirkt, daß andere, die beobachten, daß wir um seines Namens willen leiden, ihn verherrlichen. Außerdem dauern die Leiden nur eine verhältnismäßig kurze Zeit und werden dann zu Ende gehen.

      20 Petrus tröstet Christen daher: „Nachdem ihr eine kleine Weile gelitten habt, wird der Gott aller unverdienten Güte, der euch zu seiner ewigen Herrlichkeit in Gemeinschaft mit Christus berufen hat, eure Schulung selbst beenden, er wird euch befestigen, er wird euch stärken“ (1. Petr. 5:10).

      21. (a) Welche Fragen können wir uns jetzt möglicherweise stellen? (b) Welche wertvollen Gedanken erwähnt der Apostel Petrus am Ende seines zweiten Briefes?

      21 Glaubst du, daß du die richtige Wahl getroffen hast? Glaubst du, daß du an deiner Wahl festhalten kannst, und zwar nicht nur, indem du das, was über dich kommt, passiv erduldest, sondern indem du Gott aktiv dienst? Bist du bereit, dich anzustrengen, von deinen Gaben Gebrauch zu machen, um deinen Brüdern beizustehen? Hast du den Wunsch, anderen zu helfen, die „gute Botschaft“ kennenzulernen und die gleiche Wahl für sich zu treffen, und bist du bereit, ihnen zu helfen festzustehen, während sie ihrer Wahl entsprechend leben? Petrus tröstet und stärkt uns durch die abschließenden Worte seines zweiten Briefes: „Ihr daher, Geliebte, die ihr dies im voraus wißt, hütet euch, damit ihr nicht durch den Irrtum derer, die dem Gesetz trotzen, mit ihnen fortgerissen werdet und aus eurem eigenen festen Stand fallt. Nein, sondern wachst weiterhin in der unverdienten Güte und an Erkenntnis unseres Herrn und Retters Jesus Christus. Ihm sei die Herrlichkeit sowohl jetzt als auch bis zum Tage der Ewigkeit“ (2. Petr. 3:17, 18).

  • Nachrichten und ihre tiefere Bedeutung
    Der Wachtturm 1980 | 15. Juni
    • Nachrichten und ihre tiefere Bedeutung

      Sex nach dem Tod?

      ● Die in der Schweiz gebürtige Psychiaterin Dr. Elisabeth Kübler-Ross ist durch ihre bahnbrechende Forschung über Tod und Sterben sowie durch ihr Buch zu diesem Thema, das ein Bestseller wurde, bekannt geworden. Sie gelangte zu der Überzeugung, daß die Erfahrungsberichte vieler Personen, die nach dem klinischen Tod wiederbelebt wurden, ein Beweis dafür seien, daß „Menschen beim Tod ganz einfach ihren Körper abschütteln, wie ein Schmetterling aus seinem Kokon schlüpft“. Gemäß der Zeitschrift „Time“ hat sie sich nun mit dem Spiritualisten Jay Barham zusammengetan, der „Séancen leitet, bei denen es zum Geschlechtsverkehr zwischen den Teilnehmern und ,Wesen‘ aus der Geisterwelt kommt“. Barham behauptet, daß sich die ,Wesen‘ verkörpern und dabei Zellen von seinem Körper gebrauchen.

      „Die Wesen sind außergewöhnlich an Sex interessiert“, so die „Time“. Ob nun Barhams sinnliche „Wesen“ Wirklichkeit sind oder ob es sich dabei um eine Zeitungsente handelt, sei dahingestellt, jedenfalls zeigt die Bibel, daß irgendwelche „Geister“, mit denen man in Séancen Verbindung aufnimmt, keine Verstorbenen sind. Es sind dieselben sextollen „Gottessöhne“ (himmlische Wesen), die in den Tagen Noahs ein Verlangen nach Frauen hatten und sich materialisierten, um sich diejenigen zu Frauen zu nehmen, „die ihnen besonders gefielen“ (1. Mose 6:1, 2, „Menge“, Fußnote).

      Da diese bösen „Geister im Gefängnis“ oder Dämonen seit der Sintflut von Gott daran gehindert werden, wieder Menschengestalt anzunehmen, gebrauchen sie Mittelspersonen, um ihre verderbten Pläne auszuführen. Daher Gottes warnende Worte: „Es sollte sich in dir nicht jemand finden, ... der ein Geistermedium befragt, oder ein berufsmäßiger Vorhersager von Ereignissen oder jemand, der die Toten befragt“ (1. Petr. 3:19, 20; 5. Mose 18:10-12; siehe auch 2. Petrus 2:4; Judas 6).

  • Du bist nicht allein
    Der Wachtturm 1980 | 15. Juni
    • Gottes Wort ist lebendig

      Du bist nicht allein

      BIST du schon einmal entmutigt gewesen, weil du dachtest, es gebe niemand, der die gleiche Gesinnung habe wie du? Fiel es dir schwer, standhaft für das einzutreten, was du für richtig hieltest, als alle anderen gegen dich waren? Hattest du das Gefühl, ganz allein zu sein?

      Der hebräische Prophet Elia machte eine solche Erfahrung, nachdem er eine übernatürliche Kundgabe göttlicher Macht erlebt hatte. Als Antwort auf sein Gebet kam Feuer vom Himmel hernieder und verzehrte sein von Wasser durchtränktes Opfer und den Altar. Dadurch wurde allen Anwesenden, zu denen auch König Ahab gehörte, bewiesen, daß Jehova tatsächlich der wahre Gott war, wohingegen Baal die Gebete seiner 450 Propheten nicht beantworten konnte. Auf Elias Anweisung wurden diese Propheten hingeschlachtet. Jehova erhörte noch ein weiteres Gebet Elias, indem er durch einen starken Regen eine lange Dürrezeit beendete (1. Kö. 18:21-45).

      Während Gottes Geist auf Elia ruhte, rannte der Prophet dem Wagen Ahabs voraus und traf noch vor dem König in Jesreel ein. Als Königin Isebel von ihrem Mann erfuhr, was Elia den Baalspriestern angetan hatte, ließ sie dem Propheten sagen: „So mögen die Götter tun und so mögen sie hinzufügen, wenn ich nicht morgen zu dieser Zeit deine Seele der Seele eines jeden von ihnen gleichmachen werde!“ (1. Kö. 18:46 bis 19:2).

      Aus Furcht ergriff Elia zusammen mit seinem Diener die Flucht. Von Beer-Scheba aus setzte der Prophet seinen Weg allein fort und gelangte schließlich zum Horeb auf der Sinaihalbinsel. Er betrat eine Höhle, um die Nacht dort zu verbringen. Jehova Gott stellte ihm die Frage: „Was hast du hier zu tun, Elia?“ Entmutigt antwortete Elia: „Die Söhne Israels haben deinen Bund verlassen, deine Altäre haben sie niedergerissen, und deine Propheten haben sie mit dem Schwert getötet, so daß nur ich übriggeblieben bin; und sie beginnen mir nach der Seele zur trachten, um sie hinwegzunehmen“ (1. Kö. 19:3 bis 10).

      War aber Elia wirklich der einzige, der Jehova diente? Nein. Er wußte nichts davon, daß es noch einen Überrest treuer Israeliten gab. Jehova sprach daher zu ihm: „Ich habe siebentausend in Israel übrigbleiben lassen, alle Knie, die sich nicht vor Baal gebeugt haben, und jeden Mund, der ihn nicht geküßt hat“ (1. Kö. 19:18). Doch Elia war auch in einer anderen Hinsicht nicht allein. Er hatte die Unterstützung Jehovas und eines Heeres mächtiger Engel. (Vergleiche 2. Könige 6:15-17.)

      Wenn wir uns also allein fühlen, sollten wir daran denken, daß es noch viele andere gibt, die unter ähnlichen Prüfungen treu ausharren, und daß wir unter der Obhut mächtiger Geistpersonen stehen. Wir sollten die ermunternden Worte der Bibel zu Herzen nehmen: „Die gleichen Dinge in bezug auf Leiden [vollziehen] sich an eurer ganzen Bruderschaft in der Welt“ (1. Petr. 5:9). „Der Engel Jehovas lagert sich rings um die her, die ihn fürchten, und er befreit sie“ (Ps. 34:7).

      [Karte auf Seite 29]

      (Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)

      KARMEL

      ca. 30 km

      JESREEL

      ca. 140 km

      BEER-SCHEBA

      ca. 320 km

      HOREB

  • Warum bei jedem Unternehmen zu Jehova aufblicken?
    Der Wachtturm 1980 | 15. Juni
    • Die Psalmen

      Warum bei jedem Unternehmen zu Jehova aufblicken?

      WAS dem Willen Gottes widerspricht, kann nicht gelingen. Ein bestimmtes Unternehmen mag vom menschlichen Standpunkt aus gesehen zwar glänzende Zukunftsaussichten haben, aber dennoch jämmerlich mißlingen. Wir sollten deshalb bei all unserem Tun den Schöpfer berücksichtigen.

      Wie wichtig dies ist, wird uns nachdrücklich in Psalm 127 gezeigt. Wir lesen: „Wenn Jehova selbst das Haus nicht baut, so ist es umsonst, daß seine Bauleute hart daran gearbeitet haben. Wenn Jehova selbst die Stadt nicht behütet, so ist es umsonst, daß der Wächter ständig gewacht hat. Umsonst ist es für euch, daß ihr früh aufsteht, daß ihr euch spät niedersetzt, daß ihr unter Mühsalen Speise eßt. Ebenso gibt er auch seinem Geliebten Schlaf“ (Ps. 127:1, 2).

      Jemand mag ein Haus bauen, doch es gibt keine Garantie dafür, daß er es auch bewohnen wird. Sein plötzlicher Tod, ein Unglück oder ein Unfall könnten bewirken, daß er umsonst gearbeitet hat. Eine Stadt mag befestigt und gut bewacht sein, doch könnte sie durch einen Krieg, ein Erdbeben oder eine Feuersbrunst zerstört werden. Männer stehen vielleicht früh am Morgen auf und arbeiten bis spät am Abend, bevor sie sich niedersetzen, um auszuruhen und zu essen. Dennoch könnte es sein, daß ihre Arbeit sie nicht befriedigt. Weil sie von der Arbeit zu erschöpft sind, mögen sie nicht einmal ihr Essen genießen, und das, wofür sich diese Männer bitter abmühen, mag ein Diener Gottes ohne rastloses Streben und Kämpfen erreichen. Daß er ruhig schlafen oder sich ausruhen kann, ist in Wirklichkeit eine Gabe von Gott.

      Der Psalmist betrachtete somit Dinge wie ein sicheres Zuhause, die Sicherheit einer Stadt und den Genuß der Dinge des Lebens als Segnungen Gottes. In seinen Augen war auch ein Mann, der eine glückliche Familie hatte, von Gott gesegnet: „Siehe! Söhne sind ein Erbe von Jehova; die Leibesfrucht ist eine Belohnung. Wie Pfeile in der Hand eines Starken, so sind die Söhne der Jugend. Glücklich ist der körperlich taugliche Mann, der seinen Köcher mit ihnen gefüllt hat. Sie werden nicht beschämt werden, denn sie werden mit Feinden reden im Tor“ (Ps. 127:3-5).

      Ein Mann, der Söhne gezeugt hatte, als er sich noch seiner Jugendkraft erfreute, galt zu Recht als gesegnet. Seine heranwachsenden Söhne glichen Pfeilen in seiner Hand. Sie konnten ihren Vater vor Gegnern verteidigen. Da die Ältesten einer Stadt in der Nähe des Tores im Freien zu Gericht saßen, redeten die Söhne dort mit Gegnern in einem Rechtsstreit und widerlegten grundlos erhobene Anschuldigungen und falsche Zeugenaussagen.

      Da für den Erfolg jedes Unternehmens der Segen Jehovas unerläßlich ist, sollten wir uns so verhalten, daß wir seine Anerkennung erlangen. Wir sollten unsere Angelegenheiten im Geiste der inspirierten Worte regeln: „Wenn Jehova will, werden wir leben und auch dies oder jenes tun“ (Jak. 4:15).

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